@vielefragen Tolle Worte.
Diese jahrzehntelange praktizierte Wertewelt würde vielleicht niemals zurechtgerückt/neu einsortiert werden können, wenn die "Mythosstellung" nicht gekippt worden wäre.
Der Schock kann überwunden werden und wenn auch Jahrzehnte nicht wieder zurückgegeben werden können, aber das Bewußtsein ist nicht mehr getrübt. Der weisse Fleck ist weg.
Ich verstehe die Aussagen von
@Katinka1971 auch nicht.
Sie schrieb:
Katinka1971 schrieb am 19.07.2015:Wenn er wirklich so krank ist, dass er bereits im Sterben liegt, ja, dann bin ich der Meinung, dass er damit auch seiner Familie die Möglichkeit der Auseinandersetzung mit ihm und seiner Tat nimmt.
Dann schien sie ihre Sichtweise zu ändern:
Katinka1971 schrieb am 20.07.2015: Natürlich hat die Aufklärung immer Vorrang.
Aber ich stelle es mir für die Familie (egal ob jetzt seine eigene oder eine - in dem Fall nicht existierende - Familie des Opfers) sehr schwer vor, damit fertig zu werden, wenn derjenige es auf der Sterbebett beichtet.
Dann gab sie die Antwort:
Katinka1971 schrieb:Dann sind wir überhaupt nicht so weit auseinander. ;-)
Also ich fühle mich da schon weit auseinander, erscheint mir ausweichend.
Wenn ich davon ausgehe, was Stephan Harbort immer wieder einmal betont und die Ehefrauen ahnen/wissen sehr wohl, wie der Ehemann in Wahrheit gestrickt ist, so würde dies die Situation noch anders erscheinen lassen.
Dann wäre für die Frau ein letztendliches Geständnis wohl eher "lästig"
Im Übrigen erfolgt eine Aufarbeitung für die Opfer immer ohne den Täter. Diese ganzen Geschichten von Täter/Opfer Ausgleich sind wohl eher eine diplomatische Erscheinung der Zeit um Unannehmlichkeiten mit Geld aus dem Weg zu räumen.
Vielleicht hat er ja auch gestanden, weil er jahrzehntelang eben wegen dieser Tat und die Ahnung seiner frau in einer Abhängigkeit gehalten werden konnte.
Eine verschworene Gemeinschaft in Familien kommt garnnicht so selten vor.
Vielleicht konnte er das nun brechen und setzte damit ein Zeichen.
Aber wenn es wirklich Reue war so wäre das zwar selten, aber doch möglich.