Comtesse schrieb:Ich habe leider aber auch keine Idee, wie man so eine Botschaft vermitteln kann und gleichzeitig der anderen Opfer gedenken, denn die Botschaften passen für mich einfach nicht zusammen, und wenn die Familie nach einem Jahr Leid ist, sich dafür, was der Sohn getan hat, immer wieder in jedem Nebensatz zu rechtfertigen und zu entschuldigen, ist das rein menschlich auch nachvollziehbar. Wir können davon ausgehen, dass diese Menschen in den letzten 12 Monaten durch ihre ganz persönliche Hölle gegangen sind.
Ich kann mir das schon vorstellen, was sich da im Vorfeld in der Familie abgespielt haben könnte, dass sich der Sohn möglicherweise vom Elternhaus abgekapselt hatte und wieviele machen dass ?, wieviele "verwaiste Eltern(teile)" gibt es , die sich das Gehirn zermartnern und überlegen, was sie falsch gemacht haben könnten....es ist ein Massenphänomen ....
Von so einer Lebensphase werden vermutlich die wenigsten der Hinterbliebenen schon gehört haben, geschweige daran, in sowas hineingezogen werden.....
Eine eigene Wohnung, der Abnabelungsprozess von zu Hause, sieht für andere Außenstehende zunächst mal ganz normal aus, kann aber eben auch dazu missbraucht werden , seine Eltern abstrafen zu können für irgendwas, über was er mit ihnen nicht gesprochen hatte, da kommen dann noch die ärztlichen Schweigepflichten hinzu, die dass alles noch mehr unterstützen (müssen).......es ist eben auch eine Gradwanderung zwischen Arzt und Patient und sicherlich denkt da der eine oder andere an einen Suizid, doch keiner denkt an sowas....
L.A., schätze ich, muss mit Leib und Seele an seinem Beruf gehangen haben, hatte sich daran wie ein Ertrinkender festgeklammert, wollte nicht einer von diesen vielen überqualifizierten Arbeitslosen werden ?