Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:die Polizei sagt etwas "erhebliche, tödliche Verletzungen" und daraus kann man natürlich so alles mögliche machen, das nützt uns aber hier nix, denn wie ich schon anmerkte, wir wissen NICHTS.

Stimmt, wissen tun wir zum Fall nix.

@LIncoln_rhyME

LIncoln_rhyME schrieb:Darf ich dich Fragen, wo du soviele Messerzückende Menschen gesehen hast?

Ich bin in den 50-Jahren in einer Gegend aufgewachsen, die an eine grosse Zigeunersiedlung angrenzte. Heute würde man sagen Problem-viertel. Und die Kalderasch haben ihre Spring-messer gezogen, wenn man ihre Schwester nur angelächelt hat. Messerhaltig war die Luft. Da gewöhnt man sich an Messer. Und damals wurde keine Polizei gerufen.

Zudem hatte ich lange Jahre Vergnügungsbetriebe, auch da habe ich es oft erlebt. Und sogar heute noch auf ganz normalen Weinfesten bei uns auf dem Land. Ich meine, ein Messer hat inzwischen ja fast jeder dabei. Und bei fast jeder Schlägerei zieht irgendeiner ein Messer.

Zwischen ziehen, drohen und zustechen ist aber schon noch ein Unterschied. Vorausgesetzt einer ist nicht alkoholisiert, voll gekifft oder zu gekokst.

@Tussinelda
@kravmaga

Ja, das mit den Kampfspuren im ganzen Haus ist auf meinem Mist gewachsen - ich muss diesen Artikel auf Seite 1 gelesen haben und das ist dann irgendwie ins Unterbewusstsein gesickert.
Kampfspuren im ganzen Haus stimmt so also nicht, zumindest können wir das nicht mit so einer Gewissheit sagen.

Was den Kampf angeht (ob er nun im ganzen Haus stattfand oder auf einen eng begrenzten Raum) - ich denk schon, dass man an Leichen "ablesen" kann, ob sie sich die Opfer wie Lämmer zur Schlachtbank haben führen lassen oder ob sie sich heftig gewehrt haben. Wenn da die Bild solche Andeutungen macht und auch andere Zeitungen sinngemäß schreiben, dass das alles insgesamt recht heftig gewesen sein muss, dann wird schon was dran sein. Auch wenn wir hier natürlich keine Details wissen. Ist vlt auch besser so...

Es ist zwar eigentlich offtopic, aber durch die Wortwahl bei der Beschreibung, wie die Leute zu Tode gekommen sind, kam mir spontan der "Akazienweg"-Fall von Aktenzeichen XY in den Sinn. Ich werde nie vergessen, wie Eduard Zimmermann so ziemlich alles vor sich ausgebreitet hatte, was eine Besteckschublade zum Stechen und Schneiden hergibt, und dann sagte, dieses ganze Zeug sei bei dem Doppelmord an Mutter und Tochter zum Einsatz gekommen. Der Täter wurde damals gefasst. Es war einer, der die Tochter aus der Ferne angehimmelt hat, und den Mord hat er begangen, weil sie ihm einen Korb gegeben hat. Gestohlen hat er dann meiner Erinnerung nach zwar auch was, aber das war nicht tatursächlich. Was ich damit sagen will: selbst eine üble Metzelei kann aus einem völlig nichtigen Grund heraus entstehen.

@hopkirk

Hatte ich auch schon angemerkt, dass der Anlass hierfür ein völlig banaler gewesen sein könnte, der sich 'normalen' Menschen gar nicht erschließen mag.

@hopkirk
Ja, Akazienweg ... für mich unter den Top Ten der Filmfälle !!!

Wer den sehen will ... gibts bei YT !

@hopkirk
So ein Übertöten spricht laut Profilern und Psychologen oft gerade für eine Beziehungstat,
wenn bei jemandem die Sicherungen rausfliegen. Meist sind das recht normale Menschen die durch irgendeinen Impuls zu solch grauenhaften Taten fähig sind.

Hier noch auf die schnelle eine Quelle, bevor irgendwelche Themeninteresierte danach rufen

http://www.zeit.de/angebote/buchtipp/wilfling/index/seite-2

http://www.bild.de/news/inland/mord/beerdigung-weihnachtsmorde-guetersloh-34091960.bild.html

Die Familie hat vor der Villa Fotos der Opfer aufgestellt.
Auf einem Bild ist die Frau mit dem Hund an der Leine zu sehen. Dann war es wohl doch ihr Hund.

@muscaria
Hmm. Er wurde ja um 12 des Tattags. Dann wrchselten sie sich vermutlich ab mit der Gassirunde.

@muscaria

Oder der Familienhund. Meinst Du, es ging in erster Linie darum, sie zu töten und der Bruder war dann einfach mit dran, weil er da war?

@Interested
Lebte er nun dauerhaft dort oder vorübergehend?
Vllt galt es ihm und als Ablenkung, wurde ea dort verübt, sofern er eine eigene Wohnung hatte

Interested schrieb:Meinst Du, es ging in erster Linie darum ...

Ich? Fürs Spekulieren sind doch hier andere zuständig. ;)
Keine Ahnung. Aber die heutige Version von @diegraefin, dass der Täter zunächst nur ein Opfer antraf, wäre eine Möglichkeit.

@muscaria

Hatte ich auch schon erwähnt - oder eben, dass der Bruder oben war, die Angriffe auf seine Schwester mitbekam und ihr helfen wollte...Aber es war Heiligabend und von daher, wenn es kein fremder Täter war, wird er gewusst haben, dass sie beide im Haus sind. Aber wir wissen wirklich einfach nur gar nix - so ohne Motiv und ohne nähere Infos zur Tat - kann man viel spinnen. Was man allerdings ganz gut auf den Fotos erkennen kann, so alt und gebrechlich sind sie nicht - und haben sich vermutlich auch gegen die Angriffe gewehrt.

@muscaria
Richtig, direkt ein Beitrag unter dir ein ganzer Absatz voll Spekulationen^^
Q.e.d.

Interested schrieb:Was man allerdings ganz gut auf den Fotos erkennen kann, so alt und gebrechlich sind sie nicht - und haben sich vermutlich auch gegen die Angriffe gewehrt.

Der Bruder ist wiederholt joggenderweise durch den Stadtpark getrabt. Weshalb er nicht unfit gewesen sein dürfte. Was wohl auch die hier aufgetauchte Frage beantwortet, wieso er mit dem Hund seiner Schwester öfter unterwegs gewesen sei als sie.

@Thorhardt

Ja, erklärt so einiges und ich lag somit wohl nicht ganz so daneben, mit meiner Einschätzung, nur aufgrund eines Fotos. Schade, dass sie so ein trauriges Ende finden mussten!

Ich denke, wenn der Bruder noch sportlich und für sein Alter fit war, dann wird er sich auch gewehrt haben oder versucht haben, seiner Schwester zu helfen, wenn die zuerst angegriffen worden ist. Diesen natürlichen Reflex legt man(n) ja nicht ab einem bestimmten Alter ab, sondern eher zwangsläufig aufgrund von starken körperlichen Gebrechen. Die lagen aber hier wohl zumindest bei dem männlichen Opfer nicht vor.Sie sieht auf dem Bild auch voll im Leben aus. Als Ärztin wusste sie ja auch sicher bestens, ihre eigene Gesundheit zu pflegen, Frauen in dem Alter sind heutzutage ja auch noch generell sehr agil. Die Reaktionen, Beweglichkeit und Kraft lassen mit dem Älterwerden langsam nach, aber ein Mensch, der um sein Leben kämpft, wird in jedem Alter zur persönlichen Höchstform auflaufen.

@diegraefin
wie gesagt, wir werden es erfahren, wenn/falls der Obduktionsbericht Abwehrverletzungen aufweist und der Tatort Kampfspuren, sich ein Szenario auszudenken ohne stichhaltige Informationen bringt nichts. Bisher wissen wir nur von "erheblichen, tödlichen Verletzungen", keine Einbruchsspuren, Haus durchsucht, mehr wissen wir nicht.

Auf dem Bild hier in der BILD sieht man das Haus, und auch wie nah der nächste Nachbar dran ist:
http://bilder.bild.de/fotos-skaliert/doppelmord-36127154-mbqf-34093448/1,c=0,h=554.bild.jpg

Also, wenn ich vor hätte, irgendwo einzubrechen, würde ich kein bewohntes Haus wählen, wo die Anwohner zu Hause sind und direkt nebenan so nah schon der Nächste wohnt. Irgendwie werde ich einfach das Gefühl nicht los, dass es hier um was ganz anderes ging und die Tat nicht geplant war sondern eine ganz andere (zunächst harmlose) Situation durch irgendwas heftig eskaliert ist. Und dass damit der Täter für die Opfer kein Unbekannter war und sie vielleicht auch genau DESHALB sterben mussten. Vielleicht gab es ja Streit mit jemandem und man drohte, diesen Jemand zu melden/anzuzeigen wegen irgendwas?!