Vermisstenfall Madeleine McCann

@obskur
Lieber 13 Jahre später, als nie?!
Man muss sich vorstellen, dass hier 3 Länder zusammenarbeiten. Zigtausende Hinweise eingehen und da dann die Nadel im Heuhaufen zu finden, ist für mich bisher eine sehr gute Arbeit aller Ermittler!

Sympathisch ist der ja ganz und gar nicht, wenn man sich seine Vorgeschichte so anschaut. Der scheint tatsächlich kreuz und quer durch das StGB gereist zu sein.

Auffällig ist allerdings, dass Maddie sein erstes Tötungsdelikt wäre, wenn die Befürchtung der Staatsanwaltschaft stimmt, dass es sich hier um einen Mord handelt.

SashaG schrieb:Willkommen im Leben der Staatsanwälte und Ermittlungsbeamten.

Man ist eben erst dann Täter, wenn die Schuld bewiesen wurde und jede Straftat hat ihr Strafmaß, was im Zeichen der Resozialisierung meist positiv für die Täter ausgelegt wird. Ohne den Ermittlungen vorgreifen zu wollen, so zeigen diese Fälle immer wieder, das Straftaten auch deshalb mehrfach begonnen werden, weil die allgemeine Auffassung davon ausgeht, das sich jeder Mensch ändern könne und somit auch Sexualstraftäter eine 2. oder 3. Chance verdienen und nicht jeder der eine KV begeht, auch zum Totschläger werden muss.

Mit diesem Problemgebiet, haben schon einige viel Geld verdient und ich persönlich würde mir ein Umdenken wünschen, weil es eben doch sehr oft Täter sind, die bereits aufgefallen waren. Aber ohne Gesetzesänderungen wird sich diesbezüglich wenig ändern.

Er war ja zu dem Zeitpunkt schon einmal verurteilt worden, zwar im Jugendstrafrecht, aber was ändert das. Ich kenne es aus anderen Fällen, dass man ziemlich mit als erstes in der Gegend nach verurteilten Sexualstraftätern sucht und denen auf den Zahn fühlt, das ist hier scheinbar nicht geschehen. Natürlich ist man nicht gleich ein Wiederholungstäter, wenn ein Kind vermisst wird, aber doch zumindest hätte man ihn auf dem Schirm haben müssen. Möglich ist natürlich auch, dass man es Anfangs auch tat und es ist nur nicht an die Öffentlichkeit geraten.

Vielleicht eine kleine Neuigkeit:

Der TV verweigert offensichtlich die Zusammenarbeit mit deutschen oder britischen Behörden.

It is understood that the suspect refused to help British and German police who interviewed him about the case in prison.

https://www.telegraph.co.uk/news/2020/06/04/everything-know-new-german-madeleine-mccann-suspect/ (Archiv-Version vom 04.06.2020)

abberline schrieb (Beitrag gelöscht):Verdächtige

Ja sicher, das rät jeder Anwalt. Zunächst alles abstreiten. Es gibt ja (noch) keine Leiche und anscheinend noch nicht genug Indizien, um ihm irgendetwas nachzuweisen.

petrocek schrieb:Auffällig ist allerdings, dass Maddie sein erstes Tötungsdelikt wäre, wenn die Befürchtung der Staatsanwaltschaft stimmt, dass es sich hier um einen Mord handelt.

Was wäre denn nun daran auffällig?

petrocek schrieb:Auffällig ist allerdings, dass Maddie sein erstes Tötungsdelikt wäre, wenn die Befürchtung der Staatsanwaltschaft stimmt, dass es sich hier um einen Mord handelt.

Wissen wir das? Ich meine, dass es sein erstes Tötungsdelikt wäre?

Ich denke, da kommt noch so einiges raus bei ihm. Egal, ob er Maddie entführte evtl. auch tötete oder nicht.

Der TV ist ausgebufft und aufgrund seiner Vergangenheit als Serientäter geübt im Umgang mit EB. Immerhin hat er seine "Sache" bis in höchste Instanzen gezerrt. Von dem wird keine Kooperation zu erwarten sein.

MarliPub schrieb:Übersetzung: "Sein angebliches Eingeständnis bei einem Freund wegen Maddies Entführung kam am zehnten Jahrestag ihres Verschwindens bei einem Drink, als ihr Gesicht auf dem Fernsehbildschirm des deutschen Pubs erschien. Dann zeigte er seinem Freund ein Video, in dem er eine Frau vergewaltigte, was dazu führte, dass der Mitarbeiter der Polizei einen Tipp gab."

Dies dürfte der in AZ XY erwähnte zweite Tipp zum TV gewesen sein.

Inwiefern ist das ein Eingeständnis im Falle Maddies? Das Video zeigte doch wie er eine Frau vergewaltigte und Maddie war keine Frau.

Das finde ich auch nicht auffällig, er dürfte ja bei der Vergewaltigung der alten Dame schon mit großer Brutalität vorgegangen sein, also ihren Tod hätte er auch wahrscheinlich billigend in Kauf genommen.

Kottan schrieb:Ja sicher, das rät jeder Anwalt. Zunächst alles abstreiten.

Das wäre ein schlechter Anwalt. Der Anwalt rät vielmehr, keine Aussage zu machen. Kleiner, aber feiner Unterschied.

Pfollvosten schrieb:Was wäre denn nun daran auffällig?

Naja, es ist schon nochmal ein Schritt, ob man mit Drogen handelt, Einbrüche begeht, sich an kleinen Kindern vergreift und ältere Damen vergewaltigt oder jemanden tatsächlich umbringt.

Man weiß natürlich nicht, ob es tatsächlich seine erste Tötung war (sofern der Verdacht stimmt), aber immerhin konnte ihm bislang noch keine andere nachgewiesen werden, sodass man zumindest davon ausgehen muss.

@1899Ost

Vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, etwas Ordnung in diesen Daten-Wirrwarr zu bringen.

Für mich wurde der ganze kriminelle Ablauf im Leben des Tatverdächtigen um einiges übersichtlicher und verständlicher.


Und zum Link, den @BullevonTölz eingestellt hat mit dem Bild des Verdächtigen, da kam mir grad sofort ein Phantombild in den Sinn, das eine gewisse Aehnlichkeit aufzeigt. Und zwar das linke Bild https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Phantombilder-im-Fall-Maddie-alte-These-mit-neuer-Relevanz-id27384707.html

Cuchulain schrieb:Wissen wir das? Ich meine, dass es sein erstes Tötungsdelikt wäre?

Nein, aber das wissen wir bei dir oder mir ja auch nicht. Bisher wurde ihm anscheinend zumindest noch nie ein anderes Tötungsdelikt vorgeworfen.

obskur schrieb:Er war ja zu dem Zeitpunkt schon einmal verurteilt worden, zwar im Jugendstrafrecht, aber was ändert das. Ich kenne es aus anderen Fällen, dass man ziemlich mit als erstes in der Gegend nach verurteilten Sexualstraftätern sucht und denen auf den Zahn fühlt, das ist hier scheinbar nicht geschehen. Natürlich ist man nicht gleich ein Wiederholungstäter, wenn ein Kind vermisst wird, aber doch zumindest hätte man ihn auf dem Schirm haben müssen. Möglich ist natürlich auch, dass man es Anfangs auch tat und es ist nur nicht an die Öffentlichkeit geraten.

In dem Artikel der DailyMail https://www.dailymail.co.uk/news/article-8387125/New-Madeleine-McCann-suspect-discussed-online-chatroom-years-later.html stand doch, dass der jetzige TV bereits zu Beginn der Ermittlungen im Fall Madeleine (2007-2008) ein möglicher TV von Scotland Yard war, jedoch keine direkten Anhaltspunkte zu ermitteln waren.
Der TV ist der Polizei somit schon seit damals bekannt, auch wenn keine Verbindung hergestellt werden konnte.
Ich denke schon, dass gerade Scotland Yard da die meisten Steine umgedreht hat, nur der entscheidende Hinweis fehlte bislang.

MarliPub schrieb:Sein angebliches Eingeständnis bei einem Freund wegen Maddies Entführung kam am zehnten Jahrestag ihres Verschwindens bei einem Drink, als ihr Gesicht auf dem Fernsehbildschirm des deutschen Pubs erschien. Dann zeigte er seinem Freund ein Video, in dem er eine Frau vergewaltigte, was dazu führte,

falstaff schrieb:Inwiefern ist das ein Eingeständnis im Falle Maddies? Das Video zeigte doch wie er eine Frau vergewaltigte und Maddie war keine Frau

Ich glaube, der Text ist so zu verstehen, dass er zunächst seinem Bekannten die Tat an Maddie gestand und DANN (also danach) zeigte der TV seinem Bekannten das Video.

Rooseman schrieb:In dem Artikel der DailyMail https://www.dailymail.co.uk/news/article-8387125/New-Madeleine-McCann-suspect-discussed-online-chatroom-years-later.html stand doch, dass der jetzige TV bereits zu Beginn der Ermittlungen im Fall Madeleine (2007-2008) ein möglicher TV von Scotland Yard war, jedoch keine direkten Anhaltspunkte zu ermitteln waren.
Der TV ist der Polizei somit schon seit damals bekannt, auch wenn keine Verbindung hergestellt werden konnte.
Ich denke schon, dass gerade Scotland Yard da die meisten Steine umgedreht hat, nur der entscheidende Hinweis fehlte bislang.

Laut Artikel, hat die Zeitung Quellen die davon ausgehen, dass die deutsche Polizei den Fall für gelöst hält.

- German police said they are treating the case as murder and have 'almost enough evidence' to charge suspect
- Sources said officers in Germany are convinced they have solved the case, 13 years after Maddie disappeared

Hier nochmal mein Beitrag mit der Quellenangabe.

https://www.blick.ch/news/ausland/deutscher-43-vergewaltigte-72-jaehrige-so-brutal-ist-der-verdaechtige-im-fall-maddie-id15920819.html

Hier wird gesagt, dass die Vergewaltigung der 72-jährigen 2005 stattfand, der Einbruch und die Sichtung des Videomaterials durch die zwei Einbrecher 2006. Es gibt also einen Vergewaltigungsfall und im darauffolgenden Jahr eine Aussage zweier Einbrecher, dass sie Videomaterial gefunden hätten, dass eine Person bei einer Vergewaltigung einer älteren Person zeigt. Jedoch ist hier scheinbar nicht die Verbindung zu dem Fall aus dem vorherigen Jahr gezogen worden, sondern scheinbar erst 2017, nach Verhaftung in einer anderen Straftat.
Das ergibt irgendwie nicht wirklich Sinn. Die Vergewaltigung der 72 Jährigen und das aufgetauchte Videomaterial, bzw. die Aussagen darüber liegen sowohl inhaltlich als auch zeitlich viel enger beieinander. Warum kriegt man die Verbindung erst 2017?

Florian85 schrieb:das aufgetauchte Videomaterial,

Aufgrund der anderen Berichte gehe ich davon aus, dass die Polizei das Material nie gesehen hat.
Anhand der Schilderungen der Einbrecher konnte man dann wohl nicht direkt auf den Fall der Amerikanerin schließen.

MarliPub schrieb:Abgesehen davon, dass hier (für mich unverständlicher Weise) der Klarnamen veröffentlicht ist, gibt es hier eine neue Information:
https://www.dailymail.co.uk/news/article-8387125/New-Madeleine-McCann-suspect-discussed-online-chatroom-years-later.html

Was ist daran unverständlich? Es gibt ganz einfach Staaten, in denen das öffentliche Informationsinteresse einen höheren Stellenwert hat als die individuellen Persönlichkeitsrechte eines verurteilten Sexualverbrechers und Serienstraftäters.