Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover
Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover
17.03.2021 um 22:10Ja, ein Link dazu wäre toll. Immer wieder unvorstellbar für mich, dass es Menschen gibt, die von niemandem vermisst werden. Traurig!
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17.03.2021 um 22:25Martha-Minerva schrieb:Immer wieder unvorstellbar für mich, dass es Menschen gibt, die von niemandem vermisst werden. Traurig!Das stimmt!
Allerdings könnte es ja auch sein, dass das Umfeld der betreffenden Frau glaubt, es gäbe einen bestimmten Grund warum sie verschwunden ist.
Vorstellbar wäre z. B. dass jemand, der aus dem Ausland stammt und die letzten Jahre in Deutschland gelebt hat (ich schreibe das bewusst neutral, da ich es nicht unbedingt auf diesen Fall beziehen will) sich öfter mit seinem Partner /seiner Partnerin streitet und dann gerne mal, wutentbrannt sagt: "Mir reicht's ! Wenn Du Dich weiterhin so benimmst, dann hast Du mich das letzte Mal gesehen und ich gehe wieder nach XY zurück!"
Und wenn die betreffende Person dann nach einiger Zeit tatsächlich verschwunden ist, glaubt das Umfeld, sie habe ihre Absicht wahrgemacht. Und wenn bereits vorher kein Kontakt zu den Verwandten/Freunden in der Herkunftsregion bestand, kann auch niemand dort nachfragen. Oder will es vielleicht aus Ärger auch gar nicht....
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17.03.2021 um 22:30m00n schrieb:@cododerdritte Hast du mal einen Link? Traurig eigentlich...https://unbekannte-leichen.blogspot.com/search/label/2000%20bis%202010
Auf der linken Seite kann man das Jahrzehnt auswählen. Das meiste sind Fälle aus dem deutschsprachigen Raum.
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17.03.2021 um 23:16brigittsche schrieb:Und wenn die betreffende Person dann nach einiger Zeit tatsächlich verschwunden ist, glaubt das Umfeld, sie habe ihre Absicht wahrgemacht.Ja, das stimmt. Oder solche Geschichten, bei denen der Ehemann allen erzählt, die Frau sei wohl mit jemand neuem abgehauen. Auch da fragen wohl eher wenige nach. Z.B. wie bei Trudel Ulmen oder Sigrid Paulus. Deren Verschwinden ist im Umfeld schon aufgefallen und sie wurden sicher auch von vielen Menschen, sowohl Verwandten als auch Freunden, schmerzlich vermisst. Aber da der Ehemann = Täter jeweils eine zwar etwas abenteuerliche, aber letztendlich wohl plausible Geschichte auftischte, wurde nicht nach ihnen gesucht.
Bei Sigrid Paulus hat die Polizei sogar abgelehnt, überhaupt eine Vermisstenmeldung aufzunehmen.
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17.03.2021 um 23:33cododerdritte schrieb:Oder solche Geschichten, bei denen der Ehemann allen erzählt, die Frau sei wohl mit jemand neuem abgehauen. Auch da fragen wohl eher wenige nach. Z.B. wie bei Trudel Ulmen oder Sigrid Paulus.Ja, so etwas wäre möglich, aber hier ist ja noch nicht einmal bekannt, ob es um Mord, Selbstmord oder einen Unfall geht.....
Ich dachte auch mal an den Fall Nancy Köhn, die auch erst sehr spät als vermisst gemeldet wird: Ihr Freund hat ausgesagt, er dachte sie sei weggegangen, Kontakt zu ihrer Familie hatte sie kaum und so hat sie erst einmal niemand als vermisst gemeldet.
Wenn man unter solchen Umständen noch eine größere Entfernung, z. B. weil die Familie im Ausland lebt, hinzurechnet.....
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25.03.2021 um 13:28cododerdritte schrieb am 17.03.2021:https://unbekannte-leichen.blogspot.com/search/label/2000%20bis%202010Vielen Dank!
Auf der linken Seite kann man das Jahrzehnt auswählen. Das meiste sind Fälle aus dem deutschsprachigen Raum.
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25.03.2021 um 14:40Ich bin immer wieder total erstaunt darüber, wie viele Menschen in Deutschland anscheinend vollkommen einsam leben, so dass sie von absolut niemandem vermisst werden wenn sie verschwinden. Das ist irgendwie unheimlich.
In diesem konkreten Fall sollte man bei dem Optiker, sofern es ihn noch gibt, mal das Modell und die Sehstärke anfragen. Denn der hat in der Regel Akten darüber, wann dieses Modell verkauft wurde und auch an wen - denn die Sehstärke ist ja individuell wird daher gespeichert. Durch ein Ausmessen der Gläser sollte sich sehr schnell feststellen lassen, an wen die Brille verkauft wurde.
In diesem konkreten Fall sollte man bei dem Optiker, sofern es ihn noch gibt, mal das Modell und die Sehstärke anfragen. Denn der hat in der Regel Akten darüber, wann dieses Modell verkauft wurde und auch an wen - denn die Sehstärke ist ja individuell wird daher gespeichert. Durch ein Ausmessen der Gläser sollte sich sehr schnell feststellen lassen, an wen die Brille verkauft wurde.
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25.03.2021 um 15:32@Silverwind
Alles schon erledigt: über die Brille bzw. den Optiker konnte die Identität nicht ermittelt werden.
Alles schon erledigt: über die Brille bzw. den Optiker konnte die Identität nicht ermittelt werden.
Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover
30.03.2021 um 11:41Ach je.
Eigentlich wollte ich auf diesen Seiten insgesamt nichts mehr schreiben (mehr aus politischen Gründen), aber diesen Fall hatte ich schon an anderer Stelle gesehen. Und war an einigen Dingen hängengeblieben.
Man könnte es sich ganz einfach machen und sagen, die Frau hatte alles, was an wichtigen Sachen dabei sein muss, in einer Handtasche dabei, die während der langen Liegezeit irgendwann im Fluss verschwunden ist. Oder vorher geraubt wurde.
Dazu passt aber nicht die seltsame Ausstattung mit den Schlüsseln, der etwas untypischen Geldbörse mit dem sehr wenigen Geld in Münzen, keinerlei Karten und Scheine. Die Serviette. Der Fahrschein. Die Brille im Etui.
Woran ich von Anfang an hängenbleibe: diese beiden Schlüssel sind für mich kein Hausschlüsselbund.
Ich habe noch nie einen Haus- oder Wohnungsschlüssel mit einer beidseitigen Zahnung gesehen, immer nur welche mit einem glatten Rücken. Für mich ist der linke Schlüssel im Bild einer für einen Spind, Schließfach oder Büroschrank, nur der rechte einer für eine normale Tür.
Die skurrile Befestigung mit einer Sicherheitsnadel (offensichtlich aus Gewohnheit, wer hat sonst zufällig eine solche Art von Nadel dabei?) außen an der Hose hat den einfachsten und naheliegendsten Grund: die doppelt gezähnten Schlüssel zersägen binnen kürzester Zeit das Innenfutter der Hosentasche und sind dann weg. Außerdem meist sehr scharfkantig, sind die unangenehmer in der Tasche als die normalen Schlüssel, die man auch noch etwas bequemer zusammenklappen kann.
Das legt nahe, dass die fehlende Ausstattung Handtasche, Handy, richtige Hausschlüssel, Papiere, Ticket usw. in einem Spind zurückgeblieben sind und die Tote „nur kurz raus“ ist.
Aber nicht, weil sie in Hannover in der Nähe der Flüsse wohnt, sondern ganz im Gegenteil von (weit) außerhalb eingependelt ist.
Ich halte die Annahme, dass hier eine Hannoveranerin verschwunden ist, für grundfalsch, und das ändert alles.
Sie war erwiesen gern auf der Einkaufsstraße unterwegs, die vom Hbf bis zum Aegidientor führt, der Georgstr.
Nach meiner Deutung ist sie häufiger mit dem Zug gekommen, ging ihre Lieblings-Shoppingstrecke und hat sich am Ägidientor ZWEI Tickets gekauft, eines davon benutzt und das andere für die (abendliche) Heimfahrt behalten. Das kann aber auch für eine Rückfahrt zum Hbf vorgesehen gewesen sein.
Vom Ägidientorplatz führen nur 3 Buslinien in Richtung der Flüsse: zwei bringen einen nach 5 Stationen an das West-oder Ostufer des Maschsees, eine fährt auf dieser Maximalreichweite in einen Stadtbereich genau zwischen Leine und Ihme. Auch die Haltestelle am Westufer liegt zwischen Leine und Ihme, das ist die Stadiongegend.
Also sind 3 Varianten denkbar:
Sie kam aus dem Umland (manche pendeln sogar von Bremen ein), zu einer gelegentlichen Tätigkeit als Aushilfe in einer Anstellung, wo man sie nicht intensiv vermissen, sondern nach einiger Zeit ersetzen würde. Z.B. in einem größeren Geschäft, Krankenhaus, vielleicht dem damaligen Ihmezentrum selbst. Sie könnte dann in der Mittagspause verschwunden und nie zurückgekehrt sein. Die Minimalausstattung mit Türschlüssel/Spindschlüssel, Brille, Kleingeldbörse spricht dafür, die mitgenommene Serviette (steckt man fast immer in die Tasche, wenn man unterwegs an einem Stand oder Bude etwas gegessen hat, fast nie nimmt man Servietten aus Stationärgastronomie mit). Vielleicht war das Kurzstreckenticket schon etwas älter, auf Vorrat gekauft? Dann könnte sie an den Weihnachtsmarktständen gewesen sein, also nach dem 24.11. und erst dann verschwunden. An eine Buden-Kundin erinnert sich keiner, das Personal ist nur temporär da, teils auch von außerhalb, die Polizei könnte diese Serviette nicht zuordnen. Sie verschwand spurlos, ihr Zeug blieb noch eine lange Zeit im Firmenspind, wurde dann entrümpelt oder gestohlen.
Entweder war diese Beschäftigung in der Umgebung des Ägidientorplatzes, oder sie fuhr immer noch von dort weiter in Richtung der Flüsse und hatte dort irgendwas zu tun.
Dann gibt es noch die dritte Möglichkeit, einen Aufenthalt auf dem Sportgelände westlich des Maschsees oder ein Treffen östlich davon. Was man in der Gegend im November machen kann, weiß ich nicht. Fußball war an dem Samstag nicht. Aber es gibt ein Stadionschwimmbad. Das andere Maschseeufer ist eventuell tauglich für ein Date. Bei irgendwelchen sportlichen Aktivitäten besteht ebenfalls die Möglichkeit, seine Wertsachen wegzuschließen und aus irgendwelchen Gründen die Anlage zwischenzeitig zu verlassen.
So oder so muss sie in die Nähe der Flüsse gekommen sein.
Eine alleinstehende Frau von außerhalb, mit kleiner Eigentumswohnung oder Haus dort, wird bestimmt nicht in Hannover vermisst. Arbeitgeber von Aushilfen und Gelegenheitskräften versuchen nicht lange, verschwundene Leute zu kontaktieren, sondern ersetzen sie bald (über Zeitarbeit vielleicht). Die Optikerfirma hatte Filialen im ganzen Umland, die Brille kann auch aus Göttingen, Braunschweig, Kassel sein.
Die Tote wirkt so unauffällig, dass sie keinem unbedingt im Gedächtnis bleibt.
Die Darstellung, dass sie „wohlhabend“ war, ist nicht wirklich belegbar: ihre Kleidung ist guter Durchschnitt, aber sicher nicht Luxus oder nur gehoben. Die 501 waren früher solide und hielten recht lange. Gilt auch für die Jacke. Einmal im mittleren Preissegment gekauft, ist das Zeug eher eine solide Dauerausstattung und spricht für Sparsamkeit. Die teuren Zähne werden angeführt, aber man weiß ja nicht, ob sie sich dafür finanziell verausgaben musste. Abgesehen davon: wer in nicht sehr hohem Alter ein Viertel seiner Zähne aufwendig sanieren lassen muss, hat vielleicht vorher nicht immer ein Leben im Wohlstand gehabt.
Andererseits hatte sie es vielleicht doch nicht mehr nötig, irgendwo fest Vollzeit zu arbeiten und kam nur als Zeitvertreib raus, weil ihr zuhause die Decke auf den Kopf fiel.
Die Tote trug 2005 noch 501; auf diese Marke sind wir Mitte der 80er mit einem Riesen-Werberummel geprägt worden, für ältere oder jüngere Generationen ist das eine Hose unter vielen. Wenn sie „Levis-Fan“ war, würde ich sie zum Todeszeitpunkt für 40+-5 halten, also Geburtsjahr ab 1960-1970.
Wie ihr einsames Leben zuende ging, ist allerdings Spekulation. Ich bin aber sicher, dass durch nichts ihre Herkunft aus Hannover belegt ist.
Am Ende liegt womöglich doch die Handtasche mit ihren Papieren und der Zugfahrkarte irgendwo im Fluss.
Eigentlich wollte ich auf diesen Seiten insgesamt nichts mehr schreiben (mehr aus politischen Gründen), aber diesen Fall hatte ich schon an anderer Stelle gesehen. Und war an einigen Dingen hängengeblieben.
Man könnte es sich ganz einfach machen und sagen, die Frau hatte alles, was an wichtigen Sachen dabei sein muss, in einer Handtasche dabei, die während der langen Liegezeit irgendwann im Fluss verschwunden ist. Oder vorher geraubt wurde.
Dazu passt aber nicht die seltsame Ausstattung mit den Schlüsseln, der etwas untypischen Geldbörse mit dem sehr wenigen Geld in Münzen, keinerlei Karten und Scheine. Die Serviette. Der Fahrschein. Die Brille im Etui.
Woran ich von Anfang an hängenbleibe: diese beiden Schlüssel sind für mich kein Hausschlüsselbund.
Ich habe noch nie einen Haus- oder Wohnungsschlüssel mit einer beidseitigen Zahnung gesehen, immer nur welche mit einem glatten Rücken. Für mich ist der linke Schlüssel im Bild einer für einen Spind, Schließfach oder Büroschrank, nur der rechte einer für eine normale Tür.
Die skurrile Befestigung mit einer Sicherheitsnadel (offensichtlich aus Gewohnheit, wer hat sonst zufällig eine solche Art von Nadel dabei?) außen an der Hose hat den einfachsten und naheliegendsten Grund: die doppelt gezähnten Schlüssel zersägen binnen kürzester Zeit das Innenfutter der Hosentasche und sind dann weg. Außerdem meist sehr scharfkantig, sind die unangenehmer in der Tasche als die normalen Schlüssel, die man auch noch etwas bequemer zusammenklappen kann.
Das legt nahe, dass die fehlende Ausstattung Handtasche, Handy, richtige Hausschlüssel, Papiere, Ticket usw. in einem Spind zurückgeblieben sind und die Tote „nur kurz raus“ ist.
Aber nicht, weil sie in Hannover in der Nähe der Flüsse wohnt, sondern ganz im Gegenteil von (weit) außerhalb eingependelt ist.
Ich halte die Annahme, dass hier eine Hannoveranerin verschwunden ist, für grundfalsch, und das ändert alles.
Sie war erwiesen gern auf der Einkaufsstraße unterwegs, die vom Hbf bis zum Aegidientor führt, der Georgstr.
Nach meiner Deutung ist sie häufiger mit dem Zug gekommen, ging ihre Lieblings-Shoppingstrecke und hat sich am Ägidientor ZWEI Tickets gekauft, eines davon benutzt und das andere für die (abendliche) Heimfahrt behalten. Das kann aber auch für eine Rückfahrt zum Hbf vorgesehen gewesen sein.
Vom Ägidientorplatz führen nur 3 Buslinien in Richtung der Flüsse: zwei bringen einen nach 5 Stationen an das West-oder Ostufer des Maschsees, eine fährt auf dieser Maximalreichweite in einen Stadtbereich genau zwischen Leine und Ihme. Auch die Haltestelle am Westufer liegt zwischen Leine und Ihme, das ist die Stadiongegend.
Also sind 3 Varianten denkbar:
Sie kam aus dem Umland (manche pendeln sogar von Bremen ein), zu einer gelegentlichen Tätigkeit als Aushilfe in einer Anstellung, wo man sie nicht intensiv vermissen, sondern nach einiger Zeit ersetzen würde. Z.B. in einem größeren Geschäft, Krankenhaus, vielleicht dem damaligen Ihmezentrum selbst. Sie könnte dann in der Mittagspause verschwunden und nie zurückgekehrt sein. Die Minimalausstattung mit Türschlüssel/Spindschlüssel, Brille, Kleingeldbörse spricht dafür, die mitgenommene Serviette (steckt man fast immer in die Tasche, wenn man unterwegs an einem Stand oder Bude etwas gegessen hat, fast nie nimmt man Servietten aus Stationärgastronomie mit). Vielleicht war das Kurzstreckenticket schon etwas älter, auf Vorrat gekauft? Dann könnte sie an den Weihnachtsmarktständen gewesen sein, also nach dem 24.11. und erst dann verschwunden. An eine Buden-Kundin erinnert sich keiner, das Personal ist nur temporär da, teils auch von außerhalb, die Polizei könnte diese Serviette nicht zuordnen. Sie verschwand spurlos, ihr Zeug blieb noch eine lange Zeit im Firmenspind, wurde dann entrümpelt oder gestohlen.
Entweder war diese Beschäftigung in der Umgebung des Ägidientorplatzes, oder sie fuhr immer noch von dort weiter in Richtung der Flüsse und hatte dort irgendwas zu tun.
Dann gibt es noch die dritte Möglichkeit, einen Aufenthalt auf dem Sportgelände westlich des Maschsees oder ein Treffen östlich davon. Was man in der Gegend im November machen kann, weiß ich nicht. Fußball war an dem Samstag nicht. Aber es gibt ein Stadionschwimmbad. Das andere Maschseeufer ist eventuell tauglich für ein Date. Bei irgendwelchen sportlichen Aktivitäten besteht ebenfalls die Möglichkeit, seine Wertsachen wegzuschließen und aus irgendwelchen Gründen die Anlage zwischenzeitig zu verlassen.
So oder so muss sie in die Nähe der Flüsse gekommen sein.
Eine alleinstehende Frau von außerhalb, mit kleiner Eigentumswohnung oder Haus dort, wird bestimmt nicht in Hannover vermisst. Arbeitgeber von Aushilfen und Gelegenheitskräften versuchen nicht lange, verschwundene Leute zu kontaktieren, sondern ersetzen sie bald (über Zeitarbeit vielleicht). Die Optikerfirma hatte Filialen im ganzen Umland, die Brille kann auch aus Göttingen, Braunschweig, Kassel sein.
Die Tote wirkt so unauffällig, dass sie keinem unbedingt im Gedächtnis bleibt.
Die Darstellung, dass sie „wohlhabend“ war, ist nicht wirklich belegbar: ihre Kleidung ist guter Durchschnitt, aber sicher nicht Luxus oder nur gehoben. Die 501 waren früher solide und hielten recht lange. Gilt auch für die Jacke. Einmal im mittleren Preissegment gekauft, ist das Zeug eher eine solide Dauerausstattung und spricht für Sparsamkeit. Die teuren Zähne werden angeführt, aber man weiß ja nicht, ob sie sich dafür finanziell verausgaben musste. Abgesehen davon: wer in nicht sehr hohem Alter ein Viertel seiner Zähne aufwendig sanieren lassen muss, hat vielleicht vorher nicht immer ein Leben im Wohlstand gehabt.
Andererseits hatte sie es vielleicht doch nicht mehr nötig, irgendwo fest Vollzeit zu arbeiten und kam nur als Zeitvertreib raus, weil ihr zuhause die Decke auf den Kopf fiel.
Die Tote trug 2005 noch 501; auf diese Marke sind wir Mitte der 80er mit einem Riesen-Werberummel geprägt worden, für ältere oder jüngere Generationen ist das eine Hose unter vielen. Wenn sie „Levis-Fan“ war, würde ich sie zum Todeszeitpunkt für 40+-5 halten, also Geburtsjahr ab 1960-1970.
Wie ihr einsames Leben zuende ging, ist allerdings Spekulation. Ich bin aber sicher, dass durch nichts ihre Herkunft aus Hannover belegt ist.
Am Ende liegt womöglich doch die Handtasche mit ihren Papieren und der Zugfahrkarte irgendwo im Fluss.
Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover
30.03.2021 um 13:16GanzNeuHier schrieb:Ich habe noch nie einen Haus- oder Wohnungsschlüssel mit einer beidseitigen Zahnung gesehen, immer nur welche mit einem glatten Rücken. Für mich ist der linke Schlüssel im Bild einer für einen Spind, Schließfach oder Büroschrank, nur der rechte einer für eine normale Tür.Also, grundsätzlich stimme ich Dir zu, das sind nicht unbedingt Haustür- und Wohnungsschlüssel. Der rechte Schlüssel ist für ein Türschloss, das würde ich auch sagen.
Aber der andere, mit der beidseitigen Zahnung, ist m. M. zu groß für einen Spind oder ein Schließfach. Ich würde eher an ein größeres und teureres Vorhängeschloss denken.
Vielleicht ist der rechte Schlüssel für Haustür und Wohnungstür in einem Mehrfamilienhaus und der andere für einen Kellerraum. Die sind in Mietshäusern ja oft mit Vorhängeschlössern gesichert.
Es gibt aber auch solche Schlüssel mit beidseitiger Zahnung für Schließzylinder: https://www.willers-shop.de/detail/index/sArticle/3629
(soll keine Werbung sein!) Dann würde der Schlüssel doch zu einer normalen Tür gehören.
Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover
30.03.2021 um 13:48Original anzeigen (0,4 MB)
Ich lese auf dem Ding „2 H 60“.
Eine schnelle Internetsuche bei einem beliebigen Online-Schlüsseldienst bringt mir das hier:
Original anzeigen (0,6 MB)
Der 2H 60 könnte zu einem DOM-Schloss für Spinde und Briefkästen passen.
Er ist offenbar auch kürzer als normale Hausschlüssel.
Fast juckt es mich, die 9,-EUR für eine online-Bestellung mal auszugeben...
Ich lese auf dem Ding „2 H 60“.
Eine schnelle Internetsuche bei einem beliebigen Online-Schlüsseldienst bringt mir das hier:
Original anzeigen (0,6 MB)
Der 2H 60 könnte zu einem DOM-Schloss für Spinde und Briefkästen passen.
Er ist offenbar auch kürzer als normale Hausschlüssel.
Fast juckt es mich, die 9,-EUR für eine online-Bestellung mal auszugeben...
Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover
30.03.2021 um 14:03Im Verkauf als „Spindschloss“:
Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover
30.03.2021 um 14:08Trotzdem verstehe ich nicht, wieso sie über etwas so individuell angefertigtes wie eine Brille nicht ermittelt werden konnte. Sehstärken werden von Optikern erfasst und gespeichert, allein daran müsste sie zweifelsfrei zu identifizieren sein. Und selbst wenn die Gläser nicht mehr vorhanden und nur noch das Gestell da war, kann man prüfen wann dieses Gestell wo verkauft wurde. Das ist ja keine Massenware die tausendmal in der Woche verkauft wird. Optiker haben nicht umsonst sehr genaue Kundenkarteien.
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30.03.2021 um 14:36Silverwind schrieb:Trotzdem verstehe ich nicht, wieso sie über etwas so individuell angefertigtes wie eine Brille nicht ermittelt werden konnte. Sehstärken werden von Optikern erfasst und gespeichert, allein daran müsste sie zweifelsfrei zu identifizieren sein. Und selbst wenn die Gläser nicht mehr vorhanden und nur noch das Gestell da war, kann man prüfen wann dieses Gestell wo verkauft wurde.Weil jeder von uns von vielleicht falschen Annahmen ausgeht.
Die Brille ist in einem Merscher-Etui, aber deshalb ist sie nicht automatisch auch von Merscher. Brillenträger verwenden ihre Lieblingsetuis manchmal gern weiter für andere Brillen.
Das Modell 722 ist auf Anhieb immer noch bei Internethändlern zu finden, als Vintage-Modell. Dort auch als Version Sonnenbrille.
Die Gläser im Foto des LKA scheinen leicht getönt zu sein: ist das überhaupt eine Brille mit optischen Gläsern, oder eine leichte, evtl selbsttönende Sonnenbrille ohne optischen Schliff? Dann wären auch keine Kundendaten vorhanden.
Kann das auch die Brille einer ganz anderen Person sein, die die Tote nur mitgenommen hat? Eventuell weil sie die Eigentümerin flüchtig kannte und ihr einen Weg zum Optiker abnehmen wollte (aus einer Tätigkeit im Krankenhaus, Altenheim, Kaufhaus)? Die unwahrscheinlichste Variante, weil dann zumindest jemand die Tote oder besser die Brille vermisst hätte, aber nicht unmöglich.
Hat das Optikhaus sauber gearbeitet? Auf jeden Fall war es nicht wirtschaftlich, die scheinen ja 2010 geschlossen zu haben. Dann kann man auch nicht viel von den Kundendaten erwarten.
Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover
30.03.2021 um 14:39Silverwind schrieb:Optiker haben nicht umsonst sehr genaue Kundenkarteien.Das nützt aber nur etwas, wenn man auf diese Karteien irgendwie zugreifen kann. Bei den großen Optiker-Ketten ist das vermutlich zentral möglich. Aber wer will und kann die ganzen kleinen Läden abklappern, in ganz Deutschland? Vorausgesetzt, dass das Geschäft überhaupt noch existiert und die Kundenkartei noch vorhanden ist.
Und darüber hinaus auch im Ausland, je nachdem wo die Brille verkauft wurde.
Als einzige Möglichkeit stelle ich mir vor, dass man die Daten und Fotos der Brille in einer Fachzeitschrift veröffentlicht und dann fragt, wer das so, in dieser Kombination, verkauft hat. Wenn sich dann aber keiner meldet?
Solche "Man muss doch nur..."-Ideen sind nicht immer so einfach wie man im ersten Moment denkt.
Und ich glaube auch nicht, dass die Ermittler so blöd sind, dass sie an diesen Weg nicht bereits gedacht haben.
Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover
30.03.2021 um 14:51brigittsche schrieb:Und ich glaube auch nicht, dass die Ermittler so blöd sind, dass sie an diesen Weg nicht bereits gedacht haben.Damit habe ich etwas Mühe.
Eben beim Nachschauen der Brillendetails habe ich z.B. die Schreibweisen „Vogert“ und „Vogart“ in den Polizeiunterlagen gefunden. Ebenso setzen sie in der Beschreibung „Haustür- und Wohnungsschlüssel“ voraus, was zumindest bei einem Schlüssel nicht stimmen kann.
Sauberes Arbeiten sieht jedenfalls anders aus.
Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover
30.03.2021 um 15:32@GanzNeuHier
Warum willst du eventuell einen Schlüssel bestellen?
GanzNeuHier schrieb:Im Verkauf als „Spindschloss“:Der eine Schlüssel ist Spindschlüssel, der andere Schlüssel auch? Oder ist der zweite Schlüssel ein Türschlüssel?
Warum willst du eventuell einen Schlüssel bestellen?
Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover
30.03.2021 um 16:26palina schrieb:Der eine Schlüssel ist Spindschlüssel, der andere Schlüssel auch? Oder ist der zweite Schlüssel ein Türschlüssel?Die Polizei hat das Gespann als „Haustür- und Wohnungsschlüssel“ beschrieben. Was nicht stimmen kann, wenn der 2H 60 ein Spind- oder (großer) Briefkastenschlüssel ist. Das dazugehörige Schloß ist jedenfalls mehr für Spinde, Schließfächer, Büroschränke und ähnliches geeignet.
palina schrieb:Warum willst du eventuell einen Schlüssel bestellen?Dann wäre für 9,90 nachgewiesen, dass der eine Schlüssel ein DOM DM17-Schlüssel ist, wenn die Zahnung „60“ genauso aussieht wie auf den Fotos.
Der Nachweis eines Spindes/Schließfaches würde zu der Theorie passen, dass hier nicht eine Hannoveranerin abends beim Kurzausflug in den Fluss gefallen ist, sondern eine von außerhalb ihre Wertgegenstände wie Geld-, Kreditkarten, Geldscheine, Perso, Mitgliedsausweise, Papiere, Quittungen, Handy, Uhr (noch gar nicht erwähnt, scheint auch zu fehlen. 2005 hat sich noch längst nicht jeder auf das Handy als Uhrzeitangabe verlassen. Eine Armbanduhr wird aber nicht erwähnt), die eigentlichen Hausschlüssel, Bahnfahrkarten, Kleinkram usw. irgendwo eingeschlossen hatte und nur mit „kleinem Gepäck“ eine Runde in Hannover ging.
Was eine Beschränkung auf „Vermisste in Hannover“ sinnlos macht.
Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover
30.03.2021 um 17:29palina schrieb:Oder ist der zweite Schlüssel ein Türschlüssel?Der andere ist ziemlich sicher ein Türschlüssel für Gebäudetüren.
Um die Frage zu beanworten...😊
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