Lara1973 schrieb:Wäre es dann nicht wahrscheinlich, dass diese Spuren dann in viel größer Zahl an Laufschuhen und andern Gegenständen haften würden- als an der ollen Bundeswehrhose und an einem Gartenhandschuh!?
Die Frage die du stellst ist richtig. Wenn es Abstreifspuren von der Übung oder der Entsorgung der Tatklamotten sind und AD den Fehler begangen hat, nicht daran zu denken, dass auch diese Klamotten ihn belasten könnten, sollten sich dann nicht mehr Spuren an mehr Sachen befinden? Was ist mit den Schuhen, Socken, dem zweiten Gartenhandschuh, Dinge die er angefasst hat, als er nach den Übungen bzw. der Entsorgung nach Hause kam? Warum so wenig Partikel?
Die meisten Partikel wurden in den Hosentaschen gefunden. Das legt nahe, dass entweder die Hose gewaschen wurde und die äußeren Spuren damit weitestgehend entfernt oder aber dass es lediglich Abstreifspuren von den Händen sind. Das heißt dass die Schmauchspuren an den Händen die ursprüngliche Quelle waren. Somit bleiben andere Körperteile außen vor.
Ich will nicht behaupten, dass die Spuren nicht tatrelevant sind, jedoch gelten aus meiner Sicht viele Fragen gegen eine Alternative Erklärung ebenso für die Erklärung aus dem Urteil. Das einzelne Indiz ist eben nicht sattelfest, kann es ja auch nicht sein, sonst wäre es mehr als ein Indiz.
Man muss auch nicht alle Gegenstände unbedingt in eine zeitliche Verbindung bringen. Die Pulsuhr lag z.B. im Schlafzimmer genau dort wo sich mehrere Polizisten aufhielten, welche direkt von der Schussprobe kamen. Der eine Partikel der gefunden wurde, kann leicht von den Beamten stammen. Der Gartenhandschuh kann locker auch mal auf der Bundeswehrhose gelegen haben und sich da ein paar Partikel eingesammelt haben oder aber Bundeswehrhose und Handschuh wurden bei der Arbeit im Garten getragen. Wir reden hier über den Zeitraum von Jahren, in denen das passiert sein kann. D.h. z.B. dass der Handschuh erst Jahre nach der Kontaminierung der Hose statt fand.
Zu guter letzt hätte man sich auch der Frage widmen müssen, warum alle Gegenstände an denen was gefunden wurden und die sich jeweils an verschiedenen Orten befanden von dem gleichen Beamten gefunden wurden (Urteil Seite 36). Wie viele Beamte waren dort? Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass alle Gegenstände vom gleichen Beamten gefunden wurden? Der Richter hatte zwar dargestellt, dass die Dinge einzeln verpackt wurden und sich daher nicht gegenseitig kontaminieren konnten, aber ob der Beamte selbst die Mittelsperson hätte sein können (z.B. Anhaftungen an den Handschuhen des Beamten), wurde nicht geklärt. Ein Hinweis darauf wäre gewesen, in welcher Reihenfolge er die Gegenstände fand. Ist die Reihenfolge entgegengesetzt der Anzahl der gefundenen Partikel auf den Gegenständen, könnte er als Überträger ausgeschlossen werden, ist es umgekehrt, wäre eine nähere Betrachtung nicht nur wünschenswert, sondern Pflicht gewesen.
Lara1973 schrieb:Nein, dass soll es NICHT heißen!
Freut mich, dass ich dich missverstanden habe.
