Moin,
Robin76
Es wird ihm dieser Stempel ja nicht einfach so aufgedrückt. Die Polizei kennt einen möglichen Grund, bei dem es naheliegt, dass Frau und Tochter nicht mehr leben.
Ein "mögliches Motiv" bzw selbst ein "definitives Motiv macht einen Menschen aber lediglich zu einer "Person of Interest" bei den Ermittlungen.
Das alleine reicht nicht einmal um von einem Mordverdächtigem zu sprechen und schon gleich gar nicht von einem Mörder.
Bei einem Mord ist es zwar sinnvoll üblich erst einmal zu schauen ob es jemanden gibt, der ein Motiv für die verübte oder vermutete Tötung hat, aber eben nicht um dann jeden zu hängen der ein "mögliches Motiv" hat (wenn man sich mal anguckt aus wat für bescheuerten Gründen manch Mensch getötet wurde, haben vermutlich mehr Menschen "ein mögliches Motiv" als man sich vorstellen möchte) sondern um dann im nächsten Schritt zu schauen ob irgendwem der ein Motiv hat auch die Tat oder irgendetwas das mit der Tat im Zusammenhang steht nachgewiesen werden kann.
Und nu ist eben die Frage, ist das der Fall?
Wäre Marco S. nicht tot, sondern "walking and talking", wäre er auf freiem Fuß oder wäre er in Haft wartend auf den Prozess bei der die Tötung seiner Familie diskutiert wird?
Und nach dem was an "Beweisen" bisher offen liegt muss ich sagen, er wäre meiner Einschätzung nach ein freier Mann.
Einer der genau beobachtet und im Fokus von Ermittlungen steht ganz einfach weil es ja bisher so aussieht als habe er seine Familie zuletzt lebend gesehen.
Alari:
@Fraukie
Wieso gehst Du davon aus, dass der Vater einen grossen Aufwand betreiben musste, um die Leichen verschwinden zu lassen? Es hat fast acht Jahre gedauert, bis man Tanja Graeff gefunden hat, und da wurde sich keinerleih Muehe gegeben, sie verschwinden zu lassen. Vielleicht ist das Versteck einfach nur zufaellig so gut geraten!
Weil hier nicht einfach bloß zwei Leichen "fehlen" sondern JEDER Hinweis auf IRGENDEINEN Tathergang bzw überhaupt auf IRGENDWAS.
Klar kann man Leichen auch "zufällig" gut verstecken, ist bei vielen Vermisstenfällen durchaus auch für mich die plausibelste Theorie.
Opfer verschleppt in ein abgelegenes Gebiet in dem man nicht sucht (meist aber u.A. weil man keinen Verdächtigen hat bzw nur weiß wann und wo derjenige verschwunden ist, nicht aber wer den Vermissten wann wo genau hingebracht hat), Leiche unbekleidet liegen lassen, Verwesung, Aasfresser.. da braucht es in den meisten Fällen nicht einmal ein Grab.
Aber hier gibt es ja nicht nur einen Verdächtigen sondern auch ein ziemlich enges Zeitfenster und einen durchaus begrenzten örtlichen Bereich in dem diese Morde stattgefunden haben könnten und trotzdem findet man nicht nur keine Leichen sondern auch keine Spuren von Tatplanung und Tathergang und bis auf eine Zeugin die am See einen Streit mitgehört hat gibt es augenscheinlich nicht einmal Zeugen, die irgendetwas merkwürdiges zu berichten haben aus diesen Tagen und Örtlichkeiten, also irgendwelche Beobachtungen die als Teil dieses Puzzles dienen würden..
Es ist eben nicht so, dass man hier sagen kann "alles klar, es fehlen eigentlich nur die Leichen".. sondern doch viel mehr das Eingeständnis, dass ohne die Auffindung der Leichen kaum Hoffnung auf Klärung oder auch nur Weiterentwicklungen in diesem Fall besteht..
Deswegen habe ich ein Problem damit das die Hinterbliebenen ganz selbstverständlich mit dem "Doppelmörderstempel" auf der Stirn des verstorbenen Vaters klarkommen sollen..
Ich und vermutlich nicht mal die Hinterbliebenen würden abstreiten, dass der erweiterte Selbstmord eine mögliche Theorie ist.
Aber eben auch nicht mehr.
DaKo91
Was aber wiederrum auch nicht sinnvoll erscheint, da die Spur der Spürhunde sich ja am Ufer des Sees aufhört und eine Zeugin Schreie hört, den Namen der zweiten Tochter sowie das Geräusch eines knallenden Ballons oder Autotür - das passt ja alles nicht zusammen - zumal er dann ja noch den Rest des Sees alleine unterwegs war. Es kann eigentlich so betrachtet nur da am Ufer was passiert sein, so viel spricht für sich, die Zeugin, die Spürhunde und die Tatsache, dass er alleine den See ab dieser Stelle umrundet hat.
Oder meint Ihr vllt, dass da ne Erpressung von i.jemand gab oder vllt Mafia?
Es ist so vieles möglich ...
Also auf die Mafia möchte ich in meinen Spekulationen dann doch vorerst verzichten..
Mir reicht es einfach aus anzunehmen, dass man zu unterschiedlichen Zeiten Feierabend hatte und die Schulzes in getrennten Autos zum See kamen um sich dort zu treffen.
Dann entsteht ein Streit, die Mutter setzt ihre Tochter in eines der Fahrzeuge, knallt die Türe zu und rauscht ab.
Bzw wenn sie im gleichen PKW gemeinsam dorthin gekommen ist wird sie ggf von irgendwem abgeholt (nicht entführt abgeholt).
Das erklärt den Streit und das Geräusch und auch warum danach nur noch Spuren vom Vater am See zu finden sind.
AlteTante
Wäre ja eigentlich denkbar. Aber das Kind war im Moment krank und hätte dann mit einer Freundin in die (schon bezahlten) Reiterferien gehen sollen.
Wäre es da nicht vernünftiger gewesen, die Auszeit zu verschieben? Zumal die Mutter doch nichts dabei hatte, sondern alles zu Hause lag?
Natürlich wäre es mehr als unvernünftig ja sogar ganz objektiv falsch von der Mutter gewesen unter den gegeben Umständen auf solch eine Art und Weise mit ihrer Tochter zu verschwinden.
Aber leider agieren Menschen nicht immer vernünftig.
Ich meine.. die Theorie, dass ein Mensch erst jemanden tötet den er liebt und dann sich selbst ist ja auch weit weg von Vernunft und dennoch wissen wir alle, dass so etwas passiert.
wunderland:
Wenn es so wäre, warum melden sich sich dann nicht bei ihren Angehörigen? Zumindest bei der älteren Tochter? Und warum sollten sie "untertauchen" vor was? Der "böse" Ehemann lebt ja nun nicht mehr.
Vielleicht ist ja grade DAS das Problem?
Wenn der Vater nie böse oder gewaltätig war, sondern nur seinen Punkt, dass er im Falle einer Trennung seinen Anspruch auf das Sorgerecht genauso vertreten wird wie die Mutter und absolut keineswegs damit einverstanden ist, dass die Mutter mit der Tochter einfach abhaut..
Der Mutter das alles zuviel ist und sie einfach nur ein paar Tage Auszeit mit ihrer Tochter wollte.
Wenn sie DANN erfahren muss, dass der Vater ihrer Tochter u.A. wegen ihrer Fehlentscheidung nicht mehr lebt..
Dann ist das nicht grade ein Grund "entspannt heim zu kommen, weil der böse Mann tot ist" sondern ein gewaltiger Schock der meiner Ansicht nach selbst bei einem ansonsten nicht unvernünftigem Menschen dazu führen könnte, dass derjene snappt und sich einredet gar nicht mehr zurück zu kommen.
Mein Vater hat mich gelehrt mir niemals etwas mit Bösartigkeit zu erklären, wenn die Erklärung, dass jemand einfach einen Fehler gemacht hat ebenso im Raum steht.
Und DAS bereits die Entscheidung solch eine Auszeit zu nehmen eine eher schlechte Wahl ist steht außer Frage. Da würde es für die Rückkehr nach einer derart dramatischen Wendung ziemlich viel Mut und Kraft bedürfen.. vielleicht mehr Mut und Kraft als man braucht um die nächste falsche Entscheidung zu treffen.
Erdbeermini:
Sollten Sylvia und Miriam irgendwo noch leben und eine Auszeit nehmen - hat schonmal jemand daran gedacht, dass Miriam ja kein kleines Kind mehr ist sondern Fragen stellen würde?
Jup.. und sollte die Mutter nun in ihrer Panik nicht den Fehler begehen bzw schon begangen haben, der ihrem Mann so ganz selbstverständlich angelastet wird rechne ich für meinen Teil, dass zumindest die Tochter eines Tages wieder auftauchen wird.
SommerRendesvo
Im Closer- Interview sagt die gr. Tochter, dass sie glaubt, dass M.S. seine Frau und Tochter getötet hat. Aber sie könnte ihn nicht hassen, weil er so liebevoll war.
Wieso traut man seinem Stiefvater sowas zu? Da muss doch etwas vorgefallen sein o. ä. , dass man jemand liebevolles so einordnet.
Oder sie sagt es, weil sie weiß die beiden sind abgehauen,als falsche Spur...wer weiß
oder aber sie weiß selbst nicht mehr wohin und was sie noch glauben soll.
Ich glaube nicht, dass irgendetwas vor fallen muss, damit man in einer Situation in der eine komplette Familie auf so seltsame Weise verschwindet nicht mehr weiß was man noch glauben soll.
Zumal Presse und Polizei ja seit Tag 1 das Lied vom erweiterten Selbstmord singen und die Tötung von Frau und Tochter vor der Selbsttötung ja auch keine "aggressive böse Hasstat" ist sondern die fehlgeleitete Liebe eines verzweifelten/kranken Menschen.
Wenn die ältere Tochter sagt, sie könnte einem toten Stiefvater aufgrund seiner liebevollen Art nie böse sein, sollte er vor dem Suizid Frau und Tochter "vorrausgeschickt haben", dann bin ich mir ziemlich sicher, dass diese ältere Tochter in dem Falle, dass Marco S. noch leben würde an seiner Seite wäre und durch nichts davon zu überzeugen wäre, dass er mit dem Verschwinden ihrer Mutter und der kleinen Schwester etwas zu tun hat oder gar ein Mörder ist.
Den Rest des Threads lese ich später
lg
Fraukie