Andante schrieb:Schmidhuber schrieb:
Evtl. weil etwas übersehen wurde.
Es könnte durchaus etwas übersehen worden sein.
Das kann natürlich, wie in jeder Ermittlung, sein. In der Medizin würde man sagen, dass der Patient die Zweitmeinung eines anderen Arztes einholen sollte. Ärzte gibt es genug. Bei den Ermittlungsbehörden hat man aber meist nicht genug Personalkapazitäten für Zweitmeinungen, auch nicht, wenn sie gewünscht werden. Das ygeld der Steuerzahler wird, je nach politischem Willen für andere Zwecke verwendet.
Dein Posting zeigt nur, dass Du Dich nicht hinreichend mit Cold- Cases beschäftigt hast. Nehmen wir mal als aktuelleres Beispiel den Göhrde ( vier Mordopfer aus 1989) und Frauenmörder der langzeitvermissten Birgit Meier ( 1989), Kurt Werner Wichmann.
Wichmann stand bereits in diesen beiden Fällen in den Akten, er war einschlägig vorbestraft, bekam Jugendarrest weil er Polizeibeamte mit einer Waffe bedroht hatte, saß wegen Vergewaltigung und versuchtem Totschlag bereits von 1970-74 in der JVA Wolfenbüttel in Haft.
Hier hat eine unfähige oder unwillige Staatsanwaltschaft von Beginn an, gezielte polizeiliche Ermittlungen gegen Wichmann, trotz dessen bereits bekannter Strafakte von Anfang an, mit fadenscheinigen Begründungen, verhindert.
Deine Aussage, dass man nicht genug Personalkapazitäten habe, ist auch unsinnig, es kommt vielmehr darauf an, dass die Ermittlungen möglichst zügig und hinreichend sorgfältig geführt werden. Denn dann bräuchte es in vielen Fällen, wie zum Beispiel dem von Wichmann gar keine neuerlichen Ermittlungen und im Wichmann Fall, den der Bruder von Mordopfer Birgit Meier, ein hochrangiger Ex Kripochef aus Hamburg mit einem Expertenteam nach seiner Pensionierung übrigens selbst gelöst hat, sind wegen der früher schlampigen Ermittlungen für den Steuerzahler am Ende immense Summen von mehreren Hunderttausend Euro aufgelaufen, gerade weil man von Beginn an, nicht ordentlich durchermittelt hat.
Die Kosten sind umso geringer für den Steuerzahler, je schneller und sorgfältiger von Beginn an ermittelt wird.
Und um bei Kinderschändern und Mördern zu bleiben, auch bei Martin Ney hätten die Handschellen wesentlich eher klicken können, wenn man a. den missbrauchten Kindern eher gelaubt hätte ( der schwarze Mann im Kinderzimmer war real und leider kein schlechter Traum, der missbrauchten Jungs), und b. auch Ney hatte bereits längst einschlägige Straftaten begangen, wie Profiler Alexander Horn in seinem Buch dargelegt hat.
Nachzulesen auch gerne im Stern- Artikel vom 26.02.2012 unter der Headline " Karriere eines Kindermörders."
Dein Vergleich mit der Zweitmeinung eines Arztes ist mit Verlaub vollkommen unsinnig- Du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Das System der Justiz und Polizei ist vollkommen anders aufgebaut, das sind alles Beamte auf Lebenszeit, wobei stets die zuständige Staatsanwaltschaft die Herrin des Verfahren ist und die Polizei dieser unterstellt ist.
Einen Arzt kann man wechseln, für eine Zweitmeinung, auch ist der eine Arzt dem anderen eben in der freien Praxis nicht weisunsgebunden. Und wen einem im Krankenhaus der Dienstvorgesetzte nicht passt, geht man eben in ein anderes KH.
Opferangehörige wie Ingas Eltern und Geschwister können sich aber leider keine andere Staatsanwaltschaft aussuchen und müssen mit Fehlern, Ermittlungspannen, evtl. Versäumnissen leben und ihre Forderungen, dass neuerliche Ermittlungen im Fall Inga, durch das LKA oder eine spezielle Cold- Case Einheit geführt werden sollten, kann man durchaus nachvollziehen.
Außerdem steht evtl. zu befürchten, dass der Täter und mutmassliche Mörder von Inga, sofern er nicht wegen eines anderen Delikts gerade inhaftiert ist, jederzeit erneut ein Kleinkind in seine Gewalt bringen könnte, da er damit mindestens bei Inga schon "erfolgreich" war.
Ein evtl. jetzt aus anderen Gründen Inhaftierter, der mit dem Fall Inga in Verbdindung steht, könnte auch neu zuschlagen, wenn der Fall Inga wieder in den Hintergrund gerät, evtl. nach seiner Entlassung arbeitende, verdeckte Ermittler nach einiger Zeit wieder abgezogen werden etc....