Vermisste Familie aus Drage

neindanke1900 schrieb:Ohne jetzt tief in der Materie drinzustecken: Weshalb stellt man irgendwo ein Fahrrad ab, wenn man es mit sich versenken kann? Sehe da keinen Nachteil für ihn. Ein Fahrrad ist sicherlich nicht einfacher zu entdecken, als eine aufgeblähte Leiche.

@neindanke1900
Klar erscheint es irgendwie unlogisch. Man hätte echt das eigene nehmen können.

Aber man weiß nicht wie Menschen denken die so etwas tun. Und dann evtl mit der Geschichte das man Frau und Tochter vermutlich umgebracht hat. ( was aber noch nicht belegt ist. Womit ich es aber nicht als nicht geschehen betrachten will. Ich vermute es leider schon, so traurig es auch ist)

Vielleicht oder bestimmt ergab das was und wie er es getan hat , für ihn einen Sinn. Weil hätte er es selbst als unnötig betrachtet, hätte er es ja nicht getan.

Menschen in Ausnahmesituationen denken auch oft anders als wir zb.

Es wurde bereits erwähnt, das Herrenfahrrad am Bahnhof sollte eine falsche Spur vortäuschen. So in die Richtung, dass er lebt und mit dem Zug weggefahren ist. Nach einer Leiche hätte in diesem Fall niemand gesucht und vielleicht auch nicht nach Leichen von Frau und Tochter. Aber einen Fehler hat er dabei gemacht, dass er die Ausweise nicht mitgenommen hat. So weist alles auf den Tod der ganzen Familie.

Was mich irritiert ist, dass er bei seiner letzten Sichtung mit dem Wagen seiner Frau unterwegs war. Kam das öfters vor? Benutzte die Familie für kurze Ausflüge usw. öfters den Wagen der Frau oder war die Tochter und Frau ursprünglich alleine unterwegs?

xyfan72 schrieb:Aber so richtig passt das alles irgendwie auch nicht. Wenn ich ne falsche Fährte legen wollte, hätte ich alle Ausweise mitgenommen und nochmal einen größeren Geldbetrag vom Konto abgehoben.

Richtig. Ferner würde man den Reitunterricht der Tochter absagen, die Katze/n versorgen lassen und Familie/Freunden erzählen, man wolle Frau und Tochter zu einem Überraschungsurlaub einladen, daher wäre man ab Tag X weg, aber bitte nichts den beiden sagen, soll ja eine Überraschung werden... und vor allem: Man würde Urlaub beim Arbeitgeber einreichen! Also, von langer Hand geplant war dies scheinbar nicht.

@Comtesse
Ich denke auch, dass er im Affekt etwas Furchtbares gemacht hat, nach Hause fuhr und dann mal erst überlegte. Da fiel ihm nichts anderes ein, als sich selbst ebenfalls zu töten. Aber was er nicht wollte "Gefunden werden". Wobei ihm das nach seinem Tod eigentlich egal sein hätte dürfen. Ich habe es bereits erwähnt, aber vielleicht wollte er, dass die ganze Familie als Opfer galt, die irgendeinem Verbrechen zum Opfer fiel und er nicht als Bösewicht für die Nachwelt dastand.

@Robin76
Ja, sowas habe ich mir auch schon gedacht, wenn die Polizei mit der Vermutung "erweiterter Suizid" richtig liegt, wonach es ja leider aussieht, da Frau und Tochter immer noch nicht aufgetaucht sind, dass er evtl. lieber als Opfer als als Täter von dieser Welt gehen wollte im Andenken der Angehörigen und deshalb sich diese Umstände gemacht hat.

Jetzt wird es für mich noch rätselhafter.

Laut Bergedorfer Zeitung hat MS an Bahnhof Winsen die Fahrräder getauscht und ist von dort nach Lauenburg geradelt. Also wohl nicht mit dem Zug gefahren.

http://www.bergedorfer-zeitung.de/lauenburg/article205529025/Polizei-geht-von-Familiendrama-aus.html

Dort entdeckten die Taucher ein silbernes Damenrad unbekannter Herkunft. Die „Auffindesituation am Grund der Elbe“ lasse darauf schließen, so Krüger, dass es im Zusammenhang mit dem Fall steht. Laut Krüger dürfte Marco Schulze sich das Fahrrad irgendwo organisiert haben, denn es gehört nicht zum Haushalt der Familie.

Das aus dem Schuppen der Familie vermisste grüne Herrenrad stellten Polizisten am Bahnhof Winsen sicher. Es sieht danach aus, dass Marco Schulze in Winsen die Fahrräder tauschte. Warum er dies tat, und woher das silberne Damenrad stammt, ist bislang ein Rätsel.

Viele Fragen offen

Die Polizei nimmt an, dass Marco Schulze am Donnerstag, 23. Juli, oder später mit dem Damenrad nach Hohnstorf gefahren ist und dann weiter auf die Elbbrücke Richtung Lauenburg. Hier könnte er seinen Selbstmord-Plan vollendet haben: Er warf zuerst das Fahrrad über das Geländer, band sich dann den Betonklotz um und sprang ins Wasser. Dort ging er unter und ertrank. Unklar ist, warum der 41-Jährige diesen Aufwand betrieben haben soll

@Kreuzbergerin
Kann ja auch sein, dass es praktische Gründe gab!
Dazu müsste man wohl schauen, ob mit seinem Rad alles in Ordnung war!?
Hatte es vielleicht keinen Gepäckträger?
Vielleicht wollte er ist der Bahn fahren? Menschen in Ausnahmesituationen reagieren wohl manchmal etwas konfus... Einige irren vor ihrem Suizid noch völlig Plan und ziellos umher...
ich glaube nicht, dass sich daraus zwingend eine Logik ergeben muss....

Viel wichtiger finde ich die Frage- was ist vor 7.30 Uhr - also dem Eintreffen daheim- passiert?

@Kreuzbergerin
So habe ich es mir eh die ganze Zeit gedacht. Er wollte seine Spur verwischen und vortäuschen, dass er mit der Bahn weitergefahren ist, was ja auch geklappt hätte, wenn er nicht unplanmäßig wieder "aufgetaucht" wäre. Das andere Rad hat er bestimmt ausgewählt, weil es unabgeschlossen da stand. Wahrscheinlich wäre es aus dem Grund auch gar nicht gestohlen gemeldet worden.

Wurde eigentlich nur das Auto der Frau auf Spuren untersucht oder das des Mannes auch? Nach dem was er alles für Gedankengänge hatte, könnte ich mir u.U. sogar vorstellen, dass er bewusst mit dem Wagen der Frau am Donnerstagmorgen gefahren ist, um von seinem eigenen Auto abzulenken.
Aber irgendwer muss die Familie doch vor einer eventuellen Tat noch gesehen haben? Man kann es sich fast nicht vorstellen.

@Comtesse
@Nummer33

Diese Strecke Drage - Winsen - Lauenburg dauert ja mit dem Fahrrad auch etwas. Wie lange, weiß das jemand?

@Kreuzbergerin
Vielleicht fuhr er doch mit dem Zug und entwendete das Damenfahrrad dann erst bei seiner Ankunft in Lauenburg?

Wenn der Besitzer des Rads es wiedererkennt und sich meldet... leider werden wir erst dann erfahren, wo das gestanden hat, und dann weiß man auch erst, welche Wege er wahrscheinlich (und wie) zurückgelegt hat.

Aber mal ehrlich- wäre es dann nicht "klug" gewesen- wenn man flugs Reisetasche gepackt hätte - und Ausweise nicht offenkundig liegen lässt...
Ich habe keine Ahnung- aber vielleicht tat sich der Mann - etwas schwerer mit seinem Suizid?!
Wieso nochmal nach Hause? Er hätte mit dem Auto auch gegen den nächsten Baum fahren können...

Irgendwie sieht es für mich so aus als ob MS vor irgendwem oder irgendwas flüchtete und das Springen war dann der letzte Ausweg.Dieser lange Weg bis nach Lauenburg mit Fahrrad mit Zug und wieder mit Fahrrad.Dann macht das aber irgendwie mit dem Betonklotz keinen Sinn,das benötigte sicher viel Zeit.

@Nummer33

Nummer33 schrieb:Er hätte mit dem Auto auch gegen den nächsten Baum fahren können...

Dann wäre es aber nicht sicher gewesen, dass er auch tot ist und das wollte er auf jeden Fall.

Irgendwie sieht es für mich so aus als ob MS vor irgendwem oder irgendwas flüchtete @Nina75

Vor wem hätte er den flüchten sollen? Er konnte nur vor seinem schlechten Gewissen flüchten und der Angst, dass irgendwer die Tochter und die Frau vermisste.

@Robin76

Kreuzbergerin schrieb: Es sieht danach aus, dass Marco Schulze in Winsen die Fahrräder tauschte. Warum er dies tat, und woher das silberne Damenrad stammt, ist bislang ein Rätsel.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Besitzer des Fahrrades sich gemeldet hat und gesagt hat, dass er das Fahrrad am Bahnhof Winsen abgestellt hat.
Welche Anhaltspunkte es gibt zu vermuten , er wäre nach Lauenburg geradelt, kann ich dem Artikel nicht entnehmen.

@Kreuzbergerin
Okay, wenn das schon Fakt ist. Ich habe lediglich Vermutungen angestellt, dass er das Damenfahrrad vielleicht erst nach einer Zugfahrt entwendet hat.

Ich glaube mittlerweile, dass dem Mann irgendwo die Sicherungen durchgebrannt sind - und er danach völlig konfus war... das was sich daraus jetzt ergibt- werte ich dann als Zufall!

@Robin76
Da hast du recht... und er hatte vermutlich den Plan ins Wasser zu gehen um zu ertrinken...

Wäre ja auch möglich, dass er sich ursprünglich eine Stelle ausgesucht hat- die mit dem Auto nur schwerlich zu erreichen wäre- und wenn er dann nicht an Ufernähe kommt- wäre der Betonklotz ein Problem...

@Robin76
Natürlich ist das das naheliegendste und wäre auch nur logisch und am besten zu verstehen .Aber auch kann es sein das er seine Frau und das Kind vorher irgendwo versteckte und er musste auch so schnell wie möglich weg.Angst,Panik...