Weihnachts-Doppelmord an Geschwisterpaar in Gütersloh

@Sandita

Ich denke, das Risiko, was man vermeiden will, ist wirklich immer, dass man ja auf sich aufmerksam macht, wenn man das Auto gestohlen meldet oder es plötzlich ausbrennt. Hätte er das gemacht, hätten sie ihn wahrscheinlich noch schneller gehabt, seine DNA hatten sie ja schon am Tatort gesichert... Von daher war "Auto "verkaufen" an Unbekannt" wahrscheinlich die einzige Möglichkeit... Wer weiß, vielleicht hat er es ja wirklich einfach nur irgendwo versteckt oder mitsamt Schlüssel abgestellt, wo man damit rechnen kann, dass sich ein unehrlicher Finder das Auto schnappt...

@Sandita

Wir wollen ja allen potenziellen Straftätern hier keine Nachhilfe geben:-) Eine regionale Lösung scheint mir wahrscheinlicher. Über die A2 erreicht man innerhalb einer Stunde viele Großstädte und Ballungsräume. Ich hoffe, die Berichterstattung wird nicht nur in Gütersloh verfolgt. Der Täter hat einige vermeidbare Spuren am Tatort hinterlassen (an Glas, Wasserflasche und Weinflasche, die hätte er mitnehmen können). Vielleicht und hoffentlich war er bei der "Entsorgung" des Fahrzeugs ähnlich sorglos und der Audi steht z.B. irgendwo 100 km vom Tatort entfernt auf einem Großparkplatz.

@stimmt. da hat die Ms Schemmer im Vergleich doch viel mehr im Alleingang fehlerlos gestemmt. Die Entsorgung des Autos musste ja vor allem auch sehr schnell gehen, wobei er sich die Müher nicht mehr hätte machen brauchen, wenn er Glas und Flaschen mit DNA zurücklässt - was soll der Stress. Aber sicher war der Autoentsorgungsweg schon vorgeplant. Dennoch, wie dämlich ist man denn hier vorgegangen, wenn man bedenkt, dass die Tat von langer Hand geplant war. Man muss doch davon ausgehen, dass die Polizei das Umfeld und deren Autos auch ohne irgendwelche Täter-DNA vorsorglich abgeprüft und wenn einer sein Auto dann einen Tag nach der Tat ohne Papiere und Käuferdaten verkauft haben will, fliegt er doch gleich auf. Ich verstehe diese Dummheit nicht. Das ist zuviel für eine geplante Tat. Obendrein war der Täter laut Zeitung "sehr gefasst". War es ihm denn egal, ob er gefasst wird? Die ganze Spurenbeseitigung wurde seinerseits doch sehr halbherzig vorgenommen.

Es wäre aber schlauer, wenn man sowas plant, das Auto mit Folie vorher auszulegen als einzuplanen, dass man das Auto danach entsorgen muss.

Comtesse schrieb:Es wäre aber schlauer, wenn man sowas plant, das Auto mit Folie vorher auszulegen als einzuplanen, dass man das Auto danach entsorgen muss.

Von Verl nach Gütersloh sind es 10 km. Braucht man dafür ein Auto?

@graefin
genau. die schemmer hat es ja auch geschafft, keine spuren in ihrem auto zu hinterlassen ohne eine intelligenzbestie zu sein.
@noctua
ja, die öffentlichen verkehrsmittel sind am heiligen abend nicht das fortbewegungsmittel der wahl. und mit blut an der kleidung per pedes 10km unter den augen der öffentlichkeit rumzulaufen wäre auch nicht so super.

Aber ganz ehrlich, wenn ich der Täter wäre, und das Haus wäre nicht in der Nacht noch in die Luft geflogen und ich wüsste, dass ich Flasche u.ä. angefasst hätte, dann hätte ich mich aber vor Sonnenaufgang auf die Socken gemacht und ne brennende Zigarette in einem beschwerten Beutel oder einer Flasche da noch durch die Terrassentür reingeschmissen und wäre dann gewetzt...

@diegraefin

Aber nur, wenn man sich darüber im Klaren gewesen wäre, was für eine 'Sauerei' das wird. Ich glaube nicht, dass der viel nachgedacht hat - und das Auto vorher mit Folie auslegen, ist ja auch irgendwie auffällig^^

Krass finde ich nach wie vor, dass der Bruder der Getöteten völlig ahnungslos war und gar keine Chance hatte, so wurde es im Interview gesagt. Da sitzt der Mann völlig unbedarft am Esstisch und wird hinterrücks erstochen. Unglaublich. Geht dann am nächsten Tag auch noch in die Kirche...

Zu vermuten ist doch, dass der TV bewusst in dieses Haus geschleust wurde. Entweder zuerst als Patient und dann hat sich das mit den handwerklichen Tätigkeiten durch Gespräche so ergeben. Oder umgekehrt. Das alles bereits mit dem späteren Ziel vor Augen, den Leutchen nach dem Leben zu trachten. Er hatte somit schon mal die Gelegenheit, die Räumlichkeiten auszukundschaften und sich das Vertrauen der beiden zu erschleichen, auch um später unter einem Vorwand ins Haus gelassen zu werden.
Und jetzt frage ich mich, ob man sich unter diesen Umständen wirklich "ganz normal" verhalten kann, oder ob die Tagebucheintragungen des Bruders evtl. schon auf Merkwürdigkeiten hindeuten, die im Verhalten des jungen Mannes auftraten.

@Interested

Absolut feige, diese Tat, sich da einschmeicheln mit einem Gastgeschenk, bewirten lassen, mit den Opfern noch am Tisch sitzen und plauschen, dabei berechnend warten, dass einer von beiden den Raum verlässt und dann hinterrücks den Anderen ermorden. Mein Gott, was muss die arme Frau gedacht haben, als sie völlig ahnungslos zurückkam und diese Situation erblickte, ihren schwer verletzten Bruder, den Hund, der wahrscheinlich kläffte wie verrückt oder auch schon verletzt war, vielleicht hat sie im Nebenraum, oder wo sie war, sogar schon komische Geräusche gehört, Schreie, Poltern, Hundebellen, und sich gefragt, was ist denn jetzt plötzlich los, und auch sie hatte keine Chance... :( Wenn das mal nicht das Mordmerkmal der Heimtücke erfüllt.

Ich frage mich nochwas...Ob wohl von Anfang an geplant war, den Bruder ebenfalls zu ermorden -also ob gewartet wurde, bis er Weihnachten zu Besuch kommt?

Doppelmord: Polizei sucht früheren Pkw des Tatverdächtigen
Foto eines vergleichbaren Fahrzeugs soll Suche nach Audi des 28-Jährigen erleichtern

Mittwoch, 12. Februar 2014 - 15:29 Uhr
Gütersloh/Bielefeld (WB). Die Mordkommission »Bad« sucht im Fall des Doppelmords den ehemaligen Pkw des 28-jährigen Tatverdächtigen und veröffentlicht hierzu ein Foto eines vergleichbaren Fahrzeuges.

Der 28-Jährige soll den grauen Audi 80 um die Weihnachtszeit 2013 an einen »fliegenden Händler« in Verl verkauft haben, dessen Identität unbekannt ist. Anhand der Fahrzeugidentifikationsnummer konnten einige Merkmale des Audis, der ehemals mit dem amtlichen Kennzeichen GT-DC 429 versehen war, ermittelt werden. Das Fahrzeug wurde am 02.01.2014 abgemeldet.

Bei dem Auto handelt es sich um eine 5-türige Limousine der Marke Audi, Modell 80. Der Farbton heißt »Titan-Metallic« und entspricht der Farbe des Vergleichsfahrzeuges auf dem Foto. Der Audi »Jung-Edition« verfügt über einen Skisack, eine Zentralverriegelung, eine Heckscheibenantenne und ein 5-Gang-Schaltgetriebe.

Die Mordkommission fragt: Wer hat das Fahrzeug um die Weihnachtszeit 2013 in Verl gekauft? Wer hat den Wagen am 02.01.2014 abgemeldet? Wer kann Hinweise auf den derzeitigen Standort des Fahrzeuges geben?

Der Käufer wird dringend gebeten, sich bei Polizei zu melden unter Tel. 05241/ 869-0 oder Tel. 0521/545-0.

http://www.westfalen-blatt.de/nachricht/2014-02-12-doppelmord-polizei-sucht-frueheren-pkw-des-tatverdaechtigen-9341796/613/

@muscaria
sehr guter gedanke

Wer weiß, vielleicht dachte man auch, die Mutter ist allein und dann war der Bruder zufällig auch da, unerwarteterweise, und er musste improvisieren.

Mich interessiert bei solchen Taten ja immer die Psyche. Der Stich ins Auge beim weiblichen Opfer hat mich bewegt, ich fragte mich, was treibt einen Täter dazu, sowas zu tun, so es denn Absicht war und nicht ein Ausrutscher im Eifer des Gefechts. Habe dazu nur was gefunden in arabischen Ländern, dass Männern oder Frauen die Augen ausgestochen werden als Strafe, wenn sie fremdgegangen sind oder ohne Erlaubnis der Eltern jemanden geheiratet haben, der nicht den Segen der Familie hatte als Partner fürs Kind. Das Augenausstechen dann als Symbol dafür, dass derjenige sprichwörtlich ein Auge auf den/die Falsche geworfen hatte. Es hat also was mit dem Sehen zu tun, mit dem Erblicken von etwas, was derjenige nicht hätte sehen sollen. Man will es durch den Stich ins Auge auslöschen.

Übertragen auf diesen Fall könnte es also sein, dass der Täter eigentlich hinterrücks morden wollte, aber nicht konnte, weil er es mit 2 Opfern zu tun hatte. Daher konnte er nur den Mann von hinten ermorden und die Frau kam vielleicht dann unerwartet schnell dazu, sodass sie SAH, was er tat, und vielleicht hat ihn ja auch dieser entsetzte Blick aus ihren Augen so aufgewühlt, dass er ihr deshalb ins Auge stach?! Küchenpsychologie heute. ;)

@diegraefin

Comtesse schrieb:Küchenpsychologie heute. ;)

Ich glaube an dieser Stelle schon ;-)

Vernazza2013 schrieb:Wer hat den Wagen am 02.01.2014 abgemeldet?

(Zitat aus dem Zeitungsartikel im Westfalen-Blatt, eine der Fragen der Polizei an die Öffentlichkeit)

Kann man denn einen PKW bei einer Zulassungsbehörde anonym abmelden, also ohne sich ausweisen zu müssen?

Notwendige Papiere bei den verschiedenen Zulassungen/Umschreibungen von Kfz

http://www.kennzeichen-guide.de/pdf/Papiere-Zul.pdf (Archiv-Version vom 02.07.2015)

@noctua

lass uns doch mal ein paar Autos abmelden gehen.b;)

@noctua

Die Frage ist wohl anders gemeint^^ Wenn er den angemeldeten Wagen verkauft und dieser abgemeldet wird, dann wird das der Käufer gemacht haben...

Guckst Du hier :D



http://www.kfz-ummelden.de/kfz-abmelden.html (Archiv-Version vom 08.02.2014)

Und was ist mit Verschrotten? Gibt´s hierzulande keine Schrottpressen wie in amerikanischen Filmen?

@Interested

Das ist mir schon klar. Ich wundere mich aber, dass dieser Käufer (oder sein Bevollmächtigter), der den PKW persönlich abgemeldet hat, sich gegenüber der Zulassungsbehörde nicht ausweisen musste und namentlich der Zulassungsbehörde nicht bekannt ist.