Vermisst - 52-jährige Jutta Schulz aus Thale

@Robin76 SIE wollte nicht beim LG gemeldet werden, er wollte sie ja anmelden. ....
Und ich glaube immer noch, dass sie in die Fänge eine Sekte geriet.....

@Sahraphina
Du meinst aufgrund ihres Interesses an Esoterik und Kartenlegerei? Möglich schon. Da könnte sie bereits in Köln aber auch auf einer Esoterikmesse der Kartenlegerin Kontakte geknüpft haben Aber ein Freigeist bei einer Sekte? Würde das einen Freigeist nicht allzu sehr einengen?

@Robin76 womöglich ist sie nicht freiwillig der Sekte beigetreten sondern durch Gehirnwäsche manipuliert...?!
War nur ein Gedanke, bin genau so ratlos wie alle anderen auch 😊

@Robin76 womöglich ist sie nicht freiwillig der Sekte beigetreten sondern durch Gehirnwäsche manipuliert...?!
War nur ein Gedanke, bin genau so ratlos wie alle anderen auch 😊

@Sahraphina
Was sagte der LG nochmals. Sie war in letzter Zeit so eigenartig. Genau erklärt hat er jedoch nicht,was er damit meinte.

Eigentlich wird Frau Schulz als Blaupause einer perfekten Aussteigerin gezeichnet. Da ist von allen klassischen Klischees etwas dabei. Und trotzdem geht die Polizei in diesem (aus hunderten anderen) Vermisstenfall offenbar von einem Verbrechen aus. Dafür muss es starke Anhaltspunkte geben. Was in den beiden TV-Szenarios von MDR und XY gezeigt wurde, lässt für mich absolut nicht erkennen, welche starken Anhaltspunkte für ein Verbrechen und gegen ein gewolltes Verschwinden in ein neues Leben unter Abbruch aller Brücken spricht.

@Hammurapi

Möglicherweise liegt dies in den Aussagen der Kollegen aus Köln begründet.
Diese machten sich schon sehr früh Sorgen.
Auch war eine Kollegin in die Trennungspläne vom LG eingeweiht.
Vielleicht lag in dieser Trennung ein größeres Konfliktpotenzial als in den beiden Filmchen gezeigt und die Kollegin wusste davon und machte sich Sorgen.

Mich würde interessieren, ob Jutta Sch. einer Kollegin erzählt hat, dass sie eine Immobilie in Thale anschauen und mit welchem Geld sie diese bezahlen wollte. Ich könnte mir schon vorstellen, dass diese Besichtigung ebenfalls zum Streit zwischen dem Paar führte. Wenn so etwas dann noch hinter dem Rücken des Partners passiert, dann kann man sich so ungefähr zusammenrheimen, dass man an einer gemeinsamen Zukunft eventuell kein großes Interesse mehr hat. Sie könnte es beim LG so begründet haben, dass sie eine Meldeadresse benötigt und wenn er sie unter der Einliegerwohnung nicht anmelden ließe, müsse sie eben andere Wege gehen. Das könnte schon auch ein Streit gewesen sein, bei dem es sich so gar nicht mehr um Lappalien handelte, sondern darum, dass beide ihr Leben in Zukunft völlig neu gestalten mussten.

@Robin76

Was die Immobilienbesichtigungen betrifft, tendiere ich auch dazu die Kaufabsichten von JS als nicht allzu hoch einzuschätzen.

So könntest du mit deiner Vermutung Recht haben, sie wäre mehr an den Antiquitäten der Häuser interessiert als an den Häusern selbst.

Wenn es rein um die Immobilien in den Häusern ging, dann hätte sie das schon früher getan und die Makler wären ihr schnell draufgekommen.

Der LG sagt ja, er hätte sie auf sein Hause, seine Wohnung angemeldet. Da er ein Haus, Arbeitseinkommen und eine Mietwohnung hat, bezweifele ich, dass er staatliche Leistungen bekommen hat.

Es muss was anderes dahinterstecken. Rein theoretisch hätte sie sich ja auch in ihrem Geschäft anmelden können.

So verzweifelt kann ihre finanzielle Lage eigentlich überhaupt nicht gewesen sein. Sonst hätte ein Gerichtsvollzieher schon die Antiquitäten versteigert.

@Kreuzbergerin

Zumindest scheint es nicht so, als hätte sich die Lebensgemeinschaft für die "alten Tage" stabilisiert, sondern es mutet eher wie ein konsequenter Ablösungsprozess an. Wir wissen nicht, inwieweit Frau Schulz mit ihrem Lebensgefährten gesprochen hat oder ob sie einfach Fakten geschaffen hat, die er hinnehmen musste. Möglicherweise hing er an ihr und wollte die Beziehung nicht verlieren. Und Jutta wusste nicht, wie sie ihm ihre Trennungsentscheidung beibringen soll.

Aber auch in solche zwischenmenschlichen Konfliktpotenziale platzt manchmal von anderer Seite ein Verbrechen, das in keinem Zusammenhang mit Thale oder dem LG steht. Solange die Polizei trotz aller dramaturgischen Details nicht erkennen lässt, welche konkreten Anhaltspunkte sie für eine mögliche Straftat sieht, bleiben mögliche Hinweisgeber ratlos zurück. Konkret frage ich mich: Warum diese Öffentlichkeitsfahndung mit zwei (teils widersprüchlichen) Filmberichten? Was ist an diesem Vermisstenfall so anders als an vergleichbaren anderen, bei denen mit viel weniger Aufwand gefahndet wird?

Da sie 14 Tage am Stück immer wieder weg war, hätte sie ihn auch telefonisch oder mittels Brief verlassen können und er hätte 14 Tage Zeit gehabt das zu verarbeiten, bevor sie sich ihm hätte stellen müssen. Ich sehe da eigentlich keinen Grund, warum sie da irgendwie Probleme gehabt haben sollte ihm das mitzuteilen.

@Hammurapi
Vielleicht ging die Lebensgemeinschaft auch wegen diesem Job in Köln langsam aber sicher in die Brüche. Ich denke mal, wenn man von 4 Wochen 14 Tage alleine lebt, sich nach niemandem mehr richten muss, dann entwickelt man automatisch eine Eigenständigkeit und die Beziehung engt einen danach voraussichtlich richtig ein. Möglicherweise hat sie aber schon diesen Job in Köln angenommen, weil sie sich langsam von ihrem LG abnabeln wollte. Wir wissen es leider nicht.

Da sie 14 Tage am Stück immer wieder weg war, hätte sie ihn auch telefonisch oder mittels Brief verlassen können und er hätte 14 Tage Zeit gehabt das zu verarbeiten, bevor sie sich ihm hätte stellen müssen. Ich sehe da eigentlich keinen Grund, warum sie da irgendwie Probleme gehabt haben sollte ihm das mitzuteilen.

@Katinka1971
Das wäre ja wohl mehr als geschmacklos gewesen. Eine langjährige Beziehung schriftlich beenden? Das wäre ja teenielike gewesen. Die machen das auch per whatsapp. Ich denke mal, dass sie ihren LG auf jeden Fall soviel Respekt entgegengebracht hat, dass sie das persönlich machen wollte. Zudem gibt es diese Aussage nur von der Arbeitskollegin. Wissen wir denn tatsächlich, ob sie das vor hatte. Wer sagt denn, dass man einfach dem LG eine Schuld zuschieben wollte? Ich meine möglich wäre alles.
Irgendjemand sagt nicht die Wahrheit. Entweder der LG, wenn er sagt, dass sie sich in seiner Einliegerwohnung anmelden wollte oder die Arbeitskollegin, die sagt, dass sie sich vom LG trennen wollte. Dann gibt es noch die Immobilienmaklerin. Weshalb hat sie sich ausgerechnet ein Objekt in Thale angesehen und nicht weit weg von ihrem LG?

Vor einigen Monaten habe ich ein längeres Interview mit der Leiterin der Berliner Vermisstenstelle gesehen. Sie erklärte darin, wie die Polizei mit Vermisstenmeldungen umgeht. Zunächst räumte sie das Gerücht aus der Welt, es würden bei erwachsenen Vermissten grundsätzlich keine Anzeigen aufgenommen werden, wenn diese nicht eine gewisse Anzahl von Stunden (24, 48) überfällig wären.

Dann sagte sie, dass es ganz klare Regelungen gibt, nach denen die Suche nach Vermissten eingestuft wird. Bei Minderjährigen wird sofort eine intensive Suche eingeleitet, weil diese a) schutzbedürftig und somit in Abwesenheit eigengefährdet sind und b) weil erfahrungsgemäss in den ersten Stunden des Vermisstseins die Chance auf ein Auffinden am höchsten ist.

Bei erwachsenen Vermissten wird geprüft, ob von dem Vermissten eine Gefährdung der Öffentlichkeit ausgeht (z.B. Amok, ansteckende Krankheiten) oder ob eine Eigengefährdung erwartbar ist (wegen z.B. orientierungslos, suizidal, dringend benötigte Medikamente). In diesen Fällen wird auch bei Erwachsenen sofort eine umfassende Suche eingeleitet.

Trifft dies nicht zu, so haben Erwachsene ein freies Aufenthaltsbestimmungsrecht und müssen sich auch nicht abmelden. Sie werden dann zwar von Angehörigen und Freunden vermisst, die Polizei führt sie auch als vermisst, aber zunächst hält sich der Suchaufwand in Grenzen. Erst wenn der begründete Verdacht auf eine Straftat vorliegt, wird die Polizei wirklich aktiv und startet das Suchprogramm!

Also wenn Jutta Schulz abgehauen ist, um ein neues Leben anzufangen, so darf sie das tun, ohne dass die Polizei großartig nach ihr suchen müsste. Hierbei ist es völlig unbedeutend, ob der LG oder Kolleginnen sich Sorgen machen. Da also nun mit filmischer Unterstützung in XY (und zuvor im MDR) nach ihr gesucht wird, muss es eindeutige Indizien für eine Straftat geben! Worin diese bestehen, darüber schweigen sich die Berichte lauthals aus, schildern lieber die diffusen Lebensumstände der Vermissten. Ich finde das einerseits verständlich, andererseits aber auch ziemlich nebulös. Es liefert Stoff für die abenteurlichsten Spekulationen, anstatt die Hinweisbitte in eine bestimmte Richtung zu lenken.

Mittlerweile gehe ich davon aus, dass aus ermittlungstechnischen Gründen Ermittler Informationen zurückhalten bzw. Informationen bewusst nicht weitergeben, und so hoffen, dass der Täter bzw. im Umfeld ein Fehler passiert. ....fällt mir jetzt nicht nur im konkreten Fall auf, sondern allgemein. ...und ich kenne mich ein wenig in der Materie aus...

Hammurapi schrieb:Also wenn Jutta Schulz abgehauen ist, um ein neues Leben anzufangen, so darf sie das tun, ohne dass die Polizei großartig nach ihr suchen müsste.

Und woher soll die Polizei wissen ob jemand abgehauen ist oder ermordet wurde?

@Suinx

Das muss die Polizei nicht wissen. Solange es keine echten Anhaltspunkte für eine Straftat gibt, kann die Polizei die Füße stillhalten.