Vermisstenfall Madeleine McCann

causa_y_efecto schrieb:Das kommt doch auf dasselbe raus.

Na eben nicht.
Und im schlimmsten Fall hat man vielleicht sogar Personen ausgeschlossen die man nicht hätte ausschließen dürfen.
Das wäre dann extrem unerfolgreich.
Nur mal so als Beispiel.

Relevant sind Dinge die zu einer Klärung beitragen in diesem cold case.
Mal ganz neutral betrachtet.
Hast du das Gefühl das dieser Fall heute näher an einer Klärung dran ist als 2010 oder 2015 oder 2022?

Also ich persönlich nicht.
Im Grunde weiß man nach wie vor gar nichts.

dots schrieb:Und im schlimmsten Fall hat man vielleicht sogar Personen ausgeschlossen die man nicht hätte ausschließen dürfen.

Ok, das stimmt natürlich. Mir ging es jetzt eigentlich aber auch eher darum, dass ja schon Polizeiarbeit geleistet wurde und es Ermittlungsergebnisse gab. Und eben nicht nur Anschuldigungen und Beschuldigungen. Wenn diese Ermittlungsergebnisse aus irgendwelchen Gründen auch noch falsch sein sollten, das wäre dann natürlich fatal.

dots schrieb:Dachte ichs mir doch.
Du kannst nichts benennen.
Was nicht verwunderlich ist, da es einfach nichts gibt.
Im Prinzip tappt man in diesem Fall weiterhin komplett im Dunkeln.

Wie gesagt , informier dich einfach besser. Es liegt nicht an mir , dir den Fall zu erklaeren.
Waere auch viel zu zeitaufwendig.

Deswegen hier nochmal kurz die Fakten:

1. Das Maedchen verschwindet am 3.5.07.

2. Es findet eine umfangreiche Untersuchung durch die Portugiesische Kriminalpolizei ( P. J. ) – teilweise mit Unterstuetzung von Scotland Yard - statt – ohne Erfolg. Der Prozess wird im Juli 2008 “ ad acta” gelegt. Die Akten dieser Ermittlungen wurden vom Ministerio Publico in Portugiesich und Englisch veroeffentlicht:

https://www.mccannpjfiles.co.uk/

(Dies sind die Akten, die auch, weil fuer jederman zugaenglich, F. Fuelscher vorliegen ... )

3. Eine lange Zeit vergeht ohne weitere konkreten Hinweise, ausser weiteren Untersuchungen gegen verschiedene Personen die als verdaechtig galten, dann aber "aussortiert" wurden, vielen “Sichtungen” oder weiteren Schlagzeilen in den Medien, welche natuerlich den Fall nutzen, um wieder einmal in die Oeffentlichkeit zu geraten. In dieser Zeit wurden verschiedentlich weitere angebliche “Hauptverdaechtige” in der Presse praesentiert.

4. Anfang Juni 2020 geht das BKA mit einer Fahndung an die Oeffentlichkeit, u. a. mit Aktenzeichen XY ungeloest und gleichzeitigem Aufruf auf interner Internet Seite.
Zudem gibt es eine offizielle Presse-Konferenz mit dem zustaendigen Staatsanwalt H. C. Wolters. Aus seinem klaren und unmissverstaendlichen Statement geht hervor , dass die deutschen Behoerden gegen Christian B. wegen Mordverdachts ermitteln und das dem BKA “Beweiss unterstuetzte Hinweise” vorliegen, die Christian B. mit dem Maedchen in Verbindung bringen. Dies ist nicht die einzige Aussage von Staatsanwalt H. C. Wolters, sondern es gibt weitere Statements gleichem sachlichen Wortlauts z.b. im australischen, englischen, deutschen und portugiesischen Fernsehen, die genau dieses Statement bestaetigen.

Das BKA hat weit mehr, als "nur" eine Telefonnummer, eine Zeugenaussage oder irgendwelche "vagen Vermutungen" ...

Das hatte ich hier aber schon gepostet und ist mehrfach durch gekaut worden.
Soweit zum "Im Dunkeln tappen" . . .

ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie nicht Beteiligte, also vollkommen Unwissende, überhaupt sich in der Form melden und meinen, die Staatsanwaltschaft Braunschweig hätte mit B. auf jeden Fall den falschen im Visier..

FadingScreams schrieb:ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie nicht Beteiligte, also vollkommen Unwissende, überhaupt sich in der Form melden und meinen, die Staatsanwaltschaft Braunschweig hätte mit B. auf jeden Fall den falschen im Visier..

@FadingScreams bzw. @nur_die_fakten
Das ist dir doch schon viele Male erklärt worden.

dots schrieb:Das Legalitätsprinzip ist in Deutschland die Verpflichtung der Strafverfolgungsbehörde (Staatsanwaltschaft, Polizei, Zoll und Steuerfahndung), ein Ermittlungsverfahren zu eröffnen, wenn sie eine den Anfangsverdacht rechtfertigende zureichende Kenntnis von einer (möglichen) Straftat erlangt hat (§ 152 Abs. 2, § 160, § 163 StPO; § 386 AO).
Quelle: Wikipedia: Legalitätsprinzip

Wolters ist verpflichtet (hier gibts kein WENN und ABER) ein Ermittlungsverfahren gegen CB zu eröffnen, wenn er nur einen Anfangsverdacht hätte.
Über „Anfangsverdacht“ sind wir schon viele Jahre drüber hinaus.
Wolters hat bereits vor Jahren verlautbart, dass er sich zu 100% sicher ist, dass CB der Täter im Falle Maddie McCann ist.
Also muss er ein Ermittlungsverfahren eröffnen.
Die Tatsache, dass er dies nicht tut, belegt, dass er nicht das in der Hinterhand hält, was er vorgibt.
Ganz einfach.
Was hieran so dermaßen schwierig zu verstehen ist, erschließt sich mir nicht.
2+2=4
ich weiß schon, es ist schade, wenn die Realität sich nicht den eigenen Wunschvorstellungen unterordnen will, aber so ist es nun mal.

Stellen wir uns mal rein für ein Gedankenexperiment vor, Wolters würde den aus Braunschweig stammenden YouTuber "Gronkh" öffentlich der Steuerhinterziehung beschuldigen und dabei so weit gehen zu behaupten, dass "Gronkh" zu 100% ein Steuerhinterzieher ist.
Das alles ohne Vorlage von Beweisen oder der Erhebung einer Anklage.
Ich kann dir versichern, dass Herr Wolters, binnen weniger Wochen seinen Job los wäre.
Wobei Steuerhinterziehung ein Kindergeburtstag ist, verglichen mit dem, was Wolters über CB erzählt.
Warum wäre es also, gemäß unserem Gedankenexperiment, im Falle von "Gronkh" verwerflich, im Falle CB aber völlig egal?
Was bitte ist das denn für ein Rechtsverständnis?

nur_die_fakten schrieb:Das BKA hat weit mehr, als "nur" eine Telefonnummer, eine Zeugenaussage oder irgendwelche "vagen Vermutungen" ...

Und das sagt deine Kristallkugel?
Oder hast du dafür Belege und Quellen?
Bitte nachreichen.

Aber ich weiß, am Ende ist es völlig egal, wie sehr man die Fakten aufzeigt.
CB ist schuldig, weil er schuldig ist.

FadingScreams schrieb:ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie nicht Beteiligte, also vollkommen Unwissende, überhaupt sich in der Form melden und meinen, die Staatsanwaltschaft Braunschweig hätte mit B. auf jeden Fall den falschen im Visier..

weil die Staatsanwaltschaft bis jetzt nichts aber auch wirklich nichts belastendes vorgestellt hat,
und das nach der vollmundigen Pressekonferenz.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in-europa/suche-nach-madeleine-mccann-geht-weiter-100.html

Wolters kommt zweimal kurz zu Wort: Sie haben guten Grund, Hinweise stammen nicht von CB. Mehr kann er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

Später wurde bekannt, dass Portugals Polizei in der Anfangsphase der Ermittlungen schwere Fehler unterlaufen waren: So hatten die Beamten offenbar den Seriensextäter B. überprüft und ihn aus dem Kreis der Verdächtigen ausgeschlossen. Der Chefermittler wurde nach fünf Monaten ergebnislosen Untersuchungen gefeuert.

Quelle: https://www.thueringer-allgemeine.de/leben/vermischtes/maddie-und-das-raetsel-um-den-beutel-mit-knochen-id238479657.html

wer weiß schon von den 'Fehlern' die offenbar gemacht wurden?

angesichts der Tatsache, dass Christian B. über die Jahre immer wieder auffällig und auch verurteilt wurde, zeitnah hätte eine Anklage in anderen Fällen hätte stattfinden sollen, sein Anwalt alles in Bewegung setzt, dass sich B. nichtmal dafür rechtfertigen muss, WEIL ER ihn für unschuldig hält UND das obwohl er mindestens zu einem Fall unmittelbar festgenommen wurde, lässt MICH nur mit dem Kopf schütteln..

der Anwalt macht Angst und ich hoffe dass ihm das noch auf die Füße fällt.

Jedenfalls finde ich, es gibt keinen Grund, diese Suchmaßnahmen ins lächerliche zu ziehen..

Harald111 schrieb:weil die Staatsanwaltschaft bis jetzt nichts aber auch wirklich nichts belastendes vorgestellt hat,

weißt du persönlich was belastend ist? hattest du Akteneinsicht oder kennst du B. persönlich? was macht dich seiner Unschuld so sicher?

dots schrieb:Ich kann dir versichern, dass Herr Wolters, binnen weniger Wochen seinen Job los wäre.

Das gilt auch im Umkehrprinzip deiner Logik . . .
Er steht als Staatsanwalt und Pressesprecher im Dienst des Staates, und verkuendet nicht sein eigenes Wunschdenken, sondern die Entwicklungen der langwierigen Ermittlungen.
Das dabei nicht alle Fakten oeffentlich gemacht werden, gehoert dazu.
Daraus sollte man aber keine falschen Schluesse ziehen . . .

PeterWimsey schrieb:Es ist absolut sicher, dass das Landgericht keine Anklage erhebt. 😉

Ja eben. Er wird seine Reststrafe absitzen und danach irgendwo im Ausland untertauchen. Da wird sicherlich auch nichts mehr zur Bewährung ausgesetzt werden, sodass er seiner Meldepflicht in Deutschland nachkommen müsste oder einen Bewährungshelfer zugeteilt bekommt. Er ist danach ein freier Mann und wird seinen Aufenthalt auch frei entscheiden können, ohne das Ihm ein Gericht ein Strich durch die Rechnung machen könnte. Und weitere Anklagen wegen Vergewaltigung und das Entblößen vor Kindern vor über 15 Jahren in Portugal? Halte ich doch für äußerst unwahrscheinlich. Da wird nichts passieren, weil die Beweiskraft schlichtweg nicht ausreichen wird für eine weitere Anklage.

nur_die_fakten schrieb:Er steht als Staatsanwalt und Pressesprecher im Dienst des Staates, und verkuendet nicht sein eigenes Wunschdenken, sondern die Entwicklungen der langwierigen Ermittlungen.

Und die sind seit Jahren nicht zielführend gewesen. Mein Eindruck ist , dass u.a. diese Stauseeaktion eine Aktion ist, wo die Ermittler so langsam aber sicher auch in Zeitdruck geraten und die Sanduhr läuft irgendetwas Belastendes gegen Brückner doch noch zu finden, bevor er aus der JVA entlassen wird und untertauchen kann.

So ein Typ wie Brückner wird weitere Verbrechen begehen. Das halte ich für ziemlich wahrscheinlich, wenn er wieder auf freien Fuß sein wird.

FadingScreams schrieb:weißt du persönlich was belastend ist? hattest du Akteneinsicht oder kennst du B. persönlich? was macht dich seiner Unschuld so sicher?

er ist sicher ein Straftäter und ich halte ihn keineswegs für unschuldig.
wenn aber ein Staatsanwalt vor einer internationalen presse erklärt gegen Christian B. wegen Mordverdachts zu ermitteln und das dem BKA Hinweise vorliegen, die Christian B. mit dem Mädchen in Verbindung bringen, muss es zügig zu einer anklage kommen und bis jetzt ist da seitens der Staatsanwaltschaft nichts handfestes gekommenen .

Coldcases schrieb:Ja eben

Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage, nicht das Landgericht.

Ein Ermittlungsverfahren gegen Christian B. dürfte längst laufen. Nach Abschluss der Ermittlungen wird die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob sie Anklage erhebt oder ob sie das Verfahren einstellt.

PeterWimsey schrieb:Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage, nicht das Landgericht.

Ja vollkommen logisch. Aber das Gericht muss diese auch zulassen. Und selbt wenn die StA das noch tun sollte, heisst das nicht zwangsläufig das es überhaupt zu einem Prozess kommt.

Harald111 schrieb:er ist sicher ein Straftäter und ich halte ihn keineswegs für unschuldig.

na dann ist doch die aktuelle Maßnahme am Stausee auch völlig in Ordnung und es bleibt einfach abzuwarten, ob sie zu neuen Erkenntnissen führt..

PeterWimsey schrieb:Ein Ermittlungsverfahren gegen Christian B. dürfte längst laufen

Naja.
Glaube ich nicht.
Scheinbar ist Wolters bzw Braunschweig noch nicht mal zuständig
Siehe unten

dots schrieb:Das Landgericht Braunschweig habe sich „hinsichtlich der Anklage gegen Christian B. für unzuständig erklärt und den Haftbefehl gegen diesen aufgehoben“, erklärte Brückners Anwalt Friedrich Fülscher (38).

„Die Verteidigung hat bereits im Ermittlungsverfahren darauf hingewiesen, dass eine örtliche Zuständigkeit der Braunschweiger Justiz nicht bestehen dürfte“, so Fülscher weiter.
Quelle: https://www.bz-berlin.de/welt/nicht-zustaendig-prozess-gegen-maddie-verdaechtigen-geplatzt

dots schrieb:Naja.
Glaube ich nicht.
Scheinbar ist Wolters bzw Braunschweig noch nicht mal zuständig
Siehe unten

Richtig. Gelebt hat er wohl in Sachsen Anhalt auf dem Brachgelände. Und da wäre wenn so oder so das Langericht Magdeburg zuständig. Vorausgesetzt er ist da auch gemeldet gewesen. Völlig unabhängig ob er in BS seinen Kiosk hatte, wenn er da nicht mal gemeldet gewesen ist. Können die auch keine Anklage erheben logischerweise.

Und das wäre nur ein weiterer "Vopan" der StA Braunschweigs...

dots schrieb:Glaube ich nicht.

Warum sollte sich Wolters überhaupt damit befassen, wenn das Ermittlungsverfahren nicht bereits liefe? Er macht das beruflich und nicht, weil er True-Crime als Hobby hat.
Auch die Durchsuchungsaktion an dem portugiesischen Stausee ist ohne ein Ermittlungsverfahren nicht denkbar.

PeterWimsey schrieb:Warum sollte sich Wolters überhaupt damit befassen, wenn das Ermittlungsverfahren nicht bereits liefe

.. Und das ist die 1-Million-€ Frage.
Wie gesagt.
Es ist noch nicht mal klar ob Wolters überhaupt zuständig ist.

Die Tatsache das er das beruflich macht, macht das Vorgehen noch seltsamer.

Wenn schon basics wie die Zuständigkeit nicht klappen, na dann Prost Mahlzeit.

Bisher (aktuell rund 3 Jahre) hat "Braunschweig" noch nichts handfestes getan.
Ausser Pressemitteilungen, Verdächtigungen und Spekulationen.

dots schrieb:ist noch nicht mal klar ob Wolters überhaupt zuständig ist.

Deswegen muss er als erstbefasste Staatsanwaltschaft erst einmal tätig werden (§ 143 Abs. 1 Satz 2 GVG).