@petrocek Danke für die tolle Grafik!!!
Man sieht ganz klar, in welchen Regionen die Endung "stetten" gebräuchlich ist.
petrocek schrieb:Ich bin mir allerdings sicher, dass Bergmann hier das damals überregional bekannte Amstetten meinte.
Das glaube ich wiederum nicht. Als Ausländer prägt man sich doch eher die ersten Buchstaben eines Wortes ein als die letzten.
Außerdem verweisen die ersten drei Buchstaben "Ain" auf genau dieselben Regionen, auf die auch "stetten" verweist. Zufälliger Glücksgriff eines der deutschen Sprache nicht Mächtigen?
Glaub ich nicht. PB müssen sowohl "Ain" als auch "stetten" im Hinterkopf geläufig gewesen sein, höchstwahrscheinlich, weil er aus einer Gegend kam, in der solche Ortsnamensbestandteile üblich sind. Dabei kann er durchaus an das bekannte "Amstetten" gedacht haben, aber er verfremdete den Ortsnamen absichtlich. Bemerkenswert ist ja auch, dass er "stetten" nicht falsch schrieb, nicht etwa "stätten" oder "städten", wie das einem durchschnittlichen Nord- oder Westdeutschen oder gar einem Ausländer wahrscheinlich passiert wäre.
Ein weiterer Hinweis auf einen Deutschsprachigen ist die korrekte Deklination des Ortsnamens. "Ainstetter" - das "r" muss man ja erstmal grammatikalisch sauber hinkriegen. Im Niederländischen z.B. gibt es keine Deklination mehr.
Und auch hier wieder der Bezug konkret auf Süddeutschland. In anderen Regionen Deutschlands würde man eher "Ainstettenstraße" oder "Ainstettische Straße" sagen, nicht wahr? Selbst Südtiroler kriegen das nicht gebacken.
Wo genau man Straßen so benennt, dafür habe ich momentan keine Übersicht. Muss mal recherchieren...
Zusammenfassung:
Es gibt gleich DREI Merkmale, die auf den südlichen deutschen Sprachraum verweisen (den man auch noch eingrenzen könnte):
- Die Namensendung "stetten", nur dort bekannt.
- Der Namensanfang "Ain", nur in Österreich und vor allem in Bayern häufiger.
- Die Deklination des Ortsnamens. Nur in einigen Teilen des deutschen Sprachraums üblich.