domlau schrieb:...konkret soll es doch meines wissens in den reihen der "pascal-angeklagten" zu verurteilungen wegen kindesmißbrauchs gekommen sein, jedoch nicht pascal selbst betreffend, sondern das opfer war sein spielkamerad (der doch auch in der tosa-klause sich aufhielt bzw. da reingelockt wurde).
Um das mal aufzudröseln: Es ist nicht zu Verurteilung
en gekommen. Nur ein Mann aus der Tosa-Klause wurde verurteilt, und zwar sowohl wegen Missbrauchs von Pascal, als auch dessen "Spielkameradens" Kevin.
Wie zuvor erwähnt, war Kevin der Sohn der Angeklagten und Hauptbelastungszeugin Andrea W., lebte aber zum Zeitpunkt von Pascals Verschwinden bei einer Pflegefamilie. Er hat den Pascal-Prozess überhaupt erst ins Rollen gebracht, als er, von seiner Pflegemutter ausgiebig befragt, nach und nach weite Kreise seines früheren Umfeldes des sexuellen Missbrauchs an ihm beschuldigte, und schließlich auch Pascal miteinbezog; ein Fall, der ihm aus den Medien ein Begriff war.
Im Urteil heißt es dazu:
“Dieser hatte in langen Gesprächen mit seiner Pflegemutter (...) mehr und mehr Geschichten über sexuellen Missbrauch im Umfeld der Tosa-Klause erzählt, die, (...) nach Ansicht eines Sachverständigen ‘nicht mit hinreichender Sicherheit auf reales Geschehen schließen lassen’. Es waren diese Geschichten, die die Ermittlungen erst ins Rollen brachten; durch die ‘immer mehr
ausufernden’ Geschichten habe der Junge eine Bedeutung bei seiner Pflegemutter erlangt, die er sonst nie gehabt hätte. Es liege damit ein ‘Lehrbuchfall für die Entstehung von Falschaussagen’ vor.”
Der Prozess gegen diesen Peter Sch. wurde getrennt von den anderen behandelt und im Eildurchlauf abgeschlossen, Jahre vor dem Freispruch der anderen Angeklagten. Warum? Wollte man durch ein Urteil seiner Zeugenaussage im Prozess gegen die anderen mehr Gewicht verleihen? Jedenfalls herrscht jetzt eine krasse Diskrepanz zwischen seiner Verurteilung und dem Freispruch der anderen. Denn u. a. will er Pascal am Tattag in der Tosa-Klause vergewaltigt haben.
domlau schrieb:für mich sind die angaben in den geständnissen auch eindeutig
Inwiefern eindeutig? Sie waren anscheinend inkonsistent, und sowohl in sich als auch untereinander widersprüchlich. Das muss nicht heißen, dass sie im Kern falsch waren, aber eindeutig wahr eben auch nicht.
nutzerin schrieb:kann sich jemand ein plausibles szenario vorstellen, wie es dazu gekommen sein könnte?
also pascal it an dem besagten tag allein mit seinem fahrrad unterwegs, fährt zur kirmes. wie kommt er anschließemd zur tosa-klause? radelt er freiwillig dorthin? lässt er sich dorthin locken? zu dem ort, wo er und sein spielkamerad missbraucht wurde?
Angeblich soll er mit einem Lolli hineingelockt worden sein. Allerdings muss er gewusst haben, was ihn erwartet, folgt man der Aussage Kevins (und nicht mehr genau erinnerlich diversen Versionen anderer Geständnisse, in denen auch von einem mehrfachen vorherigen Missbrauch die Rede war).
nutzerin schrieb:was ist mit den passanten draußen? sind die wände der tosa-klause schalldicht? oder kommt zufällig gerade dann kein passant vorbei?
Es sei jeweils die Musik aufgedreht worden, um die Schreie der Kinder zu übertönen, und vor der Tosa sei Schmiere gestanden worden. Andererseits sei auch einfach das Hinterzimmers abgeschlossen worden und kein Lärm war zu hören. Andere hingegen wollen das Geschehen durch die offene Tür des Kämmerchens beobachtet haben können. Etc.