Die Isdal Frau

...ich muss anfügen, ausländische Rezepte wurden wie Abgabe ohne Rezept gehandhabt. Das heisst der Apotheker darf, wenn er z.B. ein Ekzem sieht und dafür aber nur ein ausländisches Rezept vorliegt, dieses Medikament abgeben.


Ich denke, damit ist die Sache gegessen, denn an so einen Fall hätte man sich in der Apotheke erinnert.

ViolaTricolor schrieb:ich muss anfügen, ausländische Rezepte wurden wie Abgabe ohne Rezept gehandhabt. Das heisst der Apotheker darf, wenn er z.B. ein Ekzem sieht und dafür aber nur ein ausländisches Rezept vorliegt, dieses Medikament abgeben.


Ich denke, damit ist die Sache gegessen, denn an so einen Fall hätte man sich in der Apotheke erinnert.

Entweder war es dann tatsächlich so oder die Creme war in Norwegen rezeptfrei.

@Tuxhater
@ViolaTricolor
Ich zitiere mich mal selbst:

ligala schrieb am 22.05.2017:https://www.nrk.no/dokumentar/xl/sporene-politiet-aldri-fant-ut-av-1.13149849
Hier ein Auszug auf Deutsch:
"In einem der Koffer der Isdal Frau Polizei findet eine Tube Ekzem- Salbe Kategorie „Betnovat“. Auf der Tube  ist auf einem Etikett von Svaneapoteket in Bergen geklebt, aber wie üblich in diesem Fall ist der Name des Benutzers abgekratzt. Auch der Name des Arztes, der das vorgeschriebene Rezept ausgestellt hat, wurde entfernt."

Wenn ich das aus dem norwegischen Text richtig übersetzt habe, lässt sich daraus schließen, dass das Medikament auch in Norwegen verschreibungspflichtig war. Aber was spricht dagegegen, dass sie bei einem nowegischen Arzt war? Wäre das Medikament rezeptfrei gewesen, wär es doch ungewöhnlich, den Namen der Käuferin darauf zu vermerken, oder?

Richtig, dann war sie anzunehmenderweise bei einem Arzt in Norwegen......sorry, mein Fehler, hab das nicht mehr im Kopf gehabt...

ligala schrieb:Wäre das Medikament rezeptfrei gewesen, wär es doch ungewöhnlich, den Namen der Käuferin darauf zu vermerken, oder?

Ja das stimmt. Den Teil hatte ich auch nicht mehr ganz im Kopf! ;-)

@Tuxhater
@ViolaTricolor
Macht ja nichts, bei der Fülle von Texten kann das schon mal passieren :-).
Ich suche mir hier inzwischen mal wieder einen Wolf nach der Herkunft dieses Emblems auf der Hautcremetube und der Lotion, die sie als Kosmetik im Koffer hatte... bisher leider erfolglos.

Sehen die 2 Behältnisse für euch eher aus wie Duschgel und Bodylotion oder wie Shampoo und Spülung? Benutzte man damals schon Spülung? Vllt. war es auch spezielle Perückenpflege? Interessant wäre auch, was auf den Rückseiten stand, heute sind diese ja voll mit Anwendungshinweisen und Inhaltsstoffen, war es damals üblich, das einfach nichts drauf stand?

@teeramisou
Für mich sehen die Verpackungen so aus wie Gesichtscreme und Lotion für die Körperpflege.
Spülungen für die Haare waren mir persönlich damals noch nicht bekannt.
Aber egal, ich schaue mir alle möglichen Körperpflegeprodukte an. Und es gibt unendlich viele...

Nochmal wegen des Rezepts: Okay, sie geht in Norwegen zu irgendeinem Arzt, sagt sie ist Ausländerin und braucht ein Medikament. Der Arzt verschreibt es ihr, dabei hat sie dann eine ihrer falschen Identitäten verwendet. Sie bezahlt natürlich in bar, da sie keine Krankenversicherung hat. Anschließend geht sie mit dem Rezept zur Svaneapoteket in Bergen und lässt sich die Creme gegen das Rezept geben.
Aber was ist dann mit dem Rezept passiert? Das muss die Apotheke doch angenommen haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Rezepte direkt in den Mülleimer wandern, sondern eine gewisse Zeit aufbewahrt werden.

Oder es ist so gewesen, dass man ihr das Rezept quai "entwertet" hat und wieder mitgegeben hat. Da kenne ich mich mit den (damaligen) Abläufen in Norwegen aber nicht aus.

Habt ihr bezüglich der blauen Cremetube und der Lotion mal darüber nachgedacht, ob diese vielleicht aus einem Hotel stammen und die Isdal-Frau dort den Hotelnamen und gar keinen Markennamen weggekratzt hat?

@Tuxhater
Ich kann zu dem Rezept nur meine eigene Erfahrung bringen:
Ich bin seit Jahrzehnten privat versichert. Wenn ich in der Apotheke auf Rezept ein Medikament hole, bekomme ich das Rezept wieder zurück mit einem Bezahl- Stempel der Apotheke versehen, u.a. damit ich das meiner Kasse einreichen kann. Ich glaube nicht, dass die Apotheke Kopien des Rezepts anfertigt.
Wenn ich auf einer Auslandsreise mal zum Arzt musste, bekam ich immer direkt nach der Behandlung eine Rechnung ausgestellt, die ich dann bar bezahlt habe. Die konnte ich dann meiner Kasse nachträglich einreichen.
Aber wie das in Norwegen zu der Zeit war, weiß ich auch nicht.

Tuxhater schrieb:Habt ihr bezüglich der blauen Cremetube und der Lotion mal darüber nachgedacht, ob diese vielleicht aus einem Hotel stammen und die Isdal-Frau dort den Hotelnamen und gar keinen Markennamen weggekratzt hat?

Mhm, mal überlegen: Ich glaube eher nicht, dass es ein Hotelname war, weil es damals noch nicht üblich war, diese kleinen Fläschchen und Tuben in Hotels anzubieten. Diese Sitte stammte aus neuerer Zeit.
Außerdem kommt mir das Emblem so verdammt bekannt vor...

Kenne mich damit nicht aus: Wie bekommt man einen Bildausschnitt nur mit dem Emblem ausreichend scharf hin, um es in die Google-Bildersuche einzugeben? Kann man da irgendwas mit Bildbearbeitung einsetzen?

Bellaso schrieb:mit nicht aus: Wie bekommt man einen Bildausschnitt nur mit dem Emblem ausreichend scharf hin, um es in die Google-Bildersuche einzugeben?

Das hatte ich bereits probiert, die Bildersuche hat aber nichts brauchbares geliefert. Das Logo besteht ja aus einer Variation von stilistischen Lilien, ein sehr häufig verwendetes Design. Ich habe erst nach dem Logo gesucht, dabei kam aber wie gesagt nichts heraus, diese Lilien sind ja in den letzten Jahren mit dem ganzen Shabby Chic wieder voll im Trend...

Bei der Suche nach dem Gesamtbild kommen nur ähnlich aussehende Verpackungen heraus, ich habe damit schon eine Stunde vergeudet.

Ich habe bezüglich der Kosmetika gerade die Kuratorin eines Make up Museums in den USA angeschrieben, vielleicht hat man dort schon einmal dieses Markenlogo gesehen.

ligala schrieb:Wenn ich in der Apotheke auf Rezept ein Medikament hole, bekomme ich das Rezept wieder zurück mit einem Bezahl- Stempel der Apotheke versehen, u.a. damit ich das meiner Kasse einreichen kann.

So kenne ich das auch, auch wenn ich noch nicht so lange privat versichert bin.

@Tuxhater
Hoffen wir mal, dass uns das weiter bringt.


Ich habe gestern mal die Route auf ein Karte gezeichnet, die ich noch rumliegen hatte.

Ich zermatere mir immer noch den Kopf, was sie dort zu suchen hatte bzw. was sie dort gemacht hat.

Mir kommen da leider mehr Fragen als Antworten, je mehr ich darüber nachdenke.

Ein Paar Dinge sind mir aufgefallen:

- Ihre erste Reise nach Norwegen begann in der Schweiz (Genf) und endete auch dort (Basel). Gibt es dafür irgend einen Grund?
- Ich gehe mal davon aus, dass die Rückreise wohl mit Zug und Schiff erfolgt ist. Beschrieben wird, dass sie von Stavanger nach Kristiansand
gereist ist, ich gehe mal davon aus, mit der Bahn und von dort nach Hirtshals in Dänemark. Diese Strecke bin ich 2003 auch mit der Fähre gefahren, da sie den Umweg über Schweden erspart. Von dort aus wird sie mit dem Zug nach Hamburg gefahren sein. Und vom Bahnhof
Altona nach Basel Bad. Woher weiß man das? Gab es dafür Zeugen?
- Bei der zweiten Reise kam sie ja aus Schweden (Stockholm). Wie sie dorthin gekommen ist bzw. von wo sie gekommen ist scheint ja
nicht bekannt zu sein, jedenfalls finde ich nichts dazu. Möglicherweise auch aus der Schweiz?
- Sie reiste während dieser Reise für einige Tage nach Paris. Passt für mich nicht zu der Angabe, dass sie sich auf Rundreise in Norwegen befindet.
- Ihr Verhalten: Sie nimmt sich am Tag der Anreise ein Zimmer in einem Hotel, jeweils immer für einen Tag. Am nächsten Tag wechselt sie es. Dann sind es 5 bis 6 Tage, die sie dort verbringt. Bei der ersten Reise verwendet sie meist die gleich Identität. In Bergen ist das immer "Claudia Tielt". In Oslo weicht sie zuvor davon ab. Sie verbringt 4 Tage im gleichen Hotel und verwendet dabei logischerweise den gleichen Namen "Genevive Lancier". Auch in Paris verwendet sie in beiden Hotels die gleiche Identität "Vera Schlosseneck". Als sie zurückkommt wechselt sie ihre Identitäten mit jedem Hotelwechsel: "Alexia Zerner-Merches", "Vera Jarle", "Fanella Lorch". Zuletzt in Bergen verwendet sie dann wieder die gleichen Identitäten: "Elisabeth Leenhower".
- Sie hat anscheinend fast jedes Mal angegeben, aus Belgien zu kommen. Außer gegenüber dem Fotografen, dem sie ja erzählt hat aus Südafrika zu kommen. Weiß man da eigentlich was zu dem Namen, den sei verwendet hat? Oder hab ich das überlesen? Manche Namen würde ich durchaus Belgien zuordnen, bei anderen würde ich wohl eher stutzig werden. Obwohl das heute auch nicht mehr ganz hinhaut.

Dabei belasse ich es erstmal. Für micht gibt es da leider mehr Fragen als Antworten.

@raptor83

Ja, also erstens faellt mir auf, dass dieses Unterfangen viel Geld gekostet hat, allein schon fuer den Transport und die Hotels. Dazu kaemen dann noch Auslagen fuer die falschen Paesse.

Kleider haette sie sich irgendwo kaufen koennen, das wuerde auch den etwas unklaren Stil ihrer Bekleidung erklaeren. Vielleicht hat sie die Kleider irgendwo auf den Reisen gekauft, auch um ihr Aussehen zu veraendern.

Fiel mir nur auf wegen der unterschiedlichen Klimazonen.

Die Herumreiserei haette Verwirrung stiften koennen. So haette man Verfolger abhaengen koennen. Oder sie hat etwas transportiert.

@AnnaKomnene
Richtig. Das ganze ist alles andere als günstig.

Verfolger abhängen kann schon sein. Dann war sie sich scheinbar nach einem Tag sicher im anderen Hotel nicht aufgespürt zu werden.

Andererseits verwendetet sie ja meist die gleiche Identität. Möglicherweise, weil sie zu diesem Zeitpunkt nur einen Pass besessen hat.

Kuriertätigkeit könnte ich mir ganz gut vorstellen. Wenn sie irgendwas ausspioniert hätte, dann wäre sie wohl länger geblieben, denke ich mal.

@raptor83
Gute Zusammenfassung.
Wenn wir die Theorie annehmen, dass die Isdal-Frau auf der Flucht gewesen sein könnte, dann wären die Identitäten, die ja fast immer eine belgische Nationalität auwiesen wohl ungeignet. Zu leicht von evtl. Verfolgern durchschaubar.

Kuriertätigkeiten scheinen mir auch plausiebel. Aber für wen oder was?

plausibel....

@Tuxhater
Das wäre cool, wenn bei dem Make-up Museum was rauskommen würde.