Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

Ist der Anwalt jetzt Anwalt für den TV und von dem Mithäftling (Österreicher)? Soweit hab ich das jetzt noch gar nicht nachvollziehen können. Man blickt ja auch kaum noch durch. Aber in Herford ist es ein anderer Staatsanwalt.

@ichbinsnicht
also entweder will der Anwalt einfach nur die wirkliche Wahrheit rausbekommen, weil er mit Leib und Seele Anwalt ist und ihm das finanzielle nicht wichtig ist und es ihm einfach nur um die absolute Wahrheit geht oder der Anwalt hat einen Deal mit dem Staatanwalt laufen.....eine andere Möglichkeit fällt mir jetzt ehrlich gesagt nicht ein. Das wären so die einzigsten Ideen die mir dazu so kommen. Kann Finde ich aber ehrlich gesagt bei zu haarig um wirklich daran zu glauben.

@EDGARallanPOE

@EDGARallanPOE
Ich habe deutlich mehr Verhandlungstage erwartet.

die 11 Verhandlungstage sind ja auch erstmal nur "vorerst" angesetzt.
Was schon irgendwie bald was mysteriöses hat, ist natürlich das es ausgerechnet "11" Tage sind. Wurde hier ja schon ausführlich drüber diskutiert.

Gütersloher Doppelmord: Verteidiger gehen von einem Indizienprozess aus
Anwalt will Zweifel wecken


Von Wolfgang Wotke
Gütersloh (WB). Wenn am Freitag der Prozess um den spektakulären Gütersloher Doppelmord gegen den Tatverdächtigen Jens Sch. (28) aus Verl vor dem Schwurgericht in Bielefeld beginnt, steht Rechtsanwalt Dr. Carsten Ernst aus Bielefeld alleine an der Seite des Angeklagten. Der zweite Pflichtverteidiger, Sascha Haring aus Steinhagen, befindet sich noch im Urlaub. »Unsere Verteidigungsstrategie steht«, sagt Ernst.
Rechtsanwalt Ernst geht von einem Indizienprozess aus. Darin will er vor allem Zweifel an der Glaubwüdrigkeit des Kronzeugen der Staatsanwalt wecken – einem ehemaligen Mithäftling, gegen den bereits wieder ermittelt wird.


http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Kreis-Guetersloh/Guetersloh/1661358-Guetersloher-Doppelmord-Verteidiger-gehen-von-einem-Indizienprozess-aus-Anwalt-will-Zweifel-wecken

geht jemand von den usern zu den Verhandlungen - wäre super hier aus 1. Hand davon zu hören???

Ich schließe mich @conita1946 an. In den letzten 2 Jahren gab es von zahlreichen Verhandlungen, direkte und zeitnahe Berichte von Mitschreiber/innen, die eine große Detailfülle in die Diskussionen brachten. Diese Detailfülle schlägt sich bei weitem nicht in den Zeitungsberichten nieder.

Ich wohne ein ganzes Stück weg und kann deswegen nicht an den Verhandlungen teilnehmen.

Dieser Artikel hier hat (natürlich) auch keine neuen Informationen, ist aber eine ganz gute Zusammenfassung, finde ich:

http://www.mt.de/lokales/regionales/20197944_Kein-Gestaendnis-kein-Zeuge-keine-Tatwaffe.html

Bielefeld (dpa). Die Opfer müssen ihrem Mörder selbst die Haustür geöffnet haben. Am Heiligabend 2013 geschah die Tat.

Die Opfer sind eine wohlhabende 74 Jahre alte Ärztin und ihr drei Jahre älterer Bruder, der bei ihr in der Villa in Gütersloh lebte. Beide wurden mit jeweils elf Messerstichen umgebracht, erstochen wurde auch der Hund der Familie, Colliemischling „Benni“.

Morgen beginnt vor dem Landgericht Bielefeld der Prozess gegen einen 29-Jährigen aus Verl. Er kannte die Geschwister, er war Heiligabend in der Villa, und er bestreitet die Tat. Darüber hinaus sagt er nichts.

Ankläger Christoph Mackel hat kein Geständnis, keine unwiderlegbaren Zeugenaussagen, nicht einmal die Tatwaffen. Er kann sich aber auf DNA- und Fingerabdruckspuren stützen. Die DNA des Angeklagten wurde unter einem Fingernagel der getöteten Ärztin gefunden. Seine Fingerabdrücke sicherten die Ermittler auf einer Weinflasche und einem Glas, die Heiligabend auf dem Tisch in der Villa standen. Allerdings war die DNA-Spur klein, musste „aufgearbeitet“ werden.

Der 29-Jährige hatte nur bei der Polizei kurz ausgesagt. Da war die Tat schon sechs Wochen her. Die Ermittler waren ihm durch die DNA auf die Spur gekommen. Kein Wunder: Er hatte als einer von 60 Menschen aus dem Bekanntenkreis der Opfer selbst eine Speichelprobe abgegeben.

Der 29-Jährige war in der Patientenkartei der Ärztin. Und ihr Bruder hatte ein Tagebuch geführt. Demnach war der junge Mann 2013 mindestens dreimal im Haus. Er hatte Möbel und Schrott abgeholt.

Der Täter hatte in den Zimmern der Villa gewühlt, aber soweit feststellbar nichts geraubt. Danach drehte er im 1. Stock einen Gashahn auf. Vermutlich wollte er eine Explosion herbeiführen, die alle Spuren verwischt hätte, sagte Staatsanwalt Mackel. Der Angeklagte ist gelernter Gas- und Wasserinstallateur.

Sein Mandant habe der Ärztin und ihrem Bruder Heiligabend nur eine Flasche Wein als Geschenk vorbeigebracht, sagte Verteidiger Carsten Ernst. Als er ging, sei alles noch in Ordnung gewesen. „Bis auf die Zeugenaussage ist das ein reiner Indizienprozess.“

Dieser Zeuge ist ein zeitweiliger Mithäftling des 29-Jährigen. Ihm soll er die Tat gestanden haben. Und er habe für ihn eine Zeichnung gemacht, auf der ein Erddepot unweit von Verl mit Geld aus dem Überfall beschrieben war. Dort fanden die Polizisten tatsächlich ein Marmeladenglas mit 1100 Euro. An dem Geld waren DNA-Spuren des 29-Jährigen.

Ermittlungen gegen Tochter und deren Lebensgefährten

Zugleich wird nach wie vor auch gegen die Tochter der Ärztin und deren Lebensgefährten ermittelt, die ebenfalls in Verl wohnen. Die beiden und der Angeklagte kennen sich. Am ersten Weihnachtstag traf sich der Lebensgefährte mit dem 29-Jährigen in der Kirche, danach gingen sie spazieren.

Die Ermittler schließen nicht aus, dass das Erbe in irgendeiner Form das Tatmotiv war. Bei dem Erbe soll es sich um einen hohen sechsstelligen Betrag handeln – und eine Immobilie in einer der besten Lagen von Gütersloh.

Ich habe mich übrigens mittlerweile dagegen entschieden, selbst zum Prozess zu gehen. Das wäre bei mir ja aber sowieso nur für einen Tag gewesen. Ich hoffe aber auch noch, dass jemand anders hier geht?

Ich war heute beim Prozessbeginn. Viel zu berichten gibt es allderings nicht. Der Verhandlungstag war nach einer halben Stunde ca schon wieder beendet da heute lediglich die Anklageschrift verlesen wurde. Wenn ich das richtig beobachtet habe, dann waren die Tochter des Opfers und ihr Lebensgefährte heute nicht anwesend. Aber ich schätze das liegt daran, dass die beiden sicher noch als Zeugen vernommen werden sollen. Der Angeklagte wirkte recht unscheinbar, sah eher jünger aus als 28/29 und eher wie ein "Bubi". Als er den Saal betrat hielt er ein Schild hoch mit "schuldfrei", zeigte sich danach auf dem Platz aber der Presse. Laut seinem Verteidiger wird womöglich am 2.-4. Prozesstag eine Erklärung von ihm durch seine Verteidiger verlesen. Heute jedoch wollte er sich nicht mal zu seinen Personalien einlassen. Die Anklageschrift selbst brachte nicht viel neue Informationen. Mackel geht davon aus, dass eine lose Bekanntschaft zu den Opfern bestand und er aus noch ungeklärten Gründen den Entschluss fasste mit Wein und 2 Messern via Rad oder Auto die Opfer aufzusuchen (am 24. 12. nach 16 Uhr). Der Wein diente als Geschenk/Einlass. Mit dem weiblichen Opfer trank er diesen/Wasser im Erdgeschoss. Irgendwann fasste er dann den Entschluss sie mit dem Messer zu attackieren. Dann wurden mehrere Stichverletzungen beschrieben: ich meine der erste Stich ging in den Brust/Bauchbereich, dann trat sie wenige Schritte zurück (nimmt man anhand der Abwehrverletzungen wie durchstochener Arm an), diverse andere Stiche in den Brustbereich, beim Stich ins Auge ging ein Raunen durch den Saal. Das Opfer verstarb dann an den multiplen Blutungen. Der Bruder eilte dann womöglich zur Hilfe. Auch hier die Beschreibung diverser Stichverletzungen. Jedoch weniger als beim weiblichen Opfer. Auch der Bruder verstarb an den multiplen Blutungen. Danach wurde der Hund mit (ich glaube 6) Stichen getötet. Dann erbeutete der Angeklagte 7x 100 € Scheine (die später im Erdloch im Wald gefunden wurden) und löste im Obergeschoss mit einer vermutlich im Haus gefundenen Zange. Anschließend entfernte er sich auf unbekanntem Weg vom Tatort. So zumindest stellt die Staatsanwaltschaft sich den Tathergang vor. Weiter geht es dann am 18.8.

" löste im Obergeschoss mit einer vermutlich im Haus gefundenen Zange den Gashahn" soll es hier natürlich heißen

@Mahoni
Danke erstmal für deinen Bericht.

Die können ja auch nicht alles verraten am 1. Tag. Wäre ja sonst langweilig.
Aber er hielt ein Schild hoch? Dort stand schuldfrei drauf? Hmmmm ... warum macht er dann keine Angaben, noch nicht mal zu seinen Personalien? Mir schwirren gerade mehrere ?????? über den Kopf.

Ich bin auch irrsinnig gespannt was dann in der Erklärung durch den Verteidiger gesagt werden könnte. Ein Geständnis wird es ja nach dem "schuldfrei"-Schild eher nicht sein...

Nein das denke ich auch. Aber gespannt bin ich auch.

Das mit dem Schild finde ich irgendwie eigenartig.

Als Mordmerkmal führte die Staatsanwaltschaft übrigens Habgier an. Eine Anklage bezüglich der versuchten gemeingefährlichen Explosion gab es auch, eine für Sachbeschädigung wegen des Hundes nicht. Man hat auch bei beiden Opfern Fragmente des Messers gefunden. Bei ihm in einer der Stichverletzungen, bei ihr eine abgebrochene Messerspitze im Auge

Ja das mit der Messerspitze im Auge habe ich schon vorher mal irgendwo gelesen, weiß nicht mehr wo.
Aber ich denke, das die Tochter und der Lebensgefährte von ihr auch eine gravierende Rolle spielen in dem ganzen Prozess.

Zuerst hatte ich ja überlegt ob er sich in der Einlassung vlt eben zur einer Beteiligung von Tochter und Lebensgefährte äußern könnte. Stichwort Auftrag und das Buch zu Tötungsmethoden was bei beiden Seiten gefunden wurde. Aber das passt ja dann auch wieder nicht zu seinem komischen Schild

Stimmt das würde nicht so recht passen. Das wird aber auch immer mehr durcheinander das Ganze.

Huch, seit wann ist das mit dem Glas bekannt?
Das wäre doch schon recht eindeutig....
Wobei ich den Sinn nicht verstehe bei einer vglweise niedrigen Summe.
Das wird man doch recht.fix los die paar Kröten...

Ps einmal heissts 1100 dann 7x100 Euro Scheine?

@LIncoln_rhyME
Die Fingerabdrücke auf dem Glas sind schon länger bekannt und auch die auf der Weinflasche.

Und die paar Kröten ..... die hatte er ja in einem Erdloch versteckt. Es soll ja angeblich 2 Erdlöcher geben. Aber es wurden ja auch schon Menschen umgebracht für weniger.

vlt waren die 400 Euro extra ja von ihm vorher angespart oder haben nichts mit dem Fall zu tun? In der Anklageschrift waren nur von 700 Euro in Hundertern die Rede