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Die Isdal Frau

2.190 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Mysteriös ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Isdal Frau

30.05.2017 um 17:23
Stimmt, aber da steht auch :
"Menge berechnet auf 100 g:
A Betnovate® Crème oder Lotion 50,000 g
B Dimethylsulfoxid 50,000 g
Hinweis:
- Achtung: Betnovate® Salbe kann nicht mit DMSO gemischt werden.
- TR: Lagerung bei Raumtemperatur (Melting point DMSO: 18.45°C!).
- Verdünnungen von Betamethason (Betnovate®) sollten infolge Instabilität nicht mit Macrogolgrundlagen hergestellt werden [59]."
Und:
"1. A und B mischen.
Bemerkung: Ergibt eine nach Knoblauch (DMSO) riechende Crème oder Lotio."

Wie soll man das verstehen? Man kann es nicht mischen? Oder man kann es doch mischen?
Mir erschließt sich das nicht so richtig.


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Die Isdal Frau

30.05.2017 um 17:33
@ligala
Ich verstehe es so: Man kann nicht die Salbe, wohl aber die Creme und die Lotion mischen.


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Die Isdal Frau

30.05.2017 um 17:41
@Bellaso

Oh, klar, genau so muss es gemeint sein. Da stand ich ja wohl "auf dem Schlauch"! ;-).

@AnnaKomnene

In http://scienceblogs.de/klausis-krypto-kolumne/2015/02/05/der-verschluesselte-tagebuch-eintrag-der-isdal-frau/#comment-204032
habe ich noch etwas über die Zahnsanierung der Isdal- Frau gefunden.
Der User Bjarne, der norwegisch spricht, übersetzte am 30.11.2016 aus dem Video, in dem die Zahnmedizinerin im Mittelpunkt steht:

"Die beiden Kiefer wurde an eine forensische Zahnmedizinerin in Oslo zur Begutachtung übermittelt.
Diese schließt im Video mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aus, dass die konservierenden Zahnbehandlungen in Skandinavien oder im englischen Raum durchgeführt wurden.

Dagegen sprächen vor allem die üppigen Goldarbeiten, die für England und Skandinavien völlig unüblich gewesen seien und sind. Die Zahnmedizinerin war selbst 1978 in England fertig ausgebildet und schließt vor ihrem eigenen Ausbildungshintergrund eine Herstellung des Zahnersatzes in England definitiv aus.

In Deutschland dagegen würden selbst heute noch derartige Arbeiten – “Vollkronen” – sehr häufig angefertigt.

Besonders auffällig erschien ihr aber eine kleinere Silikat-Füllung auf einer Kaufläche im Backenzahnbereich. Diese Füllungstechnik sei besonders in Osteuropa gebräuchlich gewesen. So etwas habe sie aus Russland gesehen."


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Die Isdal Frau

30.05.2017 um 18:21
Bis ca. 1970 scheinen zahnfarbene Füllungen aus Silikatzement im Frontzahnbereich allgemeiner Stand der Zahnmedizin gewesen zu sein https://www.zahn-lexikon.com/index.php/s/46-a-z/x-lexikon/1938-silikatzement (Archiv-Version vom 06.07.2016). Besonders aufgefallen ist der Osloer Zahnmedizinerin also wohl die Verwendung im Backenzahnbereich, wo es auf die Farbe des Materials nicht so ankommt, hier dürfte Amalgam üblicher gewesen sein.


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Die Isdal Frau

30.05.2017 um 19:17
@ligala

In Grossbritannien gab es damals auch schon eine hohe Zuwanderungsrate, und das koennte verwirren. Die zahnaerztliche Ausbildung in GB selbst war anders, und der NHS hat sowieso so gut wie nichts bezahlt, es gab aber auf jeden Fall die Moeglichkeit, sich privat behandeln zu lassen. Und es war eben einfach, eine Zulassung zu bekommen. Deshalb komme ich darauf, dass die Behandlung dort stattfand. Es koennten sich dort Aerzte von sonstwoher niedergelassen haben.


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Die Isdal Frau

30.05.2017 um 20:05
Die Betnovate Salbe hat im Gegensatz zu der Creme und Lotion eine fettende Basis. Die anderen Beiden eine nichtfettende Basis. DSMO kann nur mit nichtfettenden Substanzen vermischt werden.


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Die Isdal Frau

30.05.2017 um 20:24
@ViolaTricolor

Koennte sie sozusagen zwei Schichten von Cremes aufgetragen haben? Das haette doch denselben Effekt, oder? Ansonsten haette sie auch genausogut eine andere Tube mit aehnlichen Wirkstoffen besessen haben, zB in der Handtasche, die aber einfach nicht gefunden wurde.


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Die Isdal Frau

30.05.2017 um 21:47
Anfangs war dies auch mein Gedanke. Aber nein, die Creme ist bereits ein Gemisch.

@borchert
Die Isdal-Frau war sich kaum bewusst, dass sie einen Knoblauchduft verströmte.


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Die Isdal Frau

31.05.2017 um 07:55
Guten Morgen,

ich hatte jetzt Kontakt mit Ståle Hansen vom NRK, er ist der leitende Redakteur des Falls. Ich habe ihm ausführlich meinen Fund auf Englisch erläutert, da sein Deutsch nicht gut genug ist. Außerdem habe ich ihn über mehr Informationen und vor allem (bisher unveröffentlichte) Fotos in höherer Qualität gebeten. Wenn ich eine Rückmeldung bekomme, schreibe ich hier wieder!


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Die Isdal Frau

31.05.2017 um 10:13
Super, wäre toll, "neue" alte Infos und Bildmaterial zu bekommen.


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Die Isdal Frau

31.05.2017 um 10:21
@Tuxhater
@ViolaTricolor
Ich bin ganz begeistert darüber, was ihr in den letzten Tagen zutage gefördert habt. Und dass sich Stale Hansen so prompt gemeldet hat, kann man doch als gutes Zeichen ansehen, dass Interesse besteht.


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Die Isdal Frau

31.05.2017 um 11:16
Zitat von ligalaligala schrieb:Besonders auffällig erschien ihr aber eine kleinere Silikat-Füllung auf einer Kaufläche im Backenzahnbereich. Diese Füllungstechnik sei besonders in Osteuropa gebräuchlich gewesen. So etwas habe sie aus Russland gesehen.
Zitat von BellasoBellaso schrieb:Bis ca. 1970 scheinen zahnfarbene Füllungen aus Silikatzement im Frontzahnbereich allgemeiner Stand der Zahnmedizin gewesen zu sein https://www.zahn-lexikon.com/index.php/s/46-a-z/x-lexikon/1938-silikatzement (Archiv-Version vom 06.07.2016). Besonders aufgefallen ist der Osloer Zahnmedizinerin also wohl die Verwendung im Backenzahnbereich, wo es auf die Farbe des Materials nicht so ankommt, hier dürfte Amalgam üblicher gewesen sein.
Ich bekam meine erste Zahnbehandlung etwa 1978-1979 an einem Milchzahn. Der Zahnarzt war damals schon "uralt" und hatte gefühlt einen Bohrer mit Handkurbel, harrharr.
Spaß beiseite - aber der Arzt war damals wirklich schon alt (er hat die Praxis in den Jahren danach aufgegeben, der zweite Zahnarztbesuch fand dann schon bei einem anderen statt), und er hat damals an meinem Milchzahn noch mit zahnfarbener Zementfüllung gearbeitet. Auch bei dem nächsten Arzt war das noch so.
Die erste Amalgamfüllung bekam ich dann erst später an einem bleibenden Zahn.

Die Behandlung mit Zementfüllungen scheint also auch hier im Saarland bekannt gewesen zu sein - und von der räumlichen Herkunft her könnte die Isdal-Frau ja auch hier aus der Gegend stammen bzw. hier länger gelebt haben...


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Die Isdal Frau

31.05.2017 um 11:37
@spiky73
Ich bin zwar kein Zahnarzt, allerdings halte ich die Spur nach Russland nur aufgrund einer Zahnfüllung für recht wage.
In Russland wurde Amalgam bereits 1975 verboten und auch schon zuvor fast nicht verwendet, weshalb die Menschen dort fast ausschließlich verschiedene Zahnzemente in die Zähne bekommen haben. In der DDR wie auch in Westdeutschland war Amalgam hingegen das Mittel der Wahl, ich habe selbst in den 80er Jahren meine erste Amalgamfüllung bekommen.

Ich glaube die Verteilung, wo welcher Werkstoff eingesetzt wird, hat auch immer ein Stück weit mit den Vorlieben des Zahnarztes zu tun. Es gibt ja heute noch Zahnärzte, die auf Amalgam schwören und welche, die es niemal einsetzen würden.


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Die Isdal Frau

31.05.2017 um 11:44
Beim Verfassen meiner Mail an Ståle Hansen ist mir auf der Tube noch ein weiteres Detail aufgefallen, dem ich vorher gar keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte: Am unteren linken Rand des Etiketts stand das Datum der Herstellung oder Verschreibung der Creme (ebenfalls weggekratzt). In der Vergrößerung sieht man jedoch eindeutig den Rest einer "3" und einer "7", also xx.x3.7x. Man kann die 3 sehr gut an ihrer charakteristischen Ausprägung des unteren Bogens erkennen (siehe dazu in der darüberliegenden Zeile!). Die Creme wurde daher wohl tatsächlich im März 1970 in der Svaneapoteket in Bergen verkauft!


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Die Isdal Frau

31.05.2017 um 11:56
Also ca. 8 Monate vor ihrem Tod. Deshalb hat sich wohl auch in der Apotheke niemand mehr daran erinnert.


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Die Isdal Frau

31.05.2017 um 12:09
Zitat von ViolaTricolorViolaTricolor schrieb:Also ca. 8 Monate vor ihrem Tod. Deshalb hat sich wohl auch in der Apotheke niemand mehr daran erinnert.
Genau, dass denke ich auch!


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Die Isdal Frau

31.05.2017 um 12:18
Sie hat am Anfang ihres Aufenthalts in Norwegen diese Creme gekauft. D. h. es wäre gut vorstellbar, dass das Rezept für die Creme vorher von einem Arzt irgendwo in Europa ausgestellt wurde und dann bei Ankunft in Norwegen gekauft wurde.

Vielleicht hätte man sich in der Apotheke besser an ein ausländisches Rezept erinnern können.


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Die Isdal Frau

31.05.2017 um 12:26
@ViolaTricolor
Das wäre glaube ich schwierig gewesen, denn ein z.B. in Deutschland ausgestelltes Rezept konnte bzw. kann man in Norwegen nicht einlösen: Fast alle Medikamente sind rezeptpflichtig. Ein deutsches Rezept nützt in Norwegen nichts, wichtige Medikamente gehören ins Reisegepäck.
Quelle: http://www.sueddeutsche.de/reisefuehrer/norwegen/praktischehinweise

In Deutschland ist Betnovate rezeptflichtig, fraglich aber ob das in Norwegen auch so ist bzw. war.
Wenn es verschreibungspflichtig war, muss sie in Norwegen bei einem Arzt gewesen sein.


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Die Isdal Frau

31.05.2017 um 12:35
Kleine Ergänzung dazu:
Heute (25.10.2013) treten neue Regeln für die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung in Kraft. Für Apotheker gibt es eine wichtige Änderung: Künftig können Rezepte aus jedem Mitgliedstaat überall in Europa eingelöst werden können.

Quelle: http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/apothekenpraxis/nachricht-detail-apothekenpraxis/eu-richtlinie-auslaendische-rezepte-fuer-deutsche-apotheker/ (Archiv-Version vom 16.06.2017)

Ich nehme an, dass das auch für Norwegen gilt, obwohl nicht EU-Mitglied.


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Die Isdal Frau

31.05.2017 um 12:58
Doch als Privatrezept ging es. D. h. entweder als mehrmaliges Rezept bei wiederkehrenden Problemen (wie Ekzemen) oder auch als einmaliges Rezept, jedoch muss dann in jedem Fall vor Ort bezahlt werden.
Ich liefer den Link noch nach.


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