91jähriger gesteht nach 70 jahren mord an prostituierter m. cook
17.07.2015 um 18:42Nach 70 Jahrenhttp://www.n-tv.de/panorama/91-Jaehriger-gesteht-Mord-article15542631.html (Archiv-Version vom 19.07.2015)
91-Jähriger gesteht Mord
London, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Soldat vergnügt sich mit einer Prostituierten, doch dann geraten die beiden über den Preis für die Liebesdienste in Streit und es fällt ein Schuss. Kurz vor seinem Tod will der Mann die Geschichte endlich erzählen.
Es ist Jahrzehnte her, doch es hat ihm keine Ruhe gelassen: Ein 91-jähriger Mann hat einen Mord gestanden, den er 1946 in London begangen hat. Bei dem Mann, der inzwischen in Kanada lebt, war Krebs diagnostiziert worden. Daraufhin beschloss er, seine Angelegenheiten zur ordnen, berichtet die "Sun".
"Er entschied, dass er nicht mit dieser Last auf seinem Gewissen sterben wollte", sagte Mike Sullivan, der die Geschichte für die britische Boulevardzeitung aufgeschrieben hatte. Der alte Mann konnte sich nicht an den Namen seines Opfers erinnern, sagte jedoch auf einer kanadischen Polizeistation aus, er habe kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in London eine Prostituierte erschossen. Er habe sie mit einer russischen Pistole getötet, nachdem sie ihn um Geld betrogen und ihn auch noch beschimpft hatte, als er sich darüber beschwerte.
Die kanadische Polizei setzte sich daraufhin mit ihren britischen Kollegen in Verbindung. Ein Team von Detektiven durchforstete alte Akten zu bisher ungeklärten Mordfällen aus dieser Zeit. Schließlich stießen sie auf einen Fall, der mit den spärlichen Angaben des Mannes übereinstimmte. Es handelte sich um den Tod der 26-jährigen Margaret Cook, die am Abend des 10. November 1946 vor dem Blue Lagoon-Nachtklub durch einen Schuss in die Brust ums Leben kam.
Ein Stapel Fotos
Um die Bestätigung des Mannes zu bekommen, der in einem Pflegeheim lebt, reisten britische Ermittler nach Kanada. Sie zeigten ihm eine Reihe von Bildern, darunter befand sich auch eins von Margaret Cook. Der Mann identifizierte sein Opfer sofort. Er sei zwar in schlechter körperlicher Verfassung, aber geistig wach, beschrieb ein Beobachter den 91-Jährigen.
Cook, die ursprünglich aus der Gegend von Bradford kam, hat keine Hinterbliebenen. Sie hatte im Jahr vor ihrem Tod geheiratet, ihren Mann jedoch schnell wieder verlassen, um nach London zu gehen. In zeitgenössischen Medien wurden zahlreiche Theorien um ihren Tod gesponnen, unter anderem hieß es, sie sei erpresst worden. In verschiedenen Berichten war davon die Rede, dass sie Sängerin oder Tänzerin im "Blue Lagoon" gewesen sei. In Wahrheit war sie, weit weniger glämourös, eine Prostituierte.
Tat nie vergessen
Für den Mord an Margaret Cook wurde niemals ein Täter verurteilt. Der nun geständige Mann, der im Zweiten Weltkrieg für Großbritannien gekämpft hatte, verließ das Vereinigte Königreich 1951. Er ging nach Kanada, ließ sich in der Provinz von Ontario nieder und gründete eine Familie. Nach der Krebsdiagnose habe er lange mit seinem Gewissen gerungen und schließlich beschlossen, den Mord zu gestehen.
Die britische Justiz hat nun die Auslieferung des alten Mannes beantragt. Allerdings ist vollkommen unklar, ob die kanadischen Behörden dem stattgeben werden. Wegen des hohen Alters des Mannes und seiner schweren Krankheit gilt es als äußerst unwahrscheinlich, dass er für die Tat noch zur Verantwortung gezogen werden wird.
was haltet ihr davon, dass der täter wahrscheinlich nicht mehr für die tat zur verantwortung gezogen wird?
ich finde, weder sein alter noch seine krankheit sollten ihn davon verschonen, für den mord an einer jungen frau bestraft zu werden.