Ich bin heute erst über den Fall gestoßen.
Die ganzen 33 Seiten habe ich jetzt leider nicht durchgelesen, darum möge man es mir bitte verzeihen, falls ich Gedankengänge aufgreife, die schon durchgekaut worden sind.
Ich würde ich hier ganz gerne auf den Polizeitext beziehen:
Hier dürfte die Frau Ankerpunkte
gehabt haben; hier dürften Menschen leben, die sie kennen und identifizieren könnten. Der Auffindeort
spricht nicht wirklich gegen diese Annahme, denn die Flüsse „Ihme“ und „Leine“ queren Hannover,
wobei die Ihme in die Leine fließt, die wiederum bei Schwarmstedt in die Aller mündet. Letztere fließt
sodann in die Weser. Aus vorangegangenen Leichenfunden in anderem Zusammenhang ist hier
bekannt, dass in Hannover vermisste Personen im Verlauf der Aller aufgefunden wurden. Je nach
Strömungsgeschwindigkeit und ihrer Wechselwirkung mit den Niederschlagsmengen kann dies
mehrere Monate Zeit in Anspruch nehmen. Die lange Liegezeit im Wasser stützt laut Gerichtsmedizin
diese Annahme. Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass die Tote lediglich wenige Geldmünzen in
ihrem Portemonnaie bei sich führte. Es hat eher den Anschein, dass sie nur kurzfristig ihr Wohnung
verließ, um vielleicht einen Spaziergang zu machen oder (sofern vorhanden) einen Hund auszuführen.
Quelle:
https://www.lka.polizei-nds.de/download/429/Personifizierende_Besonderheiten.pdfAlso, Barbour Wachsjacken sind eher hochpreisige Outdoor Kleidung. Wind- und wasserfest, aber für gewöhnlich (falls nicht extra dazu gekauft) ohne Kapuze. Die Bedale ist auch nicht sonderlich warm. Die Tatsache, dass sie die Jacke mit dem Innenfutter ausgestattet hat, würde ich jetzt so interpretieren, dass sie diese Übergangsjacke auch wirklich gerne Mal länger trug. Längere Spaziergänge würden dementsprechend Sinn machen. Ob alleine, mit Hund oder Pferd. Ich glaube aber nicht, dass sie mit dem Hund unterwegs war, da man diesen gefunden hätte und es für mich als Hundebesitzerin wenig Sinn macht, eine Brille im Etui mitzunehmen.
Die Geldbörse macht für mich auch wenig Sinn. Eventuell sind in den Monaten im Wasser auch Geld oder Karten herausgefallen? Aber nur 3,19 Euro an Münzgeld? Da würde ich vielleicht vermuten, dass die Geldbörse immer in der Barbour Jacke ist (für nen Kaffee beim spazieren oder als Notgroschen?), so als Jacke für Ausflüge.
Um auf das Nahverkehrsticket zu kommen:
Die Tatsache, dass sich das Ticket in der Jacke befand, lässt ja auch nahelegen, dass sie die Jacke zu dem Zeitpunkt trug. Warum hat sie es nicht entwertet? Vielleicht war es für einen späteren Ausflug gedacht, der einfach nicht geschehen ist. Schlechtes Wetter und keine Kapuze an der Jacke? Könnte komplett banal sein. Um jetzt zu spekulieren… Es wäre bis zu 3 Stationen gültig gewesen. Dann wäre sie zum Beispiel beim Stadtpark in Hannover gelandet. Oder sie ging gerne an der Ihme spazieren. Die Ihme führt in die Leine und diese in die Aller.
Zum Schlüssel:
Einen Schlüssel mit einer Sicherheitsnadel zu befestigen, ist im ersten Moment merkwürdig. Gerade, wenn so eine ulkige Lösung bei einer gut gekleideten Person gewählt wird.
Kenne ich aber von vielen Joggern. Eventuell war die Dame Läuferin und hat bei Ausflügen in der Natur den Schlüssel weiterhin so befestigt, damit er ja nicht raus fällt? War ja jetzt auch kein großer Bund. Die Schlüssel wirken nicht identisch. Haustürschlüssel und Wohnungsschlüssel?
Um das ganze zusammen zu fassen:
Meiner Meinung nach spricht die Bekleidung und die geringe Zahl an Gegenständen dafür, dass sie in der Natur spazieren war.
Die einzige Alternative, die mir einfallen würde, wäre, dass sie ausgeraubt wurde und deshalb Gegenstände oder Geld fehlen.
Ein ganz, ganz komischer Fall. Mir ist bewusst, dass ich in diesem Beitrag viel spekuliere, aber die Menge an Hinweisen ist nicht so groß.