Photographer73 schrieb:Und selbst wenn etwas schiefgegangen sein sollte, das Kind wach wurde, schrie, der Einbrecher Angst bekam und Madeleine zum schweigen bringen wollte, wieso sollte er sich mit einer Leiche oder einem schwerverletzten Kind belasten und dieses mitnehmen ? Wozu ? Das macht überhaupt keinen Sinn.
das sehe ich mittlerweile ähnlich. Das einzig vorstellbare Szenario im Zusammenhang mit einem Einbruch mit dem Motiv eines Wertsachen-Raubes wäre eine fahrlässige Tötung, nach welcher der oder die Täter anschließend die Leiche bewusst entsorgen wollten. Diese Fälle, dass ein Mörder sein Opfer verschwinden lässt, gibt es natürlich. Sicherlich nicht wenige. Weil man je nach Situation bzw. Tötungsart eigentlich immer seine DNA auf Körper/Kleidung hinterlassen würde. Eine Leiche ist immer noch eins der besten "Beweisstücke", um Rückschlüsse auf den Täter zu ziehen.
Aber ob ein 0815-Einbrecher in dem Augenblick an so etwas denkt?
Zwar nicht ganz auszuschließen - aber eher unwahrscheinlich.
Normalerweise hätte ich gesagt, dass man so schnell wie möglich Land gewinnt und das Opfer dann liegen lässt.
Vorstellbar wäre für mich allerdings das Lösegeld-Szenario durch eben besagte Einbrecher-Bande. Dem würde dann zwar auch ein Einbruch bzw. Einsteigen vorausgehen - das Motiv wäre allerdings von Anfang an ein anderes.
Das erscheint mir aufgrund der aktuell vorgenommenen Mobilfunk-Auswertungen und der vorhandenen kriminellen Muster in speziell dieser Region am wahrscheinlichsten. Zudem bedurfte das sicherlich nicht einer längeren Planung und Vorbereitung, sondern war dann eine eher situativ gelagerte Zufalls-Tat - vielleicht sogar mit Tippgebung bzw. Unterstützung eines Angestellten.
Auch das ist für mich im Vergleich zum Schlepper-Szenario ein wichtiger Aspekt. Wenn sich nicht gerade zufällig Menschen mit pädophilen Neigungen und Zugehörigkeit zu einem entsprechenden Zirkel in dieser Region aufgehalten haben - dann hätten die quasi erst angefordert werden müssen. Oder die Kriminellen vor Ort hatten praktisch immer schon so eine Art Generalauftrag, ein kleines blondes Mädchen zu entführen. Klingt irgendwie zu konstruiert, finde ich.
Dass ein Kind eine Lösegeld-Entführung nicht unbedingt überleben muss - ich denke, das braucht man nicht zuletzt im Hinblick auf den kleinen Metzler-Sohn nicht weiter zu vertiefen.
Ein pädophiler Einzeltäter mit Missbrauchs-Motiv wäre natürlich auch nicht auszuschließen. Wobei ich dann aber rein vom Täterprofil nicht von einem Ortsansässigen ausgehen würde (dessen Neigungen vielleicht sogar bekannt wären) - sondern würde eher einen anderen Urlaubsreisenden dahinter vermuten. Und der würde es sicher ungleich schwerer haben, das Mädchen verschwinden zu lassen (vor allem ein Flugreisender). Da würde am ehesten ein Camping-Fahrzeug oder dergleichen in Frage kommen. Wobei das wieder am besten zur Smith-Sichtung passen würde - und warum jemand für eine Entführung sein Auto nicht in der Nähe der Anlage geparkt hat. Vielleicht weil er eben gar keins vor Ort hatte...