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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

864 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bayern, Ungeklärt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

27.01.2014 um 22:41
Hallo zusammen,
lese in diesem Fall schon seit der Erstellung mit. Muss mich jetzt endlich auch mal zu Wort melden.

@xynostalgiefan, danke Dir für die Arbeit alles mal in einer Landkarte darzustellen was bisher uns aus dem "Aktenzeichen"-Filmchen bekannt gemacht wurde. Habe das für mich hier auch schon mal mit einer wirklichen Landkarte gemacht. Dabei wird so einiges anschaulicher und auch verständlicher.

Einige Leute haben hier schon Einiges genannt, was ich mir nach langem Hin- und Herüberlegen auch schon zu diesem Fall gedacht habe.
Leider empfinde ich den seinerzeit gedrehten XY-Filmbeitrag alles andere als informativ. Ich habe mir den Film schon oft angesehen und komme zu dem Schluss das der Film mehr zur Mystifizierung des gesamten Falles beiträgt als zur Erhellung. Laut Film haben wir es hier beim Opfer mit dem berühmten "Mann ohne Eigenschaften" und Hintergrund zu tun. Es wird uns im Film nur das absolut Notwendige erklärt. Kein Wort über seinen sozialen Stand im Dorf, kein Wort über seine wirtschaftliche Situation, also in Arbeit oder arbeitslos zu dem Zeitpunkt. Es wird nur gesagt, er stamme aus einer, alten eingesessenen Landwirtsfamilie. Das kann vieles bedeuten aber auch gar nichts. Es wird auch nicht berichtet wie und wo sich Fritz und Carmen kennen gelernt haben. Wohnten sie bei den Eltern von Fritz im Hause oder bewohnten sie eine angemietete Wohnung im Dorf. Alles das ist aber sehr wichtig zu wissen, um die Herkunft seines Mörders zu einzugrenzen. Ich habe den Eindruck, dass die Polizei seiner Zeit bestimmt schon viel mehr wusste als uns im Film erzählt wurde. Wahrscheinlich wurde das aus ermittlungstaktischen Gründen bewusst verschwiegen.
Je länger ich über diesen Fall nachdenke, erscheint er mir nicht so mysteriös. Ich denke das der Täter ganz bestimmt aus dem engeren Umfeld von Fritz stammte. Sei es aus dem Privaten oder dem Arbeitsumfeld.
Ganz zur Verklärung tragen m.e. die verschiedenen Fahrzeuge bei die im Film genannt werden. Beim
einsamen Wanderer auf der Landstrasse kann ich beim besten Willen nichts tatrelevantes erkennen.
Da der Vorfall ja im Monat Juli stattfand, wurde es ja auch ziemlich spät dunkel. Es fand das Feuerwehrfest statt und dabei ist es doch durchaus möglich, dass jemand vom Festplatz zu Fuss nach Hause bzw. noch zu Bekannten in einem der Ortsteile wollte und das auch noch zu später Stunde. Da ich die Örtlichkeiten absolut nicht kenne, ob die Ortsteile an den öffentlichen Personennahverkehr angeschlossen waren, kann ich mir auch vorstellen, dass der "Wanderer" nicht
in Steinbach lange auf einen Bus warten wollte, sondern schon "vorlief" und in einem der nächsten
Ortsteile von Altertheim den Bus nahm. Es wurde ja auch berichtet, dass das Feuerwehrfest viele Leute aus dem Umkreis anzog.
Zur sog. "Autofalle": Leider kann man aus dieser gemachten Beobachtung keine verwertbare Erkenntnis ziehen. Der Zeuge hat sich m.e. äusserst untaktisch verhalten. Hätte er nicht im Vorbeifahren am abgestellten Fahrzeug einen kurzen Blick aufs Kennzeichen werfen können, um sich
wenigstens Teile Dieses zu merken, wenn ihm diese Situation schon suspekt vorkam? Hat der Zeuge die sich dort bietende Situation überhaupt richtig einschätzen und deuten können? Vielleicht handelte es sich hier um Jemanden der entweder an seinem Fahrzeug eine technische Unregelmässigkeit festzustellen glaubte und an geeigneter Stelle anhielt um nachzuschauen. Oder es war Jemand, nicht ganz nüchtern, der einige Zeit zuvor einen kleinen Wildunfall oder einen leichten Ausflug in den Strassengraben hinter sich hatte und erstmal weiterfuhr, um nicht aufzufallen. An dieser geeigneten Stelle hielt der Fahrer an und beschaute sich sein Fahrzeug ob irgendwelche Spuren
am Wagen vorhanden waren. Also Fragen über Fragen auch hierzu und wie schon gesagt leider nicht verwertbar. Hätte dieser Zeuge einige hundert Meter weiter in sicherer Entfernung angehalten
und die Szenerie im Rückspiegel beobachtet, hätten sich vielleicht nützliche Beobachtungen ergeben können. Auch leider ein vollkommenes Fehlverhalten des Zeugen in der Kneipe. Kein Hinterlassen
eines Namens, Telnr. oder Kennzeichens. Auch kein melden bei einer Pol-Dienstst. einige Tage später,
sodass man noch genauere Angaben hätte machen können. Das war Zeugenfehlverhalten wie aus einem Lehrfilm der Polizei. "Eulenspiegelsarbeit" wie der Volksmund so sagt.
Der VW-Bus: M.e. kann es sich hier um einen sehr späten Gast des Feuerwehrfestes handeln, der auf dem Weg nach Hause war. Dieses Fahrzeug fuhr von Steinbach nach Unteraltertheim! Wie im Film berichtet, zog das Feuerwehrfest viele Leute aus der Umgebung an. So kann ich mir auch vorstellen, dass evtl. Verkehrskontrollen der Polizei auf den Strassen von und nach Altertheim durchgeführt wurden und die Besucher des Festes damit rechnen mussten. Jemand der auf dem Fest "ordentlich zugeschlagen hat", ich meine alkoholisch, nahm deswegen villeicht lieber Schleichwege durch Wald und Flur. Verständlich für mich auch, dass dieser Fahrer des VW-Busses
absolut kein Interesse hatte von den Zeugen auf dem Feldweg in irgendeiner Form erkannt zu werden und das Fahrlicht ausschaltete. Auch hier leider wieder Zeugen die kaum verwertbare Beobachtungen gemacht haben. Das scheint mir leider an diesem Fall eine traurige Eigenschaft zu sein.
Der rote Käfer mit Hamburger Kennzeichen gibt im ersten Moment zu denken. Aber wenn man sich
auf einer Strassenkarte die Lage der Autobahnen um und bei Altertheim anschaut, kommt man schnell zu der Erkenntnis es ist nicht unmöglich, dass sich hier jemand mit HH-Kennung vielleicht verfranzt hat. Ich zum Beispiel habe früher und heute auch noch die Angewohnheit auf langen Autobahnfahrten zum Tanken die Autobahn an einer mir geeigneten Abfahrt zu verlassen und abseits der Bahn nach einer billigeren Tanke ausschau zu halten. Geb ja zu, manchmal war das keine
gute Idee und man fuhr viele KM vergebens -besonders abends. Da damals schon Käfer nur grösstenteils noch von Führerscheinneulingen und anderen jungen Leuten gefahren wurden, die nicht sehr finanzkräftig waren, kann ich mir leicht vorstellen, dass es sich hier um einen ähnlichen Gedanken dieses Fahrers handeln konnte. Auch gab es damals bekanntlich mehr als 50 zugelassene
Kfzs mit HH-Kennung. Infolge dessen ist die Wahrscheinlichkeit sehr gross einem Fahrzeug mit "HH"
auch in einer doch abgelegenen Gegend zu begegnen.

So, für heute mache ich hier Schluss mit meinen Überlegungen denn meine Konzentration geht dem Ende entgegen. Melde mich aber bald wieder mit dem "Zweiten Teil" meiner Ansicht in diesem sehr
interessanten Fall.
Grüsse Redcloud


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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

27.01.2014 um 23:23
xynostalgiefan
TWas es so schwierig macht, irgendwelche Schlussfolgerungen zu ziehen, ist dass die Informationen im XY-Beitrag sich nicht alle in einen logischen Zusammenhang bringen lassen.ext
hallo, du musst,bzw. es müssen auch nicht alle infos in einen logischen zusammenhang
gebracht werden.xy bzw. die polizei wäre zufrieden gewesen,wenn eine einzige spur
ein treffer gewesen wäre.
lass dich von der autofalle nicht verwirren,weil die mit an sehr hoher grenzender
wahrscheinlichkeit nicht tatrelevant ist.die autofalle wurde auch nur erwähnt,weil sie
einfach zeitlich das tötungsdelikt tangiert.
ansonsten danke für deine mühe die googlekarten einzustellen.
zu deiner frage zu 1. :ich hab das auch so verstanden,dass der feldweg parallel
zur landstrasse läuft.also so, wie die blaue linie eingezeichnet ist
zu den fussgängern,die von steinbach aus auf den feldweg richtung oa(oberaltertheim)
gelaufen sind,sind meiner meinung nur bis unteraltertheim gelaufen,das ca. 2 km von
steinbach entfernt lag.bis oa waren es 4 km.das wird sich im angetrunkenen zustand
kaum einer antun.
zum ausgeschalteten licht, wenn ich ein promillesträsschen fahre und habe alkohol intus,
habe ich keinen anlass,sollten fussgänger auftauchen,mein licht auszuschalten.
in wie weit sollten harmlose fussgänger mir gefährlich werden können?.von daher kann ich
nicht verstehen wie du das verhalten des vw-busses als normal einstufen kannst!?


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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

30.01.2014 um 00:40
@xynostalgiefan
Die Karten finde ich gut. Den Wegstrecken würde ich was ich gesehen habe so zustimmen. Man kann sich so ein Bild über die Örtlichkeiten machen.

Was den Filmfall betrifft, würde ich eher vermuten, dass das meiste davon unbrauchbar ist.
Das einzige was bei mir im Raster bleibt ist der VW-Bus. War es wirklich ein Besucher des Festes? Es könnte sein. Vielleicht war Alkohol im Spiel, da wird auch heute noch gerne auf Feldwege ausgewichen, wenn man aus der Umgebung kommt und sich auskennt. Da der VW-Bus das Licht ausschaltete, vermute ich ein Würzburger Kennzeichen. Das hätte man sich auf jeden Fall merken können (Zeugen) und so den Fahrer feststellen können. Möglich wäre auch ein Kennzeichen TBB für den Main-Tauber-Kreis (Baden Württemberg). Auf jeden Fall ist eines sicher. Der Fahrer des VW-Busses wollte nicht erkannt werden. Weil es am Alkohol oder an dem Mord gelegen hat, kann nur spekuliert werden. Was auch sicher ist Fritz Schmitt wurde auf dem Feldweg tot aufgefunden, den der VW-Bus gefahren ist.
Jetzt muss man eines bedenken. Fritz Schmitt hat sich in Oberaltertheim von seiner Frau verabschiedet. Der VW-Bus ist von Steinbach in Richtung Oberaltertheim gesehen worden. Wenn F.Sch. in diesem VW-Bus transportiert wurde, dann muss dieser doch zuerst von Oberaltertheim nach Steinbach gefahren sein. Möglich wäre, dass der Fahrer der Mörder ist und den Feldweg erst von Oberaltertheim nach Steinbach gefahren ist um einen geeigneten Ablageort für die Leiche zu finden. Dann hat er in Steinbach gewendet und ist denselben Weg retour gefahren und auf dieser Rückfahrt hat er den Ablageort gewählt. Und wenn der Ablageort nicht der Tatort ist, muss er normalerweise transportiert worden sein. Ich glaube nicht, dass jemand selbst im Dunkeln eine Leiche auf der Schulter zum Tatort trägt.


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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

30.01.2014 um 11:30
Ich komme auch aus so einem dörflichem Umfeld und ich finde, dass man viel zu wenig von den
Leuten, die um das Opfer herum gelebt haben, weiß. Der VW Transporter-deutet der vielleicht auf das Maurergewerbe hin? Sicher hat die Polizei die Kollegen des Opfers befragt?
Merkwürdig ist für mich, dass die Angehörigen mit keinem Wort irgendwo erwähnt werden.
Da ist irgend etwas gelaufen und es wurde vom Opfer vielleicht gedroht, es aufzudecken ?


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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

30.01.2014 um 12:47
Wenn man jemanden nur zum Schwiegen bringen will, braucht es keine 30 Messerstiche. Ich finde, die vielen Stiche zeugen eher von einer in großer Wut begangenen Tat, da dürften noch mehr Emotionen mit verbunden gewesen sein als nur Angst, dass er etwas verraten könnte. Denke da eher an Eifersucht o.ä.!


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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

30.01.2014 um 15:43
Hallo zusammen!

Bei mir hat sich der Eindruck festgesetzt, als diene die Verfilmung bei XY nur der Abklärung (bzw. dem Ausschluss) der Nebenspuren. Man hoffte, die einzelnen Personen würden sich melden, allerdings vergeblich. Die einzig relevante Szene mit dem Opfer ist der Abschied beim abendlichen Spaziergang mit der Bemerkung, "noch etwas holen zu wollen".
Interessant ist auch das, was fehlt: da ist zunächst einmal die XY-typische Bemerkung über die allgemeine Beliebtheit (sicher mit Absicht und durchaus subtil), aber auch eine Sequenz vom Feuerwehrfest selbst. Letzteres dürfte daran liegen, dass das Geschehen in diesem Zeitraum befriedigend geklärt werden konnte. Wenn man aber -wie die Ermittler vermutlich auch - von einer Beziehungstat i.w.S. ausgeht, dann muss Fritz Sch. im Bekanntenkreis zumindest in einem Fall nicht mehr "beliebt" gewesen sein.
Zu diesem Feldweg: dank des Fleißes von @xynostalgiefan lässt sich vermuten, dass er damals in vermutlich schlechterem Ausbauzustand wirklich ein Schleichweg war und eher landwirtschaftlichen Zwecken diente, so dass die Befahrbarkeit mit einem Auto für Nicht-Ortskundige nicht ohne weiteres erkennbar war, noch dazu nachts.
Zum VW-Bus: Sind eigentlich beim Ablageort der Leiche Reifenspuren gesichert worden? Oder war dies witterungsbedingt (hier wurde über ein nächtliches Gewitter gemutmaßt) nicht mehr möglich?
Zur Leichenablage selbst: Es musste schnell gehen, wenig Mühe machen, eine gewisse Entfernung zum Tatort vorliegen, und der Täter durfte dabei natürlich nicht gesehen werden. Das schnelle Auffinden der Leiche war für den Täter kein Problem, da er darauf vertrauen durfte, dass das Treffen mit Fritz Sch. nur ihm und dem Opfer bekannt war.

Viele Grüße
Ludwig


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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

30.01.2014 um 17:59
@Ludwig_01
Zitat von Ludwig_01Ludwig_01 schrieb:Bei mir hat sich der Eindruck festgesetzt, als diene die Verfilmung bei XY nur der Abklärung (bzw. dem Ausschluss) der Nebenspuren. Man hoffte, die einzelnen Personen würden sich melden, allerdings vergeblich. Die einzig relevante Szene mit dem Opfer ist der Abschied beim abendlichen Spaziergang mit der Bemerkung, "noch etwas holen zu wollen".
Da könntest du den Nagel auf den Kopf getroffen haben.

---

Habe mir den XY-Film jetzt zweimal angeschaut und beim zweitenmal lag mein Augenmerk auf den verschiedenen Details am Tattag. Das hat bei mir neue Fragen aufgeworfen.

So endet der Sonntagabend für das frisch vermählte Ehepaar Schmitt gegen 23.00 Uhr, als man sich auf der Dorfstraße trennt und sie nach Hause gehen will, während das spätere Opfer noch etwas erledigen bzw. holen will. Hier aber endet der Film. Mich hätte jetzt interessiert, wie sich Carmen Schmitt in den nächsten acht Stunden verhielt? Geht sie nach einem arbeitsamen Tag nach Hause, macht sich bettfrisch und legt sich ins Bett und schläft ein? Macht sie sich keine Gedanken, wo ihr Mann bleibt, vielleicht schaut sie (mehrmals) auf die Uhr: 23.30 Uhr, 24.00 Uhr, 0.30 Uhr, 1.00 Uhr etc. wo bleibt ihr Fritz? War sie so müde, dass sie erst wieder am nächsten Morgen völlig überraschend alleine im Ehebett aufwacht? Ede Zimmermann lässt dieses entscheidende Detail weg und die Zuschauer im Unklaren.

Dazu möchte ich noch erwähnen, dass Carmen Schmitt eigentlich der letzte Zeuge und zugleich Ehegatte ist. Ein für das Opfer eher ungünstige Situation. Will sagen, dass ihre Fritzle ab spätestens 21.00 Uhr mit ihr allein zusammen war. Den angesäuselten Zecher, ein älteres Hutzelmännchen, das Nachbarn, Freunde, Festbesucher, spätabends nach Hause fuhren, hat für mich kein große Aussagekraft. Denn er war es schließlich, der das junge Glück beim abendlichen Spaziergang noch erblickte.

Auch wenn es der 4. Juli war, ein Datum, an dem in den Staaten der Nationalfeiertag begangen wird und sicherlich von tausenden GI's, die in der Nähe stationiert waren, auch, so ist es für mich eher ungewöhnlich, dass man einem Sonntagabend einen Spaziergang macht. Zur Erinnerung: Carmen Schmitt arbeitete sonntags als Küchenhilfe, hatte vielleicht acht Stunden in der stickigen Küche des Goldenen Löwen gearbeitet und Fritz Schmitt hatte ein intensives Wochenende hinter sich, denn bei so einem Feuerwehrfest haben die Wehrleute immer einen riesigen Durst zu löschen. Für mich läge es eher nahe, dass man nach der Verdauungszigarette zeitig ins Bett gegangen wäre.

Interessant ist auch die Tatsache, wie ein Forist hier schrieb: kam Carmen zuerst nach Oberaltertheim und lernte hier ihren Fritz kennen oder zogen sie in der Heimat ihres Mannes zusammen. In einem Dorf, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen! Kam sie 1980 nach Würzburg und konnte sie dadurch ihren Fritz kennenlernen? Verbrachte Fritz Sch. ein typisches Männer-Wochenende in HH und den freizügigen Örtlichkeiten von St. Pauli und Hafen? Dass er dort oben seinen Wehrdienst absolvierte, kann man nahezu vernachlässigen, denn als ehrenamtlicher Feuerwehrmann, der sich für einige Jahre bei den Firefighter in Badisch Sibirien verpflichtete, war er vom Dienst an der Waffe befreit? Hatte Carmen im Großraum gejobbt, in einem Gastrobetrieb gearbeitet oder vielleicht etwas für ihre Weiterbildung getan. Studium o.ä. nicht ausgeschlossen?


Des weiteren muss gesagt werden, dass es die Leute aus den ba-wü. Kreisen TBB, Boxberg, Lauda und Bad Mergentheim immer nach Würzburg in die "Großstadt" zog. Hier war das pure Leben zuhause, hier steppte der Bär, auf dem flachen Land nicht.

Was mir zu sonderbaren Zeugenaussagen im XY-Filmchen auffiel:

Unisono versehen alle die vermeintliche Autofalle bei Gerchsheim als nicht relevant in diesem Fall.
Klar, ein richtiger Zusammenhang will das geschulte Auge zunächst nicht erkennen. Man muss den Duktus von XY erahnen, was sie sagen und was sie nicht sagen wollen und es daher zeigen oder nicht! Meine Spekulation: Nehmen wir mal an, der folgende Schreibstil ist daher dem Konditional geschuldet, der Feuerwehrmann Fritz Schmitt wäre gegen 20.00 Uhr nach Hause gekommen, so hätte er mind. drei Stunden mit seiner Frau Carmen verbracht. Klammern wir ihre Aussagen aus, denn nur sie konnte berichten, was bis 23.00 Uhr geschah, wäre es doch möglich, dass in der Zeit von ca. 20.00 bis 23.00 Uhr ein Übergriff auf das spätere Opfer geschehen wäre. Wurde er mit einem Auto aus Oberaltertheim weggeschafft (lebend oder bereits getötet) und man wollte auf dem unsäglichen Parkplatz seinen Leichnam beseitigen? Dann kommt dieser Glücksritter dazu, der hat Muffe und anhält, aber sich nicht traut, auszusteigen. Ihm kam diese Lage unheimlich vor und fuhr fort und ließ über den Pfeife schmauchenden Wirt die Polizei benachrichtigen? Dies alles soll sich gegen 22.00 Uhr zugetragen haben. Das ist die einzige Möglichkeit, dass diese so genannte "Autofalle" in das Umfeld der Tat eingefügt werden kann. Die Zeugenaussage des fröhlichen Zechers gegen 23.00 Uhr muss man vernachlässigen, denn er wird bestenfalls einen "Doppelgänger" gesehen haben.

Zum roten VW-Käfer mit HH-Kennzeichen:
Es war in den Achtzigern üblich, dass Studenten, Soldaten etc. ihr Fahrzeug am Hauptwohnsitz angemeldet ließen und am Studienort beispielsweise nur einen Zweitwohnsitz besaßen. Also könnte es sein, dass der Halter des roten Käfers durchaus im Großraum WÜ lebte, studierte oder den Wehrdienst ableistete?

Noch ein Merkmal für die Region Tauberfranken:
Ein großer Arbeitgeber war in den Achtzigern die Bundeswehr. Außerdem wurde mir berichtet, dass einige Arbeitnehmer tagtäglich mit dem Bus nach Stuttgart/Heilbronn pendelten, um in der dortigen Betriebshallen der Automobilindustrie ihrem Broterwerb nachgegangen sind. Das sah dann zumeist so aus, dass sie gegen 4.00 Uhr in der Früh nach Neckarsulm, Sindelfingen oder Zuffenhausen fuhren und nachmittags nach Schichtende stets nach Hause fuhren. Viele entschieden sich dazu, weil sie dort ein Haus besaßen und/oder ihre Kinder die Schule besuchten.

Der ominöse weiße VW-Kastenwagen, der auf dem Feldweg fuhr und das Licht ausschaltete, als ihm Passanten entgegenkamen. Natürlich hatte er sich total verdächtig gemacht. Andernseits hatte er noch gut reagiert und die Lage erkannt: "Hoppla, hier sind Fußgänger und ich hüte im Inneren meines Fahrzeuges ein Geheimnis. Schalte ich das Licht aus und so erkennen sie mein Kennzeichen nicht!" Hatte er den erstochenen Fritz Schmitt an Bord oder eventuell nur eine (weibliche) Person, die hier nicht sitzen durfte? Hatte er was Illegales gemacht, was Geklautes befördert oder wollte er nur eine Alkoholfahrt vertuschen? Jemand, der in der Dunkelheit auf einem Feldweg fährt, der muss sich unweigerlich mit seinem Gefährt auskennen und etwas mehr als Routine haben.

Zum Namen des Opfers: Fritz Schmitt
In seinen offiziellen Dokumenten wird höchstwahrscheinlich Friedrich Schmitt gestanden haben?
Auch schon damals kürzte man alle Vornamen ab. Beispiele: Hans = Johannes, Willy = Wilhelm, Klaus = Nikolaus, Sepp = Josef etc. Möglich wäre auch eine Kombination wie Karl-Friedrich?

Noch eine Frage:
Wo war der Tatort? Wo hatte man Fritz Schmitt erstochen?
Diese Stelle musste ja blutverschmiert gewesen sein, ebenso wie die Kleidung der/des Täter/s?
Und wenn der Leichnam transportiert worden ist, dann war auch das Auto mit Blut verschmiert.
Zunindest Tücher, Decken oder Folien.
Wie wurde er erstochen? Bekannt ist, dass es dreißig Stiche waren. Wurde er bäuchlings, rücklings oder wie erstochen? War er gefesselt, hat er sich gewehrt, war er gefesselt?

Zur Aussage: Fritz Sch. brachte zollfreie Zigaretten ohne Steuerbanderole von einem Urlaub mit.
Auch schon um 1980 flog man nach Spanien, in die Türkei oder eben nach Fernost.
Es könnten ja auch die Flitterwochen gewesen sein? Ein bis drei Wochen Mallorca, Gran Canaria, Teneriffa, Antalya oder Bangkok? Sollte er aber diesen Tripp alleine gemacht haben, dann wäre es mehr als sonderbar und ungewöhnlich, zumal das Ehepaar Schmitt April/Mai 1982 geheiratet hatte?


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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

30.01.2014 um 21:38
@Ludwig_01
Bzgl einer möglichen Alkoholfahrt des VW-Bus-Fahrers habe ich mir mal einige Gedanken gemacht. So langsam will ich eine bloße Alkoholfahrt ausschließen.
Das ganze geschah Anfang der 1980er Jahre. Damals war die Promillegrenze, ab der der Führerschein in Gefahr war weitaus höher als heute. Erste Sanktionen drohten ab 0,8 Promille. Damit der Führerschein wirklich „ernsthaft“ in Gefahr war, musste man aber wohl noch mehr haben. Das heißt, wenn es wirklich darum ging eine Alkoholfahrt zu verdecken, dann musste der Fahrer wohl richtig einen sitzen haben.
Ich würde sogar so weit gehen und sagen, wenn er so betrunken gewesen wäre, dass der Führerschein ihm wirklich dauerhaft entzogen worden wäre, dann hätte das Ausschalten des Lichts dazu führen müssen, dass die Fahrt im Graben oder auf weiter Flur geendet hätte. In betrunkenem Zustand nachts ohne Licht auf einem schmalen Feldweg sicher an Passanten vorbeizufahren halte ich mit über 0,8 bis 1,0 Promille ziemlich unmöglich. Entweder würde man da die Passanten überfahren oder man hat massive und auffällige Probleme dem Straßenverlauf zu folgen.
Wenn man nur von einer einfachen Alkoholfahr ausgehen würde, dann wäre der Bus wahrscheinlich auch nicht bei XY im Filmbeitrag zu finden, weil den Passanten eine unsichere Fahrweise aufgefallen wäre.

Aus den Angaben zum VW-Bus ziehe ich daher folgende zwei Schlussfolgerungen:

1.Der Fahrer muss eine sehr gute Ortskenntnis besitzen.
Wer es schafft, bei finsterer Nacht mit ausgeschalteten Scheinwerfern sicher auf einem Feldweg zu fahren und dabei noch Passanten auszuweichen, der kennt den Feldweg im Schlaf. So jemand fährt dort öfter oder ist dort öfters zu Fuß unterwegs und kann den Weg quasi mit verbundenen Augen sicher abfahren.

2. Allzu betrunken kann der Fahrer nicht gewesen sein, sonst hätte er das erforderliche Fahrmanöver auf jeden Fall bei vollkommener Dunkelheit nicht geschafft. Wären da wirklich mehr als 0,8 Promille im Spiel gewesen, so schätze ich, dass die Fahr unter den restlichen gegebenen Bedingungen im Graben, bzw. auf weiter Flur geendet hätte oder der Fahrer die Passanten wenigstens gefährdet hätte.


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30.01.2014 um 23:17
@Ludwig_01
@xynostalgiefan
@grabowsky
@diegraefin

Die Frage, die ich mir stelle ist, ob F.Sch. in ein Haus ging und dort eine Verabredung hatte oder ob man sich im Freien getroffen hat. Hat man sich außerhalb getroffen, hatte der Täter ein Messer dabei. Dann wäre wahrscheinlich eine Tötungsabsicht und damit ein Mord vorhanden gewesen. Bei einem Streit in einem Haus kann man letztendlich immer zu einem Messer greifen. Dann könnte man etwa auf Totschlag plädieren.
Bei einem Mord läge keine Verjährung vor, bei Totschlag schon.
Ich frage mich, was ist in all den Jahren in dem Täter vorgegangen? Hat er stets geschwiegen? Hat er mit engen oder einem engen Freund oder in der Familie Mutter/Vater/Geschwister über die Tat gesprochen?
Wenn es sein einziges Verbrechen war und er sonst ein normaler unauffälliger Bürger vielleicht sogar christlich geprägt ist, muss dieser Mensch nicht zumindest in den ersten Jahren nach der Tat Gewissensbisse durchlitten haben?
Ich denke, dass es irgendwo Mitwisser gibt oder gab. Die Eltern des Täters könnten inzwischen gestorben sein und würden dann als Zeugen wegfallen. Geschwister und Freund/e könnten aber noch am Leben sein.
Nach so langer Zeit befürchte ich, kann eine Aufklärung nur erfolgen, wenn der Täter oder ein Mitwisser sein Schweigen bricht.
Blutspuren wird man wahrscheinlich keine mehr finden. Egal ob Haus oder VW-Bus Transport, der Tote muss am Tatort erhebliche Blutrückstände hinterlassen haben. Und der Täter selbst wird ebenfalls blutverschmiert gewesen sein. Wahrscheinlich wurde tags darauf in einem VW-Bus und/oder einem Haus heftig geschrubbt und geputzt. Und was geschah mit der blutigen Kleidung des Täters, entsorgt-verbrannt?


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egaht ehemaliges Mitglied

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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

30.01.2014 um 23:43
@grabowsky
du schaffst es jedesmal aus einen mysteriösen fall durch eine mehr oder weniger
sinnvolle betrachtung den fall noch viel nebulöser zu gestalten.
ferner hast du einen hang, familienmitglieder des opfers permanent verdächtig zu halten

wir haben einen letzten zeugen,der das ehepaar schmitt kurz vor 23 uhr noch lebend
gesehen hat.ferner hat vielleicht auch die person die den älteren feuerwehrfestbesucher
heimgefahren hat,das ehepaar schmitt noch gesehn.was ist das für eine taktik, zeugenaussagen
derart in misskredit zu bringen.damit letztlich deine "version passt"
was dir im bögerlthread gelungen ist,wird dir hier mit sicherheit nicht gelingen.
nochwas zur "grossstadt" würzburg, die stadt hatte anfang der 80er jahre weniger als
100 000 einwohner, war schon immer erzkonservativ,fast genauso wie fulda oder limpurg
ob da der bär so steppt,wage ich zu bezweifeln


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30.01.2014 um 23:48
Ich möchte hier besser nicht alles kommentieren, was ich gelesen habe. Ich weiß zwar nicht, weshalb es jetzt schon seltsam verdächtig anmutet, wenn man sich an einem Sonntagabend entscheidet, spazieren zu gehen. Ich zähle mich zu einer recht großen Menge von Menschen, die derartige Entscheidungen mitunter recht spontan und unvorsehbar treffen, wann und ob man spazieren geht. Mit anderen Worten, ich habe selten so einen Quatsch gelesen.

Insgesamt verläuft die Diskussion hier wenig zielführend. Hier wird nur spekuliert. Alles, worauf man sich bezieht, ist in der XY-Sendung zu sehen gewesen. Noch nicht eine Silbe, die hier gepostet wurde, liefert eine gesicherte Info, die über den Informationsstand von XY hinausgeht. Aber das scheint die meisten hier nicht zu stören....


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egaht ehemaliges Mitglied

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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

31.01.2014 um 00:18
@modafzs
natürlich bleibt uns nur spekulieren.die tat ist über 30 jahre her,das heisst es ist kaum
mehr mit neuen informationen zu rechnen
ludwig hat eine sehr schöne milieustudie über maurer in den frühen 80ern geliefert
ferner hat er eine wichtige frage gestellt:hat sich das ehepaar schmitt erst in oa kennen-
gelernt oder doch irgendwo anders.
xynostalgiefan hat informatives kartenmaterial eingestellt
es wurde auch noch die eine oder andere überlegung angestellt die interessant ist
was wir jetzt noch bräuchten wäre eine person,die mal in alte zeitungsarchive schnüffelt
ich kann deine durchwegs negative meinung nicht teilen
und ausserdem kommt man mit einer derartigen destruktiven einstellung schon mal gar
nicht weiter


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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

31.01.2014 um 13:16
@egaht

Dann hast Du sicherlich nur übersehen, dass ich angeregt hatte, dass man mal ins Zeitungsarchiv schaut und versucht, weitere Informationen zu sichten. Von daher ist meine Einstellung gewiss nicht destruktiv sondern klar zielorientiert. Da es mir nicht möglich ist, das Archiv selbst aufzusuchen, kann ich mich da leider nicht stärker einbringen.

Ich erwarte auch nicht, dass es neue Informationen gibt - so schlau bin ich auch, dass es nach 30 Jahren keine neuen Spuren mehr geben wird - sondern dass bisher unbekannte Infos mal bekannt gemacht werden, sofern es welche geben sollte. Womöglich haben sich - unbemerkt von XY- einige der Spuren erledigt. Beispiel: Vielleicht ist uns ja gar nichts bekannt, dass sich der Fahrer zur Autofalle gemeldet hat und sagen konnte, dass er nichts zum Mord sagen konnte. So etwas wird bei XY naturgemäß nicht mitgeteilt.

Der Informationswert der Maurerstudie ist ja nicht schlecht, er informiert über das Sozialleben etc., zum Sachverhalt - und das ist der Mord - steuert er nicht erkennbar was bei. Ebenso kann man sich jetzt sicherlich von den Karten ein geographisches Bild machen, aber diese werden von den Usern zum Zwecke der Spekulation eingesetzt. Der Gedankenaustausch ist ja nicht verkehrt. Aber mit echtem Informationsgehalt, was die Geschehnisse um die Tat betrifft, können sie nicht aufwarten. Wir haben jetzt die Empathie, uns in die Örtlichkeit zu versetzen.

Und Überlegungen, wo sich das Pärchen kennen gelernt hat, sind hier rein weg hypothetisch. Ich habe zwar gesehen, dass mancher hier glaubt, dass die Ursache in der Tat in dem Beziehungsgeflecht liegen könnte.... oder auch nicht. Das ist jetzt beileibe keine bahnbrechende Erkenntnis.

Ich bitte wirklich darum, dass jemand sich ins Archiv begibt und versucht die Informationen vor der Ausstrahlung und auch nach der Ausstrahlung zu sichten. Wenn dazu - aus welchen Gründen auch immer - kein bereit dazu bereit ist, möge man das sagen, dann tauche ich hier nicht mehr auf und störe Eure Gedankenmodelle nicht mehr...


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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

31.01.2014 um 18:00
Hallo zusammen,
nachdem ich am Montag Abend die äusseren Geschehnisse (Fahrzeuge) in diesem Fall etwas abgearbeitet habe, möchte ich jetzt mal langsam zu den eigentlichen Details dieses Falles kommen.
Wie schon gesagt, trägt für mich der „Aktenzeichen“-Film wesentlich zur Verklärung dieses Falles bei. Mir fielen nach wiederholtem ansehen des Films spontan mehrere Theorien ein.
Drei habe ich nach kurzer Zeit wieder verworfen, da nicht schlüssig oder sie passten mit den in Film gemachten Aussagen nicht zusammen. Übrig geblieben sind m.e. drei realistische Hypothesen zu diesem Fall:
1. Das Opfer führte ein Doppelleben.
F.S. hatte eine Beziehung zu einer verheirateten oder schon lange in eheähnlichen
Verhältnissen lebenden Frau aus dem Dorf Oberaltertheim. Dabei diente ihm seine Ehe mit Carmen u.a. auch zur Wahrung des eigenen intakten bürgerlichen Scheins und Ansehens den anderen Dörflern gegenüber. Eine Frau aus Hamburg zu haben, die für ihren Mann noch die Welt-(Heimat)stadt verlassen hat und jetzt hier in diesem Kaff lebt, na das lässt doch den Fritz in einem ganz anderen Licht erscheinen - in dieser kleinen Welt...... Da ist man doch schon wer. Zumindest bei den anderen männlichen Dorfbewohnern.
Natürlich lässt sich so ein aussereheliches Verhältnis innerhalb einer noch überschaubaren Dorfgemeinschaft nicht dauerhaft verheimlichen. Bei aller Vorsicht und Heimlichtuerei gibt es immer irgendwann jemanden der etwas beobachtet und einen Verdacht hegt. Dann fängt die Gerüchteküche an zu brodeln. Der Dorftratsch nimmt Fahrt auf. Schnell erfährt auch der Ehemann/langjährige Lebensgefährte der Dame von diesen Beobachtungen......
2. Der Täter stammt aus dem Bereich des Arbeitslebens von Fritz.
Auch hier gibt es Möglichkeiten genug die in Frage kommen könnten für eine schon lange andauernde Antipathie des Täters gegenüber F.S. , aus der sich dann allmählich eine Feindschaft entwickelte. Vielleicht gegenseitig, aber letztendlich zum Nachteil für Fritz S.
Da die Baubranche immer bekannt war für Schwarzarbeit, früher weit mehr als heute, kann hier ein mögliches Motiv liegen. Diebstahl von Material und/oder Maschinen auf den offiziellen Baustellen fällt als Erstes ein. Kann aber auch bei einer wirklich tiefsitzenden Feindschaft noch weiter gegangen sein. Fritz könnte etwas beobachtet haben, dass er nicht sehen sollte und das evtl. dem Inhaber seiner Firma nennen wollte, vielleicht weil Dieser schon lange Materialdiebe aus den eigenen Reihen vermutete aber keine stichhaltigen Beweise dafür in den Händen hatte. Die Beschäftigten der Firma wurden von ihrem Boss pauschal für die Diebstähle beschuldigt. Fritz sagte dazu etwas in einem 4-Augengespräch weil er die Kollektivstrafe nicht auf sich sitzen lassen wollte. Es könnte aber auch um die Verhinderung von lukrativen privaten Schwarzbauaufträgen durch Fritz gegangen sein. Stichwort hier „Finanzamt“. Oder über bereits fertig gestellte, nicht amtlich genehmigte Schwarzbauten.
3. Der Täter kommt aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr.
Ich denke hier noch nicht mal an den berühmten Feuerteufel, der als „Arbeitsbeschaffer“ für seine Kameraden sein Unwesen treibt und den Fritz dabei beobachtet hat bzw. einen Verdacht gegen eine bestimmte Person in diese Richtung hegte, sondern eher an eine m.e. viel realistischere Variante, nämlich die Querverbindung von hier zu o.g. Punkt 1.

Seltsam finde ich die Situation als Fritz zu seiner Frau geht und das noch auf ihrer Arbeitsstelle, ihr den Fünfziger abschwatzt, angeblich als finanzielle Reserve fürs Feuerwehrfest. Sollte die finanzielle Lage der Beiden denn so angespannt gewesen sein? Wenn ja, hätte er sich den Besuch des Feuerwehrfestes verkniffen sollen. Möglich aber auch, dass der Fünfziger schon wohl wissend von ihm am späten Abend erst gebraucht wird. Nur jetzt, vor dem Gang zum Fest, danach zu fragen erregte bei seiner Frau weniger Argwohn als z.B. während des abendlichen Spazierganges.
Leider erfahren wir auch keine Silbe über den Zeitraum während er sich auf dem Feuerwehrfest aufhält. Hat hier niemand etwas beobachtet? Mit wem hat Fritz sich dort getroffen oder evtl. lange und intensiv unterhalten? War er wirklich die ganze Zeit ununterbrochen auf dem Festplatz? Denkbar auch das er hier das spätabendliche Treffen vereinbart hat.
Zum Tatort kann ich mir eigentlich nur vorstellen das er in einem Gebäude lag. Ein Wohnraum aber auch eine Garage, Werkstatt oder Kellerraum können da in Frage kommen. Fritz betritt den Raum, packt als Raucher erst mal seine Zigaretten und Feuerzeug aus. Diese Sachen verbleiben auch in dem Raum nach Abtransport der Leiche. Werden später entsorgt. Das Geld wechselt den Besitzer. Warum und wieso? Das ist die Kardinalfrage zum Motiv der Tat. Es wird laut und kommt zum Streit zwischen den Personen. Wäre diese Situation draussen auf der Strasse passiert, hätten Lärm und Hilfeschreie bestimmt Aufmerksamkeit erregt und damit wichtige Zeugen geliefert. Auch hätte Fritz dort seine Zigaretten mit grosser Wahrscheinlichkeit wieder in eine Tasche zurück gesteckt.
Der Täter erscheint mir als ein sehr emotional gesteuerter Mensch, der schnell laut wird, der sich in eine blinde Wut hineinsteigern kann. Die 30 Messerstiche zeugen davon. Auf jeden Fall ist dieser Tat eine schon lange vom Täter gepflegte Feindschaft zu Fritz voraus gegangen. Nervenstark und eiskalt berechnend kann ich mir den Täter überhaupt nicht vorstellen. Das zeugt m.e. vom recht dilettantisch ausgewählten Auffindeort und der Ablageform des Toten. Auch eine anschliessende gezielte Beraubung des Toten durch den Täter mag ich mir nicht so recht vorstellen können.

Bin auch mittlerweile der festen Überzeugung, dass die Kripo Würzburg seinerzeit schon eine Eingrenzung möglicher in Frage kommender Täter hatte. Leider fehlten ihr dazu die letzten Beweisstücke, um einem Täter oder Tätern(?) aus diesem Kreis eine eineindeutige Schuld nachweisen zu können. Dazu bedurfte es dieses Berichtes in „XY“ . Man erhoffte sich damit möglichen Mitwissern der Tat eine „goldene Brücke“ zu bauen sich zu offenbaren. Ähnlich wie vor einigen Jahren im Fall „Lolita Brieger“. Leider trat das wohl bis heute in diesem Fall nicht ein.
Da der „Aktenzeichen“ Filmbeitrag uns nur absolute basic Infos über den Fall berichtet, ist m.e. der Definitionsraum zur möglichen Tätereingrenzung auch sehr weit gesteckt. Deswegen meine oft zuvor benutzten Worte wie: könnte, kann, müsste, vielleicht. Ich habe keine Polizeiakteneinsicht in dem Fall und werde als Aussenstehender wohl auch nie eine erhalten, aber je länger ich über die dürftige Berichterstattung im Film nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass diese seitens der Kripo Würzburg gewollt war weil man u.a. keine Progromstimmung innerhalb der Bevölkerung der Gemeinde Altertheim erzeugen wollte.

Redcloud


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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

31.01.2014 um 19:52
@Redcloud
Zitat von RedcloudRedcloud schrieb:Seltsam finde ich die Situation als Fritz zu seiner Frau geht und das noch auf ihrer Arbeitsstelle, ihr den Fünfziger abschwatzt, angeblich als finanzielle Reserve fürs Feuerwehrfest. Sollte die finanzielle Lage der Beiden denn so angespannt gewesen sein?
Ich möchte zu den hier geäußerten Hypothesen, Spekulationen und Fantasien wirklich nichts sagen, aber zu der Textstelle.

So langsam wird bald jede Handlung sensationalisiert und für verdächtig erklärt. Es fehlt jetzt nur noch, dass jemand das Einschalten des Fußballspiels bei der WM Polen gegen die UdSSR auch als eine Schlüsselszene ansieht. Vielleicht könnten ja durch das Fußballspiel annehmen, dass das Pärchen einen heimlichen Hang zum Sozialismus pflegte... Das Austauschen von Geld zwischen Partnern ist nun wirklich eine der normalsten Tätigkeiten und sollte wahrlich nicht dramatisiert werden. Damals gab es z.B. nur wenig Geldautomaten und EC-Karten, womöglich gab es in dem Ort nicht mal einen Automaten geschweige denn eine Bank, was aber unerheblich ist, da diese am Wochenende sowieso geschlossen hat. Vielleicht hat das Opfer es auch versäumt, am Freitag zur Bank zu gehen und Geld abzuheben. Dass man dann beim Partner anfragt, ist nun wahrlich kein ungewöhnlicher oder gar weltfremder Akt.

@all
Ich möchte Euch hier ja nicht die Freude am Raten nehmen. Aber bislang ist es nicht mal gelungen - so weit ich das verfolgt habe -, die richtige Schreibweise des Opfernamens zu ermitteln. Ich würde mich freuen, wenn z.B.@agentx sich die Zeit nimmt, in eines der zuständigen Archive zu gehen und nachzuforschen, was sich vielleicht aus der Angelegenheit ergeben hat.


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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

31.01.2014 um 20:59
@Redcloud

Deine Spekulationen finde ich äußerst interessant und auch ziemlich schlüssig. Nur bei Theorie Nummer 1 muss ich noch einmal einen Einwand bringen:
Jeder kennt das Leben im Dorf - Leute amüsieren sich, indem sie über andere reden. Tratsch und Klatsch können nicht für sich behalten werden und verbreiten sich rasend schnell. Angenommen das Opfer hätte eine Art Affäre mit einer Frau, die noch einen anderen Lebensgefährten hat - hätte das, wie bereits von dir gesagt, jemand mitbekommen und meines Erachtens nach hätte sich das im Dorf ganz schnell rumgesprochen. Irgendeiner der Dorfbewohner hätte der Polizei da sicherlich einen Tipp gegeben, auch wenn es eben erstmal nur "Getratsche" war.

Deshalb bin ich der Ansicht, das Theorie 1 mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden kann, es sei denn, diese "Affäre" war noch sehr frisch, sodass es (noch) keiner mitbekam, oder eine einmalige Sache, was für mich irgendwie nicht so ganz in das Bild eines noch relativ Frischverheirateten passt, denn auch Konflikte zwischen den Eheleuten wurden im XY-Beitrag mit keine Wort erwähnt, was sicherlich zur Sprache gekommen wäre, falls es welche gegeben hätte. Dennoch habe ich, wie wir alle, zu wenige genaue Hintergrundinformationen zum Leben des Opfers.


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31.01.2014 um 21:24
@desireisthekey
Hallo, aber bedenke immer- wir haben keinen Einblick in die Polizeiakten. Wissen wir ob es nicht einen Hinweisgeber gegeben hat? Die Kripo wird einen Teufel tun das zu nennen, was ja auch vollkommen legitim ist. Wenn man etwas geschickt ist und das von beiden Seiten (Frau "X" und Fritz) kann ich mir vorstellen das so ein Verhältnis längere Zeit laufen kann ohne das Ehepartner unbedingt etwas bemerken. Ich gebe Dir insoweit recht, lange geht so etwas in einer kleinen Dorfgemeinschaft nicht gut. Frischverheiratet war Fritz für mich nach zwei Jahren Ehe schon nicht mehr.


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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

31.01.2014 um 21:47
@modafzs
Recht hast Du mit der Bemerkung es habe zu der Zeit des Mordes kaum Geldautomaten gegeben.
Besonders auf dem Land. Bekanntlich waren in früheren Zeiten sehr viele Bewohner auf dem platten
Land Kunden bei einer Raiffeisenbank oder der Postbank, letztere damals noch Post. Warum? Nun weil diese beiden (Bank-)Organisationen auch auf dem "platten Land" über ein halbwegs
dichtes Filialnetz verfügten. Ich denke in einem der drei Ortsteile gab es auch damals schon Filialen dieser beiden Finanzorganisationen. Was die Öffnungszeiten dieser Filialen angeht dürfte wohl mit heutigen Massstäben gerechnet eher sehr dürftig gewesen sein. Die Post hatte in manch einem Dorf sogar nur eine Einraumfiliale in einem Wohnhaus angemietet und nur ein paar Stunden am Tag geöffnet.
Gerade vor diesem Hintergrund haben sich sehr viele Leute mit Bargeld zu Hause bevorratet - besonders wenn es aufs Wochenende anging. Deswegen verstehe ich das Anfragen um Bargeld von F.S. an Carmen erst recht nicht. Und dann noch auf ihrer Arbeitsstelle.


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egaht ehemaliges Mitglied

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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

31.01.2014 um 22:03
hallo modafzs, du wirst ja schon sarkastisch.ich versprech dir,irgendwann geht
einer zum zeitungsarchiv,und wenns ich machen muss.aber ich würde frühestens erst im frühjahr
loslegen können.
@Redcloud
eine theorie aufzustellen ist immer mutig,danke
zu deinen 1.punkt. fritz führte ein doppelleben und hatte ein verhältnis zu einer
verheirateten frau.somit gibts ein problem,wie kommt die frau aus ihrer ehe heraus.
wenn jetzt auch noch der fritz heiratet,quasi scheinheiratet,gibts ja noch ein problem mehr,
er müsste irgendwann selber wieder seine scheinehe auflösen.also hätte der fritz mit
einer heirat kein problem gelöst,sondern ein zusätzliches bekommen..
in den von dir angenommen szenario hätte es vollkommen genügt,wenn fritz die carmen
als feste freundin hätte vorweisen können.dazu hätte der fritz nicht heiraten müssen.
da er dies aber getan hat, bekommt dein punkt 1 ein paar kratzer.
ich möchte aber hiermit nicht ausschliessen,dass der fritz ein wie auch immer geartetes
doppelleben führte
zu deinen punkt2: diese theorie ist nicht neu,die hat der @Ludwig_01 auch schon
so ähnlich beschrieben.mir fehlt der rechte glaube daran,weil die begleitumstände
eines derartigen szenarios in der regel nicht für eine tat ausreicht,wie sie 1982 in
oa stattgefunden hat.


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Ungeklärt: Der Mord an Fritz Schmidt in Oberaltertheim

31.01.2014 um 22:40
@egaht
warum sollte Fritz aus seiner Ehe heraus wollen? Ich verstehe leider nicht ganz Deine Argumentation in dieser Richtung, aber eher aus Konzentrationsgründen nicht.
Vorstellen kann ich mir, da wir es hier mit einem scheinbar begrenzten Milieu zu tun haben, dass Fritz
diese noch unbekannte Frau evtl. schon seit Kindheitstagen kennt und immer schon eine Sympathie für sie hatte. Die Welt auf dem Land kann manchmal klein sein.

Deine "Androhung" zum Zeitungsarchiv zu fahren würde ich absolut!! befürworten. Nur dort könnten für uns weitere Infos herauskommen die vielleicht weitergehen als das was uns aus dem "Aktenzeichen"-Filmchen bekannt ist. Sonst dreht sich unsere Mutmassung in diesem Falle immer wieder um die selben Stellen. Ich wollte das schon @agentx vorschlagen, da dieser sagte er wohne in der weiteren Umgebung von Altertheim. Habe schon selber auf den Internetseiten der "Mainpost" versucht etwas heraus zu bekommen. Leider vergebens. Die alten Sachen scheinen bei denen wohl noch nicht digitalisiert zu sein. Bei einem Besuch im Archiv der Regionalzeitung kann man auch die Namen der damals auf den Fall angesetzten Redakteure herausbekommen. Man könnte dann evtl. versuchen einen Kontakt zu Diesem/Denen aufzubauen. Ich kann mir vorstellen, dass Diese schon weiter waren mit ihren Recherchen als das was "nur in der Zeitung abgedruckt" war. Vielleicht durften die Redakteure aus rechtlichen Gründen oder aber auf Bitten der Kripo Würzburg nicht alles veröffentlichen was sie schon in der Angelegenheit heraus gefunden haben.

Ich kenne mich in der Gegend absolut nicht aus. Gibt es dort noch andere Regionalzeitungen mit Archiv
als die "Mainpost"?


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