Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

Auf der Suche nach einem Tätermotiv des A. L. ist hier zuletzt öfter der Begriff NPS als Erklärungsansatz gefallen.
War das nicht auch die Diagnose, die bei Anders Breivik als wahrscheinliches Motiv festgestellt wurde?
Nur mit dem Unterschied, dass Breivik noch lebt, während Lubitz sich das Leben genommen hat.
Breivik wurde übrigens des Massenmordes für voll schuldig erklärt.
Bei A. L. gibt es keinen Prozess mehr. Hier geht es einfach nur darum, ein eventuelles Motiv aufzudecken, um solche schrecklichen Ereignisse zukünftig besser vorhersehen und vermeiden zu können.

Ich weiß nicht, ob es so einfach ist, so in psychologische Details zu gehen, obwohl man von dem Mann nur weiß, dass er "eventuell" zur Tatzeit psychische Probleme hatte, von denen sein Umfeld nichts gemerkt haben will.

Ich finde es auch nicht gut, sich hier gegenseitig anzugehen.
Man sollte nicht aus den Augen verlieren, dass die Tat nicht minder schrecklich war, als die von Breivik und anderen Massenmördern und Amoktätern.
Opfer sind die Passagiere und die restlichen Crewmitglieder.
Darüberhinaus auch deren Angehörige.
Deshalb kann ich Mao1974 gut verstehen, wenn er zu bedenken gibt, dass man die schreckliche Tat nicht verharmlosen darf und erst recht nicht den Täter nach und nach zum eigentlichen Opfer machen sollte.

@Uniqueone
Wenn man sich auch nur ein bisschen mit Persönlichkeitsstörungen auskennt, wusste man sofort, dass hier ein narzisstisch gestörter Mensch diese Tat verübt hat.
Unheilbar und sehr verbreitet, solange man Erfolg hat auch keine PS im eigentlichen Sinne.... Ich kenne so viele Narzissten, die Chefarzt, Schauspieler, Politiker sind, aber wenn es kippt, dann ist man halt machtlos.

@Tibetdog

Ich bin davon überzeugt, dass es viele Menschen mit narzistischen Persönlichkeitsstörungen gibt, und es mag durchaus sein, dass der Copilot auch dazu gehörte, aber trotz allem handelt es sich bei der Tat um einen schrecklichen Einzelfall, und bisher haben wir noch keine Erkenntnisse, warum er das getan hat.
Spekulieren ist erlaubt, aber Mitleid mit dem Täter erscheint mir zum gegenwärtigen Zeitpunkt äußerst unangebracht.

Fakt ist, dass er 149 Menschen bewusst in den Tod gesteuert hat.
Die Opfer sind für mich diese Menschen und deren Angehörige.

@Uniqueone
Wer hat denn da Mitleid?
Ich hoffe doch niemand!

@Tibetdog

Dein Wort in Gottes Ohr...:)

Aber es gibt immer wieder nach solchen Taten Menschen, die den Täter zum bedauernswerten Opfer machen wollen und dabei die eigentlichen Opfer fast vergessen.
Möge das in diesem Falle nicht so sein.

Danke, @Grouch für Deine Beiträge und Deine Geduld :)


@Tibetdog

Tibetdog schrieb:Wer hat denn da Mitleid?
Ich hoffe doch niemand!

Und was gibt es Dir wenn niemand Mitleid hat?

@Uniqueone

Uniqueone schrieb:Aber es gibt immer wieder nach solchen Taten Menschen, die den Täter zum bedauernswerten Opfer machen wollen und dabei die eigentlichen Opfer fast vergessen.

Das ist doch Quatsch. Wer vergisst denn die Opfer?

Frau.N.Zimmer schrieb:Wer vergisst denn die Opfer?

nach meinem Empfinden sollen die tatsächlichen Opfer von den Mitverantwortlichen dieser Katastrophe "vergessen gemacht" werden. Gemeint sind jene, die es durch Missachtung (egal ob fahrlässig, vorsätzlich oder gar "Vetternwirtschaft" ) möglich gemacht haben, dass ein kranker, suizidgefährdeter Mensch, dem zwar eine "abgeklungene depressive Phase" bescheinigt wurde, nie aber eine tatsächliche Heilung. Auch wurden weder der "SIC" noch der "REV" Vermerk jemals aus seiner Lizenz oder seiner Flugtauglichkeit gestrichen - er flog seit Jahren nur mit einer "Sondergenehmigung" - niemand aus den verantwortlichen Reihen beachtete die regelmäßigen angeordneten zusätzlichen Untersuchungen - und das bis zum bitteren Ende - da besaß man immer noch die Dreistigkeit von einer 100%igen Flugtauglichkeit ohne Einschränkungen zu sprechen.

Mit Geld glaubt man in Deutschland alles regeln zu können.. aber hoffentlich dieses Mal nicht:

Nach dem Germanwings-Absturz in den Alpen ermittelt die französische Justiz in alle Richtungen. Die Marseiller Staatsanwältin widerspricht Spekulationen, wonach ausschließlich Lufthansa angeklagt werden könnte.
http://www.handelsblatt.com/panorama/aus-aller-welt/germanwings-absturz-staatsanwaeltin-bestreitetfokus-auf-lufthansa/11630504.html

Ich halte weiterhin die Recherchen der "Welt" für wichtig und richtig.

http://www.welt.de/politik/deutschland/article139433160/Chefsache-Andreas-L.html

@FadingScreams

Richtig, aber das meinte ich eben gerade nicht :) Ich fühle mich ja schon fast schuldig weil ich mir Gedanken mache ob man diese Tragödie hätte verhindern können. Und klar, meine Gedanken sind da auch bei der Fluggesellschaft.Und ich frage mich warum man einem jungen Mann, der mit 21 schon psychisch nicht stabil ist, Verantwortung in dieser Größenordnung überträgt. Das ist doch ein enormer Druck, diese Vernatwortung.

ich frage mich warum man einen jungen Mann, der mit 21 schon psychisch nicht stabil ist, Verantwortung in dieser Größenordnung überträgt.

der Witz ist doch, man hat ihm gar keine Verantwortung übertragen - man hat ihn NUR mit einer "Sondergenehmigung" fliegen lassen. Andere (LH und Fliegerärzte) waren in der Pflicht zu kontrollieren - und taten es nicht. Quasi bei jeder jährlichen "normalen" Untersuchung, wurde der Vermerk einfach weitergeführt ohne die kontrollierende explizite Untersuchung seiner weiterbestehenden Erkrankung.

@Frau.N.Zimmer

Es geht ja hoffentlich den meisten nur darum, zu hinterfragen, ob und wie man diese Tragödie hätte verhindern können.
Direkt, nachdem die französische Staatsanwaltschaft erste Ergebnisse des Voice-Recorders bekannt gab, und die Lufthansa ihr Statement abgab, stolperte ich über dieses halbe Jahr Pause während der Ausbildung des Co-Piloten, der demnach seinerzeit an einer schweren Depression mit Suizidgedanken litt.
Nach angeblich überwundener Krankheit musste A.L. zwar nochmal alle Prüfungen wiederholen, bekam aber dann den Pilotenschein...

@Uniqueone
"überwundener Krankheit" setzt Heilung voraus - es war lediglich die Rede von "abgeklungen" - für mich ein riesen Unterschied.

Auch wenn er damals alle Untersuchungen bestand, erließ man ihm nur eine "Sondergenehmigung" und setzte TROTZDEM den "SIC" und "REV" Vermerk.

und ja, es geht mir darum, dass man die Möglichkeiten hatte, die Tragödie zu verhindern - man tat es aber nicht.. man hat es nichtmal versucht..

@Frau.N.Zimmer
Wer hat denn da Mitleid?
Ich hoffe doch niemand!

Und was gibt es Dir wenn niemand Mitleid hat?


Und was gibt es Dir und den Opfern, wenn jemand Mitleid hat?

@Tibetdog

Und was gibt es Die wenn jemand Mitleid hat?

Den Glauben daran, dass die Menschheit noch nicht ganz empathielos ist und nicht ALLE nur schwarz/weiss denken.

FadingScreams schrieb:"überwundener Krankheit" setzt Heilung voraus - es war lediglich die Rede von "abgeklungen" - für mich ein riesen Unterschied.

Auch wenn er damals alle Untersuchungen bestand, erließ man ihm nur eine "Sondergenehmigung" und setzte TROTZDEM den "SIC" und "REV" Vermerk.

und ja, es geht mir darum, dass man die Möglichkeiten hatte, die Tragödie zu verhindern - man tat es aber nicht.. man hat es nichtmal versucht..

Eine Rolle könnte bei der medizinischen Einschätzung gespielt haben, dass es nach Ansicht der Fachleute keine "chronischen" Depressionen gibt. Wiederholung ist aber nicht ausgeschlossen. Er hätte engmaschiger untersucht werden müssen.

Abgesehen davon, dass eine Depression die Tat nicht erklärt...