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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

820 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frau, Leiche, Unbekannt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

03.02.2024 um 22:40
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Die Geschichte von der unbekannt entfleuchten Partnerin leidet ja sehr, wenn sie dann doch im Wortsinne wieder auftaucht. In voller Kleidung und mit Fahrschein vom Kröpke in Hannover.
Ja, absolut. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es sich hier überhaupt im eo Opfer handelt. Die Todesursache konnte ja wohl nicht mehr geklärt werden. Die Frau könnte also auch durch einen Unfall ins Wasser gelangt sein und dann ertrunken sein.

Es ging mir eher darum, dass ich die Geschichte von der durchgebrannten Pflegerin ziemlich abstrus und lebensfern finde. Ich wollte aufzeigen, dass es eben in Deutschland durchaus möglich sein kann, zu verschwinden, ohne dass jemand so alarmiert ist, dass er eine Vermisstenmeldung aufgibt.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

03.02.2024 um 22:49
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Dabei sind aber nun einige Fälle dabei, die nach wie vor ungeklärt sind. Nancy Köhn (nicht Köln) etwa oder der Gronauer. Mag ja sein, dass Du das so siehst, aber offiziell steht das nicht fest.
Ich sage ja, dass die Täter mehr oder weniger Erfolg mit der Masche hatten. Einige sind schon nach wenigen Tagen aufgeflogen, weil eben doch jemand aus dem sozialen Umfeld die Story nicht geglaubt hat und Alarm geschlagen hat. Andere haben esvimmet hin geschafft, ein paar Jahre damit durchzukommen. Und natürlich kann man nicht sagen, wer und wie wieviel damit erfolgreich waren, denn wenn sie erfolgreich waren, ist die Tat ja eben nicht entdeckt oder zumindest nie aufgeklärt worden. Deshalb denke ich, dass man sogar getrost von einer gewissen Dunkelziffer ausgehen kann, unter die z.B. auch die besagte Tote fallen könnte.

Schau dir mal den Fall der Bergfeldleiche an. Auch diese Frau muss einige soziale Kontakte gehabt haben, wahrscheinlich bei einem Zahnarzt in Behandlung gewesen sein (sie war also sicher kein Kellerkind...), und trotzdem liegt auch für sie keine Vermisstenmeldung vor.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

04.02.2024 um 00:01
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Die Unbekannte hatte ja auch Accessoires bei sich, die einen räumlichen Bezug zu Hannover herstellen. Einem so gearteten Täter hätte ja daran gelegen sein müssen, einen solchen Bezug möglichst zu verschleiern, was ihm wohl auch leicht möglich gewesen wäre.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Naja, es könnte natürlich, wenn man so einen Hintergrund annimmt, auch eine bewusste Maßnahme gewesen sein um eine falsche Spur zu legen. Also: Sich von irgendwo her Sachen aus Hannover besorgen und dazulegen, damit man die Frau nach Hannover verortet obwohl sie anderswo gelebt hat.
Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Eine Fahrkarte und ein Brillenetui und Brille, Modell "Vogart 722 Police", kann man der Leiche leicht zustecken.

Aber bei dem Pullover (und womöglich auch den Schuhen) wird es dann schon schwieriger:
Rollkragenpullover „Jones Armstrong" sowie Schuhe der gleichen Marke. Die Marke
„Jones Armstrong" wurde noch zu Lebzeiten der weiblichen Person als „Typische
Marke des Modehauses Mey & Edlich" geführt. Eine Filiale befand sich seinerzeit in
Hannover, Georgstr. 36.
Quelle: https://www.lka.polizei-nds.de/fahndung/personen/unbekannte_toete/unbekannte-tote-aus-der-aller-879.html (PDF: "Regionale_Bezuege-2.pdf" am rechten Rand auf der angegebenen Internetseite)

Wobei so ein Etikett ja auch schnell eingenäht ist... Andererseits werden die Ermittler das schon untersucht und mit dem Modehaus "Mey & Edlich" geklärt haben. Schlussendlich wird die Marke "Jones Armstrong" auch von anderen Filialen des Modehauses verkauft worden sein.

Der Optiker befand sich übrigens ebenfalls in der Georgstr. in Hannover.

Zielgruppe des Modehauses
sind die „anspruchsvollen
kaufkräftigen Damen"
, wobei 70 % der Kunden nach eigenen Angaben über 40 Jahre
alt seien.
Quelle: ebenda (s. oben), eigene Hervorhebung.

Dazu die Barbour Jacke, Modell "Bedale", mit dunkelblau-kariertem Innenfutter, sowie eingeknöpftem braunen Innenfell...

Auch wenn hier immer mal von sozialem Abstieg die Rede ist und dass sie eben auf eine gute Zahnbehandlung über dem Standard wert gelegt hätte, passt das für mich irgendwie nicht zusammen.

Was aber passt, ist, dass diese Dame womnöglich doch vermögend war oder sich zumindest in vermögendem Milieu bewegte.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

04.02.2024 um 00:48
Man kann auch sagen, dass die Ausstattung und die bei der Unbekannten aufgefundenen Gegenstände ein in sich stimmiges Bild abgeben, wenn man vielleicht einmal von der seltsamen Befestigung der Schlüssel an der Kleidung absieht.

Ich wage zu behaupten, dass jemand, der diese Dinge hätte fälschen wollen, es schwer gehabt hätte, dies genau so hinzubekommen.

Ein anderer Gedanke, der mir noch gekommen ist: Es gab zur Tatzeit mWn ein Etap-Hotel in Hannover, ein Billighotel einer französischen Kette, bei dem man per Kreditkarte einchecken und ohne Berührung mit Rezeption oder Personal wohnen und auch wieder abreisen konnte. Hätte die Frau, die auch von weiter weg her gestammt haben mochte, für Shopping o.ä. dort für einige Tage in Hannover gewohnt, vielleicht sogar wiederkehrend, so dass sie dort Optiker, Boutique usw. wiederholt frequentierte, konnte schon ein loser Bezug zur niedersächsischen Hauptstadt bestanden haben, der in keinem Anwohner-Melderegister seinen Niederschlag gefunden hätte.

Wer irgendwo in der Provinz lebt, und über Zeit und entsprechende Mittel verfügt, kann ja in Abständen eine Metropole besuchen und dort sogar regelmäßig in bestimmten Geschäften einkaufen. Benutzt er dazu Bahn und Bus, kann er spurlos verschwinden und wird ggf. ganz woanders vermisst.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

04.02.2024 um 01:33
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Benutzt er dazu Bahn und Bus, kann er spurlos verschwinden und wird ggf. ganz woanders vermisst.
Das mit dem woanders vermisst ist aber ziemlich egal, da die Vermisstendaten bundesweit abgeglichen werden. Wenn es da keinen Treffer gibt, werden die Daten mindestens europaweit abgefragt und auch eingespeist. D.h. selbst wenn sie von sehr weit weg für ein paar Tage nach Hannover gekommen wäre, hätte man sehr bald einem Match haben müssen, wenn irgendwo eine passende Person als vermisst gemeldet worden wäre.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

04.02.2024 um 07:22
Ich möchte kurz nochmal auf meine spontane, nicht durchdachte Theorie zurück kommen.
Sie beinhaltete nämlich ein ganz persönliches Gefühl: meine Mutter hat meinen Vater lange Zeit gepflegt. Sämtliche Sozialkontakte sind abgerissen und ich fragte ich, was gewesen wäre, wenn ich nicht wäre. Sicherlich hätte sich niemand gewundert wenn sie still und heimlich weggezogen wäre und am neuen Ort hätte sie keiner gekannt.

Eine Straftat, ein willentliches Sterben-lassen, wollte ich der Frau keinesfalls unterstellen.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

04.02.2024 um 10:05
Zitat von IvaIva schrieb:Sämtliche Sozialkontakte sind abgerissen und ich fragte ich, was gewesen wäre, wenn ich nicht wäre. Sicherlich hätte sich niemand gewundert wenn sie still und heimlich weggezogen wäre und am neuen Ort hätte sie keiner gekannt.
Und was wäre mit der Wohnung, in der sie lebte, deren Einrichtung, all ihrem Besitz, ihrer Rente ihren Rechnungen etc. passiert? Das hätte dann auch keiner bemerkt, dass das zurück bleibt?

Die gefundene Frau muss doch auch wenn sie keinen einzigen Sozialkontaktbhatte, trotzdem mehr Besitz als ihre teure Barberjacke und die weitere Kleidung, die sie am Körper trug, gehabt haben. Und ihr Leben muss sie sich irgendwie finanziert haben.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

04.02.2024 um 11:52
Ich sag ja, das Szenario war nicht durchdacht.

Aber sicher erinnert ihr euch an die Frankfurter unbekannte Tote? - Natürlich wurde diese gegen ihren Willen festgehalten. Aber jahrelang wurde sie nicht identifiziert.

https://m.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/mordprozess-in-frankfurt-drei-angeklagte-im-fall-der-ikea-leiche-17092452.html


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

04.02.2024 um 12:43
Zitat von IvaIva schrieb:Eine Straftat, ein willentliches Sterben-lassen, wollte ich der Frau keinesfalls unterstellen.
Nein, das hat auch niemand so verstanden. Niemand pflegt einen Angehörigen ganz alleine, zumindest ein Pflegedienst würde ja sicher eingebunden gewesen sein. Also hätte man die zu pflegende Person sicher rechtzeitig gefunden - aber in dem Fall wäre ja nach der verschwundenen Frau gesucht worden.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

04.02.2024 um 13:22
Zitat von IvaIva schrieb:Aber sicher erinnert ihr euch an die Frankfurter unbekannte Tote? - Natürlich wurde diese gegen ihren Willen festgehalten. Aber jahrelang wurde sie nicht identifiziert.
Aber in diesem Fall ist es doch genauso gelaufen, wie ich es beschrieben habe: das spätere Opfer hat sich nach einer Lebenskriese (Trennung) zunächst selbst von seinem bisherigen sozialen Umfeld distanziert und wurde dann auch noch von der Haupttäterin gezielt sozial isoliert. Und das war der Grund, warum es weder eine Vermisstenmeldung gab, noch jemand zunächst due Tote anhand der Fahndungsbilder erkannte.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.02.2024 um 12:00
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Schon klar, aber manche Geschichten klingen eben doch sehr nach dem nächsten Tatort
Und im Tatort ist halt meistens auch jemand tot.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Denn Deine These impliziert ja, dass der tyrannische Ehemann versucht, die Kontakte seiner Frau möglichst zu unterbinden.
Wer hat denn was von tyrannisch geschrieben?
Die These war doch einfach, ob nun freiwillig, oder auch nicht, war so raumgreifend in ihrem bisherigen Leben, dass es keine stärkeren, anderen Bindungen zu diesem Zeitpunkt gab.
Vielleicht hatte sie ja auch einfach selber keine Lust mehr darauf und war eben grade im Übergang zu einem kompletten Neuanfang.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Einem so gearteten Täter hätte ja daran gelegen sein müssen, einen solchen Bezug möglichst zu verschleiern, was ihm wohl auch leicht möglich gewesen wäre.
So es denn überhaupt einen Täter gibt und sie nicht einfach verunglückt ist, absichtlich ins Wasser gegangen, oder neu in der Gegend an den ganz Falschen geraten ist.
Vielleicht glaubt ja sogar der Exmann wirklich, der geht's ganz prima mit neuem Partner und gut. Meldet sich halt nicht mehr, ist nicht mehr interessiert und fehlt auch nicht.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.02.2024 um 12:28
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Vielleicht hatte sie ja auch einfach selber keine Lust mehr darauf und war eben grade im Übergang zu einem kompletten Neuanfang.
Und geschlafen hat sie unter der Brücke? Besaß nichts außer den Sachen, die sie am Leib trug? Hat natürlich auch nie irgendwelche Ansprüche an den gemeinsamen Besitz aus der Ehe gestellt?

Alles das sind Dinge, die man auch mit Deinem Szenario nicht erklären kann, Trennung hin oder her. Selbst wenn sie sich im Übergang zu einem neuen Leben befand, hat sie nicht im luftleeren Raum gelebt. Und den Ehemann kann man dann dafür auch nicht mehr verantwortlich machen dass z. B. ihre derzeitige Wohnung (wie gesagt: nicht unter der Brücke) nicht aufgefallen ist als sie irgendwann nicht mehr aufgetaucht ist.
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Und im Tatort ist halt meistens auch jemand tot.
Ja, und klischeehaft meistens auch irgendwer das hilflose Opfer seines Partners.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.02.2024 um 12:40
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ja, und klischeehaft meistens auch irgendwer das hilflose Opfer seines Partners
Wie schon gesagt, das macht jetzt allhystery da draus. Für mich ist sie noch nicht unbedingt Opfer von irgendwem.
Nur halt nicht so "gefragte" Person in dieser Lebensphase gewesen. Das kann durchaus ja auch selbstgewollt sein.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.02.2024 um 12:48
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Nur halt nicht so "gefragte" Person in dieser Lebensphase gewesen. Das kann durchaus ja auch selbstgewollt sein.
Das erklärt aber doch nur, warum ihr Fehlen offenbar weder einem Familienangehörigen noch einer engen Freundin oder einem Arbeitskollegen aufgefallen ist.
Aber wie @brigittsche schon schrieb, muss die Frau doch trotzdem irgendwo gewohnt und irgendwas besessen haben. Wieso hat also auch kein Vermieter, Nachbar, Gas-Strom- und Wasserlieferant, Schornsteinfeger, Renten- oder Krankenversicherer etc. Nichts davon mitbekommen , dass sie plötzlich nicht mehr da war.

In diesem Fall ist es sehr leicht, sich eine logische Erklärung für einn Aspekt zu überlegen - z.B . Soziale Isolation wodurch auch immer führt dazu, dass niemand eine Vermisstenmeldung aufgibt. Das ist dann aber eben nur ein Aspekt und kann nicht erklären, warum sie auch durch alle andere Raster gefallen sein soll.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.02.2024 um 13:02
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Das ist dann aber eben nur ein Aspekt und kann nicht erklären, warum sie auch durch alle andere Raster gefallen sein soll.
Das fasst es gut zusammen... Jede Erklärung die hier so überlegt wurde, beginnt ganz logisch: Also z. B. dass sie sozial sehr auf ihren Ehemann fixiert war und daher kein eigenes soziales Umfeld mehr hatte, was dazu führte, dass mit der Trennung niemand mehr an sie gedacht hat (wie bereits geschrieben glaube ich das persönlich nicht, aber es ist natürlich nicht unmöglich). Aber auch wenn sie gerade erst ein neues Leben begonnen hat, war sie eben nicht im luftleeren Raum.

Oder eben die Theorie dass ihr Mann/geldgieriger Neffe sie umgebracht hat, um an ihr Vermögen zu kommen - ja, möglich. Aber dann fängt es eben damit an, dass man z. B. ein Haus nicht einfach mit dem Hinweis "ja, ich weiß, meine Frau/Tante steht als (Mit-) Eigentümerin im Grundbuch, aber Herr Notar, seien Sie doch mal nicht so, die ist krank und kann nicht kommen, es ist doch wirklich kein Problem das Haus ohne ihr persönliches Erscheinen zu verkaufen...." verkaufen kann. Oder eine Firma leiten, oder auf Konten zugreifen....


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.02.2024 um 15:40
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber auch wenn sie gerade erst ein neues Leben begonnen hat, war sie eben nicht im luftleeren Raum.
Nö aber in meinem Szenario ist die mit leichtem Gepäck ein paar Tage nach Hannover gereist, Kurztrip, Bewerbung, Verabredung, Termin was auch immer.
Und dann verunfallt oder umgebracht worden. Gepäck hat neue "Freunde" gefunden, oder gammelt noch irgendwo im Fundbüro oder Abstellraum.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.02.2024 um 16:01
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber dann fängt es eben damit an, dass man z. B. ein Haus nicht einfach mit dem Hinweis "ja, ich weiß, meine Frau/Tante steht als (Mit-) Eigentümerin im Grundbuch, aber Herr Notar, seien Sie doch mal nicht so, die ist krank und kann nicht kommen, es ist doch wirklich kein Problem das Haus ohne ihr persönliches Erscheinen zu verkaufen...." verkaufen kann. Oder eine Firma leiten, oder auf Konten zugreifen....
Eine so genannte Generalvollmacht unter Privatpersonen, nicht ganz unüblich unter Eheleuten, um die Handlungsfähigkeit des einen z.B. beim Tod oder schwerer Krankheit des anderen zu erhalten, ermöglicht aber sehr weitgehendes Handeln im Namen desjenigen, der eine solche Vollmacht erteilt hat. So eine Vollmacht sollte notariell beglaubigt sein.

Es gibt nur wenige Ausnahmen, die teils schon selbsterklärend sind:
Ausgeschlossen ist dagegen die Generalvollmacht, wenn höchstpersönliches Handeln erforderlich ist.[11] Hierzu gehören die Einwilligung in medizinische Behandlung (§ 630d BGB), die Eheschließung (§ 1311 BGB), das Testament (§ 2064 BGB), der Erbvertrag (§ 2274 BGB) oder die Freiheitsentziehung.
Quelle: Wikipedia: Generalvollmacht

Es kann also der Inhaber einer Generalvollmacht schon sehr weitgehend seinen verschwundenen Partner rechtsgeschäftlich vertreten. Ob das bei Immobiliengeschäften, die ja einer gewissen Form unterliegen (Notarzwang), auch möglich ist, da bin ich mir jetzt nicht ganz sicher. Ich denke aber, dass es schon so ist.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.02.2024 um 16:13
Zitat von ZeraldaZeralda schrieb:Nö aber in meinem Szenario ist die mit leichtem Gepäck ein paar Tage nach Hannover gereist, Kurztrip, Bewerbung, Verabredung, Termin was auch immer.
Ah ja, und der Mann hat dann zu Hause alles auf den Sperrmüll geworfen, was aber natürlich niemand gewundert hat "Wie, die geht weg und lässt alle ihre Sachen zurück?" Und natürlich hat sie niemanden etwas erzählt, dass sie ja nur kurz auf Wohnungssuche/für ein Vorstellungssespräch verreist ist, so dass sich auch niemand wundert, dass sie nicht mehr wiederkommt? Aber klar, ich vergaß, sie war ja von allen Menschen auf der Welt völlig isoliert und der Ehemann dann allen Leuten erzählt, dass sie abgehauen ist, was ihm natürlich auch jeder unbesehen geglaubt hat....
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ob das bei Immobiliengeschäften, die ja einer gewissen Form unterliegen (Notarzwang), auch möglich ist, da bin ich mir jetzt nicht ganz sicher. Ich denke aber, dass es schon so ist.
Nein, das geht nicht. Da ist auch in einem solchen Fall ein persönliches Erscheinen notwendig (wir hatten mal einen solchen Fall in der Familie). Und wenn jemand krank ist, geht der Notar zu der Person.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

05.02.2024 um 16:56
@brigittsche
Sag mal, war ich irgendwo ebenso unhöflich zu Dir? Also Bitte, Du kannst das ja gern abwegig finden, aber der schnippische Tonfall muss nun wirklich nicht sein.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ah ja, und der Mann hat dann zu Hause alles auf den Sperrmüll geworfen
Warum sollte der?


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05.02.2024 um 17:11
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nein, das geht nicht. Da ist auch in einem solchen Fall ein persönliches Erscheinen notwendig (wir hatten mal einen solchen Fall in der Familie). Und wenn jemand krank ist, geht der Notar zu der Person.
Ich habe jetzt extra noch einmal nachgeschaut. Das stimmt in dieser allgemeinen Form nämlich nicht. Eine notariell beglaubigte und hinterlegte Generalvollmacht gilt gerade auch bei Immobiliengeschäften. Sinn ist es ja gerade, einen evtl. notwendigen Immobilienverkauf vornehmen zu können, wenn der Ehepartner z.B. in Pflege muss, dringend Geldmittel benötigt werden, dieser Ehepartner aber nicht mehr in der Lage ist, rechtsgültige Willenserklärungen abzugeben:
Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) sieht keine bestimmte Form für eine Vollmachterteilung vor. Dennoch benötigen Sie eine notarielle Beglaubigung, damit deutsche Gerichte die Vollmacht anerkennen. Soll die Generalvollmacht auch für den Immobilienverkauf gelten, ist es unverzichtbar, sie notariell beglaubigen zu lassen. Noch weiter geht eine notariell beurkundete Generalvollmacht. Während der Notar bei der Beglaubigung nur die Identität der handelnden Personen bestätigt, übernimmt er bei einer Beurkundung die Verantwortung für den Inhalt der Urkunde.
Quelle: https://www.homeday.de/de/immobilienwissen/generalvollmacht/#beglaubigung

Um zu unserem Fall zurück zu kommen: Ein Partner der Unbekannten mit notariell beglaubigter und hinterlegter Generalvollmacht kann bis auf die von mir oben genannten Ausnahmen fast alles im Namen seines Partners: Verträge kündigen, die Hütte verkaufen, den Hausstand auflösen.

Ein gewisser Popsänger hatte ja einem Clanchef als Zeichen seiner innigen Verbundenheit eine Generalvollmacht erteilt. Sollte man sich im Einzelfall sehr gut überlegen.


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