...beowbee... schrieb: Es spricht doch alles für ein Suizid. Wer packt den Kofferraum so ordentlich ab. Und stellt dann sein Handy auf Flugmodus?
Das liegt im Bereich des Möglichen, aber es gibt durchaus einige Gründe, die dagegen sprechen.
Einer ist, dass ihr Verhalten völlig alltäglich war - sie beendete die Schicht, schrieb noch einer Freundin, packte ihre Sachen, quatschte mit ihrem Bruder. Es gab konkrete Pläne für die kommenden Tage ... . Es gibt Suizide, wo das so ist, keine Frage, daher im Bereich des Möglichen, aber vermutlich nicht "typisch". Vermutlich wurde der Wagen von ihr so ordentlich gepackt und das Apartment geräumt.
Der zweite Grund ist die bevorstehende Geburt ihrer Enkelkinder, auf die sie sich so freute, dass sie begonnen hatte, Kleidung für die Kinder zu stricken. Natürlich schließt das einen Suizid nicht aus, aber bei jemand, der so geordnet vorgeht, würde man schon noch einen Abschiedsbrief oder ähnliches erwarten.
Es gibt keinerlei depressive Vorgeschichte, keinem der nahen Angehörigen fiel etwas auf (auch kein völliges Ausschlusskriterium, aber ...)
Es gab keinen Grund, das Auto so weit vom Wald weg zu parken. Das Auto wurde ja "versteckt", an einem Ort, wo es wahrscheinlich erst einige Tage später auftauchen würde. Die wahrscheinlichste Erklärung ist, dass versucht werden sollte, vorzutäuschen, dass sie bereits losgefahren war. Nun könnte man sagen, dass sie -im Falle eines Suizids- keine Spur auf den Wald legen wollte. Da hätte sie das Auto aber auch einfach stehen lassen können. Wozu dann der Aufwand?
Dann ist aber seltsam, dass sie keine Jacke anhatte (vermutlich). Es war nasskalt an dem Tag und eine Frau, die ohne Jacke im Wald herumläuft, wäre vermutlich einem Gassigeher etc. aufgefallen. Wenn ich schon so unauffällig agiere, dann doch durchgehend.
Das Handy im Flugmodus. Das Handy blieb im Auto zurück und wurde in den Flugmodus gestellt. Ein "Brötchenzeuge" glaubt sicher, das Auto bereits am Morgen auf dem Parkplatz gesehen zu haben. Das Handy wurde aber erst um 14 Uhr in den Flugmodus versetzt. Der Ablauf wäre für einen Suizid äußerst unlogisch: Parken, ohne Jacke und übernächtigt fünf Stunden durch den Wald laufen, nochmal zum Auto kommen, ....
Die Fundstelle. Wenn man schon so weit läuft um sich zu töten, dann wählt man doch nicht einen Waldrand, an dem noch bei gutem Wetter Jogger etc. vorbeikommen. Die Stelle sieht leider eher so aus, als ob man sie geschickt anfahren und eine Leiche ablegen konnte.
Die Fundzeit - es sind nun einige Wochen seit dem Fund vergangen, läge ein eindeutiger Suizid vor, hätte die Polizei dies mittlerweile kommuniziert und die Ermittlungen abgeschlossen. Das ist aber nicht passiert, was im Umkehrschluss darauf deuten lässt, dass es kein Suizid war.