Zakia M. (28), 1994 tot in einem Wasserloch bei Gifhorn gefunden

Das Fahndungsplakat wurde nun in 3 Sprachen veröffentlicht
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/56517/4612863

Mit einem öffentlichen Fahndungsplakat sucht die Mordkommission der Polizeiinspektion Gifhorn nun mögliche Zeugen, die Hinweise zum Aufenthaltsort und möglichen Begleitern der Zakia M. im Dezember 1994 geben können. Die aus Tunesien stammende Frau war am 13. Dezember 1994 mit dem Flugzeug nach Deutschland eingereist und wurde am 2. Weihnachtsfeiertag in Eickhorst (Landkreis Gifhorn), nahe Braunschweig, Ortsteil Thune, tot aufgefunden. Die Ermittler gehen von einem Tötungsdelikt aus. Das Fahndungsplakat ist in drei Sprachen verfasst: Deutsch, französisch und arabisch.

seli schrieb:Das Fahndungsplakat wurde nun in 3 Sprachen veröffentlicht
https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/56517/4612863

Mit der Ergänzung des Fahndungsaufrufs in arabischer und französischer Sprache ist klar, dass die Ermittler unter der tunesisch-stämmigen Bevölkerung ermitteln.

Die Spur in Richtung thailändischer Kontakte scheint nicht mehr verfolgt zu werden, sonst wäre mMn der Fahndungsaufruf auch in thailändischer und englischer Sprache veröffentlicht worden.


https://cache.pressmailing.net/content/3134cc8e-c72c-448b-8f69-8d91943b7f34/FahndungGifhornMokoEickhorstII.pdf

@Misetra

Die Kleidung könnte auch aus der Altkleidersammlung stammen ohne persönlichen Bezug zu einer Person.

Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass sie ohne passende Kleidung nach Deutschland reiste. Vielleicht wurde ihr vor Tat die ärmliche Kleidung angezogen, um ihre Herkunft zu verschleiern.

Ach ja, der Fundort der Leiche muss nicht der Tatort gewesen sein.

Kreuzbergerin schrieb:Mit der Ergänzung des Fahndungsaufrufs in arabischer und französischer Sprache ist klar, dass die Ermittler unter der tunesisch-stämmigen Bevölkerung ermitteln.

Ermitteln würde ich das nicht nennen, ich denke einfach, daß die Polizei hofft, an Zeugen zu kommen, die Zakia nach ihrer Ankunft evtl. kontaktiert hatte um herauszufinden, wo sie sich wann mit wem aufgehalten hat.

mUePEt353 schrieb:Ach ja, der Fundort der Leiche muss nicht der Tatort gewesen sein.

Ich meine, dass das relativ klar ist. Ich glaube kaum, dass der Täter vor Ort, einer bereits Toten die Zähne ausgeschlagen hat.

https://www.rtl2.de/videos/1100066192-fall-3-unbekannte-frau-gifhorn-sendung-vom-29-maerz-2017

mUePEt353 schrieb:Vielleicht wurde ihr vor Tat die ärmliche Kleidung angezogen, um ihre Herkunft zu verschleiern.

Dann müsste man sie dazu gezwungen oder mit irgendeinem Trick dazu gebracht haben und sie hätte vielleicht schon geahnt, dass irgend etwas Ungutes auf sie zukommt. Wenn ich mir ihr Passfoto anschaue, dann sehe ich eine hübsche junge Frau, die auf ihr Äußeres achtet und sicher auch auf modische vorteilhafte Kleidung.

seli schrieb:Ermitteln würde ich das nicht nennen, ich denke einfach, daß die Polizei hofft, an Zeugen zu kommen, die Zakia nach ihrer Ankunft evtl. kontaktiert hatte um herauszufinden, wo sie sich wann mit wem aufgehalten hat.

Die Ermittler versuchen nachzuvollziehen was in den zehn Tagen nach ihrer Ankunft in Deutschland geschehen ist. Nennt man das nicht ermitteln?

jule78 schrieb:Ich meine, dass das relativ klar ist. Ich glaube kaum, dass der Täter vor Ort, einer bereits Toten die Zähne ausgeschlagen hat.

Alles klar. Würde den möglichen Tatort nicht nur auf Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter und Gifhorn begrenzen, da sich der Fundort in relativer Nähe zum AK Nord der A2 befindet. Sie könnte sich demnach auch in Hannover, Peine, Helmstedt aufgehalten haben.

Misetra schrieb:Dann müsste man sie dazu gezwungen oder mit irgendeinem Trick dazu gebracht haben und sie hätte vielleicht schon geahnt, dass irgend etwas Ungutes auf sie zukommt. Wenn ich mir ihr Passfoto anschaue, dann sehe ich eine hübsche junge Frau, die auf ihr Äußeres achtet und sicher auch auf modische vorteilhafte Kleidung.

Meine Theorie schliesst eine Bewusstlosigkeit des Opfers ein. Ansonsten teile ich deine Ansicht über ihr Äusseres!

mUePEt353 schrieb:Alles klar. Würde den möglichen Tatort nicht nur auf Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter und Gifhorn begrenzen, da sich der Fundort in relativer Nähe zum AK Nord der A2 befindet. Sie könnte sich demnach auch in Hannover, Peine, Helmstedt aufgehalten haben.

Wie kommst du darauf, dass der Tatort nicht, wie von der Polizei beschrieben, ein paar Meter neben dem Fundort sein könnte?
Dafür das ZM sich in Hannover, Peine oder Helmstedt aufgehalten haben könnte, gibt es aber anscheinend keine Anhaltspunkte.

Nochmal zur Kleidung: nur weil das Kleid abgetragen war, heißt ja noch lange nicht, das sie lumpig aussah. Ist halt nicht mehr das neuste gewesen, muss aber dennoch nicht aus der Altkleiderkammer gewesen sein.

jule78 schrieb:Nochmal zur Kleidung: nur weil das Kleid abgetragen war, heißt ja noch lange nicht, das sie lumpig aussah. Ist halt nicht mehr das neuste gewesen, muss aber dennoch nicht aus der Altkleiderkammer gewesen sein.

Hier steht zum Beispiel folgendes:

Sowohl der Mantel als auch das Kleid waren abgetragen und notdürftig gekürzt. Der Mantel in Größe 46 wurde 1987/1988 in Boutiquen der ehemaligen DDR vertrieben. Er war dem Opfer viel zu groß, am unteren Saum abgeschnitten und wenig professionell umgenäht. Das Innenfutter war mit Sicherheitsnadeln hochgesteckt, die Ärmel umgeschlagen.
Der mit einem Rückenriegel versehene Mantel war dem Opfer noch immer viel zu groß, so dass sich der Riegel fast in Höhe der Waden befand. Auch das schwarze Samtkleid war eher laienhaft gekürzt.

Offensichtlich hat das Opfer die Bekleidung von jemandem geschenkt bekommen. Die Polizei sucht nun Zeugen, denen diese Bekleidungsgegenstände evtl. früher gehörten und die sie verschenkten o. Ä.; aber auch Personen, die Angaben zu einer jungen Frau machen können, die über diese Bekleidungsgegenstände verfügte.

https://www.pd-bs.polizei-nds.de/fahndung/personen/unbekannte_tote/polizei-will-20-jahre-alten-mordfall-im-landkreis-gifhorn-aufklaeren-110953.html (Archiv-Version vom 17.05.2021)

Wer läuft schon so freiwillig durch die Gegend?

Misetra schrieb:Wer läuft schon so freiwillig durch die Gegend?

Schlecht vorstellbar, ich gebe es zu, aber warum sollte man sie zwingen diesen Mantel anzuziehen?
Wer weiß, was sie für eine Jacke mitgebracht oder sonst getragen hat. Passte vielleicht so gar nicht zu einem Samtkleid. Der Mantel notdürftig gekürzt und das Kleid ebenfalls - klingt nach ner spontanen Lösung für einen kurzfristigen Anlass. Auch wenn ich so nicht rumlaufen würde und es mir nur schlecht vorstellen kann, aber vielleicht war ihr der Mantel(sack) egal und sie hat sich an jenem Abend überwiegend drinnen oder im Auto aufgehalten.

jule78 schrieb:Schlecht vorstellbar, ich gebe es zu, aber warum sollte man sie zwingen diesen Mantel anzuziehen?

@mUePEt353 hat ja weiter oben die Vermutung geäußert, dies könnte geschehen sein, um ihre Herkunft zu verschleiern.

Es soll Zuhälter geben, die ihren Anfängerinnen ALLES (einschliesslich sämtlicher Oberbekleidung!!) wegnehmen, bevor sie ihr Zimmer beziehen. In der Anfangsphase haben die Frauen einen Aufpasser, der nach jeden Männerbesuch das Geld abholt. Der Grund liegt auf der Hand...

Misetra schrieb:@mUePEt353 hat ja weiter oben die Vermutung geäußert, dies könnte geschehen sein, um ihre Herkunft zu verschleiern.

Und dies indem man ihr einen übergroßen, notdürftig gekürzten Mantel andreht? Hmmm, ich weiß nicht.
Generell möglich, aber statt etwas anhand Klamotten zu verschleiern, wäre es da nicht sinnvoller gewesen, die Leiche richtig verschwinden zu lassen?

@all

Ist eigentlich bekannt, in welcher Stadt/ welchen Städten die bis heute vermisste Ganya T. ihre Dienstleistungen anbot?

mUePEt353 schrieb:Ist eigentlich bekannt, in welcher Stadt/ welchen Städten die bis heute vermisste Ganya T. ihre Dienstleistungen anbot?

In mehreren Artikel steht, dass sie bundesweit der Wohnungsprostitution nachgind, z. B. hier im Spiegel.

Die Vermisste, verheiratet mit einem Deutschen, galt als Glücksspielerin und ging bundesweit der Wohnungsprostitution nach.

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/gifhorn-die-unbekannte-tote-in-einem-ungeloesten-mordfall-a-1140866.html

mUePEt353 schrieb:Es soll Zuhälter geben, die ihren Anfängerinnen ALLES (einschliesslich sämtlicher Oberbekleidung!!) wegnehmen, bevor sie ihr Zimmer beziehen.

Schlagen, misshandeln, aber gleich umbringen, wenn eine Frau nicht mitmacht, mit dem Risiko, dafür später lebenslang ins Gefängnis zu gehen, ein hohes Risiko für einen Zuhälter. Schließlich gibt es ja noch viele andere Frauen, die mehr oder weniger freiwillig bereit sind, der Prostitution nachzugehen.

@Misetra

Damit könntest du richtig liegen. Allerdings soll es auch den Typus des unberechenbaren Zuhälters geben...

Bleiben also noch Revierkämpfe in einer benachbarten Stadt (z. B. Hannover), oder der von mir favorisierte Identitätsdiebstahl als mögliche Tatmotive.

@mUePEt353
@Misetra
@jule78
@all

Was mir für so gut wie jede Theorie Schwierigkeiten macht, ist die Frage wieso die Tat auf der Straße, auch wenn es eine abgelegene ist, passiert ist.
Das spricht mE gegen eine geplante Tat.
Oder die Tat war zwar geplant, aber nicht an der Stelle, sondern vorher ist etwas aus dem Ruder gelaufen.