bärlapp schrieb:Der port. Urlaubsort sollte auf keinen Fall negativ in die Schlagzeilen geraten. Was damals noch verhindert wurde, traf jedoch durch den Fall Madeleine ein. Beste Möglichkeit, den Ruf des Urlaubsortes und die Existenz vieler Einwohner zu sichern, einen Täter zu präsentieren. Ein Täter aus der Familie eignet sich hier wohl am besten, bringt die Sicherheit der Anlage nicht in Verruf und Arbeitsplätze sind gesichert. Deshalb wird in Portugal der Verdacht auf Kate McCann gelenkt und die Portugiesen sind gerne bereit, dies zu glauben.
es ging bei den öffentlichen Diskussionen damals nicht um den kleinen Urlaubsort Praia da Luz per se.
Nach Madeleine´s spurlosem Verschwinden waren die Internet-Foren voll damit, dass Eltern mit Kinder nicht an die Algarve reisen wollen. Man möchte schließlich unbesorgt Urlaub machen - und dafür auch jede Menge Geld bezahlen. Und nicht die Familie der möglichen Gefahr aussetzen, dass an der Algarve Dein Kind entführt werden könnte.
So etwas, was der kleinen Madeleine passiert ist, war ja bis zu diesem Tag absolut undenkbar!
Und so reagieren die Menschen nunmal auf derartige Schreckens-Botschaften - vor allem Familien mit Kinder.
Diese Reaktionen erstreckten sich auf alle typischen Touristen-Nationen, insbesondere die kaufkräftigen wie Deutschland, UK und den Niederlanden.
Es wäre einmal sehr interessant zu erfahren, wie eklatant die Tourismus-Branche an der Algarve vor allem in den Folge-Wochen um Juni/Juli 2007 eingebrochen ist und wie viele Buchungen storniert wurden. Das waren etliche Millionen-Verluste, die diese Region zu verzeichnen hatte. Und je mehr Zeit ohne Ergebnisse verging, desto schlimmer wurde es. Weil das Madeleine-Thema beinahe jeden Tag in der Presse war und immer wieder hiess es, dass es keine konkrete Spur gebe. Das schreckt die Leute natürlich noch viel mehr ab - zu wissen, dass es wirklich gelingt, ein kleines schutzloses Kind völlig verschwinden zu lassen. Und die Polizei diesem Phänomen offenbar macht- und planlos gegenübersteht.
Die plötzlichen Leichenspuren im Apartment und im Auto waren in Anbetracht dessen das Beste, was den Polizisten, aber auch der gesamten Urlaubs-Region passieren konnte.