@KältezeitKältezeit schrieb:Ein absichtliches "falsches-Spuren-Legen" der port. Polizei, halte ich für unwahrscheinlich. Und wenn, dann hätten diese Spuren jemanden anderen getroffen und nicht die McCanns, die ja bekanntermaßen auch Freunde in der Politik haben. So dumm ist niemand ...
Spuren. Mein Thema. Ich würde gerne mal diesen Deinen Gedanken sachlich weiterdiskutieren. Und hätte dazu noch ein paar kleinere Verständnisfragen:
- an welche unwiderruflichen Spuren denkst Du denn ganz konkret, die bei einem "anderen" einen kausalen und nachweislichen Zusammenhang mit dem Verschwinden von Madeleine herstellen hätten können?
- welche "Freunde" hatten die McCanns denn bekanntermaßen in der Politik? Ich spreche jetzt nicht von all den Menschen, die in den Monaten und Jahren nach dem 3.5. ihre Solidarität gegenüber dieser Familie bekundet haben. Sondern von besagten "Freunden" in der Politik? Welche waren das bzw. wo kann man das nachlesen, wer denn wirklich zum Freundeskreis der McCanns zählte (also vor allem vor dem 3.5. - richtige "Freunde" eben, so wie es im Zusammenhang mit Deinem Posting zu verstehen ist)?
Kältezeit schrieb:Mal eine andere Frage: Euer Kind wird entführt... Ihr habt monatelang nichts anderes zu tun, als durch die Weltgeschichte zu tingeln, sogar den Papst zu besuchen (natürlich immer dabei: eine Kamera, die dies in die ganze Welt posaunt) und eure 2 anderen Kinder (gerade 2 Jahre alt) bleiben zuhause und sehen Mami und Papi mal alle paar Tage?!
Ich weiss, hier sehen viele das anders... aber ich würde das schützen, was noch "übrig ist". Die Zwillinge würde ich nicht einmal einen Tag alleine lassen, nicht aus Angst, diese könnten mir nun auch noch weggenommen werden, sondern eher, weil ich nun wüsste, wie schnell die schöne Zeit vorbei sein kann und ich an dem festhalten wollte, was ich noch habe.
Das ist übrigens ein psychologischer, ganz natürlicher Mechanismus, dass sich Menschen, die Kinder verloren haben, an die anderen Geschwister klammern. Normalerweise...
Mal davon abgesehen, war für mich der Papstbesuch reine Publicity. Man kann sowas auch im Stillen machen - es muss nicht bei jedem Furz ein Kamerateam anwesend sein, außer man hat eben vor, sich ins richtige Licht zu rücken. "Die sind ja sooo gläubig, die meinen das wirklich ernst. Nein, die haben damit nix zu tun."
Angenommen die McCanns wären schuldig: Dann haben sie mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit genau das erreicht, was sie wollten. Nämlich dass die Menschen sagen: "wer so oft die Öffentlichkeit sucht, kann nicht schuldig sein."
ich für meinen Teil spreche sie nicht frei von Schuld, weil sie über Jahre die Öffentlichkeit gesucht haben. Das ist für mich überhaupt kein Argument für deren Unschuld!
Allerdings würde ich es genauso machen. Auch wenn ich noch 2 weitere Kinder hätte - ich würde mein ganzes Leben lang nach meinem Kind suchen und dazu die Öffentlichkeit bemühen. Vor allem wenn ich weiss, dass ich große Schuld an Verschwinden meines Kindes trage. Ich würde es sogar traurig finde, wenn andere das nicht so machen würden. Und ihr Kind irgendwann "aufgeben".
Im Gegensatz zu Deiner Annahme denke ich, dass ein vermisstes Kind nach ein paar Jahren in der Öffentlichkeit sehr wohl vergessen ist - wenn die Leute nicht ständig daran erinnert werden.
Kältezeit schrieb:Die Frage ist übrigens ernst gemeint. Es interessiert mich... würdet ihr eure Kinder alleine lassen um die Werbetrommel für einen Fond zu rühren, der bereits eine Woche nach dem Verschwinden eures Kindes ins Leben gerufen wurde und von dem gerade mal 1/3 des Erlöses der Suche nach eben diesem Kind dient? Ja oder Nein?
ich würde meine Kinder grösstenteils mitnehmen - sofern die Reisen nicht zu strapaziös sind. Aber dennoch würde ich selbstverständlich alles daran setzen, viel Zeit mit ihnen zu verbringen.
Auch hierzu daher ein paar Rückfragen:
kann man denn mit absoluter Sicherheit sagen, dass sie ihre beiden Kleinen niemals mitgenommen haben? Wo kann man denn etwas nachlesen über das zeitige Verhältnis, wie oft sie in den letzten Jahren mit und ohne ihre Kinder unterwegs waren? Und wie oft sind sie denn in den vergangenen Jahren ins Ausland gefahren sind - bzw. wie oft sie im Verhältnis dazu mit ihren Kleinen zu Hause waren?
Deine diesbezüglichen Aussagen sind da ja schon ziemlich konkret.
Mal abgesehen davon....war es nicht so, dass allein diese englische Privatdetektei Oakley International aus dem Madeleine Fund rd 700.000 EUR erhalten hat - wovon der Ex-Geschäftsführer Kevin Halligen über 400.000 EUR unterschlagen hatte und später für seinen Veruntreuungen in den USA verhaftet wurde? Das sind ganz schöne Summen. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass auch diese Ermittlerfirma aus Barcelona eine knappe Mio. verschlungen hat. Zusätzlich die Kosten, die die Familie ja selbst für die Suche nach der Kleinen aufbringen musste - würde in Summe etwa knapp 2 Mio. ergeben.
Bei Deiner Aussage, dass nur 1/3 für Madeleine ausgegeben wurde heisst das also, dass in dem Fond rund 6 Mio. EUR waren?
Auch dazu hätte mich mal eine profunde Quelle interessiert aus der dieses 1/3-Verhältnis konkret hervorgeht. Wirklich nur mal rein informativ.
Danke schön.