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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

8.302 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Doppelmord, Geschwister ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

28.01.2015 um 21:06
Wenn er jetzt noch aussagte und fuer Mord anstatt fuer Totschlag verurteilt wird, dann waere das ein bisschen wie in Dostojevsikies Schuld und Suehne. Da packt der Taeter erst aus, nachdem es sich herrausstellte, das man ihm nichts nachweisen kann. (Und mit dem Schuldspruch beginnt dann seine Suehne).


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

29.01.2015 um 16:34
Es gibt Neuigkeiten zum Fall:

Quelle: http://www.radioguetersloh.de/nachrichten/kreis-guetersloh/detail-ansicht/article/angeklagter-verler-bleibt-im-gefaengnis.html

Der im Doppelmordprozess angeklagte Verler bleibt im Gefängnis. Das hat das Oberlandesgericht Hamm entschieden und damit die Haftbeschwerde des 29-Jährigen abgewiesen. Das Oberlandesgericht hält den angeklagten Verler weiterhin für dringend tatverdächtig. Außerdem bestehe aufgrund der Höhe der drohenden Haftstrafe erhöhte Fluchtgefahr. Das Oberlandesgericht Hamm unterstützt damit die Entscheidung des Landgerichts Bielefeld, das eine erste Haftbeschwerde des Angeklagten bereits im Dezember abgewiesen hatte. Dem Angeklagten wird vorgeworfen an Heiligabend 2013 ein Geschwisterpaar in Gütersloh ermordet zu haben.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:11
Dann wollen wir mal den heutigen Tag zusammenfassen.
Zunächst wurden die letztmalig gestellten Beweisanträge besprochen. Der Antrag hinsichtlich der Akteneinsicht wurde zurückgenommen. Die übrigen Anträge wurden dann wegen fehlendem zwingenden Schluss, Formfehler Beweisermittlungsantrag oder wegen fehlender Relevanz für die Entscheidungsfindung abgelehnt. Weitere Beweisanträge wurden nicht gestellt und die Beweisaufnahme wurde schließlich geschlossen. Finally!

Dann folgte das Plädoyer der Staatsanwaltschaft. Über 2 Stunden hat der Staatsanwalt nochmals die Geschehnisse, Indizien, Beweise und Biografie des TV resümiert. Da wurde natürlich alles doppelt und dreifach wiederholt, aber seine hauptsächliche Argumentation stützte sich auf folgende Punkte:

>die DNA des Tatverdächtigen an der Wange, Rücken und unter dem Fingernagel des weiblichen Opfers. Diese müsse im Laufe der Zeit die zwischen Besuch (laut TV ja zwischen 13 und 15 Uhr) und dem möglichen Tatzeitraum (ab 17 Uhr...vlt auch erst nach dem Abendessen) vergangen ist, deutlich mehr verwischt worden sein. Beispielsweise wäre die DNA am Rücken mechanischem Abrieb durch das An- und Ausziehen der Jacke für den Spaziergang ausgesetzt gewesen. Die DNA am Finger wäre verwischt worden wenn man sich beispielsweise zur Zubereitung des Essens die Hände gewaschen hätte. Die DNA wäre, zumindest seiner Ansicht nach, zu frisch als das mehrere Stunden vergangen sein sollen

>es gab keinerlei Einbruchsspuren

>der Gasherd war nur für Kenner dieses Gerätes und Hauses als solcher erkennbar. Laien oder die Feuerwehr haben nicht erkennen können, dass es sich hierbei um einen Gasherd handelt. Auch war die Manipulation, trotz anderslautender Argumentation des TV, durchaus dafür geeignet das Haus explodieren zu lassen und laut Feuerwehr habe lediglich Glück bzw Zufall dies verhindert

>die Durchsuchung der angrenzenden Räume sei nicht systematisch erfolgt. Viel Schmuck im Wert von 10.000 Euro sei nicht mitgenommen worden. Es sah aus als wäre etwas gesucht worden, jedoch sei die Durchsuchung zu oberflächlich und nicht wie bei einem Raubmord erfolgt

>es gab am Tatort keine nennenswerten Kampfspuren, lediglich ein Sessel sei umgekippt worden

>die Opfer hätten eher zurückgezogen gelebt und an Heiligabend wahrscheinlich keine Unbekannten ins Haus gelassen

>2 Stühle am Esstisch waren abgerückt. Als hätten 2 Personen gemeinsam dort gesessen, wären aufgestanden und hätten danach die Stühle nicht wieder an den Tisch zurückgestellt

>Weinflasche und Wasserglas standen noch wie frisch benutzt auf dem Tisch und wurden nicht abgespült oder aufgeräumt. Dies und das Anrücken der Stühle wäre doch aber höchstwahrscheinlich, besonders an Heiligabend wenn man "einmal im Jahr aufräumt", binnen mehrerer Stunden irgendwann geschehen.

>der TV wusste, dass die Weinflasche noch exponiert (zb auf dem Tisch) gestanden habe und nicht ins Weinregal geräumt wurde.

>die immer wieder ungenauen Zeitangaben zum Besuch bei den Opfern, obwohl er den Spaziergang mit dem LG sehr genau angeben konnte, ihm ein überdurchschnittliches Gedächtnis attestiert wurde und er auch sonst Geschehnisse zeitlich gut einordnen konnte

>die Opfer hatten keine bis kaum Abwehrspuren, lediglich wenige Schnitte an den Unterarmen

>sein ständiges Verschweigen des Besuchs am Tattag und über die Weinflasche

>die Veröffentlichung der Weinflasche war nur eine "Falle", zum Zeitpunkt des Suchaufrufs hatte man bereits die Verbindung zwischen der Speichelprobe des TV und der DNA an der Flasche geknüpft. Die Staatsanwaltschaft wollte hierdurch sehen wie er reagieren würde

>die (durch den LG gestellte) Diagnose der Krebsneigung des TV und seine Bitte um Geld beim früheren Vermieter waren zeitlich recht nah. Mackel hat recherchiert, dass seine Angabe "nur eine Behandlung in den Vereinigten Staaten kann mir helfen" darauf gründen könnte, dass in den USA deutlich mehr in dieser Richtung geforscht wird und auch Castaneda dort wirkte. Auch hat ihn diese angebliche Krebsneigung wohl sehr belastet. Ein paar Monate später war er überraschenderweise jedoch hiervon geheilt.

>das männliche Opfer hatte noch seine Lesebrille auf bzw sie lag direkt neben seinem Kopf (Anmerkung von mir: vlt ein Hinweis, dass er zuvor im oberen Stockwerk der ermittelten PC-Aktivität nachging?)

>der Zeuge P. sei natürlich nicht sein Kronzeuge oder das einzige worauf sich die Staatsanwaltschaft stütze. Man sei sich immer bewusst gewesen, dass es sich hierbei um einen verurteilten Betrüger handelt welcher möglicherweise auch auf Vorteile hoffte. Dennoch sei festzuhalten, dass die hiesige Staatsanwaltschaft sicher keine Deals mit Richtern an anderen Gerichten schließen könne und wolle, der Zeuge habe über Wissen verfügt welches nicht in den Akten stand (zb. Castaneda) und er habe Antipathien für einige andere Zeugen gehabt. Denen hätte er sicher nicht, wie von ihnen ausgesagt, erzählt, dass er den TV zinken wolle. Und wenn doch, warum haben diese den TV nicht gewarnt?

>Habgier konnte der Staatsanwaltschaft nicht bejahen. Beweise hierfür konnten nicht sicher ermittelt werden (siehe zurückgelassener Schmuck). Dennoch klang an, dass er dies nicht für sehr abwegig hält. Die Beweise hierfür fehlen leider. Er zitierte hier ein (ich glaube) BGH-Urteil "ein nicht nachweisbares Motiv ist kein fehlendes Motiv"

>aufgrund der fehlenden Kampf- und Abwehrspuren und des Einlass über ein Geschenk attestierte er den Opfern eine Arg- und Wehrlosigkeit. Heimtücke ist die Ausnutzung der Arg- und Wehrlosigkeit der Opfer. Dementsprechend macht er dieses Mordmerkmal geltend. Er nimmt an, dass die beiden Tötungen nicht in Tateinheit zu sehen sind (nur 2 benutzte Stühle, ergo zunächst eine Tötung und dann später den herbeieilenden Bruder getötet).

>sein Antrag daher: Verurteilung wegen Mordes in 2 Fällen


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:19
Ergänzung: Die Nachfrage bei der Nachbarin zwecks Aufzeichnung seiner PC-Aktivität wurde auch noch angesprochen.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:22
@Mahoni
Danke für den, mal wieder, sehr ausführlichen Bericht.

Ich würde gerne wegen der Nachbarin nach haken. Helf mir mal auf die Sprünge.
Danke


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:23
dann hak nach :D
Was möchtest du wissen?


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:24
Die Nachbarin sollte seine PC Aktivität bestätigen ? Oder wie darf ich das verstehen?


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:25
Jein....er hatte doch kurz nach den Geschehnissen, ich meine Ende Dezember, bei ihr nachgefragt inwieweit seine PC-Aktivitäten an diesem Tag gespeichert wurden. Er scheint sich mit ihr einen Router zu teilen bzw ihren zu benutzen.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:27
Ok, ich frage mich blos wie das gehen soll. Das muss dann schon ein tolles Ding (Router) sein.
Weil die Entfernung zum Nachbarhaus ca. 10 Meter sind.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:32
@Mahoni

War die Nachbarin anwesend?


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:35
keine Ahnung. Ich kenne die gute Frau nicht und hab auch nicht in Erinnerung, dass sie als Zeugin vernommen worden sei.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:37
Achso ich dachte sie wäre vernommen worden.

Aber das mit dem gemeinsamen Router irritiert mich etwas. Da ich die Örtlichkeiten sehr gut kenne, kann der Empfang nicht "prickelnd" gewesen sein.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:44
@Mahoni
Danke für den Bericht....

Kurz....wie soll denn die dna an den rücken gekommen sein?
Über die hände des Opfers?


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:45
na eine Umarmung zb. Er meinte ja, dass das Opfer ihn zum Empfang "geknuddelt" habe. Dann trägt man ja mit seiner eigenen Hand DNA an den Rücken des Opfers


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:47
@Mahoni
Ok....hatte es so interpretiert, dass es nicht auf der Kleidung ist sondern tatsächlich am körper der toten....


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 13:48
nee nee, an der Oberbekleidung des weiblichen Opfers


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 14:33
@Mahoni vielen Dank!
Zitat von MahoniMahoni schrieb:>der TV wusste, dass die Weinflasche noch exponiert (zb auf dem Tisch) gestanden habe und nicht ins Weinregal geräumt wurde.
Kannst du mir das bitte noch erläutern? Wenn er irgendwann erwähnt hat, daß die Flasche noch exponiert herumstand, müßte er ja in der Tat gewußt haben, daß die Opfer sie nicht mehr wegräumen konnten.

Und die Krebsdiagnose... Schöner Anfang von "eine Hand wäscht die andere".


Die NW und das WB haben kurze Artikel zum heutigen Tag:

http://www.nw.de/lokal/kreis_guetersloh/guetersloh/guetersloh/20324497_Doppelmord-von-Guetersloh-Staatsanwalt-fordert-lebenslange-Haftstrafe.html

http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Kreis-Guetersloh/Guetersloh/1866899-Das-Urteil-soll-am-Donnerstag-fallen-Doppelmord-Staatsanwalt-beantragt-lebenslange-Haft


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 15:45
Zitat von MahoniMahoni schrieb:>der TV wusste, dass die Weinflasche noch exponiert (zb auf dem Tisch) gestanden habe und nicht ins Weinregal geräumt wurde.
Das klingt diesmal echt brisant...


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 16:12
Zitat von MahoniMahoni schrieb:>sein Antrag daher: Verurteilung wegen Mordes in 2 Fällen
Der Vollständigkeit halber ... (aus dem verlinkten Bericht):

Dazu beantragte er aufgrund der Brutalität des Verbrechens die Schwere der Schuld zu bejahen.


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Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

02.02.2015 um 17:04
Zitat von emememem schrieb:Kannst du mir das bitte noch erläutern? Wenn er irgendwann erwähnt hat, daß die Flasche noch exponiert herumstand, müßte er ja in der Tat gewußt haben, daß die Opfer sie nicht mehr wegräumen konnten.
Ja und genau darauf wollte Mackel hinaus. Der TV hat ja die ganze Zeit rumgeeiert man könne ihn wegen der Weinflasche aufsuchen. Und das ja scheinbar auch schon bevor der Suchaufruf diesbezüglich veröffentlicht wurde. Aber warum hat man da solche Bedenken und Ängste? Doch eher dann wenn ich weiß, dass die Weinflasche nach meinem Besuch nicht ins Weinregal verräumt wurde ( wo sie keinem als tatrelevant auffallen würde) sondern noch am engen Tatort rumstand. Das kann man ja nur wissen wenn man den Tatort zuletzt gesehen hat.
Zitat von emememem schrieb:Und die Krebsdiagnose... Schöner Anfang von "eine Hand wäscht die andere"
Ich wollts nicht laut schreiben...für mich klang es auch ein wenig als wollte er darauf hinaus, dass dem TV eingeredet wurde er wäre todsterbenskrank und hätte entweder nichts mehr zu verlieren oder aber benötige ganz viel Geld für eine Behandlung. Und wo es ganz viel Geld gab, das wissen wir ja....
Zitat von muscariamuscaria schrieb:Dazu beantragte er aufgrund der Brutalität des Verbrechens die Schwere der Schuld zu bejahen.
Ach siehste. Auf den Satz hab ich gewartet und der ist scheinbar bei dem einsetzenden Gemurmel untergegangen. Danke für den Hinweis


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