@joanlandorerstmal Danke für die neuerlichen Links.
Also ich bin echt baff. Diese Informationen hier zu den kriminellen Aktivitäten rund um diese OC-Anlage nehmen ja gar kein Ende mehr. Das ist doch kein Zufall, wie oft man da in diesem Zeitfenster dort eingestiegen oder eingebrochen ist. Sogar wenn jemand zu Hause war. Lässt fast vermuten, dass die Einbruch-Serien nicht auf einen Einzeltäter zurückzuführen sind - sondern dass man dort bandenmäßig aktiv war. Und das aktive Mitwirken von diesem Euclides Monteiro damals ist nicht von der Hand zu weisen - das hat ja wohl selbst PJ damals eingeräumt. Darum hat man ihn ja auch sang und klanglos aus dem Club geschmissen.
Auch wenn ihm kein Zusammenhang mit Madeleines Verschwinden nachzuweisen ist - aber Raub-Diebstähle im OC gehen u.a. auf seine Kappe, das scheint ja erwiesen. Und er war wenn man so will ein "Insider". Also so ganz ist diese Spur nicht von der Hand zu weisen, auch wenn es nun auf Kosten eines bereits Verstorbenen passiert.
Ich möchte in dem Zusammenhang meine ganz persönliche Theorie über eine versuchte Lösegeld-Entführung um ein paar Punkte ergänzen.
Sowohl das OC-Management als auch die örtliche Polizei wusste natürlich von den kriminellen Problemen rund um diese Clubanlage. Zuvor sind allerdings immer nur Wertsachen verschwunden, nun jedoch ein kleines Mädchen. Jetzt macht es für mich durchaus Sinn, warum die Polizei so strikt gegen die Einschaltung der Medien war. Zum einen weil sie natürlich nicht wollten, dass ihre relativ laxe bzw unfähige Haltung gegenüber den kriminellen Subjekten dort publik wird. Zum anderen kann es durchaus sein, dass sie spätestens nach der erfolglosen nächtlichen Suche davon ausgehen mussten, dass die Tat erneut auf diese Einbrecher(Bande) zurückzuführen ist. Vielleicht ist man PJ-intern sehr schnell von einer drohenden Lösegeldforderung ausgegangen. Und in so einem Fall wäre es natürlich immer besser, die Angelegenheit möglichst unter Verschluss zu halten - damit die Entführer möglichst keinen öffentlichen Fahndungs-Druck verspüren.
Auch der zeitgleich mit Madeleine´s Verschwinden stattgefundene Einbruch in Odiaxere scheint für mich kein Zufall zu sein. Odiaxere liegt im Vergleich zu Praia da Luz exakt auf der entgegengesetzte Seite des Einsatzgebietes der zuständigen GNR Lagos. Diese wurde zu diesem Einsatz gerufen - unmittelbar bevor sie die telefonische Nachricht aus dem OC bekamen, das dort ein Mädchen verschwunden ist. Irgendwie ein sehr sehr merkwürdiges Zusammenspiel - weiss nicht wie Ihr das seht. Wie sich später durch Zeugenaussagen der OC-Accommodation herausstellen sollte, hat diese Einbruch-Meldung in Odiaxere der örtlichen Polizei einiges an wertvoller Zeit gekostet.
Für mich verstärkt sich das Bild des schnellen-Kasse-machens immer mehr. Und zwar durch eine kleine Verbrecher-Bande, die in dieser Region am Werk war. Klar - alles spekulativ. Meinem Empfinden nach haben sich hier verschiedene kleinkriminelle Subjekte zusammen zu einer Lösegeld-Erpressung entschlossen. Und das Kind kam dabei ums Leben - vielleicht durch zu langes und intensives Mund-Zuhalten, vielleicht durch einen simplen Anfängerfehler in Form einer Überdosierung von Narkosemitteln. Kann sein, dass man zunächst dachte, die Kleine würde schlafen. Am Versteck hat man dann jedoch festgestellt, dass man sie getötet hat.
Für mich ist es überhaupt nicht auszuschließen, dass auch Monteiro an dieser Entführung beteiligt war. Möglicherweise vor Ort - möglicherweise hat er innerhalb seiner kriminellen Kreise sein Mobiltelefon auch schon Monate vorher verkauft. Aber irgendjemand von dieser Bande war an diesem Abend in der unmittelbaren Nähe des Apartments - das glaube ich tatsächlich!
Letztens gab es hier auf meinen Beitrag einen Einwand, dass man ja auch für verstorbene Personen ein Lösegeld hätte fordern können. Klar, grundsätzlich ist das schon richtig. Wird bestimmt auch im ein oder anderen Fall so passiert sein. Aber in dem speziellen Fall glaube ich nicht, dass man so einen riskanten Poker eingehen würde - erst recht nicht, wenn Du als Entführer nach gerade mal einen Tag bereits im Fokus der gesamten Weltbevölkerung stehst. Da würde ich als Kindesmörder nicht noch Spielchen spielen wollen. Vor allem wenn man so ein Verbrechen zuvor noch nie verübt hat - da wird man lieber panisch versuchen, die Leiche so schnell wie möglich loszuwerden.
Interessant wäre es übrigens mal zu erfahren, wie denn diese Einbruch-Serien in den Monaten und Jahren nach dem Verschwinden von Madeleine weitergingen...