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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

903 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frau, Leiche, Unbekannt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

14.01.2025 um 16:58
Zitat von sören42sören42 schrieb:Könnten doch Mieteinnahmen sein, die immer weiter laufen. Oder Erträge aus Beteiligungen.
Und die Mieter zahlen schön weiter Miete, obwohl sie seit Jahren niemanden erreichen, wenn die Terrassentür oder das Dach undicht ist!? Schön, dass sie auch nie Anlass hatten umzuziehen und deshalb die Wohnung kündigen wollten. Und in keinem Jahr eine Betriebskostenabrechnung verlangt haben....
Zitat von student1980student1980 schrieb:Vielleich die Oberbekleidung über die Schlafsachen gezogen, schnall mal was besorgen, Apotheke, einkaufen….und dann verunfallt zB.
Über welche Schlafsachen?!
Und eine Apotheke, die am Ufer der Aller liegt, die in dem Bereich, wo die Frau gefunden wurde, schon extrem lange nur durch Wiesen und Felder fließt, kann ich mir auch nicht wirklich vorstellen.
Zitat von student1980student1980 schrieb:Passt auch, dass sie nicht vermisst wird: man nimmt einfach an sie ist zurückgegangen ohne sich abzumelden.
Das stimmt eben nicht. Hier wird immer so getan, als ob Menschen, die sich aus irgendeinem Grund im Ausland aufhalten, in ihrer Heimat keinerlei soziale Kontakte wie Familie oder Freunde haben. Die Frauen, die hier als Pflegerinnen arbeiten, tun das gerade weil sie in ihrer Heimat damit eine Familie finanziell unterstützen wollen und so relativ viel Geld verdienen können im Vergleich zu dem, was sie in ihrer Heimat erwirtschaften könnten. Selbst wenn die zu pflegende Person sich also nicht wundern würde, wenn die Pflegerin vom Gang zur Apotheke nicht zurückkommt (was ich auch schon stark anzweifele), würde es doch in der Heimat auffallen, wenn der Kontakt plötzlich abbrechen würde. Spätestens wenn die regelmäßige monatliche Überweisung ausfällt dürfte auch dort schnell jemand stutzig werden.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

14.01.2025 um 21:03
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Hier wird immer so getan, als ob Menschen, die sich aus irgendeinem Grund im Ausland aufhalten, in ihrer Heimat keinerlei soziale Kontakte wie Familie oder Freunde haben. Die Frauen, die hier als Pflegerinnen arbeiten, tun das gerade weil sie in ihrer Heimat damit eine Familie finanziell unterstützen wollen und so relativ viel Geld verdienen können im Vergleich zu dem, was sie in ihrer Heimat erwirtschaften könnten.
Ja eben. Das Grundproblem, dass es keine nennenswerten sozialen Kontakte gegeben haben dürfte, bleibt bei jedem Szenario. Ob nun jemand aus dem Ausland kommt, eigentlich aus D. auswandern wollte und das überall erzählt hat und was es noch für mögliche und interessante Beispiele hier in der Diskussion schon gab: Immer muss man voraussetzen, dass es keine Kontakte gab. Weil man Kontakte auch über größere Entfernung aufrecht erhalten kann und z. B. auch die Nichte oder den Neffen mit denen man immer Kontakt hatte, ja nicht plötzlich von einem Tag auf den anderen (!) links liegen lässt, nur weil man umgezogen ist.
Zitat von Heidi71Heidi71 schrieb:Man denke nur an den Vermisstenfall Helmut Strigl (auch hier im Forum) als den noch lebenden Verwandten auch erst nach Jahren auffiel, dass dieser verschwunden war, während sein Fahrer/Betreuer sich an seinem Vermögen bedient hat...
Ja, aber das ist es doch: Die ganzen Beispielfälle, die hier immer gebracht werden um ein solches Szenario zu belegen, haben eines gemeinsam: Sie sind aufgeflogen. Und daher kein Beispiel dafür, dass das so einfach funktioniert wie manche hier das gerne hätten.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Also in denen dann doch irgendwann die Polizei angefangen hat zu ermitteln. Einmal, weil es ein Cold Case war, den die Polizei so einschätzte, dass er doch noch zu lösen ist, und auch, weil die Leiche brutal zugerichtet worden war; einmal, weil ein Journalist durch Zufall auf den Fall aufmerksam wurde, als er das Aufgebot in der Zeitung sah, mit dem TU für tot erklärt werden sollte; und einmal, weil das spurlose Verschwinden der Mutter der Tochter keine Ruhe gelassen hat.
Wer weiß, wie viele ähnliche Fälle es gibt, nach denen aber kein Hahn mehr kräht.
Klar, aber wir wissen eben nicht wie viele es sind - genauso kann es auch sein, dass es keine gibt. Ich kann ja auch nicht behaupten, dass regelmäßig Leute von Aliens entführt werden, wir das aber nur nicht wissen, weil die Aliens ja so unwahrscheinlich geschickt sind, dass es keiner merkt. Sondern das wäre Blödsinn, weil es eben sehr vieles gibt, das gegen regelmäßige Besuche von Aliens auf der Erde spricht.

Und so spricht eben auch einiges dagegen, dass ein solcher Fall auf immer unentdeckt bleibt.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Könnten doch Mieteinnahmen sein, die immer weiter laufen. Oder Erträge aus Beteiligungen.
Ja, aber je größer das Vermögen ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass da niemand aufmerksam wird. Nehmen wir mal an, die Frau hatte mehrere Mietshäuser, was macht der Hausverwalter wenn er sie plötzlich nicht mehr erreichen kann? Was macht das Finanzamt, wenn plötzlich keine Miete mehr versteuert wird?
Und wenn sie irgendwelche Firmenanteile hatte, was macht der Verwalter? Was die anderen Beteiligten?


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

14.01.2025 um 21:21
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und so spricht eben auch einiges dagegen, dass ein solcher Fall auf immer unentdeckt bleibt.
Ich halte es ja selber für unwahrscheinlich. Aber das jemand aktiv das Fehlen der Frau im Umfeld erklärt hat, um ihren Tod zu verschleiern halte ich immer noch als die plausibelste Erklärung dafür, dass ihr Fehlen niergends eine Alarmglöcke angestoßen hat.
Mit dem Senario, dass sie eines Tages ihr Haus/ihre Wohnung verlassen hat um spazieren zu gehen und dabei durch einen Unfall in die Aller gefallen und ertrunken ist, halte ich halt für nicht geeignet um zu erklären, dass ihr Fehlen niemandem aufgefallen ist.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ja, aber je größer das Vermögen ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass da niemand aufmerksam wird. Nehmen wir mal an, die Frau hatte mehrere Mietshäuser, was macht der Hausverwalter wenn er sie plötzlich nicht mehr erreichen kann? Was macht das Finanzamt, wenn plötzlich keine Miete mehr versteuert wird?
Und wenn sie irgendwelche Firmenanteile hatte, was macht der Verwalter? Was die anderen Beteiligten?
Zumal so ein Hausverwalter eben nicht umsonst arbeitet, sondern bezahlt werden möchte. Oder er will den Job kündigen, weil er umzieht. Oder Mieter möchten kündigen, die Wohnung muss neu vermietet werden. Oder irgend eine teuer Reparatur am Haus wird fällig. Vielleicht kann er die noch in Auftrag geben, aber wer bezahlt sie denn dann?

Meiner Meinung nach ist es unrealistisch anzunehmen, dass das Fehlen der Frau unentdeckt bleibt, weil sie ein Konto hatte, von dem die laufenden Kosten abgebucht werden, und auf das ständig automatisch neues Geld eingeht, so dass es nicht leer wird, was dann eben ja jemandem auffallen würde.
Es gibt passives Einkommen, aber trotzdem genriert sich auch das nicht 100% von selber, sondern bedarf halt ab und an zumindest kleiner aktiver Entscheidungen und Aktionen, die getroffen werden müssen.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

14.01.2025 um 22:45
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Meiner Meinung nach ist es unrealistisch anzunehmen, dass das Fehlen der Frau unentdeckt bleibt, weil sie ein Konto hatte, von dem die laufenden Kosten abgebucht werden, und auf das ständig automatisch neues Geld eingeht, so dass es nicht leer wird, was dann eben ja jemandem auffallen würde.
Ich denke auch, dass so ein Szenario am ehesten noch mit regelmäßigen Zahlungen zu erreichen wäre, die nicht überprüft werden.

Klassischerweise sind, um mal eine verwandtes Phänomen zu nennen, Leute die erst nach langer Zeit tot in ihrer Wohnung gefunden werden, meist Rentner: Es geht jeden Monat Geld auf dem Konto ein, Miete und Zahlungen für Strom/Heizung usw. werden abgebucht. Zu verwalten ist praktisch nichts, es läuft alles mehr oder weniger von selbst. Wenn dann noch irgendwelche Zähler außerhalb der Wohnung angebracht sind, fällt es lange nicht auf, dass die alte Dame von dritten Stock nicht mehr zu sehen ist.

Aber auch da: Irgendwann, und sei es nach Jahren, merkt dann doch mal jemand was, muss ein Rauchmeldermonteur unbedingt in die Wohnung oder ähnliches.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Es gibt passives Einkommen, aber trotzdem genriert sich auch das nicht 100% von selber, sondern bedarf halt ab und an zumindest kleiner aktiver Entscheidungen und Aktionen, die getroffen werden müssen.
Genau, und je größer das ist, desto mehr sind auch Entscheidungen nötig. Und umso mehr haben Leute wie Verwalter oder Berater ein Interesse daran, mit der Besitzerin zusammenzuarbeiten und alle Entscheidungen von ihr absegnen zu lassen. Nicht zuletzt aus juristischen Gründen (sie können nicht einfach selbst entscheiden) oder weil sie Provisionen beziehen.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich halte es ja selber für unwahrscheinlich. Aber das jemand aktiv das Fehlen der Frau im Umfeld erklärt hat, um ihren Tod zu verschleiern halte ich immer noch als die plausibelste Erklärung dafür, dass ihr Fehlen niergends eine Alarmglöcke angestoßen hat.
Das ist richtig, würde ich auch so sehen. Aber ich denke doch, dass eine solche Konstruktion irgendwann auffällt, einfach weil es nicht über Jahre hinweg funktioniert ein Umfeld mit "die ist gerade verreist" hinzuhalten. Und vor allem nicht, wenn man unterstellen will, dass irgendwer sich am Vermögen der Frau bedient. Denn wo Geld ist, schauen auch andere Leute hin, die das Geld gerne hätten.

Natürlich: Ausgeschlossen ist es auch nicht, aber es ist eben auch nicht so einfach.


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14.01.2025 um 23:19
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nehmen wir mal an, die Frau hatte mehrere Mietshäuser, was macht der Hausverwalter wenn er sie plötzlich nicht mehr erreichen kann?
Ja, das stimmt. Das mag eine Weile gut gehen, weil die Miete einfach bezahlt wird und sich ansonsten keine Anknüpfungspunkte ergeben, die eine Kontaktaufnahme mit dem Vermieter erfordern, aber spätestens eine Nebenkostenabrechnung erfordert eine Mitwirkung. Es sei denn, jemand, der ihren Tod verschleiern will, ist damit befasst. Das hatte ich so nicht bedacht.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und wenn sie irgendwelche Firmenanteile hatte, was macht der Verwalter? Was die anderen Beteiligten?
Oft ist es ja nur eine Kapitalbeteiligung. Und etwaige Erträge werden schon an der Quelle besteuert, das heißt, sie bekommt es abzüglich der Steuer ausgezahlt (Abgeltungssteuer).

Wenn es soviel ist, dass allein der Ertrag aus der Beteiligung eine Summe darstellt, die das Konto regelmäßig so weit füllt, dass alle Aufwendungen damit bestritten werden können, müsste die Beteiligung selbst aber schon eine größere Summe sein, womöglich siebenstellig.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

15.01.2025 um 00:09
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn es soviel ist, dass allein der Ertrag aus der Beteiligung eine Summe darstellt, die das Konto regelmäßig so weit füllt, dass alle Aufwendungen damit bestritten werden können, müsste die Beteiligung selbst aber schon eine größere Summe sein, womöglich siebenstellig.
mit
Aber das ist doch ähnlich wie in einem Indizienprozess. Man kann einzelne Aspekte mit großen Verrenkungen erklären, z.B. dass laufende Kosten automatisch abgebucht werden und das Konto aufgrund automatischer Einzahlungen stetig wieder aufgefüllt wird, wodurch keine Unterdeckung entsteht, die Abbuchungen also problemlos auf ewig funktionieren. Z.B. indem man annimmt, die Frau sei recht reich gewesen und habe stumme Firmenanteile gehabt.

Aber das erklärt dann noch nicht, wo die Frau gewohnt hat und weshalb an der Wohung/dem Wohnhaus niemandem auffällt, dass es plötzlich unbewohnt ist. Bei einem Einfamilienhaus kann man es sich schon gar nicht vorstellen, das wuchert in kurzer Zeit der Vorgarten voll. Und irgendwann will der Zählerableser des Gasversorgers, der Monteur des Wasserliefernaten, der eine neue Wasserurh einsetzen soll oder der Schornsteinfeger halt doch mal unbedigt ins Haus.

Und in einer Mietwohnung quillt nach kurzer Zeit der Briefkasten über. Das kann der Briefträger und die anderen Mietparteien sicher ein paar Wochen ignorieren, weil sie es sich mit Urlaub oder plötzlichem Krankehausaufenthalt erklären, aber über 20 Jahre? Und dann muss innerhalb von 20 Jahren halt doch mal jemand unbedingt in die Wohnung; wie @brigittsche schrieb der Monteur für die Rauchmelder oder der Vermieter, der die Balkone, die Wärmedämmung oder die Fenster am Haus erneuern will.

Und es erklärt auch nicht, warum diese Frau keine einzige Person in ihrem sozialen Umfeld gehabt haben soll, die ihr Verschwinden bemerkt hat, es sich nicht erklären konnte und die sich deshalb Sorgen gemacht hat.

Meiner Meinung nach kann so ein Verschwinden in 20 Jahren eigentlich nur dann niemandem auffallen, wenn jemand dafür sorgt, dass bestimmte Dinge geregelt sind. Z.B. den Bekannten und Verwandten erklärt, die Frau habe ihn Hals über Kopf verlassen, ihn auf dem Handy blockiert und er wisse auch nicht wo sie steckt. Oder dem lokalen Umfeld (= nachbarn) erklärt, die läge nach einem Sturz im Koma, er/sie sei entfernter Verwandter, der jetzt dei Wohnung auflösen müsse. Oder der mit gefälschter Unterschrift die Wohnung kündigt und den "Auszug" organsiert.

Für mich scheidet ein Unfall einer Person, die in der Gegend wohnt (= Frau verlässt die Wohnun, um spazieren zu gehen und fällt dabei in die Aller und ertrinkt) eigentlich aus, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass dann niemandem auffällt, dass die Wohnung plötzlich nicht mehr bewohnt ist.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

15.01.2025 um 07:38
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Aber das ist doch ähnlich wie in einem Indizienprozess. Man kann einzelne Aspekte mit großen Verrenkungen erklären, z.B. dass laufende Kosten automatisch abgebucht werden und das Konto aufgrund automatischer Einzahlungen stetig wieder aufgefüllt wird, wodurch keine Unterdeckung entsteht, die Abbuchungen also problemlos auf ewig funktionieren. Z.B. indem man annimmt, die Frau sei recht reich gewesen und habe stumme Firmenanteile gehabt.
Das sehe ich auch exakt so. Sicher gibt es Erklärungen, die als Einstieg erst einmal gut klingen: "Ja, die kam bestimmt aus dem Ausland und in D hat sie niemand gekannt!" - ja, möglich und plausibel. Aber das erklärt dann eben nicht, dass es ja im Ausland ein soziales Umfeld geben müsste, das sie vermisste.

Und ähnlich dann mit dem Geld: Natürlich kann man annehmen, dass die Frau wohlhabend war und deshalb nicht arbeiten musste, so dass ihr Fehlen an der Arbeitsstelle nicht auffiel. Aber das erklärt dann nicht, wieso ihr Vermögen über Jahrzehnte (!) ohne jegliches Zutun ihrerseits bleiben konnte usw.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Für mich scheidet ein Unfall einer Person, die in der Gegend wohnt (= Frau verlässt die Wohnun, um spazieren zu gehen und fällt dabei in die Aller und ertrinkt) eigentlich aus, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass dann niemandem auffällt, dass die Wohnung plötzlich nicht mehr bewohnt ist.
Das kann ich mir auch nicht recht vorstellen, weil der Fall doch sehr wahrscheinlich lokal schon recht beachtet wurde. Und selbst wenn die Frau ein sehr zurückgezogenes, einsames Leben geführt hat, würde ich doch erwarten, dass dann doch jemandem etwas auffällt: "Sag mal, könnte das nicht die Frau sein, die sich immer hier bei uns die Brötchen gekauft hat?" oder ähnlich.

Und das von der Frage der Wohnung einmal abgesehen.


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15.01.2025 um 12:40
Die Hauptfrage, die ich mir in diesem Fall immer mal wieder stelle, wo ist die Frau ins Wasser gelangt. Man geht ja von Hannover aus, bzw. wurde es damals für möglich gehalten, dass ihr Körper vom Stadtgebiet über die Leine in die Aller gelangt ist.

Beim Durchspielen aller Möglichkeiten halte ich einen Suizid incl. entsprechender Vorbereitungen (Wohnungsauflösung etc.) für die "einfachste" Lösung. Und ich halte es sehr wohl für möglich, dass Menschen so isoliert und einsam leben, dass sie niemand vermisst.

Ich wohne in Hannover, habe von diesem Fall aber nur hier gelesen. In den örtlichen Medien war es scheinbar nur eine Randnotiz. Und mir würde eine Frau nicht auffallen, die plötzlich ihre Brötchen nicht mehr beim Bäcker holt, weil ich nicht regelmäßig beim selben Becker Brötchen kaufe - das nur als Beispiel.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

15.01.2025 um 12:57
Zitat von YamaicaYamaica schrieb:Und mir würde eine Frau nicht auffallen, die plötzlich ihre Brötchen nicht mehr beim Bäcker holt, weil ich nicht regelmäßig beim selben Becker Brötchen kaufe - das nur als Beispiel.
Zumal es genug Menschen gibt, die gar nicht zum Bäcker, Metzger oder sonst kleinen Laden gehen, sondern im eher anonymen Vollsortimenter-Laden einkaufen.
Zitat von YamaicaYamaica schrieb:Beim Durchspielen aller Möglichkeiten halte ich einen Suizid incl. entsprechender Vorbereitungen (Wohnungsauflösung etc.) für die "einfachste" Lösung. Und ich halte es sehr wohl für möglich, dass Menschen so isoliert und einsam leben, dass sie niemand vermisst.
Ja, ein durch die Frau selbst vorbereiteter Suizid mit vorheriger Auflösung der Wohnung würde tatsächlich einige der Frage klären. Aber suizidale Personen planen ihren Suizid selten so langfristig und geplant. Wer Depressionen hat, hat meist wenig Energie. Da über Wochen eine Wohnungsauflösung zu organisieren, mit dem Ziel vor Augen, sich danach umzubringen, kann ich mir nicht vorstellen.

Und wozu auch? Wenn ich so suizidal bin, dass ich tatsächlich bereit bin, mit umzubringen, dürfte es mir reichlich egal sein, dass sich danach andere um die Auflösung meiner Wohnung kümmern müssen.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

15.01.2025 um 19:22
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Und wozu auch? Wenn ich so suizidal bin, dass ich tatsächlich bereit bin, mit umzubringen, dürfte es mir reichlich egal sein, dass sich danach andere um die Auflösung meiner Wohnung kümmern müssen.
So könnte man meinen, aber dazu gibt es immer wieder überraschende Erkenntnisse: Da wird mitunter vorher noch geputzt und aufgeräumt, damit Angehörige das nicht mehr machen müssen.

Wie auch immer, ich denke, es gibt andere Dinge, die gegen einen Suizid sprechen: Zum Beispiel der Wohnungsschlüssel, mit einer Sicherheitsnadel an der Kleidung befestigt. Der Wohnungsschlüssel macht ja nun gar keinen Sinn, vor allem dann nicht, wenn man, wie hier unterstellt, unbemerkt durch Suizid für immer verschwinden möchte. Denn der Wohnungsschlüssel lässt ja die Frage erst entstehen, "zu welcher Tür passt(e) dieser Schlüssel?", auch wenn es natürlich ein schwieriges Unterfangen ist, das zu lösen.

Insgesamt glaube ich nicht an einen Suizid, auch wenn es natürlich im Bereich des Möglichen liegt. Und da ist es auch noch schwerer steuerbar (post mortem nämlich überhaupt nicht!), dass niemand darauf aufmerksam wird. Während bei einem Gewaltverbrechen natürlich immer irgendwas erzählt werden kann ("Trennung, hat sich aus dem Staub gemacht") was vielleicht erst mal als Erklärung reicht. Und 20 Jahre später, so die Hoffnung, fragt vielleicht keiner mehr.


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15.01.2025 um 19:27
Zitat von GrillageGrillage schrieb:a, ein durch die Frau selbst vorbereiteter Suizid mit vorheriger Auflösung der Wohnung würde tatsächlich einige der Frage klären. Aber suizidale Personen planen ihren Suizid selten so langfristig und geplant. Wer Depressionen hat, hat meist wenig Energie. Da über Wochen eine Wohnungsauflösung zu organisieren, mit dem Ziel vor Augen, sich danach umzubringen, kann ich mir nicht vorstellen.

Und wozu auch? Wenn ich so suizidal bin, dass ich tatsächlich bereit bin, mit umzubringen, dürfte es mir reichlich egal sein, dass sich danach andere um die Auflösung meiner Wohnung kümmern müssen.
Es ist natürlich schwierig, sich in so eine Situation hineinzuversetzen. Aber ich würde auch eher denken, dass das ganz untypisch ist, weil es den Leuten dann doch schlichtweg egal ist bzw. sie nicht einmal mehr daran denken, was denn aus ihrer Wohnung wird.

Und selbst in diesem Zusammenhang wäre dann ja doch wieder das Problem eines Umfeldes, das ja irgendwie merken würde, da löst meine alte Schulfreundin/Kollegin/Cousine ihre Wohnung auf....

Und warum sollte so jemand dann den Schlüssel zu seiner, in dem Szenario aufgelösten Wohnung (oder einer anderen) mit sich herumtragen? Wenn es doch egal ist bzw. die Wohnung aufgelöst wurde?

(@sören42 schrieb das auch gerade...na, ich lasse es trotzdem stehen)


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16.01.2025 um 08:15
mal eine Frage an die Runde: was ist eigentlich die Todesursache, bitte?


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

16.01.2025 um 10:29
Zitat von student1980student1980 schrieb:mal eine Frage an die Runde: was ist eigentlich die Todesursache, bitte?
Nach mehrmonatiger Liegezeit unklar, es gibt es keine erkennbaren Hinweise auf Gewalteinwirkung.

Hier sind einige Informationen zum Fall zu finden:

https://www.lka.polizei-nds.de/fahndung/personen/unbekannte_toete/unbekannte-tote-aus-der-aller-879.html

Rechts auf der verlinkten Seite sind einige PDFs, die auch noch weiterführende Informationen enthalten.


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16.01.2025 um 15:46
Ja, die mitgeführten Schlüssel machen da wirklich keinen Sinn.

Einen Unfall halte ich für nicht sehr wahrscheinlich. Ja, natürlich, es gab sie bereits aber hier stellt sich für mich als "Eingeborene" die Frage, wo und wie das passiert sein soll. Die Leine fließt zwar durch Hannover, jedoch nicht direkt in der Nähe der Orte, auf die das Kurzstreckenticket schließen lassen. Und es gib m. M. n. in Hannover keinen Spazierweg an der Leine, der so dicht am Ufer entlangführt, dass man bei einem Stolpern gleich im Wasser liegt. Aber evtl. hat sie die Wege verlassen oder ist außerhalb Hannovers ins Wasser gelangt.

Von einem Verbrechen ausgehend würde ich dann aber vermuten, dass sie in der Nähe der Leine überfallen/getötet wurde. Ich kann mir nur schwer vorstellen dass sie in einer Wohnung getötet wurde und dann mühsam in die Leine verbracht wurde.

Es ergibt alles keinen wirklichen Sinn und die Lösung ist bestimmt wie in den meisten Fällen recht einfach.


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16.01.2025 um 15:55
Es war ja in den offiziellen Verlautbarungen die Rede davon, dass die Unbekannte mglw. einen Hund hatte.

Hunde kommen aus manchen Gewässern nicht wieder heraus, etwa, wenn die Böschung zu steil ist. Es gab schon oft Fälle, wo die versuchte Hunderettung fatal für den Menschen endete.

Ich musste auch schon einmal im Winter in einen Fluss steigen - konnte aber Mensch und Hund wieder ins Trockene bringen. Man denkt da nicht daran, was alles passieren könnte.


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16.01.2025 um 15:57
@sallomaeander

Ich erinnere mich dunkel. Wie kam man darauf? Aufgrund der Kleidung?

Ja, wir hatten doch vor einiger Zeit den traurigen Fall aus England. Aber dort hat man den Hund ja aufgefunden. Aber natürlich bleibt nicht jeder Hund in der Gegend.


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16.01.2025 um 16:07
Zitat von YamaicaYamaica schrieb:Wie kam man darauf? Aufgrund der Kleidung?
Das wurde mMn nicht erklärt. Ich könnte mir, neben der Wachsjacke, auch vorstellen, dass man Hundehaare an der Kleidung gefunden hat - was ja nicht sicher darauf schließen lässt, ob sie von einem eigenen, oder einen fremden Hund stammen.

Für einen Wasserunfall in voller Bekleidung gibt es mMn nicht so sehr viele andere Möglichkeiten. Zum Wassersport wäre man wohl anders bekleidet.


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16.01.2025 um 16:15
Zitat von YamaicaYamaica schrieb:Aber dort hat man den Hund ja aufgefunden. Aber natürlich bleibt nicht jeder Hund in der Gegend.
Die Frau wurde ja erst einige Monate nach ihrem Tod gefunden- es könnte ja sein, dass der Hund zwar gefunden wurde, aber niemand mehr die Verbindung zu der toten Frau herstellen konnte.

Nehmen wir mal an, die Frau geht mit ihrem Hund spazieren und fällt ins Wasser. Der Hund läuft dann anschließend in der Gegend herum und wird ein ganzes Stück entfernt aufgefunden und von irgendwem ins Tierheim gebracht. Als dann Monate später die Leiche gefunden wurde, hat dann vielleicht niemand mehr die Verbindung mit einem gefundenen Hund hergestellt - sofern der Hund überhaupt im Tierheim abgegeben wurde. Könnte ja auch sein, dass ihn jemand einfach behalten hat.

Oder der Hund wurde tot im Wasser gefunden, aber viel früher als die tote Frau. Ich glaube nicht, dass dann ein großes Geschäft um einen toten Hund gemacht wird - maximal stünde da ja Tierquälerei im Raum, aber eher würde man vielleicht vermuten, dass da einfach jemanden seinen toten Hund "seebestattet" hat (und ja, bevor jetzt alle Hundeliebhaber aufschreien "Nein, wie kann man nur....!" Ich würde sowas auch nie machen, aber es gibt Leute, die sind da nicht so pietätvoll....)


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16.01.2025 um 16:22
@brigittsche Praktisch jeder Hund in Deutschland trägt heute einen Chip, den jeder Tierarzt und jedes Tierheim auslesen kann, und sehr viele Hunde sind zusätzlich bei Tasso und ähnlichen Organisationen registriert.

Die Chancen, den Besitzer eines herrenlosen Hundes aufzufinden, sind also relativ groß. Vermutlich hat die Polizei auch diesen Weg bereits erfolglos ausermittelt.

Dass ein Mensch ins Wasser fällt, und der Hund zurück bleibt, halte ich eher für unwahrscheinlich. Versuche, einen Hund aus dem Wasser zu retten, führen dagegen häufig dazu, dass der Hund es irgendwann doch alleine schafft, aber der Mensch nicht.


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16.01.2025 um 19:06
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Praktisch jeder Hund in Deutschland trägt heute einen Chip, den jeder Tierarzt und jedes Tierheim auslesen kann, und sehr viele Hunde sind zusätzlich bei Tasso und ähnlichen Organisationen registriert.
Ja, wir reden hier aber von 2006. Und natürlich habe ich vorausgesetzt, dass das überprüft wurde aber kein Ergebnis gebracht hat, weil das fragliche Tier eben keinen hatte.....


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