Die Isdal Frau
12.06.2018 um 23:28
Reingestolpert kann ich mir auch nicht vorstellen.
Sollte hier eine Geheimdienstverbindung bestehen, hat die Isdal-Frau das wohl schon länger gemacht.
Allerdings hinterlassen ein möglicher Suizid im Zusammenhang mit potentiell paranoiden Verhalten bei mir immer so ein Geschmäckle. Ich vermute dann irgendwann meist "keine Fremdeinwirkung".
Das hier ist auch so ein Fall. Auch wenn ich den Thread einst erstellt habe, glaube ich, je länger ich mich mit dem Fall beschäftige, eher an einen Suizid, vergleichbar mit der "Plaza-Frau".
1x zitiertmelden
Die Isdal Frau
13.06.2018 um 11:09
"Verziererin"
Die Bezeichnung Verziererin ist nicht aus dem Blau heausgenommen. Eine Postkarte des Schweizerischen Sozialarchieves zeigt eine Werkstatt in Brüssel, wo ein Mädchen ihrer Mutter mit dem Verzieren einer Blume hilft.
https://www.bild-video-ton.ch/bestand/objekt/Sozarch_F_Fb-0015-17
Übrigens wird das Wort Verziererin mit s auf Niederländisch geschrieben, also Versiererin. Wenn die Isdalfrau die Buchstabe z verwendet, zeigt sie, dass sie aus dem Deutschen Sprachraum herkommt.
melden
Die Isdal Frau
13.06.2018 um 21:50
Das Problem mit der Agententätigkeit ist eben die Unprofessionalität. Sie hat sich äußerst unprofessional verhalten (was möglicherweise auch wirklich mit psychischen Problemen erklärbar ist). Auch die Art und Weise wie sie ums Leben kam oder ums Leben gekommen wurde, ist nicht gerade typisch für Mord oder Selbstmord in Agentenkreisen. Agenten die Selbstmord begehen, weil sie erwischt wurden, haben oft eine Zyankalikapsel bei sich. Eine Überdosis Schlaftabletten zu schlucken ist zu umständlich. Wenn ein Agent "aus dem Weg geräumt wird", passiert dies in der Regel durch einen Unfall oder durch Gift.
Vielleicht waren ja auch unerfahrene "Agentenkiller" am Werk. Das Verbrennen war vielleicht tatsächlich nicht eingeplant, es ist durchaus möglich, daß sie vornüber ins Lagerfeuer fiel, weil sie, schon halb das Bewußtsein verloren und so das Gleichgewicht verloren hatte. Die Mörder bekamen dann einen Schreck und flüchteten. Bemerkenswert ist auch, daß die Leiche unbekleidet war. Gab es überhaupt Untersuchungen, ob sie vor dem Tod sexuell mißbraucht wurde? Vielleicht sollte so ein Sexualverbrechen vorgetäuscht werden. Was allerdings auch wieder nicht unbedingt für Agentenmord spricht.
Wenn es sich um eine Agententätigkeit handelt ist es auch vorstellbar, daß die Frau tatsächlich "reingestolpert" ist. Nicht ganz unschuldig, aber vielleicht war sie ja irgendwie in den Besitz von Informationen gekommen, die sie einem Geheimdienst verkaufen wollte. Das würde ihr agentenuntypisches Verhalten erklären, auch die Paranoia. Es ist schon vorgekommen, daß naive Personen die Geheimdienste unterschätzten.
Die Sache mit der "Verziererin" kam nicht von mir, sondern von einer Frau die in Belgien lebte und Flämisch spricht. Sie hatte die Idee, daß es sich um einen "false friend" handeln könnte und die Unbekannte das flämisch-niederländische Wort für Versicherung falsch ins Deutsche übersetzte. Es ist nicht geklärt, wie gut die Frau die deutsche Sprache wirklich beherrschte. War ihr Deutsch besser als ihr Englisch (weil sie sich entschied das Formular nicht auf Englisch auszufüllen, obwohl sie sich zumindest auf Englisch verständigen konnte. War ihr Englisch wirklich schlecht, oder meinte der Verkäufer der sich mit ihr unterhielt damit nur, daß sie einen sehr starken Akzent hatte?) Laut Analyse steht ja wohl fest, daß sie aus dem fränkischen Raum kommt, dort zumindest geboren wurde. Aber wenn sie schon als Kind nach Belgien kam ist es möglich, daß sie irgendwann besser flämisch als deutsch sprach. Da ist die "Verziererin", als richtige Berufsbezeichnung nicht existent, eine ferne Erinnerung. Sie hatte ja auch noch ein paar andere sprachliche Schnitzer auf dem Formular gemacht, z.B. den "Handelsverkehr", womit sie wohl eher "Geschäftsreise" meinte und der angebliche Geburtsort Ljubljana war auch falsch geschrieben.
Ob man der Aussage der Fischersfrau glauben kann, ist auch fraglich.
melden
Die Isdal Frau
07.08.2018 um 11:14
Hallo in die Runde,
ich lese hier still mit, mache mir aber natürlich Gedanken.
Für mich gibt es drei Erklärungen für den Fall „Isdal Frau“
1) Sie war psychisch angeschlagen und sah sich entweder verfolgt oder war auf einer Mission. Verwandtschaft hat sie nicht gehabt, da sie im Heim aufgewachsen ist (und/oder starb im Krieg) und hatte auch Aufenthalte in der Psychiatrie. Damals waren Aufenthalte in solchen Einrichtungen kein Zuckerschlecken. Und die Nachsorge war auch nicht vorhanden. Bedeutet: Sie war schnell vergessen, wenn sie mal irgendwo war und entlassen wurde. Keiner hat sie nachverfolgt, was aus ihr wird.
2) Sie war eine Spionin. Ganz einfach. Von welchem Land auch immer und für welchen Auftrag auch immer. Als Spionin würde ich sie aber als unprofessionell bezeichnen ODER gerade professionell, da ...
...
3) Diese Version wurde, soweit ich den Thread verfolge, noch nicht aufgegriffen. Diese hat natürlich mit Version 2 zu tun. Es kann von einem Geheimdienst oder von Verbrechern inszeniert worden sein.
Sie war das Cover mit allem drum und dran für eine Operation in Bergen/Oslo/wo auch immer in Norwegen. Durch das Auffinden der Leiche und den (möglich falsch gelegten) Spuren hat man die Polizei, den Geheimdienst und natürlich die Journalisten und Bevölkerung beschäftigt. Während alle mit den Rätseln um sie herum beschäftigt waren, hat man was anderes (viel Größeres?) durchgeführt. Ich glaube nicht, dass sie wusste, was sie erwartete, aber sie hat sicherlich durch ihre Reisetätigkeiten etc. mitgespielt.
Man wollte den Verdacht darauf lenken, dass sie Spionin ist und eben alle damit auslasten und für sich Zeit und Raum zu haben, etwas durchzuziehen, was sonst durch Polizei, Geheimdienst und natürlich Medien nicht möglich war.
7x zitiertmelden