Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

@Truenes
Du hast die Testwerte wahrscheinlich nicht richtig verstanden oder verwechselt. Im Test kann man bis zu 50% der Atmosphäre mit Gas füllen. Die angezeigten Prozente zeigen nur an, wieviel Prozent Gas man noch hat, das hinzugefügt werden kann. Mit dem ganzen Gas kann man den Raum höchstens zur Hälfte füllen.


Das Messgerät der Feuerwehr hat einen Wert von 70% angezeigt. Das war nicht der Gasanteil in der Luft sondern die Anzeige, wann eine explosionsfähige Atmosphäre erreicht wird. Der Wert 70% bedeutet, das in der Luft 2,8% ( 70/100 * 4 ) Methangas waren.
Zu dem Zeitpunkt als die Feuerwehr im Haus war, hätte es also nicht explodieren können.

Der Wert von 70% sagt auch nicht aus, wie lange es dauert, bis >100% UEG erreicht sind.
Das hängt von der ausströmenden Gasmenge ab, dem Raumvolumen, der Luftzirkulation und der Abdichtung der Räumlichkeiten.
Erdgas ist leichter als Luft und steigt wie Dampf nach oben. Wenn das Gas aus dem Raum entweichen kann, dann entweicht es auch sehr schnell.







Im Test kann man bis zu 50% der Atmosphäre mit Gas füllen.
Die angezeigten Prozente zeigen nur an, wieviel Prozent Gas man noch hat, das hinzugefügt werden kann.

talker schrieb:Zu dem Zeitpunkt als die Feuerwehr im Haus war, hätte es also nicht explodieren können.

unabhängig von den ganzen Zahlen, hat die Dame von der Feuerwehr doch aber schon gesagt, dass sie die Situation dort im Haus als sehr gefährlich eingestuft hat. Auch durch die (blinkende) Weihnachtsbeleuchtung hätten Minifunken eine Explosion herbeiführen können. Sie meinte doch auch, dass es ausreicht wenn "nur" lokal ein Teil des Gases in einem Raum explodiert und sich das dann auf das weitere Haus ausbreitet

@talker und @Mahoni, danke für die Berichte aus dem Gerichtssaal!

Von Aussen betrachtet, ein eindrückliches Wirrwarr das Ganze.
Zuerst Zeugin angekündigt, dann scheinbar Kommentarlos gestrichen. Ersatztermin so weit ich lesen kann, nicht in Sicht.

Die Eingangstüre nicht abgeschlossen und wenn ich mich richtig erinnere, war auch die Terassentüre als „nicht verschlossen“ beschrieben worden. Open House, sozusagen.
Der Hund Benny, das erste Opfer hinter der Terassentüre. Ob der arme Kerl, möglicherweise das erste Opfer war? Oder ob der Beginn der Angriffe, doch ihren Anfang bei der vorderen Eingangstüre hatten?
Ich meine mich erinnern zu können, dass beschrieben worden ist, Frau G. wäre das erste Opfer gewesen. Dann wären die Auffindesituationen des Bruders und des Hundes, vielleicht einer versuchten Flucht schuldig.
Oder ob die Eingangstüre ganz einfach, von der Kripo bereits geöffnet war?

Eigenartig erscheint mir mittlerweile auch, warum das Haus nicht in die Luft geflogen ist. Denn, obwohl ich vom Ausbildungsstoff den der jetzige Angeklagte gebüffelt hatte, keine Ahnung haben kann, so erscheint es mir jetzt doch reichlich übertrieben, anzunehmen er hätte das nicht gekonnt, so er es denn wirklich gewollt hätte.

Die Richterin beneide ich gerade gar nicht. Da wird scheinbar noch munter weiter ermittelt, wenn innert so kurzer Zeit, die Dinge sich so markant ändern. Man kann weiterhin hoffen, dass sie den nötigen Biss hat, die Sache ergründen zu wollen und nicht einfach etwas Halbherziges durchwinken mag. Chapeau Madame!

Das „Schuldfrei-Schild“ kann ich mir mittlerweile so vorstellen, als dass er möglicherweise unbedarft Auskünfte über Inhalte seiner Ausbildung, auf Nachfragen erzählt haben könnte und sich dafür jetzt schuldig fühlen könnte.
Angenommen es wäre so gewesen und er wüsste trotzdem nicht, wer die Taten wirklich begangen hat, so wäre mir seine jetzige Haltung erklärbar. Er kann niemanden direkt belasten, weil er nichts weiss, nur erahnen kann. Gleichzeitig muss er aushalten, dass er da war – was er aber nie bestritten hat, so viel ich weiss.

„Er hat nie behauptet, am 24. Dezember nicht im Haus der Geschwister gewesen zu sein“, betont Haring."

Beitrag von emem (Seite 228)

Diese „Mithäftlings-Geständnisse“ kommen für meinen Geschmack, in dieser Gegend zu häufig vor, als ich mir vorstellen kann, dass Frau Richterin sich damit nochmal ernsthaft auseinander setzen könnte. Bereits Richter Korte, hatte damals im Fall Obst, sich nicht weiter darauf eingelassen, sondern sogar Sanktionen angekündigt gehabt. Was daraus geworden ist - wer weiss?

MGunderson schrieb:Diese „Mithäftlings-Geständnisse“ kommen für meinen Geschmack, in dieser Gegend zu häufig vor, als ich mir vorstellen kann, dass Frau Richterin sich damit nochmal ernsthaft auseinander setzen könnte.

aber zumindest im Fall Jenisa/Dano hat der Mithäftling Recht behalten. Der gleiche Mithäftling hatte auch in einem anderen Prozess am Landgericht hier ausgesagt und ich fand ihn auch da recht glaubhaft und schlüssig. Also klar haben solche Mithäftlingsgeständnisse schon ihr Geschmäckle, aber so wie ich das bisher erlebt habe, sollte man die nicht vorweg überschnell verteufeln und davon ausgehen, dass das Gericht denen nicht ordentlich auf den Zahn fühlt

@Mahoni
Ich kann die Feuerwehrfrau nicht ernst nehmen. Die hatte keine Ahnung von der Materie.
Die Feuerwehrfrau hat gesagt es hätte zu einer Explosion durch Mikrofunken kommen können.
Die Frau sagte, sie hat 2002 ihre Ausbildung gemacht und hat bisher keine praktische Erfahrung mit austretendem Stadtgas gemacht.

Das Haus wurde ohne angelegten Atemschutz betreten. Als der dem Erdgas beigemengte Duftstoff im Erdgeschoss wahrgenommen wurde, gingen die Feuerwehrleute wieder aus dem Haus heraus, um die Masken aufzusetzen, obwohl die Testgeräte noch keine mögliche Gefahr angezeigt haben.
Erdgas einzuatmen ist nicht giftig. Das wussten die Feuerwehrleute wohl nicht.
Das Erdgas war nur im ersten OG und auf dem Dachboden höher konzenztiert. Die Explosionsgrenze war noch nicht erreicht.

Die Feuerwehrfrau ist keine Sachverständige und konnte die Situation damals und heute nicht begutachten. Auch nach einem Einsatz an einem Doppelmord-Tatort kein Gedächtnisprotokoll zu schreiben, halte ich für ein Armutszeugnis.

Naja gut das ist dein persönliches Empfinden. Ich konnte sie durchaus ernst nehmen und möchte ihr, besonders als Laie, nicht direkt die Sachkunde absprechen nur weil was anderes gehandhabt wird als ich es von meinem Allgemeinverständnis her erwartet hätte. Zumal sie ja auch nicht als Sachverständige sondern als Zeugin geladen war.
Das "keine praktische Erfahrungen" bezog sich aber eher auf durch Gas verursachte Explosionen. Die hat sie noch nicht selbst erlebt. In Gütersloh und Umgebung fliegt nun mal nicht alle paar Wochen ein Haus in die Luft. Sie konnte ja aber durchaus einschätzen ob es nach solch einer Explosion zb brennen würde

http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreisguetersloh/verl/Gasheizung-explodiert-im-Einfamilienhaus-708cfb56-f4c9-4b24-a6b9-d46c2c584037-ds

Das ist glaub ich die mir letzte bekannte Gasexplosion im Kreis GT. Diese war in einem Wohngebiet, was ziemlich dicht besiedelt ist.

@Mahoni
Ich habe mich gestern intensiv mit dem Thema beschäftigt und schenke den Vermutungen der Zeugin keinen Glauben.

@Verlerfrau
Gutes Beispiel! Solide gebaute Häuser fliegen bei einer Gasexplosion nicht immer komplett auseinander.

@talker musst du ja auch nicht. Sie war ja wie gesagt nicht als Sachverständige geladen. Sie sollte Auskunft über den erfolgten Feuerwehreinsatz geben, nicht mehr und nicht weniger. Die weitergehenden Einschätzungen bei denen du ihr nicht folgen magst, für die war sie ja gar nicht da

@talker
du bist dir aber des besonderen Erdgas-Gemisch in Gütersloh bewusst.

@Truenes

Ja in Gütersloh liefern die Stadtwerke das fettere Gas mit höherem Methangas-Gehalt genannt H-Gas.
Dieses Gas hat einen höheren Methangehalt von 87 - 98 Vol.%.
Mein Auto fährt mit diesem Gas und geheizt wird damit bei uns zu Hause auch.
Die gestrige Zeugin sprach von 80% Methangehalt im Erdgas. Das war zur Zeit ihrer Ausbildung 2002 so, aber vor einigen Jahren haben die Stadtwerke Gütersloh von L-Gas auf H-Gas gewechselt.

@talker
Du gehst mit der guten Feuerwehrfrau zu hart ins Gericht.

Komm mal ohne Atemschutz in einen Raum der stark mit Gas gefüllt ist. Da spielt es keine Rolle, ob es giftig ist, oder nicht. Da wird das mit dem Atmen schwer. Daher wird das Aufsetzen des Atemschutzes zur Eigensicherung erfolgt sein.

Ein Gedächtnisprotokoll hätte vermutlich auch nicht viel gebracht. Ihre Aufgabe war es, den Gefahrenbereich zu sichern und nicht nach Spuren zu suchen. Wenn sie das nicht ordentlich macht, gibt es nachher evtl. noch weniger Spuren.

talker schrieb: Wenn man aber recherchiert nach Gasexplosion Einfamilienhaus, dann findet man meist nur Bilder mit zerborstenen Scheiben, herausgesprengtem Dämmmaterial und hochgesprengten Dachpfannen.

Zu dem Fall, den @Verlerfrau gefunden hat:
Da ist aber nicht ein mit zündfähigem Gemisch gefülltes Haus explodiert, sondern nur die Heizungsanlage. Das ist wie ein Böller in einem Eimer, im Gegensatz zu einem Eimer Schwarzpulver.

Bei absichtlich herbeigeführten Gasexplosionen kann das schon mal so aussehen:

http://www.hna.de/lokales/northeim/ermittlungen-laufen-gegen-familienvater-3114046.html
http://www.welt.de/regionales/duesseldorf/article117338323/70-Jaehriger-wollte-sich-mit-Explosion-selbst-toeten.html
http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1927636/Nach-Hausexplosion-Leiche-des-Gesuchten-gefunden.html (Archiv-Version vom 19.06.2011)

Und sollten alle Wände stabil sein, dann werden die Dachpfannen hochgesprengt. Aber eher im Kollektiv:
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/frankfurt/frankfurt-sindlingen-verursacher-von-gasexplosion-erliegt-verletzungen-1485676.html

@emem

Danke für die Aufklärung. Bin da nicht so die Expertin, was Gasexplosionen betrifft. ;-)

War ja auch nur, weil @Mahoni meinte es wären ja nicht so oft Gasexplosionen in Gütersloh.

war zumindest meine Vermutung, dass es da seltener passiert als in Berlin, New York, Tokio und es daher in einer Kleinstadt durchaus sein kann wenig Explosionsgefahr zu haben ;-)

Gasexplosionen sind chemische Reaktionen. Ohne genaue Daten kann man keine Folgen abschätzen. Wenn nur eine Kochdüse geöffnet war, dann wäre diese Ca. 12 Stunden geöffnet gewesen, wenn das Gas nicht irgendwo entweichen könnte. Das würde die Manipulation am Gasrohr ausschließen, weil sonst der Gasströmungswächter die Leitung verschlossen hätte.

Sollte heute nicht ein weiterer Verhandlungstag gewesen sein? Oder wurde der Termin verlegt? weiß das jemand?
@talker wollte doch berichten

@jungler
Zur Überbrückung der Bericht der Glocke:
http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreisguetersloh/guetersloh/Mithaeftling-belastet-Angeklagten-schwer-0655a364-0db8-4102-bb18-fb2ce73ad2c8-ds

@talker

talker schrieb am 19.09.2014:Ja in Gütersloh liefern die Stadtwerke das fettere Gas mit höherem Methangas-Gehalt genannt H-Gas.
Dieses Gas hat einen höheren Methangehalt von 87 - 98 Vol.%.

so genau kenn ich mich da jetzt nicht aus, aber ich denke mal, da es jetzt schon in mehreren Zeitungberichten wo einige aucuh hier eingestellt wordend sind einstimmig davon die Rede war, dass die Gefahr einer Explosion ziemlich hoch war, würde ich das jetzt einfach mal nicht in frage stellen.

@emem

emem schrieb:Zur Überbrückung der Bericht der Glocke:

tja da ist natürlich wieder sehr groß die Gefahr, dass die Zeitung was verdreht, aber wenn niemand hier aus dem Forum da war, müssen wir uns leider mit dem Bericht zufrieden geben. Gehe davon, dass @talker ja wohl lngst berichtet hätte, wenn er dem Prozess beigewohnt hätte. @Mahoni hat das zumindest immer gleich freundlicher weise postwendend getan.

Ich hätte gerne berichtet, liege aber "leider" grad am Strand. Nächstes mal bin ich schätzungsweise wieder da :-)

Ich hätte gerne berichtet, liege aber "leider" grad am Strand. Nächstes mal bin ich schätzungsweise wieder da :-)