Doppelmord Babenhausen

Da brauchste keine IT Spezi sein, das weiss doch mittlerweile jedes Kind das die Daten immer noch im nachhinein wieder herstellbar sind...

Ich denke trotzdem das der richtige einsitzt , es müsste schon ein unfassbar großes Denken eines Dritten existieren das dies alles so gelaufen ist.

elvis69 schrieb:Da brauchste keine IT Spezi sein, das weiss doch mittlerweile jedes Kind das die Daten immer noch im nachhinein wieder herstellbar sind...

Ja, mittlerweile - nachdem wir das hier im Thread, oder im Zusammenhang mit anderen Kriminalfällen erfahren haben. Man sollte sich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen - die Tat ist jetzt fast 10 Jahre her und Darsow hatte keine Ahnung von IT-Forensik (was übrigens auf die meisten Leute zutrifft). Vielleicht hätte er mal besser nach "wie lassen sich die Spuren einer Schalldämpferrecherche im Internet wieder löschen" gegoogelt..

das is doch Blödsinn , 2009 war das genauso bekannt wie heutzutage , wenn Mann so ne kranke tat schon plant , dann doch net Recherche betreiben wo die Polizei zuerst alle durchsuchen und konfiszieren wird , Sprich Arbeitsplatz und dein zuhause..

Ich kanns mir nur so erklären das der D. so dermasen gestört in der Birne war/ist das es einfach Klick gemacht hat und er alles andere ausgeblendet hatte ..

Aber wenn de mal alle Fakten und Beweise mal zusammenlegst , puh da bleiben net viele Verdächtige übrig oder?

elvis69 schrieb:das is doch Blödsinn , 2009 war das genauso bekannt wie heutzutage , wenn Mann so ne kranke tat schon plant , dann doch net Recherche betreiben wo die Polizei zuerst alle durchsuchen und konfiszieren wird , Sprich Arbeitsplatz und dein zuhause..

Nein, das ist absolut kein Blödsinn. Wie gesagt, es ist immer leicht von den Kenntnissen auszugehen, die tatsächliche Experten im Rahmen monatelanger Ermittlungen zusammengetragen haben. So etwas vorherzusehen ist wesentlich schwieriger insbesondere wenn einem die notwendigen Kenntnisse fehlen. Und selbst IT-Experten passieren Fehler die zu ihrer Entlarvung führen können - wie etwa der Silk-Road Fall zeigt.

Blödsinn ist vielmehr eine Argumentation nach dem Prinzip "Er kann das nicht gewesen sein, denn dann hätte er ja einen Fehler gemacht". Denn die geht von der Annahme eines perfekten Täters aus.

Ich weis ja nich in welcher Internet losen Welt du 2009 gelebt hast , aber ich würde mal die fakten nicht ganz ignorieren ...


Aber das ist Ansichtssache ... deswegen müssen wir ja nicht einer Meinung sein alle gut...

elvis69 schrieb:Ich weis ja nich in welcher Internet losen Welt du 2009 gelebt hast , aber ich würde mal die fakten nicht ganz ignorieren ...

Da haben wir den Fehler: Du gehst in diesem Zitat von mir aus, bzw. an anderer Stelle von dir.

Zugrundelegen muss man aber den Kenntnisstand und geistigen Horizont eines Mannes der dachte er könnte seinen Allerwertesten retten, indem er eine PC-Panne simuliert um die Hardware verschrotten zu lassen.

Das zeigt übrigens dass eine meiner oben aufgeführten Alternativen zutrifft: Er hat vielleicht geahnt dass Recherchen nachweisbar seien könnten, hat aber wohl nicht damit gerechnet dass überhaupt in der Firma gesucht wird.

Der gravierendere Fehler ist meiner Ansicht nach ein wesentlich grundlegenderer: Er hat wohl nicht damit gerechnet dass er überhaupt dermaßen in das Visier der Ermittler gerät und falls doch hat er wohl gedacht, sie könnten ihm nichts nachweisen. Und diese Form der Selbstüberschätzung findet man zum Glück bei vielen ähnlichen Tätern.

Wie auch immer..ich denke er wird lebenslang im Bau bleiben...

elvis69 schrieb:Recherche betreiben wo die Polizei zuerst alle durchsuchen und konfiszieren wird , Sprich Arbeitsplatz und dein zuhause..

Nun so einfach ist es in dem Fall nicht.
Die Polizei ist ja afaik durch eine eigene Recherche über eine Suchmaschine z.B. Google auf die Webseite gekommen,
die eine Anleitung zu Schalldampfern beinhaltete.

Von dort aus bzw. über die von dort erhaltenen Daten über die Aufrufe der Anleitung wurde der Anschluss des Arbeitsplatzes des Herrn D. identifiziert.
Daraufhin konnte über die Protokollierung der Druckjobs ein Ausdruck dem Aufruf der Anleitung zugeordnet werden.

Na und was willst jetzt damit sagen ?

elvis69 schrieb:Da brauchste keine IT Spezi sein, das weiss doch mittlerweile jedes Kind das die Daten immer noch im nachhinein wieder herstellbar sind...

Also ich hatte vor diesem Fall nur gewußt, das man auf dem Rechner alles nachvollziehen kann was im Internet aufgerufen wurde.
Das man aber von der angesurften Seite aus auch a die IP des Rechners zurückverfolgen kann , das war mir bis zur Diskussion dieses Falles hier nicht bekannt.
Ich arbeite seit den 90er mit Rechnern und bin da eigentlich gar nicht so unbewandert, aber eben als reiner User.

A.D. wird sich gedacht haben ich mache die Recherche mal nicht zu Hause, dann finden die nichts auf meinem Computer und gut ist.

Du kannst so ziemlich alles nachvollziehen was du in der Vergangenheit mit deinem Computer angesehen ,gelesen oder sonst was gemacht hast .

EIN Computer Spezialist hat da seine Hintertürchen und Software Programme wo das wieder alles wiederhergestellt werden kann...

Ich Sag's ja ,ich will erst gar nicht wissen wie ein Mörder da denkt bzw. Dinge nicht zu Ende denkt...

Ich hatte vor kurzem mysteriös einige Daten auf meinem PC verloren. Nichts wirklich Wichtiges oder Geheimes.
Aber auch mit professioneller Hilfe war keine Rückholung zu schaffe. Was mich verwirrte. es müßte doch gehen ?

klar geht das.. ist ne Frage des wissens und der Software,,,,

@elvis69
Klar geht was - wenn die Daten verloren sind, durch z.B. mechanischen Schaden, überschreiben etc. Dann braucht es sehr sehr viel Aufwand.

Bei dem Fall Darsow gab es nix grossartig zum wiederherstellen, die Logdateien waren da.
Nur die Art der Verknüpfung und der Suche von Hinten nach Vorne liess mich etwas stutzen.

jop ich blick in dem fall langsam auch nicht mehr ganz zu 100% durch,,,,Beweiskette und Motiv kannst halt echt extrem variabel auslegen , für oder gegen IHN...

elvis69 schrieb:für oder gegen IHN...

es gibt ja auch keinen anderen verdächtigen. und ohne ermittlungsakteneinsicht wissen wir nicht ob noch gegen andere ermittelt wurde.
Hr D passt halt

elvis69 schrieb:Beweiskette und Motiv kannst halt echt extrem variabel auslegen , für oder gegen IHN...

Nö, kann man nicht variabel auslegen. Mein Computer wird identifiziert, dass ich die Anleitung angesurft, runtergeladen und ausgedruckt habe und ich hab kurz nachdem das herauskommt, zufälligerweise n Schaden am pc, den ich als absoluter Nicht-Experte mit einem Schraubenzieher traktiere. Da gibt es nichts variabel auszulegen, das ist offensichtlich.

Und das Motiv is sonnenklar. Und immer wieder neu bestätigt. Und justament an dem Wochenende des Mordes ist - huch - seine Familie in Urlaub. Zufälle gibt es.

BoobSinclar schrieb:Und das Motiv is sonnenklar. Und immer wieder neu bestätigt. Und justament an dem Wochenende des Mordes ist - huch - seine Familie in Urlaub. Zufälle gibt es.

Das ist das was mich persönlich eher wundert: Wie konnte er jemals davon ausgehen, dass er nicht schnell als Hauptverdächtiger gelten würde? Bei der Motivlage und komplett fehlendem Alibi? Warum ist er nicht mit der Familie mitgefahren, um sich klammheimlich nachts zur Begehung der Tat davonzustehlen und zum Frühstück wieder zurück zu sein? Seine Frau hätte ihn entweder gedeckt, oder ihm irgendeine Story über einen nächtlichen Spaziergang abgekauft - da hätte er sich überhaupt keine Sorgen machen müssen.

Hatte er womöglich darauf gebaut dass sich bei einer so verkrachten Existenz wie seinem Nachbarn ausreichend viele Alternativverdächtige mit massenhaft Motiven finden würden?

Wahrscheinlich wollte er nicht, dass seine Frau Zeugin seines Verbrechens wird. Er wollte nicht, dass sie ihn als Mörder erlebte. Dieses Wissen hätte ihre Beziehung sicherlich belastet. Wer könnte das nicht nachvollziehen?

Darüber hinaus wurde schon mehrfach darauf hingewiesen, dass Herr D. keineswegs der einzige Täter ist, der sich durch eindeutige Googelrecherchen selbst belastet hat, im Internet gibt es dazu etliche Beispiele. Anders als so manche Täter war er aber klug genug, dies nicht an seinem eigenen Computer zu Hause und überdies Monate vor der Tat zu machen. Ganz so dumm war er also nicht.

Zarastro schrieb:Ganz so dumm war er also nicht

Doch war er, sonst wäre er heute nicht im Knast. Ohne diese Schalldämpfer-Geschichte hätten die Indizien kaum gelangt.