Tamins schrieb: Meine Vermutung ging auch mal in die Richtung, dass eben die gesamte Urlaubsrunde schon im Vorfeld observiert wurde und so mindestens eine zweite Person "Schmiere" stand um im Bedarfsfall jene Person per Handy zu warnen welche eben in das Apartment als solches eingebrochen ist.
Ich würde schon behaupten, dass die McCann Familie und ihre Freunde in mehrererlei Hinsicht ein Sonderfall und daher auch bevorzugte Opfer waren- einfach auch, weil Kinder im Alter von 3 eigentlich 100% unter Aufsicht stehen und man gar nicht so einfach an sie herankommt. Erleichtert wurde es noch dadurch:
(1) Die McCanns reisten in einer Gruppe mit sehr strukturierten Abläufen, die Gruppe ging jeden Abend ohne Kinder gemeinsam essen unnd ließ die Kinder alleine - da es noch eine Pauschalreise war (An- und Abfahrt bekannt) und der Ablauf jeden Tag bzw. Abend gleich, waren sie ziemlich gut auszuspähen.
(2) Sie sagten aus, dass sie alle 30 Minuten nach den Kinder sahen - daher war für den Täter auch gut einzuschätzen, wann er gestört werden würde.
(3) Sie handhabten es schon die gesamte Woche so = man wird ja da auch nachlässiger, wenn etwas gut funktioniert und es fühlt sich "normaler" an.
(4) Ein einzelnes Paar wäre eher nicht den ganzen Abend und jeden Abend weggegangen, sondern schneller wieder zu den Kindern zurückgekehrt, wenn sie überhaupt Essen gegangen wären. Vermutlich ließen sie die Kids auch so lange alleine, weil das ihre Freunde eben auch so machten (peer group Druck) und weil es in der Gruppe eben auch lustiger war.
(5) Die Sache hatte eine Dynamik einer Gruppenreise, normalerweise ist es Familien im Urlaub doch wichtig, gemeinsam zu essen - daher wäre es schon schwerer, an isolierte Kinder heranzukommen. Hier war man Abends sehr auf die Freunde fixiert, was dem Täter ein sehr großes, gut planbares Zeitfenster gab.
(6) Sie sprachen Englisch - wenn man sich also verabredete, konnte das verstanden werden "see you at 8, Gerry!".
(7) Ich würde einfach mal behaupten, dass die meisten Leute, die sich ein Hotel/ eine Ferienanlage in dieser Preislage leisten, auch einen Babysitterservice leisten, wenn sie Kinder dieses Alters haben. Daher waren diese Familien schon eher Einzelfälle
(8) Als ich das erste Mal von dem Fall hörte (und ich hatte ja Kinder in dem Alter), war ich total erstaunt, dass sie die Tür offen (unverschlossen) ließen - vor der Tür war der Pool. Ich würde mal behaupten, die meisten Leute schon aufgrund des Alters der Kinder und dem Pool die Tür nicht unverschlossen gelassen hätten. So musste gar nicht eingebrochen werden.
(9) Das Mädchen hatte (leider) einen "knuffig Faktor".
(10) Das Apartment lag durch die Randlage so, dass man auch gut wieder flüchten konnte.