Vermisstenfall Lars Mittank

@Glucke2
Das sind natürlich auch Möglichkeiten :-). So abwegig ist das nicht.

Wenn dann auch noch sehr wenige Leute diesen Ort aufsuchen oder nicht gerade Pilzsammler sind bleibt er natürlich unentdeckt, sollte er dort liegen.

Wenn es ja wenigstens irgendwelche Hinweise gäbe, ob er vielleicht doch an der Autobahn als Anhalter bei jemandem eingestiegen ist oder nicht.

Wenn das nicht passiert ist, was ich als die wahrscheinlichere Möglichkeit ansehe, dann stellt sich die Frage, wie weit er realistisch zu Fuß hätte kommen können, bevor Hitze und Durst zum Problem wurden. Da er ja ansonsten offenbar nirgendwo mehr gesehen wurde, gehe ich davon aus, dass er auch nirgendwo mehr etwas zu trinken oder essen gekauft hat. Ich persönlich meine, dass selbst für einen trainierten Mann da nach 10, maximal 15 Kilometern Schluss wäre. Wenn er in dem Tempo wie beim Verlassen des Flughafens losgesprintet ist, auch weiter durch die Landschaft rannte, vielleicht sogar noch eher.

MajorQuimby, der aber leider nicht mehr auf der Leiste mit Mitdiskutanten ist, hatte am 23.04.2020 ein Video von der Sonnenblumenernte gepostet in seinem Beitrag und meinte, selbst ein Skelett hätte man noch sehen müssen, wenn Lars auf dem Feld gestorben wäre.
Da ich die Form der Ernte, wie im Video gezeigt, so nicht kannte und die Maschinen, wie Pflanzen größer in Erinnerung hatte, habe ich nochmal gesucht.

Hier ein Link zu einem Video eines Maschinenherstellers. Es wird zwar Mais geerntet, aber mit einem Aufsatz kann man diese Maschine nach dem gleichen Prinzip für die Sonnenblumenernte laut Hersteller einsetzen. Ferner kann man auch einen Direktunterflueger anschließen. Also Reste werden nicht hinter der Maschine ausgestoßen, sondern hinten hängt der Pflug und pflügt unter.
Ich hoffe, der Link funktioniert.

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Nur die Maschine ist so hoch, dass der Fahrer die Pflanzen teils nur von oben sieht. Ferner sind dort so kräftige Schrauben beim Einziehen der Pflanzen zugange, dass auch Kleidung zerhaeckselt werden dürfte.
Ich bleibe dabei, dass Lars bereits im Feld kurz nach seinem überstürzten Abgang aus dem Flughafen entkräftet, überhitzt, geschwächt von der langen Nacht ohne Schlaf, die letzte Zeit wenig getrunken und gegessen und ohne erreichbare Flüssigkeit verstorben ist. Und dass die Hunde seine Spur bis zur Straße verfolgt haben, mag sein, heisst aber nicht, dass Lars nicht doch auf dem Feld verstorben ist. Er ist vielleicht sogar bis zur Straße gekommen, ist ein Stück dran lang gelaufen und ist dann, weil es zu heiß war, wieder in den Schutz des Feldes gelaufen und verstorben.
An der Straße selber sind die Hunde sovielen Spuren ausgesetzt, wegen des Verkehrs, dass sie da durchaus den Abriss der Spur hatten.
Ich darf auch an den Fall Lars Wunder erinnern. Meiner Erinnerung nach hatten auch Hunde eine Spur bis zu einer Kreuzung verfolgt, was die wildesten Diskussion über einen Unfall und Wegschaffen des angefahrenen Lars Wunder zur Folge hatte. Er wurde dann aber an ganz anderer Stelle im Frühjahr auf einem Feld, tragisch verunglückt, gefunden.
Also Hunde geben zwar wertvolle Anhaltspunkte, aber wenn die Spur aus was für Gründen abreisst, können sie auch nicht weiter helfen.

Coconut19 schrieb:Ich darf auch an den Fall Lars Wunder erinnern. Meiner Erinnerung nach hatten auch Hunde eine Spur bis zu einer Kreuzung verfolgt, was die wildesten Diskussion über einen Unfall und Wegschaffen des angefahrenen Lars Wunder zur Folge hatte. Er wurde dann aber an ganz anderer Stelle im Frühjahr auf einem Feld, tragisch verunglückt, gefunden.

Den Vergleich zu L. Wunderlich finde ich durchaus interessant. Beides junge, fit wirkende Männer, die plötzlich verschwanden. Die Hundespur zur Straße, die abrupt abriss. Die organisierten Suchmaßnahmen, die erfolglos blieben. Viele Theorien, noch viel mehr Ungewissheit. Ein freiwilliges Verschwinden wurde von den Angehörigen ausgeschlossen.

Der Leichnam von L. Wunderlich wurde später durch Zufall entdeckt. L. Mittank hingegen bleibt bis heute verschwunden. Allerdings war die Umgebung in seinem Fall auch eine ganz andere. Ich vermute mal dass er, ähnlich wie L. Wunderlich, schon kurz nach seinem Verschwinden auf tragische Weise verunglückte.

Es wird immer von Hitze und verdursten geredet... wie warm/heiss war es denn zu der Zeit dort eigentlich?
Wie war das Wetter zu dem Zeitpunkt?

Coconut19 schrieb:Ich bleibe dabei, dass Lars bereits im Feld kurz nach seinem überstürzten Abgang aus dem Flughafen entkräftet, überhitzt, geschwächt von der langen Nacht ohne Schlaf, die letzte Zeit wenig getrunken und gegessen und ohne erreichbare Flüssigkeit verstorben ist.

Für mich persönlich ist es auch wesentlich naheliegender, dass LM zeitnah zu seinem Verschwinden vom Flughafen verstorben ist. Die Frage, ob nun in besagtem Feld oder z.B. nach Mitnahme in einem Kfz. an anderer Stelle, muß offen bleiben und hängt auch von der letzendlichen Ursache ab. Es gibt genug Orte, an denen sterbliche Überreste entweder garnicht oder nur per Zufall auch erst Jahre später entdeckt werden. So ist es auch schon öfter mit vermissten Personen gewesen. Sogar in der dicht besiedelten BRD werden verschwundene und dann verstorbene Personen nicht unbedingt auch zeitnah gefunden. Da gibt es einige Fälle, wo Jahre ins Land gingen, ehe ein Zufallsfund dann Aufschluss gab. Manchmal sogar in unmittelbarer Nähe zum Ort des Verschwindens und in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern, so wie im Fall "Tanja Gräff" geschehen.

Suppenhuhn79 schrieb:Es wird immer von Hitze und verdursten geredet... wie warm/heiss war es denn zu der Zeit dort eigentlich?
Wie war das Wetter zu dem Zeitpunkt?

Das lässt sich doch relativ gut anhand der Flughafenaufnahmen beurteilen. Der Juli ist sicherlich der heißeste Monat im Jahr. Temperaturen um 30 Grad sind denkbar.

Das Verdursten ist m. E. die unwahrscheinlichste aller Theorien. Ich hörte noch nie von jungen Menschen, die in einer von Wasserhähnen übersäten Zivilisation verdurstet wären.

Übrigens, kurz vor seinem Fortrennen hat er eine Getränkedose konsumiert (siehe Bildmaterial Flughafen).

@x-aequitas
Eine Getränkedose mit in der Regel 0,3 l Inhalt reicht aber noch nicht Mal aus, um den Flüssigkeitsbedarf bei einem Anstieg der Körpertemperatur von 1 Grad auszugleichen. Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, braucht es dazu mindestens einen halben Liter Flüssigkeit.
Und im Land mit Wasserhähnen verdurstet keiner, ist auch nicht so ganz richtig. Erst Mal waren in Lars unmittelbarer Umgebung nur das Feld und die Straße, es sei denn er wäre zum Flughafen zurück gelaufen, wofür aber gerade nichts spricht.
Zum anderen gibt es auch in unserem Breiten genug Menschen, die sich im Sommer selber ausknocken, weil sie sich in der Sonne sportlich betätigen und nicht genug trinken und mit Schwindel, Kreislaufproblemen etc im Krankenhaus landen. Sie sterben nur nicht dran, weil sie rechtzeitig behandelt werden.

Suppenhuhn79 schrieb:Es wird immer von Hitze und verdursten geredet... wie warm/heiss war es denn zu der Zeit dort eigentlich?
Wie war das Wetter zu dem Zeitpunkt?

Danke.
Es war nämlich ein normaler Sommertag in Bulgarien an der Küste.
Es war NICHT in einem Tropengebiet, NICHT in zb Ägypten wo die Temperaturen schon arg hoch gehen im Sommer.
Es war NICHT in einem trockenen Wüstengebiet.
Ich vermute dass es nicht wärmer war wie mittlerweile auch hier in unserer Gegend seit ein paar Jahren ist.

@Coconut19
Ich bleibe dabei, dass solch eine Maschine vor einem Körper der Größe kapitulieren / blockieren wird.
Allein aus Sicherheitsvorkehrung.

Also ich seh da auf google maps keine Wildnis oder sowas in Flughafen nähe. Die Wahrscheinlichkeit das er verdunstet ist halte ich fuer gering. Eventuel hat er sich wo versteckt und hat sich nicht rausgetraut und ist aufgrund dessen dann körperlich erschwacht. Komisch das kein Auto das dort fuhr einen Menschen bemerkt haben will.

In warmem Klima skelettieren die Insekten die Leiche innerhalb von zwei Wochen.

https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2004/fortschritte/wenn-das-interesse-stirbt

Bulgarien ist seit einigen Jahren der größte Lieferant für den deutschen Markt und hat China abgelöst.
In allen Anbauländern gibt es nur 1 Ernte pro Jahr. Die Vegetationsperiode liegt bei 120 – 140 Tagen. Auf der nördlichen Halbkugel von April – August.

 https://www.hefe-van-haag.de/wp/?p=688

Die Sonnenblumenernte dürfte im September gewesen sein., was auch in diesem Video bestätigt wird.

Case IH/Väderstad: Sonnenblumenernte auf Rekordfeld in Bulgarien

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L. verschwindet im Juli.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass so eine riesige Maschine blockiert, wenn sie ein über drei Monate in der Hitze ausgetrocknetes Skelett brettert.

Am Ende des Videos sieht man die Stoppelbearbeitung. Die bleichen Stengel der Sonnenblumen sehen aus wie Knochen. Da dürften ein paar übrig gebliebene Knochen nicht aufgefallen sein.

Klingt grausam, halte ich aber für nicht unwahrscheinlich.

Was mich sehr wundert ist das der Flughafenmitarbeiter der zu Lars und dem Arzt Ins Zimmer kam nie ermittelt werden konnte. Varna ist doch ein kleiner Flughafen... Da dürfte es doch ein leichtes sein so jemandem zu ermitteln. Und warum geht ein Flughafenmitarbeiter, den der Arzt angeblich nicht kennt, einfach so in sein Behandlungszimmer?

kiefer schrieb:Was mich sehr wundert ist das der Flughafenmitarbeiter der zu Lars und dem Arzt Ins Zimmer kam nie ermittelt werden ko

Das kann ich auch nicht nachvollziehen und gibt dem ganzen einen schälen Beigeschmack.
Auch wüsste ich nicht wer in ein Arzt-Besprechungszimmer, in dem gerade ein Pat. Ist, einfach so eintreten kann, Aussee Arztpersonal.

@Cyrus114
Interessanter Link.

@Karamell_Katze

Vor allem meint der Arzt er wuerde den Eintretenden nicht kennen. Also entweder lügt der Arzt oder es war vieleicht gar kein Flughafenmitarbeiter. Dann wundert mich aber das der Arzt diesen als Flughafenmitarbeiter erkannt hat. War das wohlmoegluch ein Fremder in Flughafenarbeitsklamotten? Also ich finde das auch eine der mysteriösesten Zwischenfälle und es ist ein Knackpunkt da Lars in diesem MOment anfing zu laufen. Ich haette mir diesen Arzt nochmal vorgenommen und auf Glaubwürdigkeit überprüft.

Cyrus114 schrieb:Ich kann mir kaum vorstellen, dass so eine riesige Maschine blockiert, wenn sie ein über drei Monate in der Hitze ausgetrocknetes Skelett brettert.

Ich bin eher von einem halbwegs ganzen Körper ausgegangen, nicht von einem Skelett. Wenn der Körper im SB-Feld lag war er doch einigermaßen geschützt bis zur Ernte in ZWEI Monaten.

Aber wenn es Fakt ist, dass im Freien im Sommer eine Skelettortung in 14 Tagen durch ist, dann passt das auch nicht.

@Cyrus114
Unwahrscheinlich das Lars direkt hinter dem Zaun gestorben ist.

Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass er gleich nach Überklettern des Zauns dort gestorben ist. Aber was weiß man schon? Falls er doch einen schweren psychotischen Schub hatte, könnte er sich im Feld verkrochen haben und dehydriert sein. Ich meine nur, falls er dort verstorben ist, ist es nicht ganz unmöglich, dass der Leichnam ab Herbst nicht mehr auffindbar war.

Falls er aber doch zur Autobahn kam, könnte ich mir vorstellen, dass er von dort abgeholt wurde. Er könnte seinen Ausstieg in der Urlaubswoche kurzfristig geplant und sich ein Zweithandy in Bulgarien besorgt haben. Vielleicht war er einfach bis zum Schluss hin- und hergerissen. Soll er seinen Plan durchziehen oder nicht? Deshalb vielleicht der psychische Ausnahmezustand. Andererseits müsste es dann in Bulgarien Helfer und Mitwisser geben. Und da stellt sich mir schon die Frage: konnte man tatsächlich keinen Mitwisser ausfindig machen? Eine gewisse Geldsumme als Belohnung hätte doch sicher den einen oder anderen zum Reden gebracht.

Seh ich das richtig das kein Arzt oder Freund eine Schlägerei bzw Trommelfellriss bestätigen koennen? Eventuel hoffte Lars das der Arzt ihn nicht fliegen lässt. Deshalb hat er auch 500 Euro sich schicken lassen. Als der Arzt dann sagte er kann fliegen ist Lars abgehauen. Das erklärt auch warum Lars seiner Mutter am Telefon erzählte "sie lassen mich nicht" fliegen,obwohl das zu dem Zeitpunkt gar nicht klar war. Fuer mich deuten ein paar Kleinigkeiten darauf hin das Lars noch nicht zurück wollte aber dafuer einen Grund gesucht hat. A dererseits bleibt da der sehr sehr mysteriöse Flughafenmitarbeiter.

@kiefer
Beitrag von kiefer (Seite 1.370)
...das ist hier die Preisfrage !
... weshalb wurde das von der bulg. PI nicht näher durchleuchtet !?
...ich habe nicht den Eindruck dass Lars mentale Probleme hatte...nach so einer Nummer wäre ich auch losgelaufen und hätte alles liegen und stehen gelassen...und wer weiß schon was sich im KH in Vrana abgespielt hat...er war sicherlich nicht ohne Grund nach dem Besuch so verstört.
Und dann hat man ihn noch in diese "Viertel" kutschiert...wer weiß...abgekartetes Spiel?
Gute Gelegenheit...er war "allein" zurückgeschrieben"
Ich gehöre nicht zu den naiven, gutgläubigen Touristen die man mit schöner Idylle täuschen kann.
Hab schon einiges erlebt wovon ein Großteil hier glaubt...das gibt es doch nicht!
Die meisten Leute bauen sich eine "schöne Welt" auf und bilden sich ein es wäre Realität!
Ist es aber nicht!

@Stockholm
Das hotel color ist im Bereich der Innenstadt und grenzt nur an ein armutsviertel. Es liegt nicht im zigeunerviertel.