Mysteriöser (Mord)Fall auf einsamer Landstrasse

Ihm fehlte wahrscheinlich gänzlich die Erfahrung und das dazugehörige Gedankengut.
Ich glaube nicht das er seit dem Tag noch einen einzigen klaren Gedanken gefasst hat sondern nur noch "funktionierte".
Viele Täter können hinterher auch selbst gar nicht glauben/verstehen was sie da eigentlich gemacht haben -

@lightbride

lightbride schrieb:So schätze ich ihn aber gar nicht ein. Wieso so ein dämliches Verhalten? Und dann auch noch erst an dem Tag, als er das Auto vorbeibringen sollte (er sollte das Auto Montags bringen, kam aber erst Mittwochs). Er hatte doch genug Zeit vorher.

Ich versteh das nicht.

Ich erkläre mir das einfach so, dass er auf das vertraut hat, was wir alle aus den Medien erfahren haben - nämlich, dass die Polizei absolut nichts hat. Der Gipfel des Ganzen war am Ende ja der Vergleich zum Fall Mirko, wo der TV sich bestimmt bereits ins Fäustchen gelacht hat. Er dachte, die haben nichts und somit hat er es nicht für notwendig befunden, etwas am Auto zu tun. Anders kann ich es mir auch nicht erklären. Und das ganze Verhalten des TV spricht für mich doch die Sprache, dass es in der Tat so gewesen sein könnte.... denn wie ein Profikiller wirkt er nicht (im Sinne von Spuren verwischen etc.).

Ich habe mir auch Gedanken zur voran gegangenen Diskussion bezüglich der neuen Information mit dem Geld im Auto gemacht. Also für mich stärkt das meine eigene These, dass es sich um eine geplante Tat gehandelt hat und nicht um einen spontanen Totschlag aus einem Streit heraus. Ich kann mir den ganzen Ablauf eigentlich recht logisch folgendermaßen erklären:

UG weiß, dass Daniel Geld im Auto hatte. Möglicherweise hatten sich die beiden wirklich zu einer Übergabe verabredet, was für mein Szenario am wahrscheinlichsten wäre (Hintergründe zur Übergabe kenne ich keine und möchte da auch nicht ins Blaue hinein spekulieren). Vielleicht sollte UG das Geld bekommen und Daniel dafür eine Gegenleistung übergeben.... man hat diesen Ort gewählt, da dort niemand Details sehen kann - dennoch hat man gedacht, man sei nicht ganz alleine und es würde dort wohl nicht zu dem kommen, was am Ende dort passiert ist. Es könnte so gelaufen sein; beide treffen sich wie verabredet. Daniel möchte in Erwartung des möglichen Austauschs den Kofferraum öffnen. Bevor er dies tun kann, erkennt UG mit der Tatwaffer unter der Jacke einen günstigen Moment, da gerade weit und breit kein Auto zu sehen ist und schlägt zu (Intention, dann schnell das Geld aus dem Kofferraum nehmen und ab durch die Mitte, bevor irgendein Auto kommt). Der erste Schlag sitzt aber noch nicht so richtig und Daniel taumelt um die Ecke in den Grünstreifen. Erst am Vorderreifen schafft es UG, Daniel endgültig auszuschalten. Während der Attacke hat Daniel den Autoschlüssel noch in die dicht bewachsenen Büsche schmeißen können. Sch.... denkt, UG, nun liegt ein Toter dort, der Schlüssel ist nicht mehr in der Hand oder Jackentasche von Daniel und Zeit, diesen im Gebüsch zu suchen, bleibt absolut keine mehr. Also schnell weg, bevor das nächste Auto kommt.......

Für mich wäre dieser Ablauf angesichts der neuen Informationen recht wahrscheinlich und würde für mich ins Bild passen.


Was nicht so 100% passt, wäre:
1) Daniel hat das Geld
2) Daniel hat offenbar auch einen weiteren Gegenstand, den UG will (Einbruchalarme!)
Welche Gegenleistung hätte UG?

Es kann natürlich auch sein, dass Daniel weniger Geld mitgebracht hat als versprochen und das hat UG zum austicken gebracht und er wollte sich dann den Rest zuhause holen.

Partenon schrieb:Es kann natürlich auch sein, dass Daniel weniger Geld mitgebracht hat als versprochen und das hat UG zum austicken gebracht und er wollte sich dann den Rest zuhause holen.

Und warum hat er das Geld im Auto liegen lassen?

@Angel2ooo
Das habe ich doch geschrieben! Er hat zugeschlagen aber Daniel ist noch bis an den Vorderreifen getaumelt und hat den Schlüssel dabei ins Gebüsch geschmissen. UG kam also schlicht und ergreifend nicht mehr dran an das Geld.

Eine Geld Übergabe zwischen D und U an diesem Ort halte ich für ausgeschlossen, warum haben sie das nicht in der Wohnung erledigt? Sowas machen Freunde / Verwandte nicht am Strassenrand

Im Prinzip hast du Recht, sanibel. Auf der anderen Seite kenne ich auch keinen anderen vernünftigen Grund, warum die beiden irgendwas anderes an dieser Stelle erledigen sollten und dies nicht auch zuhause tun würden. Die zentrale Frage, warum überhaupt dort angehalten wurde, kann aktuell niemand beantworten.

also erst wird hier wild gerätselt, wie ein 35 jähriger ein haus bauen kann und einen a5 fahren kann und jetzt ist es schon etabliert, dass D (logischerweise) nen haufen bargeld dabei hat? das ist also möglich? wenn er doch schon anhand seines normalojobs kein haus hätte bauen können, dann aber massig bargeld, was er spazieren fährt?

ich glaub das erst, wenn die polizei das mitteilt.

@Vogelstrauss
Ich habe darüber nie gerätselt. Warum sollte ich es ausschließen, dass er Geld hatte. Seine Familie war wohlhabend und warum sollte er dann nicht davon profitiert haben? Nein, das ist überhaupt keine Frage; das Geld wird er schon gehabt haben, um Auto und Haus zu kaufen.

Die Ermittlungen in der Familie gestalten sich als schwierig, sagt der Mann von der MK, was könnten die Gründe dafür sein? Darüber habt ihr hier noch gar nicht nachgedacht, habt ihr eine Idee?

@sanibel
Für mich hört sich das so an als wenn die Familie Fragen der Kripo nicht beantworten möchte. Ergo handelt es sich um für die Familie unangenehme Fragen. Oder aber selbst die Eltern von D. glauben nicht an UGs Schuld und wollen deswegen die Ermittlungen nicht weiter unterstützen.

"Schwierig" heißt für mich auf jeden Fall schwierig im Sinne von Auskunftsbereitschaft und nicht schwierig im Sinne von, man findet einfach nix.....

Vielleicht liegt das Motiv für die Tötung auch tiefer in den Familienstrukturen verwurzelt als nur zwischen D und UG.

@Partenon
ich meinte damit nicht dich und deinen beitrag.

nur wurde das Bargeld weder von der Polizei noch von der Presse so erwähnt. es handelt sich um ein dorfgerücht nach akueller kenntnislage.

und ich denke auch, dass zwei verwandte geld nicht am straßenrand fernab ihrer beiden wohnungen austauschen. und wenn, dann doch eher 150 meter weiter auf dem nächsten feldweg.

@sanibel
doch, das wurde auch bereits diskutiert. meine meinung zu dieser aussage der MK: das st einfach nur eine formulierung dafür, dass man bei ermittlungen innerhalb der familien mehr fingerspitzengefühl an den tag legen muss, als bei regulären verhören.

@Partenon
Ah ich sehe du hast meinen Beitrag vorhin ignoriert.
Warum sollte er nicht die Scheibe einschlagen vom Auto? Was hatte er noch zu verlieren?
Das meine ich hätte mich nochmal wiederholen sollen...
Wenn man was will kriegt man es auch ohne Schlüssel.

wenn er blutverschmiert bis oben und unten war, wie soll er dann das geld an sich nehmen ohne es zu besudeln? und dann besudeltes geld verstecken? das hätte er ja dann kaum weggeworfen. das war zu riskant. wenn es denn dieses geld überhaupt gab.

und scheibe einschlagen bedeutet auch: alarmanlage geht an. noch mehr aufmerksamkeit.

@Partenon
da stimme ich dir voll zu, so sehe ich das auch. Vielleicht steckt auch ein Familiengeheimniss dahinter.

@Angel2ooo
Was genau habe ich ignoriert? Ich finde von dir keinen Beitrag zum Thema Scheibe einschlagen.

Und was soll das auch bringen, wenn das Geld im Kofferraum liegt. Mit umklappen der Rücksitzbank würde so viel Zeit vergehen, dass mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit noch ein Zeuge vorbei kommt... er hat sich halt entschieden, lieber zu flüchten.

frauvonundzu schrieb:Versteh ich nicht, warum er den Gurt nicht zeitnah ersetzt hat (ganz egal, aus welchem Grund der Gurt nun fehlt). Für einen Golf kriegt man sogar auf jedem Schrottplatz die Teile förmlich hinterhergeworfen (oder man kauft halt nen neuen und tischt dann die Schülerstreich-Geschichte auf).

Würde eine Art Selbstverarschung basierend auf uneingestandenen Scham- und Schuldgefühl annehmen. Er wusste nicht, wie er aus der Nummer raus kommt und hat es vermutlich auch teilweise einfach verdrängt. Bei den Beseitigungen und Manipulationen hat er drauf Wert gelegt, dass niemanden sonst involviert wird, kein Schrott- oder Autohändler, der ein Zeuge wäre.
Dass er mit dem abgeschnittenen Gurt rational nicht durchkommen würde, hätte er wissen müssen, aber so konnte er das Problem aufschieben und sich selbst vermutlich einreden, es sei nicht ganz wahr. Oder er ist es gewohnt, bei Alltagsproblemen durch Doofstellen und eine "Weiss-von-nix-mir-geht-es-gut"-Attitüde ungeschoren davon zu kommen.
Bei Problemen, die man aufschiebt, weil man die Lösung fürchtet bzw fürchtet, dass die Lösung schief geht, wartet man auch oft, bis man Druck von aussen bekommt und handeln muss, auch wenn man dann kaum noch Optionen hat.
Das scheint hier auch der Fall gewesen zu sein. Er wartet darauf, dass die Kripo ihm das Problem abnimmt.
Der Gurt kam erst weg, als er den Wagen abliefern sollte. Das heisst er hat es vorher vor sich selbst weggeschoben, so dass er auch die Maske des netten Lehrers, Neffen und Freunds bis zur Festnahme bzw zur Deklaration zum Verdächtigen aufrecht erhalten konnte, auch vor sich selbst.

@sanibel

sanibel schrieb:Darüber habt ihr hier noch gar nicht nachgedacht, habt ihr eine Idee?

Doch, darüber hatten wir schon nachgedacht und diskutiert.

Ich war der Meinung, das heisst "Mauer des Schweigens, keiner will reden", andere meinten "das bedeutet, dass man halt aus Pietätsgründen die völlig fertige geschockte Familie nur "vorsichtig" und "langsam" befragen kann.

@Angel2ooo
Ok, da bin ich wohl nicht weit genug zurück gegangen.

@Angel2ooo

Angel2ooo schrieb: Das klingt interessant!
Könnte mAn zufällig auch gut mit dem Alarm am Haus in Verbindung bringen.
Der Täter wusste ja nicht, dass das Geld im Auto lag. Hätte er das mit dem Geld gewusst, hätte es ihm sicher auch nichts mehr ausgemacht die Scheiben zu zertrümmern..

Eher nicht, du kannst davon ausgehen das U von der Alarmanlage wusste