Eine neue Information enthält der BILD-Artikel doch:
Ermittler Düker: „... Wir gehen von einer Kurzschlusshandlung aus.“
Also keine geplante, von langer Hand vorbereitete Aktion.
Das ist auch wieder ein kleines Puzzleteil.
Noch was:
Während ich die Sichtung am See an sich nicht bezweifle (dafür sprechen sowohl die Hundespur als auch der Spitzname der Großen Tochter als zwei voneinander unabhängige Faktoren) würde ich sie so, wie bei AZ XY geschildert, auch nicht unbedingt für 100% bare Münze nehmen. Also nicht mit den aufgeschnappten Dialogen.
Von anderen Fällen (Tanja Gräff) wissen wir, dass sich AZ XY bei der Erstellung der Filmbeiträge durchaus dramaturgische Freiheiten nimmt. Vor allem aber hat sich diese Zeugin erst nach Wochen gemeldet. In dieser Zeit kann ihre Erinnerung, was sie gesehen hat, (unbewusst) durchaus beeinflusst und geändert worden sein.
Ich habe vor einiger Zeit eine Dokumentation zu diesem Thema gesehen.
Da wurden Wanderer an einem abgesperrten Gebiet vorbeigeführt, in dem in einigem Abstand Schauspieler in Uniformen und Schutzanzügen herumhantierten (in groben Zügen suggeriert, eine UFO-Absturzstelle) und ein "Soldat" hat sie weitergewinkt, Motto: Hier gibt´s nichts zu sehen. Die Teilnehmer der Wanderung, die auch Kameras trugen, die das tatsächlich erlebte Geschehen aufzeichneten, wurden unmittelbar danach nach diesem Erlebnis befragt; und dann in größeren Abständen nochmals. Ihre Erinnerungen wurden jedes mal farbiger und dramatischer. Sie haben geglaubt, Details gesehen zu haben (Raumschiff-Bruchstücke, Alien-Leiche), die sie gar nicht hatten sehen können, einfach weil sie nicht da waren - und aus dem Weiterwinken ist eine Bedrohung mit dem Gewehr geworden bis hin zum Warnschuß.
An diese Dokumentation (ich habe nochmal danach gegoogelt und es scheint eine Episode aus Staffel 2 von "Unsolved History" gewesen zu sein, oder vielleicht wurde das Experiment da auch nur nochmal aufgegriffen) musste ich direkt denken, als ich die Schilderung der See-Zeugin gehört habe. Da waren mir einfach zu viele theatralische Elemente drin, der ganze Dialog klingt wie aus einem Fernseh-Krimi ("Spinnst du, was soll das", "Nein, Papa lass das", das Knallgeräusch...). Da möchte ich die Möglichkeit nicht ausschließen, dass die Zeugin sich, je mehr sie über das Verschwinden der Familie wusste, an umso dramatischere Szenen "erinnert" hat. Diesen Dialog und den Knall würde ich daher zwar nicht komplett abtun, aber doch mit sehr viel Vorsicht betrachten.