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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

942 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frau, Leiche, Unbekannt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

15.07.2024 um 02:14
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Oder weiß hier wer, wie es anders geht?
Hinter so einem Formular steht meist einfach eine Emailadresse. In diesem Fall: lka@polizei.niedersachsen.de

Dorthin könntest du einfach Deine Infos per Mail schicken


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.01.2025 um 12:46
Ich bevorzuge die Mutter-Tochter-Hypothese, z.B.: Die Tochter lebt in der USA. Ihre Mutter ist verstorben. "Erbschleicher" haben sich in Abwesenheit der Tochter, liebevoll um die alte Dame gekümmert und erhielten als Gegenleistung ein Testament, wurden zu 100% als Erben eingesetzt. Sie erhielten den Erbschein. -Die Tochter erfährt vom Tod ihrer Mutter (Mitteilung vom Ordnungsamt, Mitteilung vom Nachlassgericht, ..), reist nach Deutschland und ist mit dem Albtraum konfrontiert: Sie ist aus dem Erbe/Nachlass ausgeschlossen worden. Möglicherweise informiert sie sich über den Verlauf und beginnt dagegen anzugehen. -Mit dem Erbschein waren "die eingesetzten Erben" beim Notar und haben die Immobilie verkauft. -Die Tochter kehrt nicht in die Staaten zurück. Ihre Recherche und der daraus ersichtliche Betrug, hätten die "vermeintlichen Erben" auffliegen lassen. Und da ihr ein Pflichtteil zugestanden hätte, ist sie im Weg. Es kommt zu einer Konfrontation und diese eskaliert. -In den USA wird sie möglicherweise vermisst, jedoch weiß ihr Umfeld nicht, dass sie nach Hannover gereist ist. Aus persönlichen und privaten Gründen hat sie nichts davon erzählt. Sie wollte es alleine regeln und stand möglicherweise jemandem hier sehr im Weg. Ich gehe davon aus, dass "Erbschleicher" Kenntniss und Information darüber haben, in welchem persönlichen und privatem Bezug sie (ihr Opfer) sich befindet. -Am Aegi und fußläufig waren und sind einige Filialen. Immobilien werden auch hier an- und verkauft. Mit Vorlage eines Erbscheines ist der- oder diejenige beim Notar handlungsfähig. Was passiert, wenn die Tochter dort auftaucht oder eben nicht? Möglicherweise kam es zu einem Termin/Verhandlung, einem anschließenden Essen im Diner´s (Merry Christmas-Serviette, wie zynisch) und einem tragischen Ende.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.01.2025 um 12:57
Zitat von CharleeneCharleene schrieb:Ihre Mutter ist verstorben. "Erbschleicher" haben sich in Abwesenheit der Tochter, liebevoll um die alte Dame gekümmert und erhielten als Gegenleistung ein Testament, wurden zu 100% als Erben eingesetzt. Sie erhielten den Erbschein.
Man kann aber leibliche Kinder nicht vollständig aus dem Erbe ausschließen. Mindestens den Pflichtteil bekommen sie auch dann. Und damit können die "Erbschleicher" nicht einfach ein Haus verkaufen, weil es ihnen gar nicht alleine gehört.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.01.2025 um 13:06
Es kann mMn schon eine Immobilie an eine bestimmte Person vererbt werden; das geht freilich nicht ohne Wertausgleich gegenüber dem Pflichtteilberechtigten. Kaum vorstellbar, dass das Nachlassgericht keinen Versuch unternimmt, mit einem leiblichen Kind einer Verstorbenen Kontakt aufzunehmen.

Wenn jemand weiß, dass das da noch jemand mit Anspruch auf einen Pflichtteil existiert, und das verschweigt, wird er sich wohl strafbar machen.

@Charleene Interessantes Konstrukt, das würde aber vermutlich im deutschen Rechtssystem so nicht funktionieren.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.01.2025 um 13:17
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:aum vorstellbar, dass das Nachlassgericht keinen Versuch unternimmt, mit einem leiblichen Kind einer Verstorbenen Kontakt aufzunehmen.
Vor allem wenn man im gleichen Beispiel unterstellt, die Tochter in den USA hätte vom Gericht oder dem Ordnungsamt die Nachricht vom Tod ihrer Mutter bekommen. Dann wäre das ja bekannt gewesen, dass es eine Tochter gibt.

Inwieweit es überhaupt möglich wäre, einem Erben die Verfügung über seinen Erbteil zu übergeben bevor nicht alle Miterben gefunden wurden, weiß ich nicht.

Grundsätzlich halte ich diese Idee auch nicht für schlecht, man müsste da aber eine andere Konstellation annehmen, z. B. dass es sich bei der Frau um die Nichte oder von mir aus auch nur eine Freundin der Toten handelt, die eigentlich davon ausging, dass sie etwas erben würde, weil es die Tante oder Freundin zu Lebzeiten immer gesagt hat.

Und dann plötzlich, auf Umwegen (denn eine Nichte oder Freundin würde nicht automatisch informiert werden) erfahren hat, dass die Tante/Freundin tot ist und offenbar Fremde ihre angebliches Erbe bekommen haben, so dass sie nach D reist um der Sache auf den Grund zu gehen.

Aber damit sind alle anderen Probleme noch nicht ausgeräumt: Warum weiß keiner in den USA wo sie ist, so dass sie auch nicht vermisst wurde? Warum meldet sich kein Hotel, in dem sie gewohnt hat? Warum weiß keiner in D, dass sie gekommen ist? Man fliegt ja nicht einfach mal so schnell nach Europa ohne vorher nicht noch andere Erkundigungen eingezogen zu haben. Zumal es ja auch irgendeinen "Kanal" geben muss, über den sie von dem Tod der Tante/Freundin erfahren hat.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.01.2025 um 15:43
Die Frau muss meiner Meinung nach nicht wohlhabend gewesen sein. Alte Levi’s gibt es bei uns oftfür wenige Euro auf Flohmärkten, bei Humana oder sogar im Sozialkaufhaus. Esprit gibt es in Massen in solchen Läden. Selbst teure Jacken von Boss und co findet der ein oder andere hippe Student bei uns hier. Second Hand ist Trend. Auch Füllungen und Goldinlays gibt es in den Sprechstunden der Zahnmedizin Studenten an unserer Uni wohl für deutlich weniger Geld. Hier kommen viele sozialschwache, da die auch ein mittelmäßiges Ergebnis hinnehmen und sich quasi daher gut zum üben eignen.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.01.2025 um 15:51
Nunja, ich weiß es auch nicht.

Hypothese: Nicht jede Mutter-Tochter-Beziehung ist harmonisch. "Sie" lebte im Ausland und reiste 1 Mal im Jahr, zu Weihnachten nach Hannover an. Ich habe Bekannte, die das bei Übersee Reisen ebenso machen. Die sagen mir auch nicht beständig wann und wo sie sich aufhalten. Das ist für diese Menschen Routine und normal. Wenn XX wieder da ist, treffen wir uns zum Sport. Ich könnte auch niemandem sagen, wo sie (Bekannte) ist, geschweige denn, Orte nennen, wo sie sich aufhält.

Möglicherweise wurde sie als "bekannte Erbin erster Ordnung" - Tochter beim Erbscheinsantrag nicht! angegeben. Möglicherweise ist die Adresse nicht bekannt im Ausland. Meldet man sich dann immer um, wenn man sich im Ausland aufhält oder beruflich viel reist und Aufenthaltsorte wechselt? Wenn Dritte diese vertrauten Informationen haben, können sie diese zu ihrem "Vorteil" ausnutzen.

Und es ist doch so, jeder kann zu 100% als Erbe eingesetzt werden. Um den Pflichtteil zu erhalten, brauchst Du einen Anwalt und dann Notar. Usw.

Zu Weihnachten oder in der Vorweihnachtszeit tauchte sie dann jedes Jahr in Hannover wieder auf und wohnte bei ihrer Mutter. Wäre auch normal.
Immer noch hypothetisch: In der Zwischenzeit ist die Mutter jedoch verstorben. Und die Unbekannte steht vor einem großen Rätsel und Schock. Vielleicht hat sie auch garkeinen Zugang mehr zur Wohnung und zum Eigentum der Mutter.

Texas ist ein Pferde Land. Vielleicht ging sie ihrer Pferde Leidenschaft in den Staaten nach.

Ich hangel mich auch nur an den Informationen hier längs und schöpfe aus meiner Lebenserfahrung. Mein Bruder hat im Ausland auch mit Pferden zu tun. In Australien. ;-)


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.01.2025 um 16:36
Zitat von CharleeneCharleene schrieb:Ich könnte auch niemandem sagen, wo sie (Bekannte) ist, geschweige denn, Orte nennen, wo sie sich aufhält.
Ja, aber nur "weil man nicht weiß wo sie ist" kann man nicht einfach sagen: "Ach ja, kein Problem, da gibt es zwar eine Tochter, deshalb ist das Testament nicht gültig, aber weil wir nicht wissen, wo die sich aufhält, lassen wir das einfach mal unter den Tisch fallen. Hier ist der Erbschein, jetzt gehört alles ihnen!"
Zitat von CharleeneCharleene schrieb:Und es ist doch so, jeder kann zu 100% als Erbe eingesetzt werden. Um den Pflichtteil zu erhalten, brauchst Du einen Anwalt und dann Notar. Usw.
Nur bekommst Du halt keinen Erbschein wenn es eine Tochter gibt. Egal ob die sich meldet, ihre Adresse bekannt ist oder nicht. Da kann im Testament stehen was will, das ist halt nicht gültig. Und ohne Erbschein kannst Du kein Haus verkaufen oder ähnliches.


Wie gesagt: Ich halte Deine Idee nicht für schlecht, aber sie funktioniert halt nicht auf der Mutter-Tochter-Basis.

Und die anderen Probleme bleiben dann trotzdem bestehen.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.01.2025 um 16:57
Doch! Die Erbin 1.Ordnung muss ihren Pflichtteil im Nachgang, nach Erteilung des Erbscheines an Dritte, bei Gericht einklagen. Tut sie das nicht, erhält sie nichts, es sei denn es wurde eine Quote vereinbart. Wo kein Kläger, auch kein Richter.

Den Inhalt des hier "hypothetisch erdachten" Antrages auf Erteilung eines Erbscheines (unter Eides statt) kennen wir nicht.
Somit haben Erben den Zugriff und können die Immobilie verkaufen.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.01.2025 um 18:03
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und ohne Erbschein kannst Du kein Haus verkaufen oder ähnliches.
@brigittsche: Falsch, es reicht dafür auch eine "notarielle Generalvollmacht über den Tod hinaus", habe ich selbst schon vor über 25 Jahren so gemacht!

Siehe z. B.: https://www.erbrecht.de/presse/presseartikel/ein-transmortal-ueber-den-tod-hinaus-bevollmaechtigter-kann-nach-eintritt-des-erbfalls-des-vollmachtgebers-von-der-vollmacht-gebrauch-machen-ohne-dass-die-erben-namhaft-gemacht-oder-informiert-werd/

Damit möchte ich keinesfalls behaupten, dass es hier so war, aber diesen unter juristischen Laien weit verbreiteten Rechtsirrtum vom unbedingt erforderlichen Erbschein ausräumen!

Unter dieser Voraussetzung (einer Generalvollmacht über den Tod hinaus) wäre das von @Charleene erdachte Szenario zumindest nicht völlig abwegig.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

06.01.2025 um 00:56
@Charleene
@brigittsche

Im Erbschein können auch mehrere Erben stehen. Und: Um zu erben, benötigt man nicht notwendigerweise einen Erbschein. Ist das Testament eindeutig, kann man auch dieses mit dem Protokoll des Nachlassgerichts über die Testamentseröffnung vorlegen und über das Erbe verfügen.

Für Immobilienerwerb (wie in diesem Fall unterstellt: Verkauf) ist immer die Beteiligung eines Notars erforderlich. Mit einer Ausnahme: Bei gerichtlichen Zwangsversteigerungen, etwa zum Zweck der Aufhebung einer (Erben-)Gemeinschaft kommt man um den Notar herum.

Im Rahmen der Testamentseröffnung wird sich das Nachlassgericht mit möglichen Erben, die einen Anspruch haben könnten, auseinanderzusetzen haben. Zu diesem Zweck werden die Erben befragt und mögliche Erben, die einen Anspruch haben könnten, auch recherchiert, angeschrieben und benachrichtigt und ihnen wird die Gelegenheit gegeben, ihre Erbberechtigung nachzuweisen, etwa durch ein neueres Testament als dem der Testamentseröffnung zugrunde liegende.

Allzu einfach ist es also nicht, jemanden "auszubooten", und diesen Gedanken dürfte der Gesetzgeber wohl gehabt haben. Natürlich wäre es möglich, dass hier eine (Mit-)Erbin durch ein Kapitalverbrechen aus Habgier dem Weg geräumt wurde. Gerade die Rechercheaktivitäten des Nachlassgerichts könnten ja schon auffallen und wenn eine Person im Kontext eines Nachlassfalls plötzlich unauffindbar ist, und eine andere Person davon profitiert, entstehen auch wieder Spuren. Aber es wird immer Menschen geben, die dies offensichtlich nicht abhält...


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

06.01.2025 um 09:21
Zitat von sören42sören42 schrieb:Gerade die Rechercheaktivitäten des Nachlassgerichts könnten ja schon auffallen und wenn eine Person im Kontext eines Nachlassfalls plötzlich unauffindbar ist, und eine andere Person davon profitiert, entstehen auch wieder Spuren. Aber es wird immer Menschen geben, die dies offensichtlich nicht abhält...
Aber wenn ich die besagte Person umbringe und diese nie identifiziert wird, nützt mir das dann ja erst einmal nichts (wie man bei diesem Fall unterstellen müsste, weil die Frau ja nie identifiziert wurde).

Denn für das Nachlassgericht ist sie dann erst einmal nur unauffindbar. Das ist aber eben nicht gleichzusetzen mit tot, vor allem wenn es sich um eine Person handelt, die noch keine 110 Jahre alt sein müsste - und selbst dann könnte es ja auch Nachkommen wiederum dieser Person geben. Und damit kann ich als Erbschleicher auch erst einmal nur bedingt davon profitieren.

Und ich bleibe dabei: Das Nachlassgericht wird in so einem Fall nicht einfach sagen: "Na, gut, Herr X, wir können die Tochter der alten Dame, die sie versorgt haben nicht finden, also geben wir einfach mal ihnen das gesamte Erbe...."

Also müsste ich es als Erbschleicher und Mörder so anstellen, dass die Frau auch gefunden und identifiziert wird, damit sie mir nicht mehr im Weg steht. Im "Idealfall" würde man auch noch einen natürlichen Tod annehmen, damit ich nicht als Mörder in Verdacht komme.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

06.01.2025 um 09:59
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Denn für das Nachlassgericht ist sie dann erst einmal nur unauffindbar.
Weiß man denn inzwischen, ob die Frau überhaupt in Deutschland gelebt hat? Bereits vor einem Jahr wurde der Gedanke an eine Isotopenanlalyse aufgeworfen:
Zitat von annizanniz schrieb am 13.01.2024:Sollte die Frau eine Ausländerin gewesen sein, die in Deutschland unter weitestgehend deutschen Lebensumständen und mit einem vermutlich höherem Lebensstandard gelebt hat, bleiben die meisten der obigen Möglichkeiten und Puzzleteile zur Feststellung der Identität trotzdem bestehen. Bis zur Durchführung einer Isotopen- und DNA-Herkunftsanalyse. Wenn man es denn wirklich will.
Weiß jemand, ob sich dahingehend Erkenntnisse ergeben haben, und diese ggf. veröffentlicht wurden?

Wir können natürlich diese interessante Hypothese einer zuöletzt im Ausland ansässig gewesenen Frau, die hier geerbt haben könnte, weiterspinnen. Wenn die Frau aber die letzten Jahre ihres Lebens mit Sicherheit hierzulande verbracht hat. könnte man diese Konstellation wohl ausschließen.

Was den Fall allerdings noch rätselhafter machen würde - jemand, der hier gelebt hat, und den niemand zu vermissen scheint.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

06.01.2025 um 12:31
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Was den Fall allerdings noch rätselhafter machen würde - jemand, der hier gelebt hat, und den niemand zu vermissen scheint.
Fürs Ausland gilt aber doch das gleiche. Menschen in Holland, Norwegen, Portugal oder Polen haben genauso soziale Bindungen und Umfelder wie die Menschen, die im Großraum Hannover leben. Auch hier müsste es mit der gleichen großen Wahrscheinlichkeit eine Vermisstenmeldung geben. Und wenn es in Deutschland keine passende Meldung zu einer aufgefundenem Toten gibt, wird das von der Polizei natürlich auch international abgeglichen.
Auf europäischer Ebene sind die Datenbanken schon lange sehr gut vernetzt.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

06.01.2025 um 15:46
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Fürs Ausland gilt aber doch das gleiche. Menschen in Holland, Norwegen, Portugal oder Polen haben genauso soziale Bindungen und Umfelder wie die Menschen, die im Großraum Hannover leben. Auch hier müsste es mit der gleichen großen Wahrscheinlichkeit eine Vermisstenmeldung geben
Das stimmt, und hinzu kommt ja auch noch, dass die Frau doch aller Wahrscheinlichkeit nicht von heute auf morgen und ohne irgendwem etwas davon zu erzählen, nach D gereist sein wird. Gut, wenn es die unmittelbaren Nachbarländer betrifft vielleicht schon, weil sie da evtl. nur eine "Tagestour" machen wollte.

Aber je größer die Entfernung wird, die man annehmen will, desto wahrscheinlicher ist doch, dass sie jemandem davon erzählt hat. Einfach weil man z. B. aus dem USA ja nicht mal schnell für einen Tag an- und wieder abreisen kann (um jetzt mal bei dem Beispiel mit der Erbin aus den USA zu bleiben). Hinzu kommen bei größerer Entfernung die Kosten, Visa usw. Alles Dinge, die es wahrscheinlicher machen, dass man jemandem von der Reise erzählt.

Vorstellen könnte ich mir da zwei Szenarien:

A): Die Frau hatte nur ein sehr kleines soziales Umfeld und dieses war aus irgendwelchen Gründen ganz froh, dass sie nicht wiederkam (Also z. B. die Frau hat sich mit ihrem Ehemann und ihren Kindern zerstritten, so dass sie ganz froh sind "die los zu sein" oder "ist uns doch egal wo die sich rumtreibt"). Dagegen spricht aber die Erfahrung, dass es doch eigentlich immer auch andere Kontakte gibt, und einer, der die Geschichte nicht glauben mag die vielleicht erzählt wird und Anzeige erstattet, reicht ja schon.

Oder B): Eine ziemlich "Krimi-Mäßige" Story: Sie hatte nur eine enge Bezugsperson und die wusste von der Reise, ist hinterhergereist und hat sie dann umgebracht. Aber auch hier spricht wieder dagegen, dass es in der Regel nicht nur eine Person gibt, die die Verschwundene vermissen müsste.

Klar, es kann in beiden (oder ähnlichen Szenarien) jemanden geben, der die übrigen Bezugspersonen mit einer Geschichte beruhigt.

Aber auch da: Nehmen wir mal an, mein ältester Freund aus der Schulzeit, mit dem ich etwa alle Vierteljahre mal Kontakt habe, meldet sich auf einmal nicht mehr. Seine Frau erklärt mir, sie hätten sich im Bösen getrennt, er wäre abgehauen und sie wüsste nicht, wo er ist.
Dann würde ich aber auf jeden Fall erwarten, dass er sich irgendwann bei mir (ich kannte ihn schon lange bevor er geheiratet hat) meldet wo er jetzt ist und mir die Geschichte der Trennung aus seiner Sicht erzählt. Und wenn das nicht passieren würde, dann würde ich aber ganz bestimmt seine Mutter kontaktieren und sie fragen, was der denn so macht. Und wenn die mir dann auch erzählen würde, sie wüsste nicht was los ist, dann würde ich mir schon Gedanken machen.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

06.01.2025 um 16:33
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Dann würde ich aber auf jeden Fall erwarten, dass er sich irgendwann bei mir (ich kannte ihn schon lange bevor er geheiratet hat) meldet wo er jetzt ist und mir die Geschichte der Trennung aus seiner Sicht erzählt. Und wenn das nicht passieren würde, dann würde ich aber ganz bestimmt seine Mutter kontaktieren und sie fragen, was der denn so macht. Und wenn die mir dann auch erzählen würde, sie wüsste nicht was los ist, dann würde ich mir schon Gedanken machen.
Zumal du ja nur einen eher lockeren Kontakt mit ihm hast, aber eben nicht der einzige Kontakt bist. Dieser Freund pflegt ja wahrscheinlich deutlich engere aktuelle Freundschaften und geht einer Arbeit nach. Selbst wenn du also erst nach Monaten merken würdest, dass er weg ist, würden andere dad viel schneller und direkter merken und Slarm schlagen.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

06.01.2025 um 17:11
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Zumal du ja nur einen eher lockeren Kontakt mit ihm hast, aber eben nicht der einzige Kontakt bist
Natürlich. Aber ich wollte ja nur zeigen, wie es schon mit mir gehen würde, selbst wenn man unterstellt, dass er keine anderen Kontakte hat. Und dass eine "der/die ist weggegangen, ich weiß auch nicht wohin"-Erzählung selbst bei Leuten mit nur unregelmäßigem Kontakt nicht dazu führen würde, dass man das auf sich beruhen lässt.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

08.01.2025 um 10:53
Meiner Meinung nach, ist eine Versteifung auf Hannover auch nicht unbedingt sinnvoll.
Die Strecke, die der Körper im Wasser zurück gelegt haben müsste, (ohne gesehen zu werden) ist schon enorm.
In die Leine und vor allem in die Aller gibt so so viele Bäume und Sträucher die dort reinragen. Da hätte der Körper schon viel früher zum Stillstand kommen können/sollen/müssen.

Ich habe früher auch 35km nördlich von Hannover gewohnt und war oft mit Freunden in Hannover zum Shoppen oder fürs Kino oder weil es im Dorf einfach langweilig war. Also sagt das Brillenetui und die Fahrkarte, in meinen Augen, nicht so viel über den Wohnort aus.
Das hilft zwar nicht viel bei dem Problem, dass sie scheinbar nirgends vermisst wird, aber es könnte zu anderen Vorkommnissen in der Region passen. Vielleicht zu einem zugelaufenen Hund, oder irgendwelchen gefundenen Gegenständen, die jetzt gar nicht in diesem Fall berücksichtigt worden.

Die Aller fliest ja z.B. auch durch Celle, Gifhorn oder Wolfsburg. Alle Städte von denen man mit dem Bahn, etc. auch schnell in Hannover ist.
Wobei da natürlich einige Wehre und auch Wasserkraftanlagen zwischen liegen.


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08.01.2025 um 14:03
Da hier nochmal bisschen Bewegung reingekommen ist, mag ich kurz sagen, dass meine "Hinweise" bezüglich Leipzig 2004/Frühjahr 2005? wohl (noch) nix gebracht haben.

Ich wurde sehr schnell nach meiner Mail ans LKA Niedersachsen im Juli 2024 von wem von der sächsischen Polizei kontaktiert und habe meine Eindrücke weitergegeben, er hat das dann weitervermittelt ans LKA Niedersachsen.

Ich war/bin mir ja sehr unsicher... Aber immer, wenn ich mir nochmal das Bild anschaue... es bleibt dabei, dass ich denke, die Frau schon mal gesehen zu haben.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

12.01.2025 um 00:17
@sören42

Eine Schenkung zu Lebzeiten wäre noch eine Möglichkeit gewesen ... einer Erbfolge zu umgehen. Die Unbekannte recherchierte möglicherweise nach dem Bekanntwerden eines Sterbefalls hier in Hannover und es wurde ihr zum Verhängnis, weil sie Ansprüche stellte, gerechtfertigterweise.

Und es wurde möglicherweise "danach" Kontakt zu den "Lieben daheim" aufgenommen, um mitzuteilen, in Deutschland bleiben zu wollen.
Vielleicht kannten sich die Beteiligten/Familien untereinander und somit bestanden keinerlei Zweifel und die Unbekannte wurde nicht länger "daheim" vermisst. Nur, dass sie sich garnicht mehr meldete ... also das Umfeld hier, war der soziale Bezugspunkt in Deutschland. Ist es nicht so, dass der familiäre/bekannte Bezug, eher den Tatbezug darstellt, als der oder die zufällige "böse Fremde".

Interessant und ausgesprochen bildlich und symbolisch gesprochen, finde ich, alles was sie am Körper trägt, spricht eine Sprache, beinhaltet eine Aussage, als wolle sie sich darüber mitteilen. So nach dem Motto, alles, was mir bleibt, ist, was ich am Leibe trage, verkörpert mein Dasein: Zahnstatus, die Brille, Marke der Kleidung "J. Armstrong", "Levi´s", die Serviette, die Fahrkarte und ihre expliziten Aufenthaltsorte in Hannover, Georgstr. und Aegi. Sogar ein Wohnungs- oder Haustür Schlüssel wird mit einer Sicherheitsnadel an den Hosenbund geheftet. Das tut jemand mit einer Absicht, einer Intention und einem Ziel. Es ist beinah so, als dokumentierte sie damit ihr Hiersein, eine Befindlichkeit oder ein derzeitiges Befinden und eine Berechtigung.

Und alles Fehlende, ist der soziale Bezug dazu. Ihre Identität. Die Interaktion. Der Kontakt. Der Bezugspunkt. Es fehlt eben. Sie "kommuniziert" per Körpersprache. Und sie wird auch noch leblos aufgefunden! So als habe man sie wirklich von allem abgeschnitten und gekappt. "Ausgebootet".

Diese Geschichte ist echt krass und ich hoffe inständig, das Bild fügt sich noch zu einem Ganzen.


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