SherlockJames schrieb:Mir ist selbst beim Schreiben des Beitrags aufgefallen, dass er vielleicht zu romantisch gedacht war aber wenn er Hass auf seine Frau hatte, weil sie sich trennen wollte und die Tochter mitnehmen wollte, was ich mir als Motiv nebenbei sehr gut vorstellen kann, würde das ja nichts an seiner Liebe zu seiner Tochter ändern. Dann hätte er doch zumindest seiner Tochter eine würdige Stelle ausgesucht aber vielleicht dachte er in dem Zusammenhang auch einfach nur Lösungsorientiert und nicht gefühlsmäßig und das vorangestellte Ziel war, dass sie alle auch in ferner Zukunft unaufindbar bleiben würden.
@SherlockJamesMir fällt in den Krimi-thread oft auf, dass User von sich ausgehen.
Es werden die abstrusesten Fälle diskutiert. Der Täter muss sich in einem Ausnahmezustand
befunden haben, oder Täter und Motiv sind vollkommen unbekannt. Z.B. im
Fall Frauke Liebs. Trotzdem meint man, dass der Täter dieses oder jenes
nicht getan haben kann, weil das
"unvernünftig" wäre. Weil man selbst das nicht tun würde. Weil es nicht klug ist.
Wie sähe es denn aus, wenn die Tochter während des Streits gesagt hätte: Ich gehe mit Mama?
Wenn die Frau gesagt hätte, ich ziehe aus und Miri nehme ich mit.
Und der Vater die Tochter direkt gefragt hätte,- gehst du auch? Gehst du mit Mama mit?
Und vielleicht hätte das Mädchen in dem Augenblick Angst vor dem Vater gehabt, weil er so aufgeregt war.
Vielleicht hat er seine Frau sogar geschlagen (was für das Mädchen der erste miterlebte Gewaltausbruch ihres Vaters gewesen wäre)
und sie wollte nur weg von dem Mann (der ihr gerade fremd war)?
Ich mag in den Threads keine große Geschichten entwickeln, die auf Fantasie beruhen.
Ich will dir nur sagen, dass sich Menschen im Alltag sehr lieben können.
Wenn alles gut läuft, ist das nicht schwer. Der Vater (die Eltern) habe Miri sicher viele Wünsche erfüllt.
Man könnte auch überlegen, warum Herr Sch. meinte, sich so sehr reinhängen zu müssen?
Was ich hier lese klingt für mich nach einem sehr unsicheren Vater, der meinte er müsse sich die Liebe seiner Tochter erkaufen.
Wenn die See rauer wird, das Geld nicht mehr reicht, Krisen auftreten, zeigt sich doch erst, ob die Liebe wirklich belastbar ist.
Und wenn eine Beziehung auseinanderdriftet, fühlt sich einer oft betrogen, hintergangen, ausgenutzt.
"Ich hab so viel für dich getan..."
Ich will dir damit nur sagen, dass Herr Sch. ein Versteck für die Leichen gesucht haben wird, das
schwer aufzufinden ist.
Ich glaube nicht, dass er einen Gedenkgottesdienst abhielt. Sie sind ihm doch nicht durch Krankheit
oder Unfall entrissen worden. Er hat sie getötet und da denke ich in Richtung
bestrafen.Ausserdem war er bestimmt im Tunnel und wollte "es" schnell hinter sich bringen.
Die Ausführung seines Suizides stand für ihn noch an. Da wird man nicht zwischendrin innehalten und gedenken.
Das macht emotional, weich und schlaff. Und man sucht auch nicht Orte auf, mit denen man liebevolle Gedanken verbindet.
Ich denke, er hat seinen Plan fix durchgezogen.
Die Art, in der er sich umbrachte, war grausam. Da gönnt man sich vorher wohl keinen innigen Moment.