Frau.N.Zimmer schrieb:Der Unbekannte hätte so viel in Darsowas Umfeld anrichten müssen. Schmauchspuren, Bauanleitung, und .. und.. Wer hätte dazu die Gelegenheit UND ein Motiv samt Gelegenheit die Tolls zu ermorden gehabt? Ich bin mir sicher, dass dahingehend auch ermittelt wurde.
Ich kann deine Sicht der Dinge nachvollziehen.
Im Kontext zum Wiederaufnahmeantrag gesehen handelt es sich bei bei den gefundenen Partikeln vermutlich nicht um Bauschaum, sondern um etwas was diesem Stoff chemisch nah kommt.
Laut Urteil gab es bei den untersuchten Bauschäumen keine 100% Übereinstimmung.
ALLE anderen „Indizien“ einschließlich des Motivs konnten nur wegen des Zugriffs auf die Seite silencer ch ermittelt werden.
Was, wenn
@jamie71 recht hat und es in der Firma A keine feste IP gab? Laut Urteil ist seitens des Anbieters Telekom eine feste IP NICHT bestätigt!
jamie71 schrieb am 21.07.2018:Bei einem Indizienring , der als Basis eine feste IP Adresse der Fa AUmann hat, erwarte ich mir eine auf 100% hieb und stichfesten Beweisen belegte Tatsache, und nicht nur eine Behautung. Dies bleibt das Gericht bei der Urteilausformulierung aber schuldig. Es wird nirgends darauf eingegangen, dass die Vertragsdaten der Firma Aumann und der T-online AG belegen, dass es sich um eine feste IP Adresse handelte, noch die Routerlogs der Firma Aumann belegen, dass es so ist, noch wird nirgend der Nachweis seitens t-online erbracht, dass es so ist.. Desweiteren ist es auch 2009 nicht wirklich üblich gewesen, für kleine Unternehmen feste ip für das Internet zu benutzen. Der Nutzen ist einfach nicht gegeben, ausser man hostet eigene Webserver inkl eigener Webseiten und will nicht immer DynDNS dafür verwenden.
Für die Konfiguration vom Mailserver , oder die Anbindung eines VPN Routings braucht es nicht zwingend eine feste IP Adresse, dies lässt sich auch über DNS NAmen und DHCP über den Router regeln.
Es ist wesentlich einfacher den Indizienring auf einer statischen Adresse aufzubauen, weil man die Zeiträume um den Rest der Handlungen zeitlich generisch aufbauen kann, als wenn es sich um eine dynamische IP Adresse handelt, wo man just zum Zeitpunkt des IP Lease den weiteren Ablauf eindeutig dem Zeitraum des IP Lease zuordnen muss.
Meiner Meinung nach hat da die Verteidigung einfach geschlafen, und diese Indizien Basis nicht genug angefochten. Stattdessen hat man sich auf den Ausdruck oder Nichtausdruck der pdf als Basis der Indizienkette eingeschossen. Fatal wie ich finde.
Wenn ich das richtig verstanden habe fällt diese Spur weg, wenn in der Firma keine feste IP vergeben war.
Zudem ist der Druckauftrag der Bauanleitung in der Firma A zeitlich dann nicht mit dem Besuch der Seite in Verbindung zu bringen.
Wie gesagt, wenn ich es richtig verstanden habe.
@Tiho hat dazu ebenfalls etwas interessantes geschrieben:
Tiho schrieb am 19.07.2018:D.h. die schweizer konnten den log des webserver liefern:
IP Useragent uhrzeit datum
mit diesen daten musste die polizei bei den dt. providern nachfragen, welcher kunde zu genau dieser zeit die ip erhalten hatte.
(zu genau dieser zeit ist sehr sehr eng begrenzt)
Wer es nicht glaubt wie genau eine solche recherche erfolgen muss sollte sich mit der Anklage eines Professors in Deutschland auseinander setzen der aufgrund eines Zahlendrehers/falschen Zeitstempels in Verdacht geriet bzw. mit K***pornos in Verbindung gebracht wurde.
Frau.N.Zimmer schrieb:Hier wurden schon Kollegen ins Spiel gebracht, die kein Motiv hatten, keine Schmauchspuren usw. Die könnten es wohl eher gewesen sein als A.D.? Warum?
Bei Kollegen und anderen Nachbarn wurden keine Schmauchspuren gefunden, weil dort keine Durchsuchungen oder sonstige Maßnahmen stattfanden.
Nightrider64 schrieb:Die wenigen Geschäftsvorfälle des Toll wurden durchleuchtet , die Möglichkeit das die bei A D gefundenen Schmauchspuren von der Bundeswehr kommen überprüft.
Entscheidend finde ich den Satz bezüglich der wenigen Geschäftsvorfälle.
Hinterfragt man die finanzielle Situation des Opfers kommt man zu der Frage, wie er sein Geld verdiente, um seine Kosten zu decken.
Rechnet man knapp, dann hatte die Familie etwa 4000€ Fixkosten im Monat.
10 Jahre Lotto spielen haben 240.000€ gekostet.
Der Hausverkauf des von Astrid Toll geerbten Hauses brachte etwa 150.000€ ein.
Seine Geschäfte und Abschlüsse liefen nicht so gut. Im Jahr 2009 gab es bis zur Tat nur einen Abschluss.
Wie wir wissen, war die Lage auf dem Immobilienmarkt in den Jahren vor 2009 nicht wirklich gut.
Bei der Gesamtschau auf den Sachverhalt frage ich mich, ob jemand ein stärkeres Motiv haben konnte?