Vermisste Familie aus Drage
30.07.2019 um 09:28
Podcast Teil 2
In der Neubausiedlung die erst in den letzten 20 Jahren entstand, in welchem sich auch das Haus der Schulzes befindet, wurden auf Betreiben des Bürgermeisters, hauptsächlich junge Familien mit Kindern, bei der Grundstücksvergabe berücksichtigt. Mehr oder weniger, entstand damit ein "Dorf im Dorf". Der Kontakt zu den "alteingesessenen" Bewohnern Drages, hält sich in überschaubaren Grenzen.
Das Haus der Schulzes hat eine "exponierte" Lage. Es liegt wie eine Verkehrsinsel, in der dort entlang führenden runden Spielstraße.
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Die große Tochter Sabine Z., verlässt das Elternhaus in Drage im Alter von 16 Jahren, im Verlauf des Jahres 2007. Ihre Schwester Miriam, ist zu diesem Zeitpunkt 4 Jahre alt. Als Grund für den Auszug, gibt die Tochter in Bezug auf das Verhältnis zu ihrer Mutter wörtlich an:"Wir haben menschlich nicht zusammen gepasst".
Marco S. sitzt in dieser Situation "zwischen den Stühlen". Als akzeptierter "Ersatzpapa", versucht er zwischen seiner Frau und der älteren Tochter zu vermitteln. Trotz des Auszuges, hält die ältere Tochter den Kontakt zu ihrer Familie aufrecht. Im Laufe der Jahre, intensiviert sich der Kontakt zwischen der älteren Tochter und Miriam.
Kurz vor dem Verschwinden erfährt die ältere Tochter von den Magenproblemen von Miriam. Man vermutet aber nichts Schlimmes dahinter, auch weil die Ärzte keine ernste Ursache feststellen können.
Am 20. Juli erhält die ältere Tochter eine letzte Textnachricht von ihrem Stiefvater, in welcher er ihr zu ihrer Schwangerschaft gratuliert. Diese schon ausgiebig diskutierte Nachricht, wird heute von ihr als "Abschied" gedeutet.
Der letzte Kontakt mit ihrer Schwester Miriam datiert vom 19. Juli. Per Whatsapp erfährt sie von ihr, dass die Magenbeschwerden sich gebessert haben. Zu ihrer Mutter kam seit der Textnachricht, in welcher sie über die Schwangerschaft informiert wurde, kein Kontakt mehr zustande.
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Am Abend des 24. Juli, holt die Polizei die ältere Tochter in das Haus in Drage. Im Zuge der Ermittlungsmaßnahmen, öffnet sie die Post ihrer Eltern.
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Dann gibt es eine neue Information. Die Eltern hatten im Haus einen " Geldbunker ", von dem die ältere Tochter wusste. Als sie dort nachschaut, findet sie diesen leer vor. Die Pässe der Familie befinden sich in einer Kassette.
Sie wird noch eingehend über 2 Stunden von den Ermittlern befragt. Als sie das Haus an diesem Abend verlässt, sieht sie noch wie sich die Freiwillige Feuerwehr Drage und Hundeführer für die Suche vorbereiten.
Wichtige Information: Die 3 Handys der Schulzes befanden sich im Haus. Eine Information ob es sich um die aktuellen im Gebrauch befindlichen Modelle handelt, oder um Modelle die sich nicht mehr im Gebrauch befinden (aktueller Erkenntnisstand hier im Thread), gibt der Podcast nicht.
Als die Ermittler das Haus erstmalig betreten, finden sie die Handtasche von Silvia Schulze im Eingangsbereich vor. Aus vorhergehenden Befragungen im Umfeld, hatte man erfahren, dass sie Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild legt und die Handtasche quasi immer mit sich führt.
Aus diesem Grund ging KHK Düker von Anfang an, von einem "schlimmen Geschehen" aus.
Die spurentechnische Untersuchung verläuft ergebnislos. Weder im Haus, noch in den 2 Fahrzeugen lassen sich Kampf/Blutspuren nachweisen.
Es gelingt den Ermittlern nicht, anhand der Handyeinbuchungen am Tage des Verschwindens ein Bewegungsprofil der Familie zu erstellen. Alle Einbuchungen fokussieren sich an diesem Tage auf den häuslichen Bereich. Lediglich die Zeitpunkte der Ausbuchungen, wurden festgestellt (Zeitpunkte der Handyausbuchungen von Mutter und Tochter werden im Podcast nicht genannt).
Das Lieblingskuscheltier von Miriam wird bei der Hausdurchsuchung nicht gefunden.
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Der Podcast rekonstruiert nun die Abläufe, direkt vor dem Verschwinden.
(Anmerkung des Sprechers: " nicht ohne Widersprüche und Lücken" )
Dienstag, 21. Juli 2015
Silvia Schulze fährt am vorletzten Schultag, aus bislang unbekannten Gründen in die Schule und räumt den Spind ihrer Tochter aus.
Am Abend fährt Familie Schulze zu einem Reiterhof, in der Nähe von Drage. (als Quelle wird ein Pressebericht angegeben).
Dort verabschiedet sich Miriam von einer Reitlehrerin.
Mittwoch, 22. Juli 2015
Der letzte Schultag.
Miriam geht nicht zur Schule. Offenbar hat sie wieder Magenprobleme.
Marco Schulze ist infolge eines kleineren operativen Eingriffs krankgeschrieben und bleibt mit seiner Tochter zuhause, während seine Frau regulär zur Arbeit aufbricht.
Eine Frau berichtet, dass ihr Marco Schulze gegen 10 Uhr im Auto zwischen Drage und Hunden entgegen kam.
(Anmerkung des Sprechers dazu : Diese Information, taucht in den offiziellen Berichten nicht auf)
Jetzt wird es tricky. Deshalb genau lesen !
Auch am Mittwochnachmittag soll Miriam Schulze mit ihrem Vater auf einem Reiterhof gewesen sein um dort ihre reguläre Reitstunde zu absolvieren und sich dort von der namentlich genannten Reitlehrerin verabschiedet haben. Beide wirken dabei bedrückt und erklären der Reitlehrerin, dass dies die letzte Reitstunde von Miriam gewesen sei.
(Anmerkung des Sprechers zu diesem Sachverhalt: Im Polizeibericht, wird dieser Besuch am Nachmittag nicht erwähnt. Es bleibt im Unklaren, ob hier eine Verwechslung mit dem Besuch des Reiterhofes am Dienstagabend vorliegt)
Um 16 Uhr 50 kehrt Silvia Schulze von der Arbeit zurück. Ihr Handy loggt sich zu diesem Zeitpunkt im heimischen W-Lan ein.
Um 17 Uhr 25 telefoniert Marco Schulze via Festnetz mit dem Betreiber des Reithofes, auf dem er regelmäßig aushilft. Der Betreiber, bittet ihn am nächsten Tag einen Termin wahr zu nehmen, worauf er auffällig zögerlich reagiert.
Dann wird kurz die Sichtung der Zeugin am Mühlenteich angerisen, sowie der Anruf des Großvaters und der dann folgende Rückruf von Marco Schulze via Festnetz.
Gegen 20 Uhr sehen Nachbarn die Mülltonne der Schulzes, vor dem Haus stehen. Wer die Tonne, zu welchem Zeitpunkt dort platzierte, wurde offenbar nicht beobachtet.
1 Stunde später meldet sich das Handy von Marco Schulze, aus dem Netz ab.
Donnerstag, 23. Juli 2015
Marco Schulze wird letztmalig gesehen.
Eine Zeugin sieht ihn im Auto seiner Frau um 7 Uhr Morgens in Richtung Wohnadresse Drage fahren.
(Anmerkung des Sprechers zu diesem Sachverhalt: Die Ermittler haben Bedenken, gegenüber dieser Aussage. Sie vermuten, dass die Zeugin sich im Tag geirrt hat)
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Am Montag den 27. Juli, geht die Polizei mit dem Fall an die Öffentlichkeit.
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Nun berichtet ein vor Ort eingesetzter Medienvertreter, wie er eine ausgehungerte Katze der Schulzes nach Tagen aus dem Schuppen befreit hat.
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Das Wohnumfeld der Schulzes, lehnt Gespräche mit den Autoren des Podcast ab.
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