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Fall Schulze: Seit zwei Jahren fehlt jede Spur
Zwei Jahre ist es nun her, dass Familie Schulze aus Drage (Landkreis Harburg) verschwand. Von Mutter Sylvia und Tochter Miriam fehlt bis heute jede Spur, die Polizei hat die Ermittlungen zu ihrem Verbleib inzwischen eingestellt. Der 41-jährige Vater, Marco Schulze, war kurz nach seinem Verschwinden bei Lauenburg tot in der Elbe gefunden worden. Die Ermittler gehen von einem erweiterten Suizid aus. Einige Bekannte der Schulzes bezweifeln allerdings, dass Marco Schulze seine Frau und sein Kind umgebracht haben könnte. Die Tochter sei der Augenstern ihres Vaters gewesen, sagen viele.
Haus zum Verkauf freigegeben
Vor anderthalb Wochen hatte die Polizei bekanntgegeben, dass die DNA-Untersuchung von Kleidungsstücken keine neuen Hinweise geliefert hat. Spaziergänger hatten die Sachen im Dezember in der Nähe des Hauses der Familie gefunden. Auch eine erneute Durchsuchung des Hauses brachte keine neuen Erkenntnisse. Nun hat die Staatsanwaltschaft das Haus der Schulzes zum Verkauf freigegeben. Um mögliche Beweise nicht zu zerstören, war es nach dem Verschwinden der Familie beschlagnahmt und versiegelt worden.
Erbfolge ist ungeklärt
Der Vorschlag, das Haus der Familie zu verkaufen, kam von den Anwälten der Schulzes. Bisher musste regelmäßig ein Hauspfleger vorbeikommen, um das Gebäude in Schuss zu halten. Das kostet auf Dauer viel Geld. Nachdem das Haus vergangene Woche von Staatsanwaltschaft und Polizei freigegeben wurde, hat nun ein Nachlassverwalter die Aufgabe, es zu verkaufen. Der Verkaufserlös soll anschließend auf einem Konto eingefroren werden, bis die Erbfolge geklärt ist. Ein Teil des Geldes steht irgendwann Sylvia Schulzes Tochter aus erster Ehe zu. Doch es wird dauern, bis es soweit ist, weil noch kein Erbschein ausgestellt werden kann. Sylvia Schulze gilt erst dann als tot, wenn sie mindestens seit zehn Jahren vermisst wird oder ihr Leichnam gefunden wird.
Beweise gibt es nicht
Der Theorie der Ermittler zufolge stürzte sich der Vater in der Nacht zum 23. Juli im 35 Kilometer entfernten Lauenburg in die Elbe und ertrank. Mit gelben Gurten war an seinem Körper ein schwerer Betonklotz befestigt, weshalb die Leiche erst Tage später auftrieb. Die Polizei glaubt, dass der Vater vor seinem Suizid seine Frau und seine Tochter tötete und ihre Leichen versteckte. Und zwar so gut, dass sie bis heute nicht entdeckt wurden. Beweise dafür gibt es aber nicht. Rund 200 Hinweise aus dem In- und Ausland hat die Polizei in den vergangenen zwei Jahren bearbeitet, ohne den Verbleib von Mutter und Tochter klären zu können.
http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Fall-Schulze-Seit-zwei-Jahren-fehlt-jede-Spur,drage434.html