Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Die Isdal Frau

2.190 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Mysteriös ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Isdal Frau

07.04.2018 um 13:47
@Goehrde
Zitat von BellasoBellaso schrieb:Gemäß der im Labor durchgeführten Altersbestimmung muss sie weit vor dem Beginn des Lebensborns geboren sein.
Erstens das, und zweitens hat mir eine Person, die maßgeblich am Drehbuch für den Film beteiligt war, vor einiger Zeit mitgeteilt, dass die Verbindung der Isdal- Frau mit den Lebensborn- Kindern aus dramaturgischen Gründen in das Drehbuch aufgenommen wurde und ihres Wissens, was die reale Isdal- Frau anbelangt, keine Verbindung zu den Lebensborn- Kindern existiert.

@Kilobajt
Erst mal einen schönen guten Tag hier. Schön, dass du hergefunden hast und Danke für das Lob an uns :)

Zu dem, was du ausführst, einige Anmerkungen:
Fenemal:
Wir wissen ja nicht, ob sie das Mittel tatsächlich freiwillig eingenommen hat. Dass die Tabletten einen Rausch auslösen, glaube ich nicht, sie wirken lediglich stark beruhigend der Wirkstoff ist Phenobarbital. Hier steht einiges über die Anwendung und die Gefahren des Wirkstoffs:
Wikipedia: Phenobarbital#Besondere Patientengruppen

Herkunft:
Warum glaubst du, die Frau könnte aus dem ehemaligen Jugoslawien stammen? Die Ergebnisse der neuen Isotopen- Analyse verweisen ja eher darauf, dass sie in ihren sehr frühen Kinderjahren im Raum Nürnberg gewesen ist. Das schließt natürlich nicht aus, dass sie woanders geboren ist, bzw. ihre Eltern woanders herkommen.
Gebiss:
Zitat von KilobajtKilobajt schrieb:Ihre saniertes Gebiss entstammt ja scheinbar nicht dem Werk eines deutschen Zahnarztes
Meines Wissens geht man inzwischen davon aus, dass die Zahnsanierung durchaus auch in Deutschland stattgefunden haben könnte.
Betnovate- Salbe:
Zitat von KilobajtKilobajt schrieb:Auch diesen Knoblauchgeruch habe ich dabei kennengelernt. Tatsächlich ist es aber schwer diesen als solches auf die schnelle zu identifizieren, vor allem wenn der Geruch nur einmal aufgetreten ist. Wenn sie aber Probleme mit ihrer Haut hatte und man ihr Deutschland als mögliches Herkunftsland nachsagt, wurden dann Dermatologen oder Hausärzte gefragt?
Interessant, dass du schreibst, dass du den Knoblauch- Geruch auch kennst, und dass du wohl auch davon ausgehst, dass der Geruch durch das Medikament entstanden sein kann.
Da Rezept wurde in einer Apotheke in Bergen, der Svanen- Apotektet eingelöst, bzw. die Salbe wurde da gekauft. Insofern ging man wohl davon aus, dass ein norwegischer Arzt das verschrieben hatte. Die Aphotheke konnte das aber m.W. nicht mehr aufdecken.
Jetzt mache ich erst mal hier Schluss, denn ich habe heute nicht so viel Zeit.

A propos Zeit: Kennst du eigentlich schon den Artikel aus der Zeit? Der enthält die gesamten neuen Ergebnisse sehr gut zusammengefasst. Es ist kein Bezahl- Artikel, man muss sichnur registrieren.
Die Zeitleiste, die hier im Strang steht, enthielt einige Fehler; wenn du oben den Wiki- Entwurf anklickst, bekommst du eine eine etwas geänderte/verbesserte Version davon.


melden

Die Isdal Frau

07.04.2018 um 14:38
Hallöchen ligala,

danke für deine Rückmeldung und die freundliche Aufnahme in Eure Reihen ! :)

Den Knoblauchgeruch konnte ich Anfangs auch nur schwer identifizieren. Er ist nicht so penetrant wie es evtl. erwartet wird, daher vielleicht nicht so einfach zu erkennen.

Zu meinem Verdacht sie sei Jugoslawin. Ich habe dafür natürlich keinen Beleg, es war lediglich ein Verdacht. Zum einen erinnere ich mich das mein Vater, der seit 1969 in Deutschland ist, auch im Mund einige Goldzähnchen hatte. Diese wurden in Jugoslawien eingefertigt. Ebenso einige meiner Verwandten die ihre Zähne nicht aus Deutschland haben. Zum anderen aus dem von dir erwähnten Artikel in der "Zeit"

"Eine Rechtsmedizinerin aus Stockholm meldet sich. Sie stamme ursprünglich aus Polen, sagt sie, dort habe sie bei älteren Menschen oft solche Goldkronen gesehen. In Südosteuropa sei so etwas ebenfalls gemacht worden. Ein Professor aus Halle, der auch für Interpol arbeitet, sagt: Die Kronen könnten gut aus Deutschland sein. Mit der Technik habe man im Westen wie im Osten gearbeitet – das viele Gold spreche aber seiner Ansicht nach eher für den Westen. "

Wie erwähnt ist da ja noch ihr Akzent. Ich kann mir gut vorstellen das man damals in Norwegen nicht so viel Kontakt mit Jugoslawen hatte und somit deren eigenwilliger Akzent bei Fremdsprachen auch nicht so geläufig war. (ist auch nur eine Vermutung)

Dem Artikel bzw. dem Arzt nach ist es also auch nicht gänzlich ausgeschlossen das sie aus Ost-Südost Europa stammt.
Aus meiner Kindheit kenne ich die Goldzähne auch noch von Freunden die russischer und polnischer Herkunft sind. Da hatten eigentlich alle Goldzähne die auch gern gezeigt wurden (also beim freundlichen grinsen :))

Die Isotopen - Analyse brachte als Wohnort in der Kindheit Nürnberg und Umgebung hervor. Auf der veröffentlichten Karte, die auch in dem "Zeit" Artikel zu sehen ist, sind aber auch Flecken auf dem Balkan zu sehen. Muss nicht grundsätzlich etwas zu bedeuten haben, aber erhebt für mich den Verdacht das sie dort zumindest war. Dagegen spricht sicherlich das Reisen zu jener Zeit deutlich beschwerlicher waren als heute.

Grundsätzlich beruht mein Verdacht hauptsächlich darauf das die Udba im Auftrag des Staates im Ausland sehr aktiv war und auch in Deutschland die eigenen Leute ermorden lies. Auf dieser Grundlage habe ich mir meine Theorie zusammengereimt.

Ich will mich aber natürlich nicht darauf festnageln. Das Thema ist aber für mich, auch mit all den neuen Informationen, sehr verworren.


1x zitiertmelden

Die Isdal Frau

07.04.2018 um 18:32
Zitat von KilobajtKilobajt schrieb:Die Isotopen - Analyse brachte als Wohnort in der Kindheit Nürnberg und Umgebung hervor. Auf der veröffentlichten Karte, die auch in dem "Zeit" Artikel zu sehen ist, sind aber auch Flecken auf dem Balkan zu sehen.
Das wahrscheinliche Alter der Isdal- Frau wird ja nach den neuesten Erkenntnissen mit absoluter Sicherheit vor 1944 (wegen der Atomtests) datiert, am wahrscheinlichsten aber wird ein Geburtsjahr zwischen 1926 und 1930 angenommen (lt. NRK bzw. den Untersuchungen und lt. Zeit- Artikel).
Das Bild im Zeitartikel ist aufgrund der Größe ziemlich unscharf. Schau dir mal Bild Nr. 26 (Klick oben auf "Bilder", dann die erste der beiden Karten anklicken!) darauf erkennt man es besser: Hier wird die Isotopenanalyse bei einem Lebensalter von etwa 4 Jahren gezeigt. Um Nürnberg herum ist ein dicker roter Punkt, im ehemaligen Jugoslawien ein gelber Punkt. Das bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit in bzw. um Nürnberg hoch ist, im ehemaligen Jugoslawien weit weniger hoch.
Folgt man der oben für wahrscheinlich gehaltenen Altersangabe, so hat sich die Isdal- Frau (je nach Alter) also zwischen 1930 und 1934 in der Nürnberger Gegend aufgehalten.
Das nächste Bild, Nr. 17, zeigt die "Hotspots" für die Isdal- Frau im Alter von etwa 14 Jahren, das wäre dann ca. 1940- 1944 und zeigt gar keinen Hinweis auf Jugoslawien, dafür einen Hotspot im äußersten Westen Deutschlands bzw. im Osten Frankreichs.
Die UDBA (Geheimpolizei Jugoslawiens) habe ich mal ergoogelt. Sie wurde 1946 gegründet, der Vorläufer wurde 1944 gegründet.
Das passt also zeitlich nicht so recht, meine ich.


melden

Die Isdal Frau

08.04.2018 um 12:32
Zitat von Dennis_AskeDennis_Aske schrieb am 31.03.2018:I then compared this pattern to different known activities. I first compared it to spying, but this could quickly be ruled out. No matter how exciting it might have been, it simply does not fit in with reality.
Wieso? Warum gibst du keine Argumente?
Zitat von Dennis_AskeDennis_Aske schrieb am 31.03.2018:That’s when the pieces suddenly fell into place. What kind of business would involve travelling from place to place and staying at hotels? She was on several occasions seen with different men at the hotels, in the corridor, in the reception and in the dining room. On one occasion a man was seen in her room, and on two occasions local men even phoned the hotel and asked if she had arrived. Having pieced together information from a number of documents I have also discovered that a man stayed overnight in her room, and the next day he was alone in her room when she went out for an hour.
Woher weißt du, dass ein Mann in ihrem Zimmer übernachtete? Die Information dürfte für die meisten von uns ganz neu sein!


melden

Die Isdal Frau

09.04.2018 um 07:27
@borchert
Dennis Aske hatte Zugang zu den polizeilichen Ermittlungsakten wie auch der NRK. Diese füllen wahrscheinlich mehrere Aktenordner. Das was "wir" wissen, passt hingegen auf wenige Seiten. Es gibt garantiert noch viel mehr wichtige Informationen, die bislang an keiner Stelle erwähnt wurden. Ich habe schon vor einiger Zeit mal erwähnt, dass es mich in einer bestimmten Art und Weise wütend macht, dass man einerseits die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Aufklärung bittet und andererseits nur so viele Infos preisgibt, um die Leute bei Laune zu halten.


2x zitiertmelden

Die Isdal Frau

09.04.2018 um 12:41
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb:Dennis Aske hatte Zugang zu den polizeilichen Ermittlungsakten wie auch der NRK. Diese füllen wahrscheinlich mehrere Aktenordner. Das was "wir" wissen, passt hingegen auf wenige Seiten. Es gibt garantiert noch viel mehr wichtige Informationen, die bislang an keiner Stelle erwähnt wurden. Ich habe schon vor einiger Zeit mal erwähnt, dass es mich in einer bestimmten Art und Weise wütend macht, dass man einerseits die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Aufklärung bittet und andererseits nur so viele Infos preisgibt, um die Leute bei Laune zu halten.
Woher weißt du, dass die Ermittlungsakten derart umfangreich sind? Wenn die Angaben des Dennis Aske stimmen, sollte man die Seriosität des NRK in Frage stellen, weil wichtige Informationen ignoriert wurden.


1x zitiertmelden

Die Isdal Frau

09.04.2018 um 12:58
@borchert
@Tuxhater
Laut der am Drehbuch für den Film "Zwei Leben" beteiligten Person umfassen die Akten mindestens 1000 Seiten.
Zitat von TuxhaterTuxhater schrieb:Ich habe schon vor einiger Zeit mal erwähnt, dass es mich in einer bestimmten Art und Weise wütend macht, dass man einerseits die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Aufklärung bittet und andererseits nur so viele Infos preisgibt, um die Leute bei Laune zu halten.
Zitat von borchertborchert schrieb:Wenn die Angaben des Dennis Aske stimmen, sollte man die Seriosität des NRK in Frage stellen, weil wichtige Informationen ignoriert wurden.
Na ja, das sehe ich etwas anders. Zum einen hat der NRK ja doch recht umfangreich berichtet und auch viele Dokumente eingestellt. Man muss mal sehen , wo man heute informationsmäßig wäre, wenn der NRK die Untersuchungen nicht gemacht hätte. Und welche "wichtigen Informationen" wurden denn genau ignoriert? Und das Ziel war ja nicht, irgendwelchen Hobby- Ermittler-Foren Material an die Hand zu geben, sondern mit Hilfe neuer Untersuchungsmethoden den Fall neu zu beleuchten und diese neuen Untersuchungsmethoden auch zu präsentieren.
Ein bisschen problematisch foinde ich, dass die Dokumente und Informationen auf den NRK- Seiten nicht besonders übersichtlich geordnet sind.
Ist aber alles ein wenig OT ;)


1x zitiertmelden

Die Isdal Frau

09.04.2018 um 13:01
Zitat von ligalaligala schrieb:Laut der am Drehbuch für den Film "Zwei Leben" beteiligten Person umfassen die Akten mindestens 1000 Seiten.
Ist das deine einzige Quelle?
Zitat von ligalaligala schrieb:Na ja, das sehe ich etwas anders. Zum einen hat der NRK ja doch recht umfangreich berichtet und auch viele Dokumente eingestellt. Man muss mal sehen , wo man heute informationsmäßig wäre, wenn der NRK die Untersuchungen nicht gemacht hätte. Und welche "wichtigen Informationen" wurden denn genau ignoriert? Und das Ziel war ja nicht, irgendwelchen Hobby- Ermittler-Foren Material an die Hand zu geben, sondern mit Hilfe neuer Untersuchungsmethoden den Fall neu zu beleuchten und diese neuen Untersuchungsmethoden auch zu präsentieren.
Dass man z. B. nicht erwähnt hat, dass ein Mann bei der Isdal Frau übernachtet haben soll.


1x zitiertmelden

Die Isdal Frau

09.04.2018 um 13:12
Zitat von borchertborchert schrieb:Ist das deine einzige Quelle?
Zurzeit ja. Wieso?
Zitat von borchertborchert schrieb:Dass man z. B. nicht erwähnt hat, dass ein Mann bei der Isdal Frau übernachtet haben soll.
Zitat von Dennis_AskeDennis_Aske schrieb am 31.03.2018:I have also discovered that a man stayed overnight in her room, and the next day he was alone in her room when she went out for an hour.
Naja, dazu hätte ich erstmal gern nähere Informationen, wie du ja auch schon gstern selber schriebst, @borchert


1x zitiertmelden

Die Isdal Frau

09.04.2018 um 16:58
Zitat von ligalaligala schrieb:Zurzeit ja. Wieso?
1.000 Seiten Polizeiakte? Es gab eine Information, dass die Geheimdienstakte 50 Seiten umfasste.
Zitat von ligalaligala schrieb:Naja, dazu hätte ich erstmal gern nähere Informationen, wie du ja auch schon gstern selber schriebst, @borchert
Gut, da sind wir einer Meinung. Also, hier geht es ja nicht nur um die Identifizierung der Isdal Frau, sondern um was sie alles machte. War sie eine Spionin? Ihre Persönlichkeit? War sie psychisch krank? Deshalb ist diese Information wichtig. Ich persönlich hege aber Zweifel daran, solange Dennis Aske seine Behauptungen nicht belegen kann. Die Hotels, die erwähnt worden sind, waren anscheinend anständige Hotels - keine Stundenhotels. Dass ein männlicher Besucher einfach bei ihr übernachten konnte, wirkt daher unwahrscheinlich.


melden

Die Isdal Frau

09.04.2018 um 17:20
@ligala

Hatte Frau Hippe so umfangreiche Akten zur Verfügung? Die dem NRK überlassenen Akten scheinen ja eher spärlich gewesen zu sein. Borchert spricht einerseits von Polizeiakten, andererseits von Geheimdienstakten. Handelt es sich wirklich um verschiedene Akten, oder geht es nur um die vom NRK in Auszügen abgebildete Akte?


melden

Die Isdal Frau

09.04.2018 um 17:54
@Bellaso
Ich habe gerade die Mail noch einmal nachgelesen:
Frau Hippe schrieb:
"Ich hatte das Glück, damals von der Bergenser Polizei die komplette Isdal Akte geschickt zu bekommen, die immer noch ( als Kopie) bei mir ist...
Aud Rigmor taucht auf keiner der über 1000 Seiten auch nur andeutungsweise auf. Deshalb habe ich auch mit Sicherheit keine Verknüpfung zu ihr machen können. Einfach, weil ich darüber nichts wusste."

Ich entnehme daraus, dass sie die Akten der Polizei, nicht des POT bekommen hat. So weit ich weiß handelt es sich um verschiedene Akten. Einige Akten des POT wurden NRK zur Verfügung gestellt, aber bei weitem nicht alle, wie NRK selbst mitgeteilt hat.
Aber die Akten der Polizei standen meines Wissens NRK vollständig zur Verfügung denn sie arbeiten ja auch in dm Fall mit Kripos zusammen.


melden

Die Isdal Frau

10.04.2018 um 10:24
@ligala
Herzlichen Dank für die Infos! Ach ja, die Aug-Rigmor-These, leider war sie zu jung für die Isdal-Frau gemäß der letzten Altersbestimmung. Wenn das NRK die umfangreiche Polizeiakte hatte, hat es aber nur wenig davon veröffentlicht. Aber aktiv ist das NRK ja schon noch, hoffentlich bekommen wir noch zu lesen, was Frau Higraffs Besuch in Rheinland- Pfalz (und anderenorts?) ergeben hat.


melden

Die Isdal Frau

16.04.2018 um 08:27
Neue BBC-Podcast-Folge:

http://www.bbc.co.uk/programmes/p064322t (Englisch)
https://www.nrk.no/dokumentar/isdalskvinnen-ut-i-europa-1.14001217

(Sorry, mit Google Übersetzer, weil ich nur Englisch kann)


melden

Die Isdal Frau

17.04.2018 um 10:22
@turducken
Danke für die beiden Links. Hier wird ja die Verbindung zu Deutschland noch mal deutlich herausgestellt. Mit einem Übersetzungsprogramm kann man den norwegischen Artikel auch ganz gut lesen. Der eingebettete Film ist sowieso auf Deutsch und wurde hier auch schon verlinkt.
@Bellaso
Bitte bitte :) Ich habe auch mal nachgeschaut, was der Krimi von Frau Hippe macht, der sollte eigentlich ja dieses Jahr erscheinen, ich meine bei dtv. Bisher habe ich aber noch keine Ankündigung gefunden.


melden

Die Isdal Frau

06.05.2018 um 23:19
Erst mal Hallo!

Ich bin über zig Umwege auf den Fall gestoßen. Irgendwie scheint vieles nicht zusammenzupassen. Die Spionagetheorie erscheint zunächst einleuchtend, aber wenn die Frau tatsächlich eine Agentin gewesen ist, dann war sie die schlechteste Agentin der Welt, die für den unprofessionellsten Geheimdienst gearbeitet hat. Norwegen war zwar für die osteuropäischen Geheimdienste (auch die Stasi) von Interesse, wegen Nato und der U-Boote, aber die echten Agenten sind eher unauffällig. Eine Agentin die sich derart auffällig benimmt ist für keinen Geheimdienst von Nutzen. Die echten Spione haben auch eine sehr genau ausgearbeitete Identität, sie werden geradezu darauf getrimmt, sich nicht zu widersprechen. Wäre die Frau eine Agentin von Stasi, KGB oder was auch immer gewesen, wären ihr die auffälligen Fehler mit dem falsch geschriebenen Ljuljana oder der "Kreisleitung Brüssel" nicht passiert, da hätte man sie viel besser vorbereitet. Wenn es darum gegangen wäre, die Nato und ihre Aktivitäten in Bergen auszuspionieren, hätte die Stasi wohl eher eine Sekretärin von dort angeworben (mittels Romeo). Allein die Tatsache, daß der norwegische Geheimdienst wohl die Ermittlungen behinderte, ist noch kein Beweis. Vielleicht war es nur eine Vorsichtsmaßnahme, weil man die Spionagesache für möglich hielt, oder vielleicht gab es, unabhängig von dem "Isdalfall" noch andere Geheimdienstaktionen in Bergen und man befürchtete, die Ermittler könnte dabei auch zufällig darauf stoßen und das wollte man lieber nicht riskieren.

Falls ein Geheimdienst (könnte übrigens auch ein westlicher gewesen sein, die sind auch nicht immer zimperlich, wenn es darum geht, abtrünnige Agenten aus dem Weg zu räumen) für ihren Tod verantwortlich war, warum dann auf so merkwürdige Art? Wenn man einen Selbstmord arrangieren wollte, hätte man sie sicherlich nicht verbrannt, sondern sich auf die Überdosis der Medikamente verlassen.

Das schon etwas exzentrische Verhalten der Frau (Zimmerwechsel wegen besserer Aussicht, Stuhl auf den Flur stellen, das "d" vom Bad an die eigene Tür kleben), war so auffällig, daß es fast schon nach Absicht schreit. Wollte sie vielleicht sogar die Aufmerksamkeit auf sich lenken? Vielleicht (ich spekuliere nur), gab es doch eine Verbindung zu einem Geheimdienst? Wenn die Frau tatsächlich eine Agentin gewesen ist die aber psychische Auffälligkeiten entwickelte, Paranoia z.B. Schizophrenie oder irgendwelche Psychosen, die natürlich nicht abzusehen waren, als sie angeworben wurde, hatte sie sich zu einer Gefahr entwickelt und mußte aus dem Weg geräumt werden. Man kann argumentieren, daß sie sich in dem Fall weniger auffällig verhalten hätte, aber psychisch Kranke verhalten sich nicht immer logisch. War das Verhalten aber auch nur Taktik? So etwa, wenn die mich umbringen, sollen die nicht so einfach damit durchkommen, dann werde ich solche Spuren legen, daß man gezwungen ist, zu ermitteln. Klingt nach sorgfältig ausgefeilten Krimiplot, aber nicht ganz unmöglich.

Vielleicht stimmt aber auch die Prostituiertengeschichte. Die Todesart selbst ist natürlich nicht die klassische "Freier ermordet Hure"-Geschichte. Aber vielleicht war einer ihrer Freier Agent oder sonst etwas und sie hat, durch reinen Zufall etwas herausgefunden was sie nicht hätte herausfinden dürfen. Muß ja auch nichts mit klassischer Spionage zu tun haben.

Meine Theorie bezüglich der Herkunft ist: Sie war eine Sinti, in der Gegend von Nürnberg geboren. Sinti waren, so wie Juden, nach 1933 der Verfolgung ausgesetzt, auch sie waren Opfer des Holocaust die die Nazis ausrotten sollten. Sie wurde gerettet, kam nach Frankreich, oder Belgien, das erklärt auch ihre französische Handschrift. Ebenso das nicht vollkommene Deutsch. Deutsch war die Sprache ihrer frühen Kindheit, die sie nie ganz verlernte, möglicherweise hatte sie auch noch Deutschunterricht oder deutsche Kontakte, aber es war nicht ihre Alltagssprache. Wenn es so war, dann ist es auch wahrscheinlich, daß sie keine Familie hatte, weil die in den KZs umkam. Das würde auch eventuelle psychische Störungen erklären.

Würde ich einen Roman über den Fall schreiben (die künstlerische Freiheit erlaubt schließlich Spinnereien) wäre die Frau ein unschuldiges Opfer im Spiel der Geheimdienste (oder einer anderen Organisation), die ganze Sache nur inszeniert um die Aufmerksamkeit darauf zu richten und von einem anderen Verbrechen, das in aller Stille abläuft, abzulenken.


1x zitiertmelden

Die Isdal Frau

07.05.2018 um 09:26
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Ich bin über zig Umwege auf den Fall gestoßen. Irgendwie scheint vieles nicht zusammenzupassen. Die Spionagetheorie erscheint zunächst einleuchtend, aber wenn die Frau tatsächlich eine Agentin gewesen ist, dann war sie die schlechteste Agentin der Welt, die für den unprofessionellsten Geheimdienst gearbeitet hat. Norwegen war zwar für die osteuropäischen Geheimdienste (auch die Stasi) von Interesse, wegen Nato und der U-Boote, aber die echten Agenten sind eher unauffällig. Eine Agentin die sich derart auffällig benimmt ist für keinen Geheimdienst von Nutzen. Die echten Spione haben auch eine sehr genau ausgearbeitete Identität, sie werden geradezu darauf getrimmt, sich nicht zu widersprechen. Wäre die Frau eine Agentin von Stasi, KGB oder was auch immer gewesen, wären ihr die auffälligen Fehler mit dem falsch geschriebenen Ljuljana oder der "Kreisleitung Brüssel" nicht passiert, da hätte man sie viel besser vorbereitet. Wenn es darum gegangen wäre, die Nato und ihre Aktivitäten in Bergen auszuspionieren, hätte die Stasi wohl eher eine Sekretärin von dort angeworben (mittels Romeo). Allein die Tatsache, daß der norwegische Geheimdienst wohl die Ermittlungen behinderte, ist noch kein Beweis. Vielleicht war es nur eine Vorsichtsmaßnahme, weil man die Spionagesache für möglich hielt, oder vielleicht gab es, unabhängig von dem "Isdalfall" noch andere Geheimdienstaktionen in Bergen und man befürchtete, die Ermittler könnte dabei auch zufällig darauf stoßen und das wollte man lieber nicht riskieren.
Ich bin der Meinung, die Frau wurde im Laufe der Jahre psychisch krank. So schlecht als Spionin muss sie aber dennoch früher nicht gewesen. Nicht nur die Ermittlungsbehinderung des norwegischen Geheimdienstes spricht für die These, es gab ja auch z. B. eine Beobachtung der Isdal Frau Jahre zuvor, in einem Café im Nato-Hauptquartier. Manche meinen, die Geheimdienste arbeiten immer extrem professionell. Da bin ich anderer Meinung. Sie sind keine "Übermenschen", und machen ab und zu Fehler. Dass die eventuelle Ermordung der Isdal Frau nicht professionell genug war, schließt eine Geheimdienstbeteiligung nicht aus.
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Vielleicht stimmt aber auch die Prostituiertengeschichte. Die Todesart selbst ist natürlich nicht die klassische "Freier ermordet Hure"-Geschichte. Aber vielleicht war einer ihrer Freier Agent oder sonst etwas und sie hat, durch reinen Zufall etwas herausgefunden was sie nicht hätte herausfinden dürfen. Muß ja auch nichts mit klassischer Spionage zu tun haben.
Ich glaube nicht an die Prostituiertenthese. Sie war vermutlich etwa 40 Jahre alt - ein bisschen in die Jahre gekommen für eine herumreisende Prostituierte. Die Orte, wo sie gesehen wurde, sind wohl für den Zweck eher ungeeignet. Und eine Prostituierte, die derart kreuz und quer durch Europa reist? Die meisten Prostituierten wollen doch in einem Land bleiben, um Geld zu verdienen. Und besonders viel Geld hatte die Isdal Frau ja nicht dabei.


melden

Die Isdal Frau

07.05.2018 um 20:03
[Ich bin der Meinung, die Frau wurde im Laufe der Jahre psychisch krank. So schlecht als Spionin muss sie aber dennoch früher nicht gewesen][/quote]

Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit, angeworben, als sich die psychischen Probleme noch nicht zeigten, was ich ja auch geschrieben habe. In dem Fall wäre sie tatsächlich eine Gefahr gewesen. Zu diesem Zeitpunkt war sie aber, falls sie wirklich eine Agentin gewesen ist, wirklich nicht mehr professionell gewesen. Das sah eher nach Klischeeagentin aus einem schlechteren Spionagefilm aus. Gänzlich ist die These, daß sie sich auch als Prostituierte betätigte, nicht auszuschließen. Keine reisende Prostituierte vielleicht, sondern eine reisende Frau (warum reiste sie), die sich auch zwischendurch auch etwas mit Prostituition etwas dazuverdient, um die Reisekasse wieder aufzufüllen. Auch Geheimdienste werben gelegentlich Prostituierte an (Christine Keeler).

Im Nachhinein ist es immer schwierig, psychische Erkrankungen zu diagnostizieren, selbst für einen Psychiater oder Psychologen. Wenn sie allerdings tatsächlich schwer erkrankt war, z.B. unter einer schweren Paranoia litt, in Verbindung mit suizidialen Gedanken oder einer gespaltenen Persönlichkeit wäre auch der Selbstmord nicht auszuschließen. Natürlich klingt es erst einmal seltsam, sehr bizarr, daß eine Frau in den Wald geht, ein Lagerfeuer anzündet, sich auszieht und dann eine Überdosis Medikamente schluckt. Dem Gerichtsmediziner zufolge ist sie ja ins Feuer gefallen, als sie, schon halb betäubt von den Medikamenten, in die Flammen fiel. Seltsam, aber solche bizarr inszenierte Selbstmorde sind bei psychisch schwer erkrankten Menschen auch möglich, dem kommt man nicht mehr mit Logik bei.

Eine andere Möglichkeit wäre eine Mafiaorganisation. War die Frau vielleicht für ein Verbrecherkartell tätig gewesen, als Geldwäscherin zum Beispiel? Ist sie abtrünnig geworden, wollte nicht mehr mitmachen? In dem Fall hätte der Mord nicht nur den Sinn gehabt sie als unbequeme Zeugin aus dem Weg zu räumen sondern auch ein Exempel zu statuieren.

Übrigens, hat man eigentlich versucht, eventuelle Telefonkontakte der Frau nachzuverfolgen?


1x zitiertmelden

Die Isdal Frau

07.05.2018 um 22:52
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Eine andere Möglichkeit wäre eine Mafiaorganisation. War die Frau vielleicht für ein Verbrecherkartell tätig gewesen, als Geldwäscherin zum Beispiel? Ist sie abtrünnig geworden, wollte nicht mehr mitmachen? In dem Fall hätte der Mord nicht nur den Sinn gehabt sie als unbequeme Zeugin aus dem Weg zu räumen sondern auch ein Exempel zu statuieren.
Sie hatte nicht besonders viel Geld dabei, was gegen diese These spricht. Außerdem gibt es keine weiteren Indizien dafür: keine polizeilichen Ermittlungen, die in die Richtung zeigen, keine Anhaltspunkte. Organisierte Kriminalität war bestimmt 1970 ein Thema, aber Geldwäscherinnen?
Zitat von FrannieFrannie schrieb:Übrigens, hat man eigentlich versucht, eventuelle Telefonkontakte der Frau nachzuverfolgen?
Nein, das hat man nicht, weil es keine gab - keine polizeibekannten Telefonkontakte. Handys existierten ja damals nicht, und es gibt keine Aussagen, dass sie im Hotel telefonierte, und kein privates Telefonnummerverzeichnis.


melden

Die Isdal Frau

08.05.2018 um 20:20
Es muß ja nicht Geldwäsche gewesen sein, da gibt es in diesem Bereich noch andere Tätigkeiten. Und angesichts der Tatsache, daß sich jemand einige Mühe gegeben hat, zu verhindern, daß ihre wahre Identität bekannt werden würde (Pässe verbrannt, die Fingerkuppen abgeschliffen) wäre es auch nicht abwegig, daß der Mörder (oder vermutlich eher die Mörder) auch andere Beweise, z.B. größere Geldmengen hat verschwinden lassen. Wie kann man sicher sein, daß es nicht noch ein anderes Schließfach gegeben hat, daß die Mörder dann plünderten. Ein Schlüssel den die Frau bei sich trug und der ihr vor ihrer Ermordung von den Mördern abgenommen wurde. Wenn sie eine Diebin gewesen war, dann eben nur für eine größere Organisation, wegen der gefälschten Pässe.

Das mit den Telefonkontakten war nur eine spontane Idee. Es gab damals zwar keine Handys, aber auch schon die Möglichkeit, telefonische Kontakte nachzuweisen, wenn sie im Hotel telefoniert hat. Allerdings ist es, wenn sie wirklich das Gefühl hatte, verfolgt zu werden, wahrscheinlicher, daß sie Telefonzellen benutzte.

Ich glaube noch immer nicht, daß sie in Bergen in offiziellem Auftrag eines Geheimdienstes spionierte. Was nicht ausschließt, daß sie überhaupt keine Spionin gewesen ist. Aber eine Ex-Spionin die irgendwann psychisch erkrankte, zur Gefahr wurde, und in Norwegen nicht spionierte, sondern auf der Flucht war. Da wären immer noch die beiden Männer in deren Begleitung sie zuletzt gesehen worden sein soll (die Aussage des Zeugen, der glaubte, sie hätte ihn ansprechen wollen). Sie wollten die Sache als Selbstmord inszenieren, brachten sie irgendwie dazu die Pillen zu schlucken. Es war vielleicht nicht geplant, daß sie verbrennen sollte. Wäre sie so gefunden worden, hätte man, wegen der Tabletten im Magen, gleich auf Selbstmord geschlossen. Oder sie wurde verbrannt, um weitere Spuren zu verwischen. Was mich irritiert, daß sie nackt war. Sexueller Mißbrauch kurz vor ihrer Ermordung? Wenn es geplant gewesen war, sie zu verbrennen, dann hätte man ihr die Kleidung gelassen, brennt besser.

Hat der Silberlöffel auch eine Bedeutung oder war er nur ein Talisman?

,


melden