Die Isdal Frau
20.12.2020 um 18:28Frannie schrieb am 15.12.2020:Es stünde da nur die Frage im Raum: Wer finanziert ist. Da im Falle der Isdal-Frau aufgrund der Verjährung nicht mehr ermittelt wird, sind die Behörden natürlich raus und so etwas ist natürlich sehr kostenintensiv.Die Journalistin Marit Higraff ist schon sehr lange mit der Suche der Identität beschäftigt und hat bereits neben viel Zeit auch finanziellen Aufwand generiert, wie z.B. die Exhumierung und die Isotopenanayse. Scheinbar sind Mittel vorhanden.
Ich denke, der erste Schritt ist nicht sehr kostenintensiv und vor allem finanziell überschaubar: der Abgleich in der DNA-Datenbank. Und erst wenn dieser erfolgreich ist und überhaupt Angehörige gefunden werden, kann zum 2. Schritt übergegangen werden, nämlich die Suche nach Verwandten. Personen, die ihre DNA in einer DNA-Datenbank hochladen, machen das ja mit dem Gedanken, Angehörige zu finden. D.h. für mich, dass diese Personen evtl sowieso schon über einen Stammbaum verfügen und ein Teil der Arbeit wäre bereits gemacht.
Würde man die Daten von Vorfahren veröffentlichen, fänden sich evtl sogar Freiwillige, die Spass an der Genealogie und der Lösung eines Rätsels haben. Die Daten der längst verstorbenen Generationen unterliegen zumindest in Deutschland keinem Datenschutz und in den anderen westeuropäischen Ländern ist es vielleicht ähnlich. Dank Digitalisierung von vielen Kirchenbüchern und Archiven, muss man für die Familienforschung nicht mal mehr durch die Gegend reisen - so wie ich das in den 80er Jahren für meinen Stammbaum noch machen musste. Zum grossen Glück waren meine Vorfahren sehr standorttreu. :-)
Was Familienforschung in Archiven nicht aufzeigt, sind nie enttarnte Kuckuckskinder und solche "Fehler" im Stammbaum verzeiht die DNA natürlich nicht... selbst unter anfänglich optimalen Voraussetzungen (Geldgeber, erfolgreicher Abgleich in der DNA-Datenbank, freiwillige oder finanzierte Genealogen) gibt es keine Garantie, dass das Rätsel gelöst wird.
Es ist moralisch umstritten, ob diese Gen-Datenbanken für die Suche nach Mördern, wie im Fall J.J. DeAngelo Jr., genutzt werden sollten. Für die Klärung der Identität einer lang verstorbenen Person, finde ich es persönlich nicht verwerflich, so etwas zu versuchen.