Erstes Treffen von Verteidigung und Anklage
Kaarst. Überraschend hat es am Dienstag im Fall des getöteten Daniel Dicke aus Dormagen ein erstes Aufeinandertreffen von Staatsanwaltschaft und Verteidigung im Düsseldorfer Landgericht gegeben. Die zuständige Schwurgerichtskammer um Richter Rainer Drees hatte zu einem nicht-öffentlichen Anhörungstermin geladen.
"Ein solcher Termin findet in aller Regel statt, um das Verfahren vorzubereiten und darüber zu sprechen, welche Beweismittel wann eingeführt werden", so Gerichtssprecher Michael Scholz. Auch werde in solchen Terminen besprochen, wann welche Zeugen geladen werden würden. Entsprechend deutet vieles darauf hin, dass das Gericht die von Staatsanwalt Matthias Ridder vorgelegte Anklage zulassen wird. Einen Termin für den Prozessauftakt gibt es noch nicht, Experten gehen aber davon aus, dass das Verfahren spätestens im Juli beginnen wird.
Ein 28 Jahre alter Sportlehrer aus Korschenbroich ist wegen Totschlags angeklagt. Er soll im Dezember vergangenen Jahres seinen Cousin Daniel Dicke am Rande der Landstraße 381 in Büttgen erschlagen haben. Das Motiv ist bis heute unklar, der Angeklagte hatte wenige Tage nach der mutmaßlichen Bluttat noch an der Beerdigung teilgenommen.
Dem Mann drohen im Falle einer Verurteilung bis zu 15 Jahre Haft. Verteidigt wird er von einem renommierten Rechtsanwalt aus Köln. Der Jurist hat in der Vergangenheit unter anderem auch NS-Kriegsverbrecher vertreten.
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