Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

In Irland ist es üblich und gehört zum guten Ton, wie in GB, hochwertige Kleidung zum kleinen Preis bei OXFAM ( eine soziale Einrichtung: der Verkaufserlös wird genutzt für soziale Projekte in Afrika etc. ) einzukaufen. Deswegen, warum werden sich die Gedanken um die Kleidung von PB gemacht? Übrigens, auch in Deutschland gibt es OXFAM !!!

mit seiner sehr schmalen figur wird er dort eingekauft haben, wo er ohne große änderung was kriegt. ich kenne einen herrn hoher position mit ähnlicher figur. seine hosen kauft er bei c und a.

Ich denke, der Punkt dürfte durch sein. Sicher scheint da jetzt nur, dass der Herr wenig Wert auf besondere Markenkleidung gelegt hat. Etwas, dass ich bei Menschen seines Alters als normal bezeichnen würde.

Zusammen mit der Tatsache, dass er mit dem Sligo City Hotel ein gutes 3-Sterne-Hotel gebucht hat und zudem Bus fuhr, zeichnet sich da ein sehr durchschnittliches, mithin gutbürgerliches Bild. Das lässt bedingte Rückschlüsse auf seine soziale Herkunft zu.

Ich würde da auf eine Berufssparte des Mittelstandes mit verhältnismäßig guter Bildung (gutes Englisch ist in den Jahrgängen keine Selbstverständlichkeit) tippen. Möglicherweise ein Lehrer. Eventuell auch jemand, der häufige möglicherweise berufsbedingte Auslandsaufenthalte hatte.

Da hantiert man aber irgendwo mit Wahrscheinlichkeiten. Der Herr kann auch schwerreich und schlicht sehr sparsam gewesen sein. Das unterste soziale Niveau scheint weitgehend auszuscheiden. Wenn er dem angehört haben sollte, dann allenfalls erst kurze Zeit.

Ich weiß nicht, ob ich das hier gelesen habe oder wo anders, aber ich habe auch gelesen, dass es sein Plan gewesen sein könnte, einfach zu verschwinden, also dass sein Körper in den weiten Meeren verschwindet. Diese Vermutung erscheint mir ziemlich logisch. Er hat alle Vorkehrungen penibel genau geplant und durchgeführt, schlussendlich wollte er einfach anonym von dieser Welt verschwinden. Da das Meer ihn aber an den Strand gespült hat, ist sein Plan zumindest in dieser Hinsicht nicht aufgegangen - sofern er überhaupt geplant hat, in den Meeren zu verschwinden, was ich aber für wahrscheinlich halte.

Ich respektiere seine Entscheidung. Was ich aber noch immer nicht verstehen kann ist, wie es sein kann, dass niemand ihn vermisst. Damit so etwas zustande kommt, muss doch jemand sehr einsam gewesen sein, aber selbst dann ist es doch kaum möglich, dass man ihn nicht identifizieren kann. Er muss doch irgendwann in seinem Leben gearbeitet haben, er muss Freunde, Verwandte gehabt haben. Er hat außerdem Briefe verschickt, wahrscheinlich an nahe Bekannte, bei denen er diese bittet, ihn nicht als Vermisst zu melden. Das würde einiges erklären.

Nur warum wird die Behörde nicht aktiv? Er wird kaum auf der Straße gelebt haben. Er muss Bankkonten gehabt haben, er muss Rechnungen bekommen haben, Strom- oder Wasserrechnungen zum Beispielt. Unbezahlte Mieten vielleicht, die häufen sich doch irgendwann? Oder er hat eine Eigentumswohnung gehabt, aber auch dort bekommt man doch Post, die sich irgendwann stapelt? Rechnungen? Ich verstehe das nicht!

@Manisali

Manisali schrieb:Er muss Bankkonten gehabt haben, er muss Rechnungen bekommen haben, Strom- oder Wasserrechnungen zum Beispielt. Unbezahlte Mieten vielleicht, die häufen sich doch irgendwann? Oder er hat eine Eigentumswohnung gehabt, aber auch dort bekommt man doch Post, die sich irgendwann stapelt? Rechnungen? Ich verstehe das nicht!

Naja, aber wenn er kundgetan hat, dass er "aussteigt", gibt es für die Leute ja eine natürliche Erklärung für das Bersten seines Briefkastens etc. Und die Behörden schalten auch nicht gleich Interpol ein wegen ein paar unbezahlten Rechnungen. Vielleicht hat er ja auch zuhause seine Verhältnisse noch weitgehend geregelt, Wohnung gekündigt u.s.w., um auch für sich selbst alle Brücken zurück zu zerstören. Sein Abschied war ja auch in anderer Hinsicht akribisch geplant.
Was mich nur ein bisschen wundert in diesem Zusammenhang: Irland ist ja nicht aus der Welt, sondern ein zivilisiertes Land in der EU. Bestimmt hatte er trotz Vorbereitungen unbezahlte Rechnungen, hätte sich mal mit Behörden in Verbindung setzen müssen. Dass nie jemand versucht hat, seinen neuen Aufenthaltsort in Irland zu ermitteln oder die Geschichte bei Misserfolg anzuzweifeln, ist schon etwas verwunderlich.

@Manisali
@Menedemos

Menedemos schrieb am 05.09.2015:Dass nie jemand versucht hat, seinen neuen Aufenthaltsort in Irland zu ermitteln oder die Geschichte bei Misserfolg anzuzweifeln, ist schon etwas verwunderlich.

Wessen Aufenthalt? Der Name war ja falsch.

Wenn er zu Hause alles regelt, seine Wohnung aufgibt, und mit einem falschen Namen woanders auftaucht, dann sucht den keiner. Unter Umständen, er war ja nicht mehr der Jüngste, hat er auch keine Verwandten. War eventuell arbeitslos. Oder überhaupt nirgends gemeldet. Und somit fiele seine Abwesenheit nicht auf.

Außer ... eventuell eiener Bank, wenn er eine Pension bezöge.

Wie hat er eigentlich angeblich Selbstmord begangen?

@LivingElvis

LivingElvis schrieb am 28.07.2015:Zusammen mit der Tatsache, dass er mit dem Sligo City Hotel ein gutes 3-Sterne-Hotel gebucht hat und zudem Bus fuhr, zeichnet sich da ein sehr durchschnittliches, mithin gutbürgerliches Bild.

Ich kann mir gut vorstellen, dass er das Hotel wählte, weil man in kleinere Hotels schon mal eher ohne Ausweis durch kommt. (Andrerseits hätte er ja einen für die Einreise gebraucht ...)
Bus könnte er gefahren sein, weil er keinen Führerschein hatte, oder kein Geld, ein Auto zu mieten, oder er einen Ausweis dafür gebraucht hätte. Kann auch sein, dass er nicht fahren konnte oder links nicht fahren wollte.

@off-peak
Es ging mir darum, dass man das unterste soziale Level als einziges wohl guten Gewissens ausschließen kann.

Das mit den Rechnungen kann man auch anders erklären. Wenn ich ein Konto habe und nichts bestelle bekomme ich auch keine Rechnungen denn man kann allen eine Einzugsermächtigung geben. Dann muss ich nur dafür sorgen das ich genug Geld auf dem Konto habe. Hmm und schon fällt es wenn ich wenig kontakt habe auch nicht direkt auf das kann Jahre dauern :no:

Eine andere Frage, die ich bisher nicht klären konnte:

Klar, die ganze "Story" läuft zwar augenscheinlich auf einen Selbstmord hinaus. Aber wie genau hat die Polizei denn feststellen können, dass es wirklich ein Suizid und kein Unglück war?

Mir ist bewusst, dass die ganzen Umstände darauf hindeuten. Aber man hat ja bekanntlich schon Pferde kotzen sehen.

Da der gute Herr Bergmann niemandem vorher mitgeteilt hat, ob er nun gedenkt sich ins Jenseits zu verabschieden, oder doch nur einen kurzen Abendschwimmausflug zu machen, denke ich, ist die Antwort klar: abschliessend kann man das nicht zweifelsfrei beurteilen. Man geht nach dem Gesamtbild der Umstände, der Spuren, der Erfahrung und dem gesunden Menschenverstand und entschliesst sich für die wahrscheinlichste Version. Mehr ist nicht.

Ich finde es seltsam, dass sich da keine Verwandten Melden. Gibt es doch genügend gute Aufnahmen im Netz.

Vielleicht hatte der Mann einen Bezug zum Meer und war am und auf der See glücklich.

Mein Vater hat als junger Mann bei der Marine gedient und im Rentenalter folgendes Spiel gespielt: Ich schwimme so weit in den Atlantik hinaus, wie ich kann und dann lasse mich zurücktreiben. (Fand ich nicht lustig.)Den hat auch im Alter das Meer nie wieder losgelassen, auch wenn er beruflich nichts mehr damit zu tun hatte.

@DaScully
"Ja gut" Für einen solchen Tod hätte ich noch ein gewisses Verständnis. Aber das sich da niemand Meldet.

Wurde einer sagen,... ca. 50 Jahre, hochgewachsen, schlank, tadellose Zähne und korrekter Haarschnitt... und dann... schwarze Lederjacke, schwarze Schuhe, blaue Hose, Socken und Pullover..., dann würde ich auf einen ehemaligen Uniformträger tippen, der entweder nur mit seinem Beruf verheiratet war und nicht mehr mit seiner Frau.

@DaScully
Durchaus denkbar, dass er als Seemann gearbeitet hat. Trotzdem der Mann war krank, und wurde auch Operiert. Da könne seine Zeit als Seemann längst vorüber gewesen sein.

@schluesselbund
Ja, wenn man krank wird war es das. Mit dem Meer und dem Auskommen.
@Rick_Blaine
Von der Haltung ein ehemaliger Uniformträger möglich?

Es gibt genügend Leute, die nie Uniformen trugen, aber trotzdem aufrecht gehen und sich die Haare kurz schneiden.

Das heißt nur, dass er nie eine Arbeit hatte, die ihn nieder beugte. Oder schon lange keine mehr hatte, für die er Muskeln gebraucht hätte.

@off-peak
@DaScully
Ich gehe auch davon aus, dass er seid längerer Zeit nicht mehr gearbeitet hat. Er war an Prostata-Krebs erkrankt. Im fortgeschrittenen Stadium. Nahm keine Medikamente. Auch erwähnenswert ist, er besass gut Zähne wovon ein Goldzahn und einer mit Silberfüllung. In welchem Land könnte diese Arbeit gemacht worden sein?

@schluesselbund

schluesselbund schrieb: Er war an Prostata-Krebs erkrankt.

Er sieht auch durchaus krank aus, finde ich ja.

schluesselbund schrieb:Nahm keine Medikamente.

So etwas wundert mich immer. Aber wenn er obendrein depressiv war, könnte das wohl die Ursache für sein Aufgeben sein.

schluesselbund schrieb: In welchem Land könnte diese Arbeit gemacht worden sein?

In nahezu jedem. Hier könnte eigentlich nur ein Zahnarzt aus der Zusammensetzung des Materials oder aus der Arbeitstechnik Rückschlüsse ziehen.