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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

820 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Frau, Leiche, Unbekannt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

18.01.2024 um 23:41
Zitat von Ad.TizAd.Tiz schrieb:Darf ich wissen was so besonders ist an der Goldkrone ?
Das Landeskriminalamt Niedersachsen beschreibt sie so. Um genau zu sein als
Auffällige Krone - Zahn Z16 -
Quelle: https://www.lka.polizei-nds.de/fahndung/personen/unbekannte_toete/unbekannte-tote-aus-der-aller-879.html


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

19.01.2024 um 00:23
@sören42
Oh tut mir leid das hab ich das übersehen.

Mir bleibt trotzdem die Frage im Kopf , was genau auffälliges an der Krone 16 ist. 😅
Naja, die Polizei weis was sie tun und hoffen ganz schnell die Frau identifizieren zu können.🙏


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

19.01.2024 um 10:57
Zitat von Ad.TizAd.Tiz schrieb:Mir bleibt trotzdem die Frage im Kopf , was genau auffälliges an der Krone 16 ist
Bevor Du hier immer wieder ins Blaue fragst und die Diskussion mit Fehlinformationen fütterst, lies Dir doch bitte die Beschreibung der Polizei durch:
Der Gebissbefund dieser Frau wies einige Besonderheiten auf. Zum einen war es sehr gepflegt und
vollständig. Zum anderen fand sich eine auffällig gut gearbeitete Goldkrone im Oberkiefer. Darüber
hinaus sind viele Zähne mit Kunststofffüllungen versehen worden. (Zahnschema siehe
Personenbeschreibung) Für diese Form der Zahnsanierung fallen nicht geringe Zusatzkosten an, die
außerhalb des Leistungsspektrums der gesetzlichen Krankenkassen liegen.
Quelle: https://www.lka.polizei-nds.de/fahndung/personen/unbekannte_toete/unbekannte-tote-aus-der-aller-879.html (Man muss am rechten Bildschirmrand auf "personifizierende Besonderheiten" klicken, dann kommt man zu einem PDF, in dem der zitierte Text steht.)

Es geht also nicht einfach darum, dass die Frau eine Goldkrone hatte, denn das ist natürlich nichts außergewöhnliches für eine Frau im fortgeschrittenen Alter. Sondern darum, dass die Goldkrone "auffällig gut gearbeitet" war. Und das ist dann eben schon etwas besonderes und deutet auch auf eine recht individuelle Beschaffenheit dieser Goldkrone hin. Evtl. gab es Besonderheiten an dem überkronten Zahnrest, weswegen die Krone handwerklich aufwendiger bearbeitet werden musste. Wenn die Krone "auffällig gut gearbeitet war" besteht eben doch eine Chance, dass sich ein Zahntechniker oder ein Zahnarzt an diese Arbeit erinnert. Jetzt, nach so vielen Jahren sehr wahrscheinlich nicht mehr, aber eben damals, zum Zeitpunkt der ersten Veröffentlichkeit, als der Fund der Leiche und damit vielleicht auch die zahntechnische Arbeit noch nicht so lange her war.
Zitat von Ad.TizAd.Tiz schrieb:Wie gesagt Zementfüllungen sind Füllungen die die Krankenkasse übernehmen und das denke ich auch schon vor knapp 20 Jahren.
Goldkronen sind heute auch nicht mehr so „teuer“ da sind Keramikkronen wesentlich teurer (100-200 Euro je nach Zahntechniker etc. mehr)
Was hat die Frage, ob Zementfüllungen durch die Kasse übernommen werden und wie teuer Kermamikkronen sind, denn bitte mit dem konkreten Fall zu tun?
Es steht doch in der Beschreibung, dass die Frau sogar mehrere Kunststofffüllungen hatte (Zähne 26, 27, 37, 36, 34, 46 und 47) und nur an einem einzigen Zahn eine Zementfüllung hatte. Das entspricht also durchaus einer höherwertigen und kostspieligeren Versorgung als dem Kassenstandard.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

19.01.2024 um 19:31
Hallo, mich würde - falls ein zahnarzt das sagen kann - intressieren, in welcher reihenfolge die zähne gemacht wurden. Zuerst das gold, dann kunststoff. Zum schluss zement. Ich schaffe im sozialen. Ich habe klienten, die gute berufe hatten. Dabei auch geldkronen machen liessen. Dann kam eine schwere psychische erkrankung. Einige der klienten, halten trotz wenig geld da nicht mehr arbeitsfähig, an gewohnheiten fest. Wir haben hier ein sozialkaufhaus. Vom feinsten. Ballkleider, lederreitermantel. Preise auch mit sozialhilfe zu stemmen. Die kaufen lieber dort älteres, aber gewohnter stil. Aber zahnversorgung über härtefall krankenkasse = zementfüllung. Und gerade psychisch kranke können leicht "verschwinden". Klar, wenn jemand in psychischer ausnahmesituation einfach aus der betreuten wg auszieht? Man meldet es dem betreuer. Sucht an bekannten plätzen. Polizei. Wenn der klient vom allgäu nach hamburg geht, machen die keine große fahndung. Und manche klienten wissen, dass man mit tasche im stadtbild auffällt. Legen ihre habe in einen "bunker", d. h. verlassenes haus, in einem park im gebüsch.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

19.01.2024 um 20:59
Zitat von loiselloisel schrieb:Dann kam eine schwere psychische erkrankung. Einige der klienten, halten trotz wenig geld da nicht mehr arbeitsfähig, an gewohnheiten fest.
Das geht ein wenig in die Richtung, die ich hier vor kurzem bereits angesprochen hatte:
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Da spielt auch die ehemalige materielle Situation der Frau eine Rolle - erstens, in welchen Kreisen und in welcher Umgebung sie zu Lebzeiten verkehrt haben mag, ob sie zuletzt vielleicht einen Abstieg durchlaufen musste, warum auch immer. Krankheit, Trennung, Schulden - da gibt es viele Möglichkeiten.
Also ein Abstieg aus gewohnter materieller Sicherheit, bei gleichzeitigem Festhalten an Ausstattung und Attributen des früheren Lebensumfeldes.
Zitat von loiselloisel schrieb:Wenn der klient vom allgäu nach hamburg geht, machen die keine große fahndung.
Das würde hier ebenfalls möglicherweise passen. Man sucht die Frau in Hannover oder generell in Niedersachsen, wo sie sich zuletzt aufgehalten hat, aber sie stammt aus einem angrenzenden Bundesland, etwa Schleswig-Holstein. Oder ganz woanders her.

Interessante Gedanken.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

19.01.2024 um 21:20
Sorry, wie kommt man bitte darauf, dass bei dieser Frau ein
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Abstieg aus gewohnter materieller Sicherheit, bei gleichzeitigem Festhalten an Ausstattung und Attributen des früheren Lebensumfeldes
stattgefunden hätte? Kann mir das mal jemand erklären?

Im PDF "personifizierende Besonderheiten" im Textfeld rechts auf der LKA-Webseite steht zu lesen:
Auch die mitgeführte Brille ist kein "Kassenmodell“, welches man in Optiker-
Filialen ohne Zuzahlung erhält. Auch der Zahnstatus zeigt, dass in diesem Kontext finanzielle Mittel
aufgewendet wurden, die über dem allgemein Üblichen liegen. Insofern dürfte die Tote in soziale
Strukturen eingebettet gewesen sein, die ihr solche Ausgaben ermöglichten.
Quelle: https://www.lka.polizei-nds.de/fahndung/personen/unbekannte_toete/unbekannte-tote-aus-der-aller-879.html

Ich halte es unter Bewertung der Einschätzung des LKA für lebensfern anzunehmen, alle Kleidungsstücke seien gebraucht gekauft oder bei der Chefin, für die sie im Haushalt gearbeitet hätte, als abgelegte Kleidungsstücke übernommen, aber bei Brille und Zähne hätte sie dann alles zusammengekratzt, was sie noch hatte, und ansonsten hätte sie wahrscheinlich von Sozialhilfe gelebt. Ich habe es jetzt etwas überzeichnet, aber so liest sich das hier über Seiten...


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

19.01.2024 um 22:38
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ich halte es unter Bewertung der Einschätzung des LKA für lebensfern anzunehmen, alle Kleidungsstücke seien gebraucht gekauft oder bei der Chefin, für die sie im Haushalt gearbeitet hätte, als abgelegte Kleidungsstücke übernommen, aber bei Brille und Zähne hätte sie dann alles zusammengekratzt, was sie noch hatte, und ansonsten hätte sie wahrscheinlich von Sozialhilfe gelebt. Ich habe es jetzt etwas überzeichnet, aber so liest sich das hier über Seiten...
Ich seh das wie du und glaube kaum an diese Vorschläge. Aber die Leute wundern sich halt zu recht, wie es sein kann, dass jemand verschwindet und kein Hahn danach kräht. Meistens ist es halt so, dass jemand, der gut Geld hat in mehr oder weniger geordneten Verhältnissen lebt und damit in irgendwelchen Verbindungen im Leben steckt. Um Geld zu haben, muss man zB arbeiten. Bei den meisten Sachen, die man so arbeiten kann, hat man in irgendeiner Weise mit Leuten zu tun, die merken würden, wenn man einfach weg ist. Oder man muss im Geld zu haben, irgendwen haben, der es einem bereitstellt, der aber auch bemerken würde, wenn man plötzlich fehlt. Zu guter letzt, wenn man Geld hat, wohnt man irgendwo und in einer Stadt wie Hannover merkt das irgendjemand, wenn da nie wieder jemand ein und aus geht. Normalerweise sind die Leute, die verschwinden ohne dass jemand es jemals merkt, Leute die in unguten Verhältnissen leben zB Obdachlose oder Menschen aus dem Ausland die hier her gekommen sind um zu arbeiten, aber das sind dann meistens leider auch Jobs wiederum, bei denen man nicht sehr viel Geld verdient…
Ich kann mir letzten Endes nur vorstellen, dass die Frau etwas älter war, nie verheiratet war oder der Mann schon länger tot, nichts gearbeitet hat, weil sie Erbe hatte von ihrem Ehemann oder von irgendeiner bereits verstorbenen Familie, sie hatte keine Kinder, auch keine Freundinnen mehr, vllt soziale Zurückgezogenheit über die Jahre entwickelt, keine Kontakte mehr gehabt.
Aber die einzige Frage die sich nicht damit beantworten lässt: wo hat sie dann in gottes Namen gewohnt, dass das niemand bemerkt hat, dass da keiner mehr kommt? Das ist das einzige, was wirklich fast unerklärlich ist.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

19.01.2024 um 22:52
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ich halte es unter Bewertung der Einschätzung des LKA für lebensfern anzunehmen, alle Kleidungsstücke seien gebraucht gekauft oder bei der Chefin, für die sie im Haushalt gearbeitet hätte, als abgelegte Kleidungsstücke übernommen, aber bei Brille und Zähne hätte sie dann alles zusammengekratzt, was sie noch hatte, und ansonsten hätte sie wahrscheinlich von Sozialhilfe gelebt. Ich habe es jetzt etwas überzeichnet, aber so liest sich das hier über Seiten...
Nun, es muss ja irgendwelche Gründe geben, warum die Frau nicht vermisst wurde. Und nach wie vor kann mir niemand erklären, wie das z. B. bei einer Unternehmerin oder einer wohlhabenden, leitenden Angestellten die in gewisse berufliche und soziale Strukturen eingebettet ist, funktionieren soll.

Und das LKA sagt ja nur aus, dass die Kleider, die Zahnkrone und auch die Brille teuer waren. Es ist aber eben nicht gesagt, dass die Frau bis zum Ende ihres Lebens dazu in der Lage war, sich diese Dinge zu leisten und sie erst relativ kurz vor ihrem Tod angeschafft hat.

Insofern finde ich den Gedanken, dass die Frau vielleicht aus recht guten Verhältnissen "abgestiegen" sein könnte, gar nicht mal ausgeschlossen.

Solche Umstände wie sie @loisel geschildert hat, scheinen mir eine (!) Möglichkeit (!) zu sein, wie eine ursprünglich mal wohlhabende Person durch Krankheit in soziale und finanzielle Schwierigkeiten geraten ist und dann trotz allem noch an den Überbleibseln aus den "besseren Tagen" festgehalten hat.

Ebenso möglich wäre als Ursache für den "Abstieg" auch so etwas wie z. B. eine sehr unschöne Scheidung, so dass sich beispielsweise ein Ex-Ehemann nicht (mehr) für das Schicksal seiner Ex interessiert und, womöglich, das soziale Umfeld ihm darin folgt.

Das ist natürlich nur eine Theorie, die ich aber für wahrscheinlicher halte als irgendwelche "reiche Tante wurde vom Neffen umgebracht und der verheimlicht das damit er die Rente weiter kassieren kann"-Szenarien.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

19.01.2024 um 22:55
Zitat von Bonnie.VoyagerBonnie.Voyager schrieb:Um Geld zu haben, muss man zB arbeiten.
Das könnte man annehmen, ich denke aber, dass es Menschen gibt, die so viel Besitz haben, dass sie dafür nicht (mehr) arbeiten müssen. Das können z. B. Einkünfte aus Unternehmensbeteiligungen sein, usw.
Zitat von Bonnie.VoyagerBonnie.Voyager schrieb:Zu guter letzt, wenn man Geld hat, wohnt man irgendwo und in einer Stadt wie Hannover merkt das irgendjemand, wenn da nie wieder jemand ein und aus geht.
Das ist eben die Frage. Vielleicht hatte die Frau ja mehrere Ankerpunkte. Einen Sohn in Australien, ein Strandhaus in der Karibik? Dass es nicht ungewöhnlich ist, wenn sie lange unterwegs ist und an unterschiedlichen Orten?

Vielleicht gibt es einen Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen, welches den Auftrag hat, das weitläufige, parkähnliche und uneinsichtige Grundstück zu pflegen und fällige Beträge von einem (prall gefüllten) Konto abzubuchen?

Ich habe überlegt, ob das wirklich so ist, ob jemand, der sehr vermögend ist, wirklich viele soziale Kontakte haben muss. Vielleicht hat so jemand gar nicht so viele Kontakte, ist sogar einsam? Weil diese Person womöglich die Befürchtung hat, die Kontakte hätten es auf ihr Geld abgesehen...


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19.01.2024 um 23:41
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ich halte es unter Bewertung der Einschätzung des LKA für lebensfern anzunehmen, alle Kleidungsstücke seien gebraucht gekauft oder bei der Chefin, für die sie im Haushalt gearbeitet hätte, als abgelegte Kleidungsstücke übernommen, aber bei Brille und Zähne hätte sie dann alles zusammengekratzt, was sie noch hatte, und ansonsten hätte sie wahrscheinlich von Sozialhilfe gelebt. Ich habe es jetzt etwas überzeichnet, aber so liest sich das hier über Seiten...
Ja, das geht mir genauso. Man versucht hier alle möglichen Erklärungen an den Haaren herbeizuziehen, um die zwei gefühlt gegensätzlichen Informationen - auf der einen Seite hochwertige Kleidung, gepflegtes Äußeres, teure Zahnbehandlungen, teure Brille, auf der anderen Seite die offenbar fehlende soziale Einbindung, weil sie niemand zu vermissen scheint - auf Deubel komm raus erklären zu können. Und das, egal wie weltfremd die angedachten Erklärungen sind.
Nicht nervt das ziemlich. Ich lese und diskutiere hier mit, weil hier in einigen Fällen schon sehr interessante Denkansätze aufgezeigt wurde, auf die ich alleine nie gekommen wäre. Aber das heißt nicht, dass man einfach wild drauf los spekulieren kann und sich dabei einfach einzelne Fakten, die bekannt sind, wegdenken kann, nur weil sie einem nicht logisch im Gesamtbild erscheinen.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

20.01.2024 um 11:29
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Aber das heißt nicht, dass man einfach wild drauf los spekulieren kann und sich dabei einfach einzelne Fakten, die bekannt sind, wegdenken kann, nur weil sie einem nicht logisch im Gesamtbild erscheinen.
Stimmt, aber andersherum wird genauso ein Schuh draus: Wenn ich mich an angeblich sicheren und eindeutigen Dingen festkralle "Oh, die Frau hatte teure Kleider und muss deshalb reich gewesen sein!" und dann unbedingt davon ausgehend etwas konstruieren will, das das Verschwinden der angeblich reichen Frau erklären will, kommen eben solche "Der Neffe hat sie umgebracht und tut seit Jahrzehnten so als würde sie noch leben, damit er ihr Vermögen abschöpfen kann!" dabei heraus.

Und das ist genauso "lebensfremd".

Also kann es ja vielleicht gar nicht verkehrt sein, die vermeintlich sicheren Fakten mal genauer zu betrachten.

Und auf meine Frage, wann denn und wo gesagt wurde, dass die Frau die teuren Sachen noch kurz vor ihrem Tod gekauft hat, also auch zu diesem Zeitpunkt noch wohlhabend war, geht man dann halt gar nicht erst ein.


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22.01.2024 um 08:21
Der Fall ist so mysteriös.Die Frau muss doch irgendwo gewohnt haben und ihr Briefkasten muss doch irgendwann total überfüllt gewesen sein. Das muss doch jemandem auffallen. Ich verstehe das nicht


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

22.01.2024 um 15:55
Zitat von GanovenjulchenGanovenjulchen schrieb:Die Frau muss doch irgendwo gewohnt haben und ihr Briefkasten muss doch irgendwann total überfüllt gewesen sein.
Vieles ist heute digital, es kommt weniger mit der Post als früher. Aber es stimmt: Wenn jemand 15 Jahre und länger verschwindet, müsste eigentlich ein Briefkasten überquellen.

Es gibt aber auch dafür Lösungen. Ich habe mal sowas gesehen, da fällt die Post durch so einen "Kanal" in den dahinter liegenden Raum (in dem Fall ein Gäste Badezimmer und dort in die Duschtasse). Das setzt natürlich entsprechend in der Regel ein Einfamilienhaus (ggf. Einliegerwohnung) voraus. Die Vermutung, dass sie vielleicht so gewohnt haben mag, stützen auch die gefundenen Schlüssel. Der Schlüssel mit dem "Doppelbart" wird gerne für Briefkästen benutzt, bei Mehrfamilienhäusern gibt es meistens für den Hauseingang einen extra Schlüssel, dann wären also eigentlich drei Schlüssel zu erwarten gewesen. Bei einem "Laubengang" oder einer Einliegerwohnung fällt der Hauseingang natürlich auch weg. @brigittsche wies zu Recht darauf hin.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

22.01.2024 um 16:51
Zitat von sören42sören42 schrieb:Vieles ist heute digital, es kommt weniger mit der Post als früher. Aber es stimmt: Wenn jemand 15 Jahre und länger verschwindet, müsste eigentlich ein Briefkasten überquellen.

Es gibt aber auch dafür Lösungen. Ich habe mal sowas gesehen, da fällt die Post durch so einen "Kanal" in den dahinter liegenden Raum (in dem Fall ein Gäste Badezimmer und dort in die Duschtasse). Das setzt natürlich entsprechend in der Regel ein Einfamilienhaus (ggf. Einliegerwohnung) voraus. Die Vermutung, dass sie vielleicht so gewohnt haben mag, stützen auch die gefundenen Schlüssel. Der Schlüssel mit dem "Doppelbart" wird gerne für Briefkästen benutzt, bei Mehrfamilienhäusern gibt es meistens für den Hauseingang einen extra Schlüssel, dann wären also eigentlich drei Schlüssel zu erwarten gewesen. Bei einem "Laubengang" oder einer Einliegerwohnung fällt der Hauseingang natürlich auch weg. @brigittsche wies zu Recht darauf hin.
Das würde doch voraussetzen, dass sie Finanziell so aufgestellt war, dass sie zum einen die Miete seit 18 Jahren zahlen konnte ohne zusätzliches Einkommen/Geldeingang? Wenn sie ein Eigenheim hatte, dann müssten z.B auch innerhalb der letzten 18 Jahre etwaige Dienstleister versucht haben in Kontakt zu treten (Kaminfeger, Stadtwerke etc.) Es fällt mir das schwer an einen dauerhaften und gemeldeten Wohnsitz in DE zu glauben...


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23.01.2024 um 06:57
Ein Haushalt auflösen ist jetzt wirklich nicht ein Problem. Genau so ein abmelden bei der Gemeinde. Und am neuen Wohnort sich nicht zu melden. Bleibt eigentlich nur noch die Bankverbindung. Da aber die Person einen unbestimmten Aufenthalt hat, wird die Post an den Absender zurück gesandt.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

23.01.2024 um 10:48
Hallo allerseits!

Es ist lange her, dass ich den ganzen Thread gelesen habe -- verzeiht mir, wenn ich mit meinen Überlegungen aus evtl. offensichtlichen Gründen danebenliege. Ich schaue hier immer wieder mal rein und habe mir soeben Folgendes überlegt:

Eines der Haupträtsel hier ist ja, weshalb niemand die Frau vermisst und keine Probleme wie überquellender Briefkasten, unbezahlte Rechnungen, vermisst auf Arbeit usw. entstanden sind. Das finde ich tatsächlich auch seltsam, so ein abgeschottetes und analoges Leben ohne jegliche Spuren und Verpflichtungen scheint irgendwie kaum möglich (wobei man immer bedenken muss, dass alles möglich ist).

Wurde schon darüber nachgedacht, ob sie ermordet worden sein könnte und danach hat der Täter ihr Fehlen im Umfeld glaubhaft erklärt und sich um alles gekümmert? Solche Fälle gibt es ja leider immer wieder -- Morde in Partnerschaften (Femizide) sind leider alles andere als unüblich. Der Täter könnte sich um alles gekümmert haben, im Umfeld erklärt haben, sie hätten sich getrennt, die Frau sei ausgewandert usw., so dass kein Verdacht entsteht. Das hat für einige Täter ja auch immer wieder lange Zeit sehr gut funktioniert (z.B. Fall Königswinter).

Die Frau wurde ja erst Monate später gefunden und war durch die Liegezeit im Wasser nicht mehr erkennbar, falls sie sowieso wenig Bekannte/Familie/Freunde hatten, der Partner das Monate zuvor allen glaubhaft erklärt hatte und das Phantombild nicht sehr akkurat war und ihr Umfeld evtl. noch wenig Zeitung liest, hat das vielleicht einfach keine:r mitbekommen (oder 2 und 2 nicht zusammengezählt, auch aus psychologischem Schutz)?

Diese These würde erklären, warum sie nicht vermisst wurde und es auch nie Probleme mit Miete, Arbeit usw. gab.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

23.01.2024 um 10:54
Zitat von missreviewmissreview schrieb:Wurde schon darüber nachgedacht, ob sie ermordet worden sein könnte und danach hat der Täter ihr Fehlen im Umfeld glaubhaft erklärt und sich um alles gekümmert? Solche Fälle gibt es ja leider immer wieder -- Morde in Partnerschaften (Femizide) sind leider alles andere als unüblich. Der Täter könnte sich um alles gekümmert haben, im Umfeld erklärt haben, sie hätten sich getrennt, die Frau sei ausgewandert usw., so dass kein Verdacht entsteht. Das hat für einige Täter ja auch immer wieder lange Zeit sehr gut funktioniert (z.B. Fall Königswinter).
Ja, darüber wurde schon mehrfach diskutiert. Das Problem ist aber (um jetzt die Diskussion nicht noch mal komplett wiederzugeben) dass sowas nur bis zu einem bestimmten Punkt funktioniert. Eine Ehefrau (nur als Beispiel) hat ja auch noch eigene Verwandte oder Freunde, die nicht vom Ehemann her kommen und sowas vielleicht nicht glauben werden, wenn man ihnen erzählt, sie sei ausgewandert: "Was, und dann meldet die sich nicht mehr bei mir? Wo wir seit der Schulzeit befreundet sind...."

Und auch irgendwelche Ideen wie: "Der lebt jetzt von ihrem Geld!" funktioniert auch nur begrenzt, weil es Geschäfte gibt die man nicht mit Ausreden wie "Ja, ach, meine Frau ist gerade krank!" alleine abwickeln kann. Ein Notar z. B. lässt sich nicht mit der Aussage abspeisen: "Ja, meine Frau kann nicht, ich verkaufe unser gemeinsames Haus jetzt alleine!"


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23.01.2024 um 11:05
@brigittsche

Das leuchtet mir zwar grundsätzlich ein, aber im Fall Königswinter hat das ja tatsächlich 5 Jahre lang funktioniert. Dieser schreckliche Fall zeigt m.E., dass so etwas im "richtigen" Umfeld eben durchaus möglich ist, auch wenn es dem gesunden Menschenverstand widerspricht.


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Die unbekannte Tote, die niemand vermisst - Raum Hannover

23.01.2024 um 11:15
Zitat von missreviewmissreview schrieb:Das leuchtet mir zwar grundsätzlich ein, aber im Fall Königswinter hat das ja tatsächlich 5 Jahre lang funktioniert.
Klar, es ist nicht ausgeschlossen, aber es ist eben auch nicht so einfach, wie das hier teilweise dargestellt wurde, also im Sinne von: "Ja, dann bringt der halt seine Frau um, erzählt den Leuten sie wäre ausgewandert/krank/pflegebedürftig/wasauchimmer und kann sich dann ein schönes Leben machen...." Mal abgesehen davon, dass es hier schon deutlich länger ist als "nur" fünf Jahre....


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23.01.2024 um 11:51
M.E. ist das komplette Fehlen jeglicher nachgelagerter Probleme wie Miete nicht mehr bezahlt, auf Arbeit nicht erschienen usw. einfach am plausibelsten dadurch erklärbar, dass sich jemand darum gekümmert hat. Das scheint mir wahrscheinlicher, als dass die Frau obdach- und arbeitslos ohne jegliche Sozialkontakte gelebt hat oder von weit her angereist ist, um sich dann in Hannover in den Fluss zu stürzen.

Weiterhin ist es Fakt, dass die meisten Morde im engeren Beziehungskreis geschehen und für Frauen insbesonder Ehemänner/Partner das Hauptrisiko darstellen.

Ebenso gibt es durchaus Menschen, die kaum oder keine sozialen Kontakte haben und/oder diese Kontakte nur als Ehepaar pflegen. Gerade in sehr kontrollierenden Beziehungen, die ein höheres Risiko für Gewalt aufweisen, ist es m.E. denkbar, dass die Frau das Haus selten alleine verlässt, vielleicht sowieso Hausfrau ist, man zurückgezogen lebt, keine Kinder hat usw. Dann gäbe es weder einen Arbeitgeber, den man informieren muss, noch viele oder überhaput irgendwelche soziale Kontakte, die der Frau "eigen" sind. Falls die Eltern schon verstorben sind, es keine Geschwister gibt und/oder die Beziehung entfremdet/oberflächlich ist, wäre auch das kein weiteres Problem.

Und last but not least: Dass es eben wider jeglichen Menschenverstand doch möglich ist, auch wenn es unglaublich anmutet, zeigt Königswinter. Dieser Fall wurde zudem nur aufgedeckt, weil der Täter ein sehr verdächtiges Nachtatverhalten zeigte, das vom direkten Umfeld zu Hause beobachtet wurde und die Leiche dann auch zu Hause gefunden wurde. Eine mögliche Tat ausser Haus wie bei der unbekannten Toten erhöht die Wahrscheinlichkeit nochmals, dass solche gedanklichen Verbindungen weniger gemacht werden/im Umfeld schwieriger zu konstruieren sind.

Für mich persönlich ist diese These einfach am plausibelsten, weil sie vieles abdeckt (die statistische Wahrscheinlichkeit, dass der Mord im engen Umfeld geschieht, insbesondere durch Ehepartner, die These erklärt die Abwesenheit von "Problemen" nach der Tat wie unbezahlte Miete usw., solch ein Vorgehen hat in der Vergangenheit tatsächlich schon funktioniert vgl. Königswinter, da die Leiche erst einiges später entdeckt wurde und nicht mehr erkennbar war, ist es auch schwierig für ein allfälliges Umfeld, Zusammenhänge zu erkennen).

Natürlich könnte die Frau sich auch selbst um all das gekümmert haben und einen sauberen Selbstmord begangen haben.


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