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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

820 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frau, Leiche, Unbekannt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

18.11.2023 um 18:54
Richtig, viele Räumungen laufen nicht geregelt und vielleicht denkt sich der Vermieter "lieber Ende mit Schrecken..." oder er eignet sich alles an, was er gebrauchen kann, das Familiensilber einkassieren. In dem Zusammenhang habe ich mal gehört, dass alles, was du in die Tasche stecken kannst, bei so einer Aktion einfach verpufft, also Bargeld, Schmuck oder Sammelmünzen. Mit den Sparbüchern macht man sich eher angreifbar.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

21.11.2023 um 19:42
Ich bin heute erst über den Fall gestoßen.
Die ganzen 33 Seiten habe ich jetzt leider nicht durchgelesen, darum möge man es mir bitte verzeihen, falls ich Gedankengänge aufgreife, die schon durchgekaut worden sind.

Ich würde ich hier ganz gerne auf den Polizeitext beziehen:
Hier dürfte die Frau Ankerpunkte
gehabt haben; hier dürften Menschen leben, die sie kennen und identifizieren könnten. Der Auffindeort
spricht nicht wirklich gegen diese Annahme, denn die Flüsse „Ihme“ und „Leine“ queren Hannover,
wobei die Ihme in die Leine fließt, die wiederum bei Schwarmstedt in die Aller mündet. Letztere fließt
sodann in die Weser. Aus vorangegangenen Leichenfunden in anderem Zusammenhang ist hier
bekannt, dass in Hannover vermisste Personen im Verlauf der Aller aufgefunden wurden. Je nach
Strömungsgeschwindigkeit und ihrer Wechselwirkung mit den Niederschlagsmengen kann dies
mehrere Monate Zeit in Anspruch nehmen. Die lange Liegezeit im Wasser stützt laut Gerichtsmedizin
diese Annahme. Bemerkenswert ist auch der Umstand, dass die Tote lediglich wenige Geldmünzen in
ihrem Portemonnaie bei sich führte. Es hat eher den Anschein, dass sie nur kurzfristig ihr Wohnung
verließ, um vielleicht einen Spaziergang zu machen oder (sofern vorhanden) einen Hund auszuführen.
Quelle: https://www.lka.polizei-nds.de/download/429/Personifizierende_Besonderheiten.pdf

Also, Barbour Wachsjacken sind eher hochpreisige Outdoor Kleidung. Wind- und wasserfest, aber für gewöhnlich (falls nicht extra dazu gekauft) ohne Kapuze. Die Bedale ist auch nicht sonderlich warm. Die Tatsache, dass sie die Jacke mit dem Innenfutter ausgestattet hat, würde ich jetzt so interpretieren, dass sie diese Übergangsjacke auch wirklich gerne Mal länger trug. Längere Spaziergänge würden dementsprechend Sinn machen. Ob alleine, mit Hund oder Pferd. Ich glaube aber nicht, dass sie mit dem Hund unterwegs war, da man diesen gefunden hätte und es für mich als Hundebesitzerin wenig Sinn macht, eine Brille im Etui mitzunehmen.

Die Geldbörse macht für mich auch wenig Sinn. Eventuell sind in den Monaten im Wasser auch Geld oder Karten herausgefallen? Aber nur 3,19 Euro an Münzgeld? Da würde ich vielleicht vermuten, dass die Geldbörse immer in der Barbour Jacke ist (für nen Kaffee beim spazieren oder als Notgroschen?), so als Jacke für Ausflüge.

Um auf das Nahverkehrsticket zu kommen:
Die Tatsache, dass sich das Ticket in der Jacke befand, lässt ja auch nahelegen, dass sie die Jacke zu dem Zeitpunkt trug. Warum hat sie es nicht entwertet? Vielleicht war es für einen späteren Ausflug gedacht, der einfach nicht geschehen ist. Schlechtes Wetter und keine Kapuze an der Jacke? Könnte komplett banal sein. Um jetzt zu spekulieren… Es wäre bis zu 3 Stationen gültig gewesen. Dann wäre sie zum Beispiel beim Stadtpark in Hannover gelandet. Oder sie ging gerne an der Ihme spazieren. Die Ihme führt in die Leine und diese in die Aller.

Zum Schlüssel:
Einen Schlüssel mit einer Sicherheitsnadel zu befestigen, ist im ersten Moment merkwürdig. Gerade, wenn so eine ulkige Lösung bei einer gut gekleideten Person gewählt wird.
Kenne ich aber von vielen Joggern. Eventuell war die Dame Läuferin und hat bei Ausflügen in der Natur den Schlüssel weiterhin so befestigt, damit er ja nicht raus fällt? War ja jetzt auch kein großer Bund. Die Schlüssel wirken nicht identisch. Haustürschlüssel und Wohnungsschlüssel?

Um das ganze zusammen zu fassen:
Meiner Meinung nach spricht die Bekleidung und die geringe Zahl an Gegenständen dafür, dass sie in der Natur spazieren war.
Die einzige Alternative, die mir einfallen würde, wäre, dass sie ausgeraubt wurde und deshalb Gegenstände oder Geld fehlen.

Ein ganz, ganz komischer Fall. Mir ist bewusst, dass ich in diesem Beitrag viel spekuliere, aber die Menge an Hinweisen ist nicht so groß.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

21.11.2023 um 20:00
Zitat von CheahaCheaha schrieb:Um auf das Nahverkehrsticket zu kommen:
Die Tatsache, dass sich das Ticket in der Jacke befand, lässt ja auch nahelegen, dass sie die Jacke zu dem Zeitpunkt trug. Warum hat sie es nicht entwertet? Vielleicht war es für einen späteren Ausflug gedacht, der einfach nicht geschehen ist. Schlechtes Wetter und keine Kapuze an der Jacke? Könnte komplett banal sein. Um jetzt zu spekulieren… Es wäre bis zu 3 Stationen gültig gewesen. Dann wäre sie zum Beispiel beim Stadtpark in Hannover gelandet. Oder sie ging gerne an der Ihme spazieren. Die Ihme führt in die Leine und diese in die Aller.
Die Station, an der sie das Ticket gekauft hat, ist zu Fuß auch nur 8 Minuten von dem Laden an der Georgstraße 36 entfernt, von dem sie die Schuhe hatte. Die Georgstraße 13 (Brille) war nur 3 Minuten entfernt.
Sie befand sich also öfters in der Gegend.
Wohnt sie vielleicht nur 3 Stationen entfernt? Und deshalb das Kurzstreckenticket?

Aber es macht für mich schon irgendwie Sinn, dass sie in dieser Station umgestiegen ist, um zum spazieren zu kommen… Dann macht die geringe Menge an Kleingeld auch Sinn. Muss ja nur für das Ticket zurück reichen?

Ich frage mich gerade, wo in Hannover Barbour Jacken verkauft werden und ob diese Läden auch den Waxing Service anbieten. Wenn man das Geld hat, tut man sich das Nachwachsen der Jacke selbst nicht an. Das ist ein Aufwand…
Eventuell bestehen hier Kundenbücher, die ein Hinweis sein könnten. Wer hat seine Jacke regelmäßig zum nachwachsen gebracht und kam dann plötzlich nicht wieder? Oder falls sie das doch selbst gemacht hat: Wer bestellte regelmäßig das Barbour Wachs? Man muss das schon jährlich machen, sonst gehen die guten Eigenschaften flöten.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

23.11.2023 um 08:04
Zitat von CheahaCheaha schrieb:Ich frage mich gerade, wo in Hannover Barbour Jacken verkauft werden und ob diese Läden auch den Waxing Service anbieten. Wenn man das Geld hat, tut man sich das Nachwachsen der Jacke selbst nicht an. Das ist ein Aufwand…
Eventuell bestehen hier Kundenbücher, die ein Hinweis sein könnten. Wer hat seine Jacke regelmäßig zum nachwachsen gebracht und kam dann plötzlich nicht wieder
Zur Kleidung: es wird davon ausgegangen, dass sowohl die Jacke als auch Pullover und Schuhe (beides Jones Armstrong) in einem Geschäft in der Georgstr. 36 gekauft wurden, das damals als einziges beide Marken führte. Befragungen dort ergaben aber wohl keine weiteren Ansätze.

Beitrag von jeangreen (Seite 32)


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

23.11.2023 um 08:38
@jeangreen
Darauf bezog ich mich ja auch schon.
Lebensmittelpunkt muss dort gewesen sein. Es ist so ominös und traurig


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

23.11.2023 um 12:56
Zitat von dead_soulsdead_souls schrieb am 18.11.2023:Ich kenne es aus meinem Umfeld, dass gerade eine wohlhabende, alleinstehende Dame öfters mal auf Reisen geht - es wurde ja schon angedeutet, die Dame reiste ggf. mit leichtem Gepäck. Dabei denke ich einerseits an berufstätige, die einen Bezug nach Hannover haben, aber weil sie Di-Mi-Do machen, in einer Pension wohnen und wenn sich jemand nicht mehr auftaucht, wird das nicht weiter registriert.
Zitat von simiesimie schrieb am 18.11.2023:Nicht unbedingt. Viele Wohnungsräumungen, gerade auch bei privaten Vermietern (oder WG Zimmern), dürften nicht unbedingt den offiziellen Weg nehmen. Und wenn sich in der Wohnung dann keine Dokumente finden, wird es auch keine großen Nachforschungen geben. Zudem war dieses Nachforschen auch 2006 noch schwieriger, als es heutzutage ist.
Die Idee von der "kalten Wohnungsräumung" durch den Vermieter halte ich für abwegig. Sicher kommt so etwas vor, ich erinnere mich auch an zwei oder drei Fälle, die bei XY gezeigt wurden, in denen jemand verschwand und der Vermieter dann irgendwann einfach die Habseligkeiten entsorgt hat. Das waren aber eher dubiose Wohnverhältnisse, also Untervermietungen unter der Hand, einzeln vermietete WG- oder Keller-Zimmer die jemand einer Person aus der Obdachlosen- oder Drogenszene oder einer Prostituierten überlassen hatte. Also Personen, die eh als eher unzuverlässig eingeschätzt wurden und wo es regelmäßig tatsächlich vorkam, dass sie es sich aus irgendeinem Grund "anders überlegt" hatten und dann eben in die nächste Stadt weitergezogen sind.

Bei einer Frau mit gehobenem Lebensstandard halte ich es aber für abwegig, dass sich ein Vermieter, der merkt, dass die Frau länger nicht wieder auftaucht, an deren Eigentum bedient, den Rest entsorgt und die Wohnung dann einfach neu vermietet. Sicher könnte auch eine gut situierte Frau an einen unseriösen Vermieter geraten, aber ich halte das für eher unwahrscheinlich.

Ich muss sagen, dass ich mich genau wegen der Frage der Wohnsituation immer über diesen Fall gewundert habe. Nach den Beschreibungen der Polizei sieht das für mich eher nach einem Unfall als nach einem Verbrechen aus. Irgendwo muss die Frau ja gewohnt haben, egal ob direkt in Hannover, in der weiteren Umgebung oder an einem ganz anderen Ort (weil sie z.B. während eines Urlaubsaufenthaltes verunglückt ist). Wenn sie allein in einer Mietwohnung gelebt hat, kann es natürlich sein, dass das erstmal länger nicht aufgefallen ist, weil die Rente einfach weiter überwiesen wurde und die Mietzahlung abgebucht oder per Dauerauftrag überwiesen wurden. Aber irgendwann gibt es doch mal eine Mieterhöhung, eine Nachforderung von Betriebskosten oder an dem Haus muss was repariert werden, wofür die Wohnung betreten werden muss und man deshalb die Einwilligung der Mieterin braucht.
Das gleiche gilt im Prinzip auch für ein Leben in einem eigenen Einfamilienhaus. Auch da mag eine Fehlen erst mal ein paar Wochen unentdeckt bleiben und vielleicht ignorieren die Nachbarn auch einen gewissen Zeitraum, dass der Garten nicht mehr gepflegt wird. Aber irgendwann ist doch der Briefkasten verstopft, der Gehweg und die EInfahrt mit Büschen zugewuchert und das Gras anderthalb Meter hoch.
So etwas kann doch nicht 18 Jahre lang unentdeckt bleiben und/oder ignoriert werden....


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

23.11.2023 um 13:04
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb: Das gleiche gilt im Prinzip auch für ein Leben in einem eigenen Einfamilienhaus. Auch da mag eine Fehlen erst mal ein paar Wochen unentdeckt bleiben und vielleicht ignorieren die Nachbarn auch einen gewissen Zeitraum, dass der Garten nicht mehr gepflegt wird. Aber irgendwann ist doch der Briefkasten verstopft, der Gehweg und die EInfahrt mit Büschen zugewuchert und das Gras anderthalb Meter hoch.
So etwas kann doch nicht 18 Jahre lang unentdeckt bleiben und/oder ignoriert werden....
Du würdest dich wundern wie viele Häuser in Deutschland unerklärt leer stehen. Wenn man sich Urbex Videos anschaut, wirkt es ja auch häufig so, als wäre der Besitzer von heute auf Morgen verschwunden. Gerade wenn die Dame vielleicht wenig sozialen Anschluss hatte und/oder außerhalb gewohnt hat, halte ich das nicht für sooo unerklärlich. Die Leute machen oft die Augen zu.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

23.11.2023 um 13:15
Zitat von CheahaCheaha schrieb:Wenn man sich Urbex Videos anschaut, wirkt es ja auch häufig so, als wäre der Besitzer von heute auf Morgen verschwunden.
Ja, da weißt Du aber nicht, was wirklich dahintersteckt. Du siehst nur ein Haus, das so aussieht als wäre da jemand von heute auf morgen verschwunden - aber außer irgendwelchen wilden Geschichten die da jemand erzählt um sein Video interessant zu machen, weiß man nichts.

Das kann genauso bedeuten, dass jemand ins Altersheim ziehen musste und es sich leisten kann, sein Haus einfach leerstehen zu lassen.
Oder die Erben einer verstorbenen Person sind so zerstritten, dass keiner irgendwas machen will oder darf.
Oder es interessiert die Erben schlichtweg nicht, weil das halb verfallene Haus irgendwo am Ende der Welt in einem aussterbenden Dorf liegt und es niemand haben will.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

23.11.2023 um 13:22
@brigittsche
Aber das ist doch genau mein Punkt. Die Leute denken nicht an ein worst case scenario wenn ein Haus plötzlich leer steht. Man denkt, der Mensch ist verzogen oder verstorben oder im Altersheim oder oder oder… Ein leerstehendes oder verwahrlostes Haus kommt eben nicht selten vor.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

23.11.2023 um 13:41
Zitat von CheahaCheaha schrieb:Du würdest dich wundern wie viele Häuser in Deutschland unerklärt leer stehen. Wenn man sich Urbex Videos anschaut, wirkt es ja auch häufig so, als wäre der Besitzer von heute auf Morgen verschwunden.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ja, da weißt Du aber nicht, was wirklich dahintersteckt. Du siehst nur ein Haus, das so aussieht als wäre da jemand von heute auf morgen verschwunden - aber außer irgendwelchen wilden Geschichten die da jemand erzählt um sein Video interessant zu machen, weiß man nichts.
Ich sehe das wie @brigittsche. Natürlich gibt es leerstehende Häuser, in denen noch ungewaschene Teller in der Spüle stehen, noch Wäsche in der Waschmaschine steckt oder wo die aufgeschlagene Zeitung noch auf dem Wohnzimmertisch liegt. Das ist aber eben nicht die gleiche Situation, wie in diesem Fall.
Ich war selber mal in so einem Haus, dass ich kaufen wollte. Da stand noch ein Teller mit Messer auf dem Küchentisch.... Der Vorbesitzer war recht plötzlich verstorben, die Verwandten lebten weiter weg. Man konnte dann ein Angebot für das Haus machen und musste angeben, ob das inkl. Inventar oder ausgeräumt sein sollte. Wer bereit war, das Inventar und damit die Kosten für die Entrümpelung und Entsorgung zu übernehmen, konnte es für einen geringeren Preis bekommen.

Aber es war allen beteiligten, also den Verwandten, dem Makler, den Kaufinteressenten, dem Einwohnermeldeamt, dem Amtsgericht und der Friedhofsverwaltung klar, was mit dem Vorbesitzer passiert war und wo er was (verstorben und beerdigt).

Sicher ignorieren auch Nachbarn gerne mal einen gewissen Zeitraum mal, wenn ein Haus und die Gartenanlage drumrum anfängt zu verwahrlosen und unbewohnt aussieht. Aber es gibt auch noch einen Unterschied, ob ich weiß, dass da eine alte, vielleicht kranke Person wohnt, die nach und nach immer weniger schafft in Ordnung zu bringen, oder ob ein vorher stets gepflegtes Haus plözlich verwahrlost.
In dem Ort wo ich lebe, kommt ziemlich schnell jemand vom Ordnungsamt, weil sich jemand beschwert hat, dass ein paar Zweige von der Hecke auf den Bürgersteig gewachsen ist. Wenn die niemanden antreffen, schreiben sie eine Brief und wenn dann keiner reagiert, werden sie schon aufmerksam und versuchen das zu klären.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

23.11.2023 um 16:38
Zitat von CheahaCheaha schrieb:Die Leute denken nicht an ein worst case scenario wenn ein Haus plötzlich leer steht. Man denkt, der Mensch ist verzogen oder verstorben oder im Altersheim oder oder oder… Ein leerstehendes oder verwahrlostes Haus kommt eben nicht selten vor.
Es geht aber nicht um irgendwelche Leute die rumlaufen und lustige Videos drehen, vorher aber noch nie dort waren und sich dann irgendwelche Horrorgeschichten ausdenken wenn sie das Haus sehen.

Sondern es geht um Nachbarn, Leute von der zuständigen Gemeindeverwaltung, vom Grundbuchamt, vom Finanzamt etc. die die Hintergründe genauer kennen und daher wissen, warum so ein Haus leer steht oder sich eben wundern, weil da plötzlich Frau XY verschwunden ist und deshalb Schritte einleiten um das zu klären.

Nur weil da draußen verlassene Häuser herumstehen heißt das noch lange nicht, dass das niemandem auffällt und dass sich niemand drum kümmert.


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23.11.2023 um 21:20
Okay, dann müsste man mögliche Szenarien sammeln, bei welchen es keine leerstehende Immobilie gibt?

Eventuell hat sie keine Angehörigen mehr und lebte mit einem Partner. Bei einem Streit geht sie raus und verunfallt. Der Partner meldet es vielleicht nicht der Polizei oder die Polizei nimmt keine Vermisstenanzeige auf weil nicht genug Zeit vergangen ist und/oder sie davon ausgehen, dass sie weggelaufen ist?

Vielleicht hatte sie Familie in einem anderen Land und man ging davon aus, dass sie dorthin zurück ist?

Wäre so die einzige Option, die mir einfallen würde und keine Straftat beinhaltet. Die Todesursache war meines Wissens nach ja auch nicht mehr nachvollziehbar?


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

24.11.2023 um 02:56
Vielleicht gab es da eine Vermisstenmeldung wie im Fall Rita Roberts.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

24.11.2023 um 07:15
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Oder es interessiert die Erben schlichtweg nicht, weil das halb verfallene Haus irgendwo am Ende der Welt in einem aussterbenden Dorf liegt und es niemand haben will.
Oh, das muss nicht sein. Ich wohnte über 10 Jahre neben einem leerstehenden Mehrfamilienhaus, mit einst wunderschönem Garten, direkt an einem Wäldchen, in einer teuren deutschen Großstadt. Die Erbengemeinschaft hatte sich zerstritten, keiner konnte irgendwen auszahlen und so zerfiel die Bude.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

24.11.2023 um 15:11
Zitat von CheahaCheaha schrieb:Eventuell hat sie keine Angehörigen mehr und lebte mit einem Partner. Bei einem Streit geht sie raus und verunfallt. Der Partner meldet es vielleicht nicht der Polizei oder die Polizei nimmt keine Vermisstenanzeige auf weil nicht genug Zeit vergangen ist und/oder sie davon ausgehen, dass sie weggelaufen ist?

Vielleicht hatte sie Familie in einem anderen Land und man ging davon aus, dass sie dorthin zurück ist?
Sowas würde ich auch für vorstellbar halten: Es gibt vielleicht Leute, die wissen, dass sie verschwunden ist, aber sie glauben an eine harmlose Erklärung oder denken: "Tja, die will nichts mehr mit uns zu tun haben, deshalb meldet sie sich nicht und wir laufen ihr nicht hinterher..."


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

26.11.2023 um 14:05
hallo,
im jahr 2006 began es. Jetzt haben wir 2023. Mindestens einmal wäre eine eichung der wasseruhr fällig gewesen. Hier hätte leere wohnung auffallen müssen. Bezahlung miete per dauerauftrag. Geht nicht. Wer passt den an? Also lastschrift. Als geldeingang kann lohn ausgeschlossen werden. Erwerbsunfähigkeitsrenten werden meist überprüft. Ohne meldung stellt rentenamt ein. Für renten aus dem ausland muss man lebensbescheinigungen einreichen. Ich gehe nicht davon aus, dass sie alleine wohnte.
Gedankenspiel: wir leben im dorf. in letzter zeit kriegen die nachbarn ärger mit. Dann bin ich weg. Zurück nach münchen. Die nachbarn wissen, bin nicht hier geboren. Partner erzählt auch von scheidung. Keiner würde mich suchen. Aber: wäre ich hier geboren und plötzlich nach all den jahren weg, wäre ich noch immer gesprächsstoff.


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29.11.2023 um 12:34
Andere Darstellungen bei Aktenzeichen als Referenz für eine Praxis heranzuziehen halte ich für sehr sportlich, einfach weil Aktenzeichen kein realistisches Bild der
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb am 23.11.2023:Die Idee von der "kalten Wohnungsräumung" durch den Vermieter halte ich für abwegig. Sicher kommt so etwas vor, ich erinnere mich auch an zwei oder drei Fälle, die bei XY gezeigt wurden, in denen jemand verschwand und der Vermieter dann irgendwann einfach die Habseligkeiten entsorgt hat. Das waren aber eher dubiose Wohnverhältnisse, also Untervermietungen unter der Hand, einzeln vermietete WG- oder Keller-Zimmer die jemand einer Person aus der Obdachlosen- oder Drogenszene oder einer Prostituierten überlassen hatte. Also Personen, die eh als eher unzuverlässig eingeschätzt wurden und wo es regelmäßig tatsächlich vorkam, dass sie es sich aus irgendeinem Grund "anders überlegt" hatten und dann eben in die nächste Stadt weitergezogen sind.
Ehrlich gesagt sollte "Aktenzeichen" nicht der Maßstab sein, denn diese Sendung ist realitätsfern. Ein Blick in die Urteilsdatenbank zeigt, dass kalte Räumungen immer wieder ein Problem sind. Bei der alleinstehenden, mondänen Dame, die ggf. gar keinen Rechtsnachfolger hat, ist sich der Vermieter gar nicht der Schädlichkeit seines Tuns bewusst - zumal ja Wertgegenstände eh verpuffen, wenn man nicht sofort Sicherungsmaßnahmen anfasst.
Zitat von IvaIva schrieb am 24.11.2023:Oh, das muss nicht sein. Ich wohnte über 10 Jahre neben einem leerstehenden Mehrfamilienhaus, mit einst wunderschönem Garten, direkt an einem Wäldchen, in einer teuren deutschen Großstadt. Die Erbengemeinschaft hatte sich zerstritten, keiner konnte irgendwen auszahlen und so zerfiel die Bude.
Dann ist man aber zu doof. Man kann Antrag auf Auflösung der Erbengemeinschaft stellen und das Haus wird Zwangsversteigert, ist ein finanzieller Verlust, aber besser als ganz in die Röhre zu schauen.
Das es die Erben nicht interessiert, halte ich für ausgeschlossen, irgendwann muss man sich dazu äußern, sonst wird man für möglicherweise entstandene Kosten in Regress genommen.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

29.11.2023 um 13:35
Zitat von dead_soulsdead_souls schrieb:Ehrlich gesagt sollte "Aktenzeichen" nicht der Maßstab sein, denn diese Sendung ist realitätsfern. Ein Blick in die Urteilsdatenbank zeigt, dass kalte Räumungen immer wieder ein Problem sind.
Also haben die sich das ausgedacht, oder wie meinst Du das?
Zitat von dead_soulsdead_souls schrieb:Dann ist man aber zu doof. Man kann Antrag auf Auflösung der Erbengemeinschaft stellen und das Haus wird Zwangsversteigert, ist ein finanzieller Verlust, aber besser als ganz in die Röhre zu schauen.
Da gehst Du aber davon aus, dass es sich um eine Immobilie mit nennenswertem Wert handelt. Bei einer Villa in München-Bogenhausen stimmt das. Aber dort verfallen auch keine Häuser. Sowas passiert eher in der Lausitz, wo niemand den halbverfallenen Bauernhof der verstorbenen Großtante haben will, weil selbst für gute Immobilien keine Nachfrage besteht.
Zitat von dead_soulsdead_souls schrieb:Das es die Erben nicht interessiert, halte ich für ausgeschlossen, irgendwann muss man sich dazu äußern, sonst wird man für möglicherweise entstandene Kosten in Regress genommen.
Da stimme ich Dir zu, das spricht dann auch gegen die weiter oben geäußerte Idee, es wäre halt in all' den Jahren nie aufgefallen, dass ein eventuelles Wohneigentum leer steht nachdem die Bewohnerin verschwunden ist.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

29.11.2023 um 17:43
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Also haben die sich das ausgedacht, oder wie meinst Du das?
Nicht ausgedacht, aber es gehört zu den Kritikpunkten an dieser Sendung, dass sich die Macher der Sendung mehr dichterische Freiheit genehmigen, als es der Realität entspricht, auch bei legendären Fällen, z. B. YOGTZE oder Autobahnpille oder Du siehst ein SEK-Team als first Respoder bei einem Amoklauf, was nicht üblich ist - und auch nicht möglich.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Da gehst Du aber davon aus, dass es sich um eine Immobilie mit nennenswertem Wert handelt. Bei einer Villa in München-Bogenhausen stimmt das. Aber dort verfallen auch keine Häuser. Sowas passiert eher in der Lausitz, wo niemand den halbverfallenen Bauernhof der verstorbenen Großtante haben will, weil selbst für gute Immobilien keine Nachfrage besteht.
Es geht auch um Hannover, hier ist auch im Umland zumindest der Baugrund teuer genug, um eine Schrottimmobilie zu entfernen.

Dazu kommt, dass man auch einen überschuldetet Nachlass ausschlagen muss, weil man als Rechtsnachfolger sonst dran sein könnte. Das kann auch in einer guten Wohngegend passieren, z. B. durch Pflegebedürftigkeit des Vorbesitzers.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

04.12.2023 um 09:27
Ich möchte nur ein (weiteres) Beispiel aus Österreich anbringen: Ja, einfach verschwinden ist möglich. Sogar auf dem Land (wo ja angeblich jeder jeden kennt). Sogar aus einem Haus (und keiner anonymen Wohnung in einer Mietskaserne in der Großstadt).
Ein 55-jähriger Mann, der bereits vor einigen (eher vielen) Jahren verstorben sein dürfte.

Die These, dass jemand ein Verschwinden bemerken wird (und vor allem irgendwo melden und Nachforschungen veranlassen wird) ist damit wohl widerlegt. Egal wer: keine Bezugspersonen, keine Nachbarn, kein Stromanbieter, kein Rauchfangkehrer, kein Amt, keine Krankenkasse - niemanden interessierte sein Verschwinden...

Faszinierend & schockierend zu gleich - einige Auszüge aus den Artikeln:
Weil er seine Post nicht mehr geholt und seine Rechnungen nicht mehr bezahlt hatte, meldete man ihn nach zwei, drei Jahren amtlich ab, so der Bürgermeister: „Man hat sich gedacht, er ist woanders hingezogen. Man hat dort nie jemanden angetroffen, er war nicht greifbar.
Vor mehreren Jahren hätte es bereits einmal geheißen, der Mann sei weggezogen oder ausgewandert.
Der Mann dürfte zurückgezogen gelebt und keinen Kontakt zu seinen Verwandten gehabt haben.
Er hat sich selbst isoliert und keine Sozialkontakte gehabt.
Das Haus, in dem er lebte, sei heruntergekommen, in der Garage wäre aber über all die Jahre sein Auto gestanden.
(...) zuletzt wäre er aber in keinem aufrechten Beschäftigungsverhältnis mehr gestanden.
Quellen: https://steiermark.orf.at/stories/3234909/ & https://www.kleinezeitung.at/steiermark/suedostsued/17878991/skelettierte-leiche-bei-wohnungsoeffnung-gefunden


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