Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

@musikengel
Die Frage ist, was die StA Stendal eigentlich in Bezug auf C. B. weiss? C. B. kann nicht davon laufen, wie er es sonst immer getan hat. Jetzt könnte man doch in einen Dienstwagen steigen und in der JVA vorbeifahren und mal fragen, woher er die andere Person kennt und könnte im Nachgang auch einen Abstecher dort hin machen. Ich meine sowas sollte logistisch, ohne grossen Aufwand möglich sein, um zumindest ,,Restzweifel'' aus dem Weg zu räumen.

Hier und im Madeleine thread taucht ja immer wieder die Vorstellung auf, die Polizei oder die Staatsanwaltschaft soll doch endlich mal CB vernehmen und schon würden die Fälle gelöst werden können.

Wenn CB nicht ganz geistig umnachtet ist, wird er sich hüten, irgendeine Aussage zu machen und sich auf sein Recht beziehen, jede Aussage zu verweigern. Dazu würde ihm auch jeder halbwegs erfahrene Anwalt raten. Daher sollte man sich von dem Gedanken mal verabschieden, dass von CB irgendwas zu diesen Dingen zu hören sein wird.

musikengel schrieb:Er muss ja auch den Fluchtweg sauber durchdacht haben.

Eigentlich muss ein Täter überhaupt nichts durchdacht haben. Es kann reiner Zufall sein, dass ihm Inga vor die Füße gelaufen ist. Ein entsprechend veranlagter Mensch könnte einfach zufällig durch diese Gegend gefahren sein. Vielleicht hat er Kinder bemerkt, als er am Wilhelmshof vorbeifuhr und ganz spontan seinen Wagen irgendwo 100m weiter am Straßenrand abgestellt und ist zurückgegangen. Dann hat sich das erste Kind geschnappt, das ihm vor die Nase lief. Das erscheint zwar unwahrscheinlicher, als vom Blitz getroffen zu werden, aber beides kommt mitunter vor.

KimByongsu schrieb am 26.02.2021:Ich halte es für wahrscheinlicher, dass er den Stick unter dem Hund vergraben hat, weil er davon ausging, dass jemand, der zufällig eine Erdbewegung sieht und neugierig nachschauen möchte, was dort vergraben wurde, sofort aufhört weiter zu suchen, wenn er beim Nachgraben einen verwesten Hund findet. Der Hundekadaver diente der Markierung des Erddepots und gleichzeitig zu dessen Tarnung.

Ganz genau, sehe ich auch so und geschützt hat er die Sticks für sich selbst.

@Rick_Blaine
Aber zu sagen, dass er mit dem Fall nichts zu tun hat, um dann nicht weiter zu ermitteln, geht auch nicht. Ich denke, dass man sich von diesem Grundgedanken nun endlich verabschieden sollte.

Klar ist es möglich , dass es ein Zufallstäter gewesen ist.
hierzu müsste man sich den hinteren Teil des WH noch mal genau ansehen.

Wann genau haben denn die Kinder gestritten ? um welche Uhrzeit ?

der WH hat eine neue Internet-Seite.

https://www.dwwilhelmshof.org/

Aus Sicht der Opferanwältin müsste zum Beispiel auch in Wilhelmshof mit den damaligen Zeugen noch einmal gesprochen und nach Parallelen zu Fahrzeugen oder Personen aus dem Umfeld des Verdächtigen gesucht werden. „Das ist nach meinen Informationen bisher nicht erfolgt“, sagt sie.

Quelle: https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/fall-inga-vorwuerfe-gegen-die-polizei

welche Zeugen ? ist damit gemeint, alle Personen die Inga an diesem Tag gesehen haben ?
wer war das ? der ehemalige Leiter, die Freunde und Kinder der Familie G...wer noch ?

musikengel schrieb:

Zudem berichtet die Zeitschrift, B. habe einen Mitarbeiter des Wilhelmshofer Diakonie­werks gekannt.

Quelle: https://www.bild.de/regional/sachsen-anhalt/sachsen-anhalt-news/verdaechtiger-im-fall-maddie-mccann-in-dieser-idylle-verschwand-inga-71098230.bild.html

woher will die Zeitschrift Spiegel das wissen ?

Womöglich ist damit der gleiche Kontakt gemeint, den auch der Anwalt von Herrn Gehricke im Kripo Live Interview anspricht: https://www.allmystery.de/bilder/km118520-195

Dann dürfte das, wenn ich es richtig verstehe, den Akten zu entnehmen sein. Der Spiegel spricht von einem "Mitarbeiter", der Anwalt von einer Person, die sich zum Tatzeitpunkt am WH aufhielt, und zu der C.B. Kontakt hatte.
Könnte m.E.n. die gleiche Person sein.

KimByongsu schrieb:Vielleicht hat er Kinder bemerkt, als er am Wilhelmshof vorbeifuhr und ganz spontan seinen Wagen irgendwo 100m weiter am Straßenrand abgestellt und ist zurückgegangen. Dann hat sich das erste Kind geschnappt, das ihm vor die Nase lief.

Für ein Bemerken beim Vorbeifahren halte ich den WH, und speziell den hintersten Winkel, wo sich die Familie aufgehalten hat, für zu abgelegen.
Wenn sich eine Entführung (und nicht die Vertuschung eines Unfalls) zugetragen hat, dann vermute ich, dass der Täter die Kinder unauffällig beobachtet hat. Vllt war das Beobachten (Fotografieren, Filmen) auch der eigentliche Grund für seine Anwesenheit? Und aus dem Beobachten heraus stellte er fest, dass ein kleines Mädchen alleine unterwegs war und vom Umfeld wenig beachtet wurde. Oder dass es ausser Sichtweite der anderen lief (zum Spielplatz?).
Im ersten Video der Liste sieht man
bei min 0:22-0:28 wie der Blick von den Häusern zum Spielplatz durch Bewuchs verdeckt wird,
bei min 0:25 dass Inga vom Zaun (des Verschlags?) völlig verdeckt wäre,
bei min 0:42 dass direkt neben dem Spielplatz ein befahrbarer Weg entlangführt*,
bei min 0:55 insgesamt den dichten Bewuchs auf dem Gelände.

* bei min 0:57 ist dieser Weg nochmal aus der anderen Richtung zu sehen: links hinter den Bäumen der Spielplatz, rechts "Parktaschen, wo das Einsatzfahrzeug steht und wo auch der Täter hätte parken können!

MarliPub schrieb:Der Spiegel spricht von einem "Mitarbeiter", der Anwalt von einer Person, die sich zum Tatzeitpunkt am WH aufhielt

Ingas Familie war ja bei einem Mitarbeiter zu Gast. Ist bekannt, in welchem Bereich dieser Mitarbeiter tätig war? Patientenbetreuung oder nichtmedizinischer Bereich? Ich könnte mir vorstellen, dass man unter Kollegen übers Wochenende und über Besuch spricht und man teilweise auch die Familienangehörigen (die auf dem WH wohnen) und Freunde kennt bzw zuordnen kann.
Ob aber ein "Pfleger" oder "IT-Fachmann" oder eine Sekretärin solche Kenntnisse über einen "Hausmeisterhelfer" oder Tierpfleger, der früher selbst "Bewohner" war, hätte?
Falls CB zu einem Mitarbeiter Kontakt hatte, kann das ein früherer "Bewohner" gewesen sein. Oder einer, der sich früher als "Betreuer von Jugendlichen" engagiert hatte und der einfach nur berichtete, wo er jetzt arbeitet - ohne dass ein Treffen auf dem WH verabredet wurde bzw zustande kam! Trotzdem könnte sich CB dafür interessiert haben und einen Ausflug unternommen haben...

Kuno426 schrieb:Ingas Familie war ja bei einem Mitarbeiter zu Gast. Ist bekannt, in welchem Bereich dieser Mitarbeiter tätig war? Patientenbetreuung oder nichtmedizinischer Bereich? Ich könnte mir vorstellen, dass man unter Kollegen übers Wochenende und über Besuch spricht und man teilweise auch die Familienangehörigen (die auf dem WH wohnen) und Freunde kennt bzw zuordnen kann.

Ich meine, mich erinnern zu können, dass dieser Freund nicht im medizinischen Bereich tätig war - finde leider gerade die passende Info nicht. Wurde hier aber irgendwo schon besprochen.

Kuno426 schrieb:Falls CB zu einem Mitarbeiter Kontakt hatte, kann das ein früherer "Bewohner" gewesen sein. Oder einer, der sich früher als "Betreuer von Jugendlichen" engagiert hatte und der einfach nur berichtete, wo er jetzt arbeitet - ohne dass ein Treffen auf dem WH verabredet wurde bzw zustande kam! Trotzdem könnte sich CB dafür interessiert haben und einen Ausflug unternommen haben...

Wissen wir leider alles nicht...
Hier nochmal die relevanten öffentlich zugänglichen Informationen. Habe Medien, die sich wiederum auf z.B. den Spiegel-Artikel beziehen, jetzt nicht nochmal aufgeführt (siehe BILD und co.).
Man sollte vorab betonen, dass nicht klar ist, ob die Quellen von der gleichen Person sprechen (finde es allerdings naheliegend), und zudem nicht deutlich wird, wann genau C.B. Kontakt zu dieser/diesen Person(en) hatte:

Die Beamten verfolgen Spuren, nach denen Christian B. in Kontakt mit einem Mitarbeiter der Suchteinrichtung gestanden haben könnte, von deren Gelände die kleine Inga verschwand. Der Mitarbeiter und mögliche Komplize hatte sich den Ermittlungen zufolge nach der Tat merkwürdig verhalten und soll unter einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden. Außerdem soll er ebenfalls ein höchst auffälliges Sexualverhalten erkennen lassen.

Während eines Gefängnisaufenthalts Anfang 2019, also Jahre nach Ingas Verschwinden, schrieb Christian B. einen Brief ausgerechnet an einen Verein, für den der auffällige Mitarbeiter zwischenzeitlich arbeitete. Der Inhalt des Schreibens ist nicht bekannt.

Quelle: https://www.spiegel.de/panorama/fall-maddie-ermittler-pruefen-zusammenhang-zu-weiterem-vermisstenfall-a-5f4eb56e-9981-41fc-b06a-5bc3951a34e9

"Und dieser Herr B. hat unmittelbar Kontakt zu einem Herr A., der sich am Wilhelmshof befand (,) zum Tatzeitpunkt (,) und da auch (,) auch ohne Ermittler zu sein (,) drängt sich ja jedem Neutralen auf, dieser Sache intensiver nachzugehen."

Quelle: Kripo Live Sendung 07.06.2020 - Mitschrift - https://www.allmystery.de/bilder/km118520-195

Anm. von mir: Dies ist die Mitschrift eines Interviews - die Kommasetzung hat hier zu diversen Diskussionen geführt. Daher diese optionale Setzung durch Klammern angedeutet, und das möchte ich hier nochmal betonen:
Was klar ist: C.B. hatte unmittelbar Kontakt zu einem Mitarbeiter A.
Was unklar ist: wann gab es den Kontakt?

Ich persönlich lese hier heraus, dass C.B. und Mitarbeiter A. zu einem nicht genannten Zeitpunkt Kontakt hatten, und dass Mitarbeiter A. sich zum Tatzeitpunkt am WH aufhielt.
Außerdem erwähnt der Sprecher, dass nach Informationen von Kripo Live besagter Mitarbeiter A. nicht mehr am WH tätig ist, aber weiter im sozialtherapeutischen Bereich arbeitet.
Für mich persönlich schließt das eher aus, dass wir hier von einem (ehemaligen) Patienten sprechen, sondern eben von einem (ehemaligen) Mitarbeiter des therapeutischen Bereichs.

@MarliPub
In dem Bericht vom Spiegel vom 05.06.2020, den Du gerade verlinkt hast, ist immer von ,, den Ermittlern '', die prüfen die Rede. Handelt es sich um Ermittler der Kripo Stendal, oder um die des BKA? Es liest sich nach meiner Auffassung so, dass es sich um Ermittler handelt, die Herrn Wolters unterstellt sind.

Im letzten Abschnitt des Berichts steht eindeutig.... So weit war ich noch nicht... ERMITTLER DES BKA!

Wald schrieb:Im letzten Abschnitt des Berichts steht eindeutig.... So weit war ich noch nicht... ERMITTLER DES BKA!

Da hast du recht - wir müssen das nur auch zeitlich korrekt einordnen.
Der Spiegel-Artikel ist vom 05.06.2020, die Kripo Live Sendung war am 07.06.2020, und das Statement der StA Stendal, dass kein offenenes EF geführt wird, soweit ich finden konnte, danach.

Dieser Artikel hier z.B. ist vom 13.06.2020: https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/stendal/stendal/staatsanwaltschaft-keine-verbindungen-zwischen-inga-und-maddie-100.html

Ich verstehe das so: Das BKA führt(e) Ermittlungen gegen C.B. im Zusammenhang mit dem Fall Maddie. Im Rahmen dieser Ermittlungen wurden auch seitens des BKA mögliche Zusammenhänge des C.B. mit anderen Fällen geprüft.
Das Ergebnis im Fall Inga lautet, zumindest seitens der StA Stendal:

Im Fall der 2015 verschwundenen Inga aus Schönebeck gibt es keine Hinweise auf den Verdächtigen im Fall Maddie. Das hat die Staatsanwaltschaft Stendal mitgeteilt. Demnach überprüften die Ermittler erneut eine mögliche Beteiligung des 43-Jährigen, der im Fall der in Portugal verschwundenen Maddie unter Mordverdacht steht. Es habe jedoch keine Hinweise gegeben, dass Christian B. in der Nähe des Tatorts gewesen sei.

Quelle: https://www.mdr.de/sachsen-anhalt/stendal/stendal/staatsanwaltschaft-keine-verbindungen-zwischen-inga-und-maddie-100.html


Ich tue mir selbst genauso schwer mich gedanklich von einem Zusammenhang zu lösen, wie die meisten hier.
Finde es aber ebenso wichtig und nur korrekt, die veröffentlichen Fakten zum Stand der Ermittlungen zu erwähnen. Nämlich: es gibt kein Ermittlungsverfahren im Fall Inga, weder gegen C.B. noch gegen einen anderen potenziellen TV.

@MarliPub
Das ist richtig, allerdings impliziert das nicht, dass das BKA in dem Zusammenhang nicht weiter ermittelt. Also nur mal von der Logik her, wer den Fall Maddie, bzw. Inga löst, dürfte einen relativ grossen Sprung in seiner Karriere machen. Ich bin fest davon überzeugt, dass das BKA den schwarzen Vito noch sucht, oder bereits gefunden hat. Die werden sich nicht in die Karten schauen lassen. Ob das Ermittlungstaktik ist, um einen Tatverdächtigen in eine Falle zu locken, weiss ich nicht, wäre aber clever. Ich bin mir nicht sicher, ob das BKA alle Infos die, die haben, an die StA Stendal weitergeben. Warum auch? Der Fall Maddie ist noch offen...

Wald schrieb:Die Frage ist, was die StA Stendal eigentlich in Bezug auf C. B. weiss? C. B. kann nicht davon laufen, wie er es sonst immer getan hat. Jetzt könnte man doch in einen Dienstwagen steigen und in der JVA vorbeifahren und mal fragen, woher er die andere Person kennt und könnte im Nachgang auch einen Abstecher dort hin machen. Ich meine sowas sollte logistisch, ohne grossen Aufwand möglich sein, um zumindest ,,Restzweifel'' aus dem Weg zu räumen.

Es sollte zumindest im Sinne von CB sein, denke ich. Damit hätten vielleicht alle Spekulationen ein Ende.

Wir wissen natürlich nicht, ob das nicht längst geschehen ist. Die Presse hält sich ja sehr bedeckt.

@JamesRockford
Im Endeffekt wäre er ein freier Mann, hätte man nicht zufällig gesprächige Kumpels und ein Haar am Tatort einer Vergewaltigung von ihm gefunden. Sein Anwalt weiss, dass es ohne eine Leiche oder ein freiwilliges Geständnis, zu keiner Verurteilung kommen wird. Aber auch er macht Fehler, wobei ich wirklich glaube, wenn er,,klar''ist, geht er strukturiert vor. Die Fahrzeuge die er bewegt hat, könnten ein Schlüssel sein. Gerade ein Vito mit Navi wäre sehr interessant.

Wald schrieb:Die Fahrzeuge die er bewegt hat, könnten ein Schlüssel sein. Gerade ein Vito mit Navi wäre sehr interessant.

Hierzu sind Zeugenaussagen sinnvoll. Ich vermute, dass Zeugen befragt wurden. Aber das Areal ist weitläufig. Der Vito ist leider nicht auffindbar. Warum eigentlich? Wurde er irgendwo versenkt?

Ein Vito sieht einem VW T5 zum verwechseln ähnlich, vielleicht wird der Mercedes deswegen nicht gefunden. Oder das gegnerische Fahrzeug mit dem Parkplatzunfall, den er angeblich hatte, war ein Mercedes Vito.

Wald schrieb:Ein Vito sieht einem VW T5 zum verwechseln ähnlich, vielleicht wird der Mercedes deswegen nicht gefunden. Oder das gegnerische Fahrzeug mit dem Parkplatzunfall, den er angeblich hatte, war ein Mercedes Vito.

Okay, das ist jetzt nicht unbedingt mein Spezialgebiet. Das Auto ist jedenfalls nicht mehr auffindbar. Ein Auto kann man auch in einem See oder einem Fluss versenken. Man kann es auch einfach unter Preis wegen fehlender Papiere verkaufen.

Jedenfalls spielt dieser Vito mit dem Unfall eine Rolle in diesem Fall. Vollkommen piepenhagen, wem das Auto gehört hat. Aber ein Auto verleiht man auch nicht mal einfach so. Der Unfall wurde versicherungstechnisch aufgenommen. Deswegen muss auch klar sein, wem der Wagen gehört hat.

Nicht nur deswegen wäre eine Zeugenbefragung von Nöten. Und zwar eine Befragung von CB UND dem Halter des Fahrzeugs.

Aber ich gehe davon aus, dass zumindest der Halter des Fahrzeugs befragt wurde.