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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

820 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frau, Leiche, Unbekannt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

14.01.2024 um 11:28
Zitat von IvaIva schrieb:Komisch ist es trotzdem, nicht nur hier, sondern in vielen Fällen, wo ein Mensch einfach nicht vermisst wird
In diesem Fall ist es ja so, dass Bekleidung, Zahnstatus und so weiter einen gewissen Wohlstand der unbekannten Person zu Lebzeiten vermuten lassen.

Ich vermute, dass bei uns eine verzerrte Wahrnehmung in der Form vorliegt, die uns ja auch oft medial vermittelt wird: Wer Geld hat, ist gesund und glücklich, wer arm ist, für den muss das Gegenteil gelten.

Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Politik, und sogar die christlichen Kirchen teils diesem materiellen Grundgedanken folgen - der Einzelne mit seinen Nöten und Problemen ist im Grunde völlig uninteressant; wenn man nur genug Geld unter die Leute bringt, hat jeder glücklich zu sein.

Wenn diese Unbekannte also ganz andere Probleme hatte als solche, die durch Geld allein zu lösen sind (Einsamkeit, psychische Probleme, Trauer, Trennung, Traumata, seelische Last), wird sie möglicherweise durch alle Raster gefallen sein, im Zweifelsfall wird man ihr gesagt haben, "Frau X., sie haben doch die finanziellen Möglichkeiten, machen sie doch dieses oder jenes, wir sind nicht für Sie zuständig."

Für mich wäre es also zur Aufklärung des Falles entscheidend, ob diese Frau vor ihrem, wie auch immer geschehenen, Ableben, irgendwo um Hilfe ersucht hat und mit Hinweis auf ihren materiellen Status abgewiesen wurde.

Dabei wäre eine akute oder befristete finanzielle Not, etwa durch ausgebliebene Zahlungen, besonders fatal gewesen, da sich die Frau dann vielleicht auch nicht traute, oder sich nicht auskannte, wo sie Hilfe hätte bekommen können.

Ich würde aus der hochwertigen Ausstattung jedenfalls nicht den Schluss ziehen, dass die Frau nicht vor ihrem Tod irgendeine Art von Hilfe benötigt hatte. Die ihr vielleicht verwehrt wurde.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

14.01.2024 um 12:39
Zitat von IvaIva schrieb:Nun, es gab eine EU Ost-Erweiterung, und Portugal, Griechenland oder Finnlsnd sind auch recht weit weg. Da braucht es nur nen Perso.
Ja klar, inzwischen auch abgelaufen aber eben auch 10 Jahre gültig.

Als mein Vater starb, stellte ich fest, dass alle Dokumente seit Jahren abgelaufen waren, und er reiste damit regelmäßig ins EU Ausland🫣

Bei Ausländern wird das ebenso wenig regelmäßig kontrolliert. Taucht die Person nicht bei der Behörde auf, wird sie irgendwann abgemeldet, weil man davon ausgeht, dass sie das Land verlassen hat.

Komisch ist es trotzdem, nicht nur hier, sondern in vielen Fällen, wo ein Mensch einfach nicht vermisst wird
Unter 'richtig weit weg' war außerhalb der EU zu verstehen, das habe ich auch als außereuropäisches Ausland deutlich erwähnt. Und dazu braucht man einen Reisepass.


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14.01.2024 um 13:33
Zitat von annizanniz schrieb:Einziger Haken, sie brauchte einen Reisepass für 'richtig weit weg'.
Wie kommt man darauf, dass sie keinen hatte (der zu der Zeit, als sie noch lebte, noch gültig war)?
Nur weil man keine Ausweispapiere bei ihr fand, heisst das ja nicht, dass es keine gab.

Wie gesagt, manche Leute haben keine aktuellen Ausweise oder erneuern diese erst, wenn sie davon Gebrauch machen wollen. Oder sie haben nur einen Reisepass und besorgen sich eine Meldebestätung dazu, wenn es um eine Adressverifizierung geht. Usw. usf.

Wenn eine Straftat vorliegt zu Lasten dieser Frau, ist es erklärlich, dass versucht wird, durch Abnahme der Ausweispapiere ihre Identität zu vertuschen. Der geringe Bargeldbetrag in der Geldbörse könnte ebf. in diese Richtung deuten.


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14.01.2024 um 14:18
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wie kommt man darauf, dass sie keinen hatte (der zu der Zeit, als sie noch lebte, noch gültig war)?
Nur weil man keine Ausweispapiere bei ihr fand, heisst das ja nicht, dass es keine gab.

Wie gesagt, manche Leute haben keine aktuellen Ausweise oder erneuern diese erst, wenn sie davon Gebrauch machen wollen. Oder sie haben nur einen Reisepass und besorgen sich eine Meldebestätung dazu, wenn es um eine Adressverifizierung geht. Usw. usf.

Wenn eine Straftat vorliegt zu Lasten dieser Frau, ist es erklärlich, dass versucht wird, durch Abnahme der Ausweispapiere ihre Identität zu vertuschen. Der geringe Bargeldbetrag in der Geldbörse könnte ebf. in diese Richtung deuten.
Auch das habe ich nicht gesagt. Bitte lies es doch nochmal vollständig oben. Sie brauchte einen gültigen Reisepass im außereuropäischen Ausland (ihre Ausweispapiere sind seit mindestens über 7 Jahren abgelaufen, sie können theoretisch aber auch 20 oder 25 Jahre abgelaufen sein, wenn sie irgendwo ein Land nicht verlassen hat). Zusätzlich hätte sie außerhalb der EU gültige Visa gebraucht. Wenn sie vor 17 Jahren, als sie starb, noch einen gültigen Reisepass hatte, aber eben kein Visum mehr, wird sie füher oder später abgeschoben worden sein. Sie kann illegal im Ausland gelebt haben, weil sie kein Geld hatte, die Visabestimmungen zu erfüllen. Das ist durchaus machbar, insbesondere weil Visa-Ausländer keine Meldepflicht haben. Eine Abschiebung käme wahrscheinlich also direkt oder kurz vor ihrem Tod in Deutschland in Frage, weil sie z.B. in irgendeiner Situation im Ausland ihren Pass vorlegen musste. Theoretisch kann sie sich auch bewusst abschieben lassen haben, weil sie dort nicht mehr leben konnte oder wollte. Soweit diese Auslands-Theorie.

Zu den Schlüsseln: Beide Schlüsselmarken werden auch in Schließanlagen, Feuerschutztüren usw. verwendet. Sie hat sie nicht aufbewahrt, wie man in der Regel Schlüssel aufbewahrt, die man täglich benutzt. Wenn sie diese Schlüssel bei sich hatte, weil sie beispielsweise ihre Winterbekleidung noch in Deutschland eingelagert hatte, die sie im Ausland nicht brauchte, könnte es sich um Schlüssel für den Zugang zu einem Lagerraum handeln, z.B. im Keller eines Mehrfamilenhauses. Sie muss dort also nicht unbedingt jemals oder kann schon länger bis sehr lange dort nicht mehr gewohnt haben. Irgendwann räumt man es halt aus und denkt sich, nun hat sie es 10 oder 20 Jahre nicht geholt und es ist mittlerweile ohnehin alles von Motten zerfressen oder sonst nicht mehr brauchbar, kann weg.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

14.01.2024 um 14:44
Zitat von annizanniz schrieb:ihre Ausweispapiere sind seit mindestens über 7 Jahren abgelaufen
Ich verstehe nicht, wie zu der Annahme kommst, ihre Ausweispapiere seien seit mindestens über 7 Jahren abgelaufen. Sie könnte doch auch einen seinerzeit noch gültigen Pass (außerhalb, innerhalb der EU ausgestellt, mit oder ohne noch gültigem Visum oder sogar einen deutschen Reisepass) besessen haben. Dass sie kein Geld hatte, vermute ich nicht (es könnte aber sein). Sie trug diese Wachsjacke im englischen Stil. In U.K. eher nichts Besonderes, in Deutschland aber eher von Leuten mit "ordentlich Schotter" (vermögend..) getragen. Die Auslandstheorie überzeugt mich nicht so. Auch wegen der Kleidung bzw. des Etuis.
Zitat von annizanniz schrieb:Beide Schlüsselmarken werden auch in Schließanlagen, Feuerschutztüren
Nein, der eine Schlüssel mit dem Doppelbart wird nicht in Feuerschutztüren und Schließanlagen eingesetzt. Das ist ein Schlüssel zu einer Schlossart, die typischerweise in Briefkästen zum Einsatz kommt. Das wurde hier im Thread schon nachgewiesen. Natürlich kommt diese Schlossart auch anderweitig zum Einsatz, z. B. für Spinde.
Zitat von annizanniz schrieb:Sie hat sie nicht aufbewahrt, wie man in der Regel Schlüssel aufbewahrt, die man täglich benutzt.
Das ist in der Tat auffällig, weil es sicher nur wenige Personen gibt, die so ihre Schlüssel aufbewahren.

Der Tod dürfte nach dem 19.11.2005 eingetreten sein, wie wir aus dem Polizeibericht wissen. Dazu trug sie eine jahreszeitlich angemessene Kleidung. Deshalb glaube ich nicht, dass
Zitat von annizanniz schrieb:sie beispielsweise ihre Winterbekleidung noch in Deutschland eingelagert hatte
Die ganze Auslandstheorie überzeugt mich nicht. Im Ausland hätte ihre Abwesenheit genau so viel oder wenig auffallen können wie in Deutschland.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

14.01.2024 um 14:57
Wenn ich früher in unserer Stadt ausgegangen bin, war ich sehr ähnlich gekleidet
und habe mir ein kl. Ledermäppchen mit Bargeld, Streifenkarte bestückt
und hatte extra dafür ein Lederband mit genau 2 Schlüsseln konzepiert.
Das Lederband wurde an der Jeansschlaufe gemacht
und die Schlüssel steckten in der Jeansvordertasche,
so konnte ich direkt aufschliessen, weil das Band lang genug war.

Wenn damals kein Hund aufgefunden wurde, war sie vllt nicht als Gassigängerin unterwegs,
vllt. war sie auch feiern und hat bewusst nur ein Kurzstreckenticket dabei f. eine etwaige Rückfahrt.

Ich sehe ihre Textilien auch nicht als so wertvoll an, wie es hier beschrieben wurde.
Auch wenn ihre Jacke teuer ist, so könnte sie ja bewusst daraufhin auch gespart haben.

Es gibt noch immer Menschen, die sich eine gute Winterjacke kaufen und nicht 3- 5 haben müssen.
Ausserdem machen gerade etwas bessere Firmen auch schonmal 2. Wahl- Verkauf.
Ich kenne das von der Firma Cinque noch, wenn da vllt eine Ministelle nicht durchgewachst war,
oder eine Naht offen... konntest du manche Wachsmäntel für die Hälfte teils erwerben.

Levis & Esprit sind ganz normale Marken und damals erschwinglich,
vllt kaufte sie sogar in div. Lagerverkäufen- wir wissen nichts.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

14.01.2024 um 15:07
Zitat von SabsySabsy schrieb:Ich sehe ihre Textilien auch nicht als so wertvoll an, wie es hier beschrieben wurde.
Auch wenn ihre Jacke teuer ist, so könnte sie ja bewusst daraufhin auch gespart haben.
Ja, so meinte ich das auch nicht. Vielleicht war das etwas missverständlich ausgedrückt. Allein, dass sie diesen Stil bevorzugte, deutet für mich auf eine Sozialisierung in einem, sagen wir, bürgerlichen Milieu hin. Dies gilt insbesondere auch für den Pullover.
Zitat von SabsySabsy schrieb:Levis & Esprit sind ganz normale Marken und damals erschwinglich,
vllt kaufte sie sogar in div. Lagerverkäufen- wir wissen nichts.
Für mich aber auch kein Widerspruch, denn vermögend ist ja nicht gleichbedeutend mit verschwenderischem Lebensstil. Nach meiner Erfahrung ist oft das Gegenteil der Fall. So wie du schreibst:
Zitat von SabsySabsy schrieb:Es gibt noch immer Menschen, die sich eine gute Winterjacke kaufen und nicht 3- 5 haben müssen.



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14.01.2024 um 15:20
Hallo @sören42
Ich meinte dich persönlich in meinem letzten Kommentar gar nicht. :)

Ich habe einfach allgemein berichtet, weil es ja öfter hervorgehoben wurde.
Natürlich schliesst das Eine das Andere nicht aus.

In Gegenteil, selbst wer anständig Geld verdient/ besitzt
hat oftmals keinen gr. Textilkonsum, vllt eher einmal etwas Gutes,
was dann aber auch gepflegt wird und lange getragen (alles selbst erlebt)

Ich denke, dass wir sehr ähnlich denken.


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14.01.2024 um 16:33
Zitat von teqteq schrieb:Ja, deine Einwände sind insgesamt schon stichhaltig, aber zu diesem Szenarion passt wiederum die aufwändige und teure Versorgung der Zähne nicht so recht.
Ja, da hast Du Recht, und das habe ich mir auch schon gedacht. Aber andererseits weiß man ja auch nicht, wie wichtig ihr das vielleicht war: Lange Zeit gab es von der Krankenkasse ja noch Amalgamfüllungen, auch als schon überall berichtet wurde, dass das nicht so gut für die Gesundheit ist.

Womöglich hat sie alle ihre Ersparnisse zusammengekratzt und sich "für die Gesundheit" etwas gegönnt, weil sie Angst hatte, von Amalgamfüllungen krank zu werden?
Zitat von sören42sören42 schrieb:Allein, dass sie diesen Stil bevorzugte, deutet für mich auf eine Sozialisierung in einem, sagen wir, bürgerlichen Milieu hin. Dies gilt insbesondere auch für den Pullover.
Die Frage ist halt, ob man so einen Stil dann auch aufrecht erhält wenn man ihn sich eigentlich nicht mehr leisten kann und/oder ob es einem so wichtig ist, dass man einen großen Teil seines (wenigen) Geldes dafür ausgibt.

Ich will jetzt hier keine Klischees bemühen, aber wenn man den gerne zitierten rauchenden Bürgergeldempfänger nimmt, könnte man das gesparte Geld für Kippen dann auch für Kleidung (evtl., Second Hand) ausgeben. Und dann hat man halt nur zwei Pullover und nur eine Jacke, dafür aber "gute" Kleidung.

Und letztlich, da wären wir dann wieder bei meiner Idee einer Haushälterin o. Ä. mag einem auch der Umgang mit "reichen Leuten" den Wunsch wecken, sich so anzuziehen, auch wenn man selbst gar nicht so "reich" ist.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

17.01.2024 um 02:05
Zitat von sören42sören42 schrieb:Die ganze Auslandstheorie überzeugt mich nicht. Im Ausland hätte ihre Abwesenheit genau so viel oder wenig auffallen können wie in Deutschland.
Mich genauso wenig, daher sagte ich bereits, dass sie gar nicht "sehr weit weg" gelebt haben muss.
Ich wette sogar, dass sie hier lebte.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

17.01.2024 um 14:35
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich will jetzt hier keine Klischees bemühen, aber wenn man den gerne zitierten rauchenden Bürgergeldempfänger nimmt, könnte man das gesparte Geld für Kippen dann auch für Kleidung (evtl., Second Hand) ausgeben. Und dann hat man halt nur zwei Pullover und nur eine Jacke, dafür aber "gute" Kleidung.
Ja, das kann alles sein - aber so richtig passt es dann eben doch nicht: Die - etwas überzeichnet - Bürgergeld-Aufstockerin, die bei reichen Leuten im Haushalt arbeitet, Angst vor Amalgam-Füllungen hat, sich aber nicht mit einer Zement-Füllung zufrieden gibt und all ihr Hab und Gut zusammenkratzt, um Zahn #16 mit Gold zu überkronen, ansonsten aber sehr bescheiden lebt und sich aus dem Second Hand einen Marken-Pullover und und eine Wachs-Jacke im Barbour Style gekauft hat, um eben doch ein bisschen auf vermögend zu machen, salopp gesagt.

Eine Sache würde ich ja noch sagen, okay, kann sein, aber die Kombination der Dinge wie sie sich hier darstellen, spricht in der Wahrscheinlichkeit dann doch dafür, dass die Frau aus einem bürgerlichen Milieu kommt.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

17.01.2024 um 14:45
Zitat von sören42sören42 schrieb:Die - etwas überzeichnet - Bürgergeld-Aufstockerin, die bei reichen Leuten im Haushalt arbeitet, Angst vor Amalgam-Füllungen hat, sich aber nicht mit einer Zement-Füllung zufrieden gibt und all ihr Hab und Gut zusammenkratzt, um Zahn #16 mit Gold zu überkronen, ansonsten aber sehr bescheiden lebt und sich aus dem Second Hand einen Marken-Pullover und und eine Wachs-Jacke im Barbour Style gekauft hat, um eben doch ein bisschen auf vermögend zu machen, salopp gesagt.
Nein, ich wollte das nicht als Kombination von allem sehen, es waren nur einzelne Beispiele um zu zeigen, dass die Gleichung teure Kleider=reiche Frau nicht unbedingt aufgehen muss.

Genauso wie ja nicht jeder junge Kerl, der mit einem teuren Sportwagen als Autoposer unterwegs ist, auch gleich ein erfolgreicher Jungunternehmer sein muss. Sondern dank Leasing und ansonsten bescheidenem Leben bei Muttern sich eben das Statussymbol leisten kann.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

17.01.2024 um 14:53
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Nein, ich wollte das nicht als Kombination von allem sehen, es waren nur einzelne Beispiele um zu zeigen, dass die Gleichung teure Kleider=reiche Frau nicht unbedingt aufgehen muss.
Das ist schon richtig, nur muss man hier eben noch eine Amalgam-Phobie hinzukonstruieren, um die Goldüberkronung zu erklären. Was wackelig ist, weil es auch andere Lösungen gibt, die ohne Amalgam auskommen und billiger sind als Gold.

Vielleicht ist es eben einfach so, wie es aussieht: Eine Frau aus bürgerlichem Milieu, vielleicht nicht unbedingt reich, wobei jede/r da andere Vorstellungen hat, was man darunter zu verstehen hat.


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17.01.2024 um 18:17
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb am 13.01.2024:Weiter oben hatte, glaube ich, schon mal jemand geschrieben, sie wäre vielleicht eine illegal beschäftigte Haushaltshilfe oder Pflegerin gewesen.
Finde ich sehr gut vorstellbar, auch den Gedanken, dass es sich bei ihrer Bekleidung um "abgelegte" Stücke der Hausherrin gehandelt haben könnte.
Macht meine Chefin mitunter auch so, Kleidungsstücke, die sie aussortiert hat, schenkt sie ihrer Haushälterin.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb am 14.01.2024:Für mich wäre es also zur Aufklärung des Falles entscheidend, ob diese Frau vor ihrem, wie auch immer geschehenen, Ableben, irgendwo um Hilfe ersucht hat und mit Hinweis auf ihren materiellen Status abgewiesen wurde.
Wobei auch manchmal genau das Gegenteil der Fall ist/sein kann, z B dass einer "vermögenden" Person Dinge "aufgeschwatzt" werden, eben weil das Gegenüber ganz genau weiß, dass die "vermögende" Person das entsprechende "Kleingeld" dafür hat.
Bsp.: Einer "vermögenden" Person, die psychische Probleme hat, werden alle möglichen "alternativen Heilmethoden" schmackhaft gemacht, da den Anbietern dieser "alternativen Heilmethoden" klar ist, dass die betroffene Person es sich leisten kann.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Genauso wie ja nicht jeder junge Kerl, der mit einem teuren Sportwagen als Autoposer unterwegs ist, auch gleich ein erfolgreicher Jungunternehmer sein muss. Sondern dank Leasing und ansonsten bescheidenem Leben bei Muttern sich eben das Statussymbol leisten kann.
Die kennt man zur Genüge, wohnen noch bei Mami (die für sie kocht und wäscht), aber vor der Tür steht ein AMG, M5 o ä ;).

Allerdings weiß ich ehrlich gesagt nicht, inwieweit uns diese Überlegungen über die mögliche finanzielle Situation der Toten weiterbringen?
Ob sie nun arm, reich oder Mittelstand war - offenbar wird sie auch nach über 18 Jahren nirgendwo vermisst...


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

17.01.2024 um 18:44
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Allerdings weiß ich ehrlich gesagt nicht, inwieweit uns diese Überlegungen über die mögliche finanzielle Situation der Toten weiterbringen?
Ob sie nun arm, reich oder Mittelstand war - offenbar wird sie auch nach über 18 Jahren nirgendwo vermisst...
Wir werden den Fall mit den uns zugänglichen Informationen, wie so oft im Kriminalforum, kaum lösen können, so viel steht fest.

Aber natürlich interessiert und bewegt viele von uns so ein Schicksal. Das wenige, was wir tun können, besteht eben darin, uns anhand der bekannten Fakten ein Bild von den früheren Lebensumständen der Frau zu machen.

Die Umstände, wie die sterblichen Überreste aufgefunden wurden, sind traurig; dass sie zudem auch nicht vermisst zu werden scheint, macht den Fall nicht weniger tragisch.

Da spielt auch die ehemalige materielle Situation der Frau eine Rolle - erstens, in welchen Kreisen und in welcher Umgebung sie zu Lebzeiten verkehrt haben mag, ob sie zuletzt vielleicht einen Abstieg durchlaufen musste, warum auch immer. Krankheit, Trennung, Schulden - da gibt es viele Möglichkeiten.

Oder ob sie zweitens Opfer eines Verbrechens wurde, begangen möglicherweise von jemandem, der sich zuvor an ihr bereichert hat? Dass jemand in einer wohlhabenden, aber vielleicht vereinsamten Frau das ideale Opfer sah?

Oder jemand, der darauf baute, dass niemand die Frau vermissen würde? Der weiterhin ihre Einkünfte (Rente, Versorgungsbezüge, Mieteinnahmen o. dgl.) einstreicht, und der Umgebung gegenüber vorgibt, die Frau sei bettlägerig, pflegebedürftig, bei Verwandten im Ausland lebend?

Neben einem Suizid, der in allen Kreisen vorkommen kann, erweitert ein gewisser Wohlstand eben auch den Kreis möglicher Motive. Bei Tötungsdelikten geht es den Tätern oft auch um Geld.


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17.01.2024 um 19:54
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Allerdings weiß ich ehrlich gesagt nicht, inwieweit uns diese Überlegungen über die mögliche finanzielle Situation der Toten weiterbringen?
Ob sie nun arm, reich oder Mittelstand war - offenbar wird sie auch nach über 18 Jahren nirgendwo vermisst...
Bei einer Frau mit einem gewissen und auch auf gewisse Weise zusammengesetzten Vermögen ist die Wahrscheinlichkeit aber geringer, dass es niemandem auffällt, wenn sie verschwindet.

Wenn sie (rein fiktives Beispiel) Inhaberin und Leiterin einer Firma war, fällt es den Angestellten schon auf, wenn die Chefin nicht erscheint, und vor allem ist ihr Erscheinen da eigentlich auch notwendig, wenn bestimmte Entscheidungen getroffen werden müssen.

Und auch so ein "Ihr Neffe hat die Generalvollmacht und behauptet, seine Tante wäre krank, obwohl er sie umgebracht hat" Szenario ist was für einen Krimi, funktioniert in der Realität aber nur begrenzt, weil irgendwann schon mal jemand misstrauisch wird bzw. so eine Unternehmerin auch genug Kontakte hat, die sich mit so einer Behauptung nicht zufrieden geben, sondern die Kranke mal besuchen wollen usw. Ganz abgesehen davon, dass bestimmte Geschäfte nicht mit einer 18 Jahre alten Vollmacht abgewickelt werden können.

Etwas anderes ist es natürlich, wenn sie z. B. eine gute Rente oder Pension bezog und der Neffe jetzt einfach diese weiterkassiert. Aber auch das funktioniert natürlich nicht bis an das Ende aller Zeiten, könnte aber zumindest länger gehen als bei einer Firmeninhaberin.

Und, wie @sallomaeander bereits schrieb: Ganz generell ist natürlich bei einer wohlhabenden Person der Wohlstand auch ein Mordmotiv, was bei einer "armen" Frau eher wegfällt.

Natürlich können wir über solche Überlegungen den Fall nicht lösen - aber das können wir ja wohl bei keinem der Fälle über die wir uns hier unterhalten, oder?


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18.01.2024 um 15:49
Was die goldene Zahnkrone angeht....eine russischstämmige Arbeitskollegin von mir hat mir mal erklärt, dass für sie nur Goldkronen in Frage kommen, da dies bei ihnen als Statussymbol gelte. Vielleicht liegt hier ja etwas ähnliches vor?


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18.01.2024 um 16:30
@hpoirot

Fast richtig, es war sogar völlig normal in so manchem Osteuropäischen Staat. Selbst bei Wikipedia wird das massenhafte Auftreten noch beschrieben:

Wikipedia: Zahnkrone

Ich selbst hab mit 17 Jahren eine in Deutschland bekommen, wurde gar von der Krankenkasse bezahlt, die hat 20 Jahre gehalten, es wäre aber auch noch länger gegangen.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

18.01.2024 um 18:53
Zitat von IvaIva schrieb:Fast richtig, es war sogar völlig normal in so manchem Osteuropäischen Staat. Selbst bei Wikipedia wird das massenhafte Auftreten noch beschrieben:
Das sind aber diese gestanzten Kronen, die in Osteuropa beliebt sind. Das hier scheint ja eine Vollguss Krone zu sein (s. unter Bilder).
Zitat von hpoirothpoirot schrieb:Was die goldene Zahnkrone angeht....eine russischstämmige Arbeitskollegin von mir hat mir mal erklärt, dass für sie nur Goldkronen in Frage kommen, da dies bei ihnen als Statussymbol gelte. Vielleicht liegt hier ja etwas ähnliches vor?
Ich denke, da hat es über die Jahre auch Veränderungen gegeben, im Patientenverhalten. Früher war nicht nur "mehr Lametta", sondern eben auch mehr Goldkrone. Und diese Tote ist von 2005/6, das liegt bald 20 Jahre zurück - heute würde man mehr zu zahnfarbenem Kunststoff greifen, tendenziell.

Wobei Zahn #16 ja nicht im sichtbaren Bereich ist. Wieder so eine Sache, dass es womöglich eben nicht darum ging, dass das Gold sichtbar ist - und damit als Statussymbol weniger überzeugend ist, weil es ganz einfach nicht in Erscheinung tritt.


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18.01.2024 um 22:28
Darf ich wissen was so besonders ist an der Goldkrone ?
Ich sehe sowas Tag täglich und mir fällt nichts besonderes auf, weil es oft ältere Menschen haben.
Ich finde es schwer das ein Zahntechniker oder Zahnarzt durch die Zähne sie identifizieren zu können.
Goldkronen sind keine Seltenheit ebenso finde ich ihr Gebiss auch nicht außergewöhnlich.
Aber natürlich ist mir bewusst das die Polizei jeden Weg geht um sie zu identifizieren.

Wie gesagt Zementfüllungen sind Füllungen die die Krankenkasse übernehmen und das denke ich auch schon vor knapp 20 Jahren.
Goldkronen sind heute auch nicht mehr so „teuer“ da sind Keramikkronen wesentlich teurer (100-200 Euro je nach Zahntechniker etc. mehr)


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