Germanwings-Maschine mit 150 Menschen in Südfrankreich abgestürzt

Tibetdog schrieb:Eine Depression egal ob leichte mittelschwere oder schwere depressive Episode ist keine Erklärung für eine solche Tat.

Da bin ich anderer Meinung. Natürlich wäre das eine Erklärung. Jedoch ist sie kein Beweis sondern nur ein Indiz. Jemand mit einer schweren depressiven Episode wird nicht ohne Grund gefragt von Psychologen ob er auch konkrete suizidale Gedanken verfolgt.

Warum sollten Depressionen Anzeichen für einen Gewalttäter sein? Ich denke nicht dass sie das sind und denke das statistisch ( egal welche Faktoren bzgl. der Häufigkeit des Auftretens relativ zur Masse dabei mit eingebunden werden ) depressive Amokläufer eher nicht Standard sind.

Jetzt kam evtl. einmal so ein schwerer Fall vor und schon wird eine ganze Gruppierung stigmatisiert und vom normalen Leben ausgeschlossen???

@DearMRHazzard
Sehe ich nicht so und ist auch nicht so.....
Aber wenn Du meinst....

@DearMRHazzard
Auch eine Depression mit Suizidgedanken erklärt eine solche Tat nicht btw ;-)

Tibetdog schrieb:Auch eine Depression mit Suizidgedanken erklärt eine solche Tat nicht btw ;-)

Warum nicht ?

@DearMRHazzard
Der Tat, sofern es sich bestätigt dass es keine Affekthandlung war, liegt eine Gleichgültigkeit dem Leben anderer gegenüber zu Grunde. Wenn nicht sogar noch schlimmeres.

Depressionen allein erklären das nicht.

@DearMRHazzard
Weil ein depressiver Suizidaler alleine eine Stunde braucht um sich die Uniform zuzuknöpfen.
Weil für so eine Tat Persönlichkeitsakzentuierungen und Psychopathologika vorhanden sein müssen, die weit über eine Depression hinausgehen.
Ich behandle und sehe täglich ca 5-10 depressive Patienten, deshalb lege ich mich da fest.

bis vor einer Woche hätte ich euch allen noch einen Vogel gezeigt wenn einer mir solch ein Szenario erzählt hätte

@Tuskam

Tuskam schrieb:bis vor einer Woche hätte ich euch allen noch einen Vogel gezeigt wenn einer mir solch ein Szenario erzählt hätte

Warum? Wenn sich ein Vollpfosten mit Sprengstoffgürtel in einen vollbesetzen Bus begibt, ist es doch nicht minder vorstellbar oder? Da müssen die Synapsen schon arg verschmolzen sein, um sowas zu tun.

@Auweia

Auweia schrieb:LH hat das wohl auch gewusst und hat das auch schon vorher gesagt. Sie wussten doch von der Pause des AL während der Ausbildung. Sie sagten nur aus ermittlungstechnischen Gründen nicht woran er erkrankt war.

Außerdem war es eine abgeklungene schwere Depressive Episode.

LH sagte in der 1. PK, dass A.L. seine Ausbildung zum Piloten mehrere Monate Unterbrochen hat. Auf Nachfrage zu den Gründen hierzu sagte LH, darüber sei ihnen nichts bekannt, und selbst wenn, dürften sie dazu aus Datenschutzgründen nichts sagen. Aber A.L. wäre zum Zeitpunkt des Absturzes VOLL flugtauglich gewesen. (sinngemäße Wiedergabe von mir).

Unabhängig davon, dass LH von der aktuellen AU ihres Co-Piloten nicht informiert war - was zu stimmen scheint, weil diese ja nicht abgegeben wurden - befand sich A.L. bis zum Absturztag in regelmäßiger ärztlicher Behandlung. Diese Information war in seinen Gesundheitsakten, die sowohl LH/GW als auch dem BLA vorlogen UND in seiner Fluglizenz enthalten !

Und LH wurde auch in einer weiteren PK nochmals darauf angesprochen. Wieder wusste man angeblich nichts von einer psychischen Vorerkrankung und gab sich weiterhin wie die 3 Affen....

Und auch gestern noch wurde LH erneut von Medien darauf angesprochen, weil es ja eben vom BLA die Info gab, LH wusste es. Ergebnis: Das BLA war nicht mehr bereit, seine Aussage vom vergangenen Freitag zu wiederholen UND auch LH verweigerte den Medien gegenüber weitere Stellungnahmen, verwies auf irgendeine interne andere Stelle, von der aber auch nichts mehr zu erfahren war.

In der Zwischenzeit gab es diverse Talk-Runden, in denen die Frage, was LH wusste und warum A.L. in Anbetracht dieses SIC-Vermerkes überhaupt Pilot von Passagiermaschinen werden konnte, immer lauter diskutiert wurden.

Der Druck auf LH stieg also quasi von Stunde zu Stunde.

Aber erst heute haben sie der Staatsanwaltschaft die Personalakte bzw. Gesundheitsunterlagen von A.L. übergeben ?! Die hatten sie doch bereits am Tag des Absturzes. Also, warum haben sie diese nicht sofort an die Staatsanwaltschaft übergeben, wenn sie doch "so sehr an einer lückenlosen Aufklärung dieses Absturzes" interessiert waren ?

Und DAS ist das, was mich so wütend macht und wofür ich keine Ausrede wie z.B. "ist halt eine schwierige Situation, bei der man immer etwas kritisieren könnte" akzeptiere.

Wie gesagt - nur meine Meinung ;)
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Warum holt man die Jahre zurückliegende Depression wieder vor.
So wie mir bekannt, war er (depressiv) das zum Zeitpunkt des Absturzes nicht.

@Kältezeit

Kältezeit schrieb:Komischer Vergleich.

Die "depressive Episode" war 6 Jahre her und ist im Gegensatz zu einer Parkinsonerkrankung auf jeden Fall überwindbar. Also versuchs nochmal... ;)

Ja, zuhause redet es sich leicht, wenn man nicht betroffen ist.
Achso, jetzt war es also nur eine depressive Episode ?
Immer schön verharmlosen, dabei , wärst du bestimmt die letzte die bei so einem an Bord gehen möchte.
Aber wie gesagt, daheim am PC redet es sich leicht.

Wenn es stimmt, das es eine größer Menge an Medikamenten in ALs Wohnung gab und er mehrere Psychologen in den letzten Monaten aufgesucht hat (wird sich ja überprüfen lassen), dann sieht es für mich so aus als ob er (verzweifelt) versucht hat seine Krankheit zu bekämpfen.
Dabei hat er dann nicht auf eine kontinuierliche Behandlung gesetzt, sondern mehrere Wege gleichzeitig versucht.
Das kann schnell auch kontraproduktiv sein (verstärkte Nebenwirkungen, keine Besserung durch kurze Behandlung).
Die Augenprobleme sollen psychosomatisch gewesen sein (Klinik konnte nichts finden), das spricht fast dafür.
D.h. es könnte ihm klar gewesen sein, das seine gesundheitliche Situation sich verschlechtert.
Zusammen mit dem von ihm geäußerten Druck im Job (oder mit dem Druck den er sich selber mit seinen Zielen z.B. Langstreckenpilot zuwerden) kann es so zu einer Kurzschlußhandlung kommen.

@Tibetdog
kommt das deiner Meinung nach der verstärkten Depression nahe ("Persönlichkeitsakzentuierungen und Psychopathologika vorhanden sein müssen, die weit über eine Depression hinausgehen".)

J.Watson schrieb:rgebnis: Das BLA war nicht mehr bereit, seine Aussage vom vergangenen Freitag zu wiederholen UND auch LH verweigerte den Medien gegenüber weitere Stellungnahmen, verwies auf irgendeine interne andere Stelle, von der aber auch nichts mehr zu erfahren war.

Wenn Du aufgepasst hättest, hättest Du mitbekommen, dass nicht mehr alle Angaben aus/zum Schutz der Persönlichkeitsrechte des mutmaßlichen Täters gemacht werden. Ist schon sinnig, auch wenn es unsere Neugier nicht befriedigt.

Warum legt man alles zum schlechten aus?

Die Logs lassen eine Panikreaktion nach wie vor zu. Hatte das vor kurzem mal grob umrissen...

@Maverick119

Maverick119 schrieb:Ja, zuhause redet es sich leicht, wenn man nicht betroffen ist.
Achso, jetzt war es also nur eine depressive Episode ?
Immer schön verharmlosen, dabei , wärst du bestimmt die letzte die bei so einem an Bord gehen möchte.
Aber wie gesagt, daheim am PC redet es sich leicht.

Ich rede nicht schön, was passiert ist. Ganz und gar nicht!

Ich sage nur, dass garantiert nicht die depressive Episode von damals ausschlaggebend für seinen erweiterten Suizid war.

Achso, jetzt war es also nur eine depressive Episode ?


Wieso "nur"?
Eine schwere depressive Episode ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die dem Betroffenen jeglichen Handlungsspielraum und Lebensqualität nimmt.

@Kältezeit
Genau, deswegen hätte der erst gar nicht Pilot werden dürfen.

@Tibetdog
Das nächste Mal stellt man auch Ärzte ein, die kein Blut sehen können und dabei umfallen.

könnte es vielleicht sein das AL auch einfach mit dem Druck bei GW nicht klar kam. Ist ja nichts neues das Piloten immens unter Druck stehen.

Er meinte ja mal das man Ihn irgendwann überall kennt und er was macht.